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Geschrieben von Alfred am 14.02.2016 um 17:47:

  Warum sechseckig?

Ein liebes Grüß Gott an alle!

Wie ihr seht bin ich neu in diesem Forum und beschäftige mich derzeit mit Grundsatzfragen, bevor ich mich möglicherweise an die Arbeit mache. Ich bitte gegebenenfalls meine Naivität zu entschuldigen und meine Frage - wenn möglich - sachlich zu beantworten:

Gespließte Ruten sind - fertigungs- und konstruktionsbedingt - immer sechseckig im Querschnitt. Das möchte ich nicht in Frage stellen.

Aber spricht etwas dagegen die Rohlinge rund zu drechseln? Oder hat die sechseckige Form physikalische Gründe (Festigkeit)?

Hintergrund: Für das Hobeln der Rohlinge werden teure Metallformen benötigt, während eine rund drechseln (auch konisch zulaufend) doch für den Geübten viel einfacher wäre.

Bitte um Erklärung.



Geschrieben von chrischan am 14.02.2016 um 18:32:

  RE: Warum sechseckig?

Zitat:
Original von Alfred

Gespließte Ruten sind - fertigungs- und konstruktionsbedingt - immer sechseckig im Querschnitt. Das möchte ich nicht in Frage stellen.



Hi Alfred,
das solltest Du aber.
Es gibt zig verschiedene Bauformen. Die mit 6 Spleissen ist nur die am weitesten verbreitete. Es gibt auch welche mit 5, ....., 12.
Darüber hinaus gibt es noch Unterschiede in der Hohlbauweise.

Alles hat natürlich Auswirkung auf die Aktion.
Ich bin kein Gespliesstenbauer, aber fische gern mit ihnen, meine Antwort basiert daher auch nur auf Halbwissen.

Beim Bambus liegen die Kraftfasern bzw. deren höchste Dichte auf der Außenseite der Rohre bzw. später der Spleisse. Werden diese rundgeschliffen, dann geht ein großer Teil verloren.

Es gibt auch runde Bambusruten - dies sind dann aber keine Splitcane-Ruten sondern bestehen aus einem ganzen Rohr (whole cane). Bei einigen englischen Coarseruten wurden die Bauformen auch kombiniert.

Im Internet gibt es sehr viele gute englischsprachige Seiten und auch das ein oder andere Buch. Hier in DE bzw. im deutschsprachigen Raum sieht es da ein wenig magerer aus - aber man findet dennoch viele nützliche Informationen.

Beste Grüße
Christian



Geschrieben von Alfred am 14.02.2016 um 18:44:

 

Hallo Christian,
ich stelle praktikable und jahrelang bewährte Dinge - wie die sechseckige Form - ungern in Frage. Wie von Dir angerissen hat das ja auch offensichtlich Gründe. Daher habe ich meine Frage auch bewusst wenig provokativ gestellt. Für weiterführende Literatur oder Webseiten-Links bin ich dankbar. Wie gesagt - ich stehe ganz am Anfang - und beschäfitige mich momentan noch ganz theoretisch mit dem split cane Rutenbau.
VG, Alfred



Geschrieben von Reinhard 02 am 14.02.2016 um 19:32:

 

Christian hat schon einiges gesagt, daher ergänzend:
Die 6-eckigen waren wohl die ersten gespliessten Ruten, die sich durchgesetzt haben, aber es wurde auch früher schon mit anderen Spliessenzahlen gebaut.

So gibt es auch Ruten aus 4 Spleissen - und Diskussionen, was besser ist, 4 oder 6, gibt es einige.

Deine Überlegung, Alfred, ist aber eine andere: Es spricht vielleicht nichts dagegen, einen fertigen 6-eckigen blank rund zu drecheln-das wäre aber ein zusätzlicher Schritt.

Aber man kann nicht aus zB. 4 parrellelen Spleissen, die man zusammengeklebt hat, einen runden konisch zulaufenden blank drehen, selbst wenn dieser nur aus besten Kraftfasern bestehen würde, da dann alle Fasern, bis auf die innersten, gekappt werden!
Die ganze Kraft/Halt des blanks gingen verloren.
Bei einer Gespliessten müssen die Fasern möglichst durchgehen von unten bis oben durchlaufen.
Durch das Hobeln werden ja schon die seitlichen Kraftfasern gekappt, aber die in der Mitte eines jeden Spleisses gehen von unten bis zu Hülse durch.

Ausserdem ermöglicht erst die Verstellmöglichkeiten der Hobelform die unterschiedlichen Aktionen.

Man kann auch mit Hobelformen aus Hartholz arbeiten, die nur einen festen Konus bieten, dann baut man immer Ruten gleicher Aktion, nur unterschiedliche Wurfgewichte sind dann möglich, je nach dem an welcher Stelle man die Spleisse hobelt.
Die Arbeit des Hobelns usw...... bleibt aber die Gleiche.

Reinhard


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