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Geschrieben von uwe73 am 28.08.2017 um 09:44:

  Rutenbruch

Hallo Leute brauche eure hilfe? habe mir drei st. Century CPU in 12"2,75lb aufgebaut bei meiner Rute nr.2 ist mir das 2mal der Spitzenteil gebrochen ,beim ersten mal jedoch nur beim ersten ring nach dem spitzenring,jedoch gestern ist mir der spitzenteil zwei mal gebrochen ein mal oben nach dem spitzenring und ein mal beim Ring unten vor steckverbindung was könnte da passiert sein ,und jedesmal bei den Ringen



Geschrieben von sepp73 am 28.08.2017 um 09:58:

  RE: Rutenbruch

Servus,
das Bruchbild sieht aus als ob der Blank an der Stelle gequetscht wurde. Hast du mit extrem hoher Fadenspannung gearbeitet? Der Bruch ist ja direkt in der Wicklung passiert. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass der Faden den Blank quetscht aber nicht abreisst. Oder haben die Ringe evtl. extrem scharfe Ränder am Fuss, die sich in die matte gedrückt haben?
Gruss, Sepp



Geschrieben von Reinhard 02 am 28.08.2017 um 14:53:

 

Ich hätte es mir nicht vorgestellt, dass es möglich ist, aber es wirkt wirklich so, als ob du zu fest gewickelt hast.
Beim 1. Bild scheint der jetzt weiche blank vom Bindegarn regelrecht eingeschnürt zu werden.
Durch diesen großen Druck wird der Ring noch fester in den blank gedrückt und bei zu großer Belastung knallt es dann.
Irgendwo habe ich mal ein Video gesehen, bei dem auf einen stark gebogenen blank nur leicht mit einer Kante ( Finger, Messer?) gedrückt wird und dann ist er gebrochen.

Reinhard



Geschrieben von Reinhard 02 am 28.08.2017 um 15:22:

 

Vielleicht liegt es auch mit an den Ringen: Die niedrigen 3-Beiner sind eventuell steifer als andere Ringe, dann eventuell zu fest gebunden.

Wie und womit hast du lackiert? Bei der einen Wicklung ist der Lack weggesprungen, als hättest du vorher fixiert!?

Reinhard



Geschrieben von sam1000-0 am 28.08.2017 um 15:57:

 

Am 2-Stegring kann man erkennen daß der Ring Ringfuß geschliffen wurde,anscheinend aber nicht entgratet. Hand-vor-Kopf
Das könnte die Ursache sein.Ist immer ärgerlich sowas,hatte ich bei meiner ersten Rute.
LG Michael



Geschrieben von Il Dottore am 28.08.2017 um 18:39:

 

Hallo Zusammen,

das erste Foto sagt ansich schon sehr viel aus. Der Bklank ist regelrecht implodiert unter der Fadenspannung, man sieht ganz deutlich wie er sich unter dem Faden verjüngt, was entweder vom Faden selber kommt ( Spannung ) oder es wurde ein Lack verwendet der das Harz im Blank chemisch verändert, aufweicht, verhärtet.

Wie auch Reinhard schon gesehen hat, platzt der Lack vom Faden ab was sehr ungewöhnlich ist bei gutem Lack. Zudem erscheint er milchig und auch am Ringfuß Richtung Ringeinlage sieht man das der Lack absteht, alles sehr komisch.

Zudemn sieht man ganz genau, dass der Ringfuß in Richtung der Aktion richtig verbogen ist, was auch auf eine extreme Belastung, oder Überlastung des Blanks hindeutet.

Wie wurde die Rute nach dem ersten Bruch repariert und welchen Lack hast du verwendet, ist der Bruch im Drill passiert ?
Das wären so meine drei Fragen....

Grat am Fuß glaub ich jetzt hier weniger. Die steife Ringform des MNSG kann da sicherlich auch was damit zu tun haben, trotzdem glaube ich an die drei o.g. Möglichkeiten.

Jedenfalls interessant !

Bin gespannt,

Otti



Geschrieben von uwe73 am 28.08.2017 um 19:22:

  Rutenbruch

Damke für eure Antworten,also beim ersten bruch habe ich mir ein ganz neues Spitzenteil gekauft wickelstärke war genauso wie bei meinen zwei anderen Ruten ALPS Ringe wurden geschliffen und mit schmiergelpapier schön glatt geschliffen,der Lack war der gleiche wie bei den anderen.Bruch ist beim auswerfen geschehen Rute 1 und Rute 2 wurden gleichzeitig gebaut mfg uwe



Geschrieben von Il Dottore am 29.08.2017 um 19:24:

 

Hi Uwe,

das ist interessant das der Bruch beim auswerfen passiert ist. Ich bezeweifle das absolut nicht, aber wie erklärt sich dann das verbiegen des Ringfußes in Richtung Biegebelastung und nicht Wurfbelastung. Hattest du da hartnäckige Hänger oder richtig brutale Drills ?
Das ist wirklich ungewöhnlich.

Welchen Lack hast du da verwendet ? Das wäre auch noch ein Punkt, war es Flex Coat oder der von CMW ..... ?

Vielleicht kommen wir so auf eine Lösung.

Grüße

Otti



Geschrieben von sam1000-0 am 29.08.2017 um 19:35:

 

Sind die Lacke von CMW und Flex Coat so verschieden?
Welcher ist der Bessere?
LG Michael



Geschrieben von Il Dottore am 29.08.2017 um 19:54:

 

Hi Michael,

gute Frage großes Grinsen . Ich habe lange den Lack von CMW verwendet da er sehr schön dünnflüssig ist und sich auch etwas länger verarbeiten lässt als der Flex Coat.

Ich habe dann aus Neugier den Flex Coat mit UV Schutz ausprobiert und wäre beinahe verzweifelt, da ich ihn nicht verdünnt habe. Man muss den Flex Coat mit 96% reinem Isopropanol aus der Apotheke zwischen 5 und 10 % verdünnen, sonst ist er mir zu dick und bindet zu schnell ab.

Wenn man das macht hat man mit dem Flex Coat hervorragende Ergebnisse.

Aufgrund der guten Ergebnisse mit dem Flex Coat und dem mich störenden unangenehmen Geruch des CMW Lackes, habe ich dann auf Flex Coat gewechselt.

Der Lack von Christian ist qualitativ einwandfrei und angeblich gegen Luftfeuchtigkeit nicht so empfindlich wie der Flex Coat ( wobei ich hier mit beiden keine Probleme hatte ) aber dieser Geruch war mir dann zu unangenehm. Wen das nicht stört kann guten Gewissens beide Lacke verwenden, ganz nach Geschmack.

Grüße

Otti



Geschrieben von sam1000-0 am 29.08.2017 um 23:09:

 

Hi Otti
Ich hatten den UV Flexcoat auch im Gebrauch und stimmt,ist etwas dickflüssig. Bei meiner ersten Rute hatte ich ziemliche Klumpen an den Ringbindungen aber wie du sagst,verdünnt bleibt dieser Lack mein Favorit.
Den von CMW hatte ich auch mal,von meiner Ansicht her,bildete er zu viele Bläschen die ich auch mit Flamme oder Heatgun nicht wegbekamm.
Danke für die Aufklärung Daumenhoch4

Zum Rutenbruch
Vielleicht war das doch nur Materialfehler,ansonsten wären ja auch die anderen Ruten gebrochen.
Daß das Bein vom Ring verbogen ist,würde ich auf Schwäche in der Matte an dieser Stelle tippen, Zufälle soll es ja geben.
Schlechte Ringverteilung kann auch eine Ursache sein.
LG Michael



Geschrieben von uwe73 am 30.08.2017 um 09:11:

 

Hallo also mit den Ruten hatte ich nie brutale Drills oder Hänger das einzige was ich gemacht habe, das ich mit 92g werfe,als Lack habe ich den Flexcoat 2-komp.ultra v high Lack verwende diesen Lack jedoch unverdünt und seit dem ich mit dem Rutenbauen angefangen habe.Jedoch was mir aufgefallen ist das der Lack nach einiger zeit matt geworden ist und bei feuchterer Nacht ist er angelaufen mfg uwe



Geschrieben von Reinhard 02 am 30.08.2017 um 10:35:

 

Hast du die Wicklungen vorher fixiert?
Auf den Bildern wirkt es so, als sei der Lack kaum oder garnicht in das Garn eingedrungen.

Wenn dann Feuchtigkeit von den Seiten in die Wicklung eindringt, wird der Lack matt, wenns getrocknet ist, verschwindet das wieder.

Erwärmst du den Lack nach dem Auftragen? Dann wird er kurzfristig sehr dünnflüssig und dringt gut in alle Ecken ein, auch durch das Garn ( wenn nicht fixiert wurde) bis zum Ringfuß.
Damit bekommt der Ring mehr Halt und kann unter der Wicklung nicht arbeiten.
Auf dem 1. Bild müsste man diesen Lack um den Ringfuß erkennen können, enn es ihn gäbe.

Reinhard



Geschrieben von Tölkie am 30.08.2017 um 12:56:

 

Hi.

Nur eine Anmerkung, vor zirka 1Jahr hatte ich auch beim Hängerlösen über die Rute einen Crash, ich Blödmann :-).

War erstaunt, dass mein Bockring total verbogen war, es herrschen enorme Kräfte vor, wenn es zu einem Bruch unter Belastung kommt. Kaum vorzustellen.... Carbon kann schon ganz schön viel ab. Ziehe immer noch gerne eine Superslowmotion heran, wenn zB ein Federer den Tennisball trifft. Es ist unglaublich wie sich der Schläger verbiegt, trotz des Durchmesssers im Rahmenbereich. Übers Knie gelegt und versucht zu verbiegen, da geht nix....

Daher kann die Verbiegung an der Bruchstelle schon nachvollziehbar sein.

Liebe Grüsse Bernd



Geschrieben von Il Dottore am 30.08.2017 um 13:49:

 

Alles sehr schwierig einzugrenzen....

Was mir noch auffällt, die Rute ist eine 2,75er, fischt du da mit 92g Blei und Montage, oder wiegt alles insgesamt 92g ?
Denn mit Leadcore und dem ganzen Rest bist du da schnell über 110g und das muss nicht jede 2,75er abkönnen.

Hier hilft dir nur genaues Beobachten wann und warum die Blanks brechen.
So 100 % sicher bin ich mir da bei nix, leider, sonst hättest gewusst woran es exakt liegt.

Grüße

Otti



Geschrieben von uwe73 am 30.08.2017 um 14:58:

 

Hallo Wurfgewicht reines Blei 92g dazu Köder und Leadcore fischte vor meinen ersten bruch mit 100g habe die Rute so ca.zwischen einem halben bzw.einen Jahr gefischt.Das Garn wird bei mir nicht vorfixiert,mein Mischevorgang verhält sich so je Komponente 5ml danach 5min so weit es geht blasenfrei mischen Kunststoffmischbecher,ich gebe den Lack anschliesend in eine Lackschale erster durchgang Lackieren , aber so das der Lack schön einziehen kann,Luftblasen mit Feurzeug entfernen.Zeitfenster ca.30min in der zwischenzeit neuen Lack mischen zweiter durgang also Naß in Naß ,nachdem Lackieren wieder mit Feuerzeug die Luftblasen entfernen ,anschliesend in die Trockenmaschiene bei ca.5 umdreungen in der min.bis am nächsten Tag einspannen kontrolle ob Fäden herausstehen so ditter durchgang,Trocknen vierter durchgan wenn nötig mfg uwe



Geschrieben von Il Dottore am 30.08.2017 um 17:48:

 

Hi Uwe,

der Lackiervorgang klingt einwandfrei, daran sollte es nicht liegen.

Vielleicht liegt es einfach am Gewicht das ausgeworfen wird, 92g plus Montage ist im allgemeinen sehr viel für eine 2,75er. Hier ist die Norm bei 80g plus Montage.
Es gibt auch Wurfstile die bei einer solchen Last nicht ganz ungefährlich sind, nämlich wenn zu irgendeinem Zeitpunkt die Rute nochmals zackig unter Druck gesetzt wird, meist vor dem loslassen der Schnur.

Wie gesagt, greifen kann ich das auch nicht, kann viele Ursachen haben....

Grüße

Otti



Geschrieben von Moxnox am 30.08.2017 um 20:32:

 

Rein von den Fotos her hätte ich auch auf zu straffe Wicklungen getippt, aber wenn du sagst dass das gepasst hat dann könnte das Feuerzeug evtl ein Stichwort sein. Wenn man die Flamme unter und nicht neben den Blank hält kann's recht schnell gehen, das das Prepeg Epoxy im Blank weich wird. Ich mein die werden zwischen 150 und 170 Grad gebacken, und bei der Temperatur ist man schnell mit so ner Flamme, da geht's um Bruchteile von Sekunden. Der Bruch unter der Wicklung ist auf jeden Fall auffällig, denn tendenziell denk ich, dass an den Ringen die Rute stärker ist und ein Bruch durch Überlastung wo anders statt finden würde, wenn die Ringe korrekt vorbereitet und gewickelt sind.



Geschrieben von Reinhard 02 am 31.08.2017 um 18:36:

 

Ist jetzt etwas offtopic, aber - muss denn ein blank sich bei der gleichen Temperatur wieder zerlegen, bei der er gebacken wurde?

Meistens findet man die Angaben von ca. 150 - 170 ° C., ich meine aber auch mal was von 600^C in einem North Western Video mit Max Nollert gesehen zu haben (hab ich mich verguckt Denken2 )

Aber ich habe schon Tests mit der Heißluftpistole gemacht an einem alten Sportex Handteil aus Ulmer Produktion.

Dabei habe ich den blank von außen so stark erhitzt, dass ein in den Hohlraum einfeführter Temp. - Messer ohne blankberührung 250 °C anzeigte. wie heiß da der blank wurde, habe ich nicht gemessen.
Der Lack wurde leicht gelblich, das war alles, beim Belastungstest, soweit bei diesem steifen Teil möglich, konnte ich nichts erkennen.

Ich habe schon den letzten cm von Rutenspitzen aufgeweicht, wenn die Spitzenringe mit 2k Kleber befestigt waren, mache ich heute nicht mehr. Das ist zwar sicherer, aber halt schwerer zu lösen.

Also auflösen tun die blanks sich bei 200° nicht sofort.


Reinhard


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