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Geschrieben von Anderl84 am 19.01.2021 um 09:12:

  Neue Beringung 14+1 ?

Moin allerseits.
Ich werde demnächst eine alte (irgendwas zwischen 20 und 30 Jahre) 3-teilige Rute, 4m Länge (müsste ein alter Sportex-Blank sein) neu beringen. Die Rute habe ich vor ein paar Jahren für einen Spottpreis in Ebay gekauft. Ist zwar noch gut in Schuss, aber die aktuelle Beringung ist mit 9+1 völlig unterberingt. Nach Absprache mit 2 renomierten Rutenbauern sind wir zum Ergebnis gekommen, dass eine 14+1 Beringung Sinn ergeben würde.
Das Wurfgewicht der Rute liegt bei ungefähr 20 Gramm. Eingesetzt wurde sie in erster zum Zanderfischen. Obwohl man es vermuten könnte, handelt es sich nicht um eine Matchrute. Dürfte eher eine Art umgebauter Lachsfliegenruten-Blank sein.
Jetzt zu meiner Frage:
Welche Ringgrößen würdet ihr verwenden? Bezüglich der passenden Größen habe ich noch so meine Probleme. Es werden Fuji BLVAG Alconite.
Meine theoretische Ringfolge wäre aktuell wie folgt:

25-20-16-12-12-10-10-8-8-7-7-6-6-6 + Spitzenring

Würdet ihr daran etwas verändern?
Danke im Vorasus



Geschrieben von Knobi am 19.01.2021 um 09:43:

 

Servus,

ob es jetzt unbedingt 14 Ringe sein müssen ist dahingestellt, das muss am Blank probiert werden.
Ob du mit einem 25er starten musst kommt aif die Rolle an und die Hühe des Ringes.
Wenn du mit 25er starten möchtest tät ich 25-20-16-12-10-8-7-6-6-6-6-6-6-6+Tipp.
Man könte auch schneller reduzieren 25-16-10-7-6-6-6-6-6-6-6-6-6-6-+Tipp.
Vileicht meldet sich ja noch jemand der soetwas schon umgesetzt hat.

LG Frank



Geschrieben von Reinhard 02 am 19.01.2021 um 11:51:

 

Hallo Andreas,

deine angedachte Beringung würde bestimmt gut funktionieren.

Andere Vorschläge hier werden bestimmt auch gut funktionieren.

Aber einige Daten für eine Beurteilung von außen könnten hilfreich sein:
Rollengröße, Schnur (Stärke) , eventuelle Schlagschnurknoten ect., verwendete Wurfgewichte und Köder.

Aber die Aussage, 9+ 1 Ringe seien viel zu wenig, halte ich so allgemein für völlig falsch.

Denn es gibt doch ganz viele Angler, die für eine 13´Karpfenrute - und das sind ja 4m - eine 5/6 + 1 Beringung für optimal erachten.

Warum sollte also für deine Rute, nur weil sie leichter ausfällt, 9+1 plötzlich nichts taugen??
Viele Ringe sind bei Matchruten, die mit sehr geringen Wurfgewichten benutzt werden, sinnvoll, damit die Schnur bei Näße nicht am blank kleben bleibt. Das sollten dann aber auch hochstehende Ringe sein, um die Schnur vom blank fern zu halten.

Das sich die Biegekurve mit der Anzahl der Ringe ändert, ist auch eine falsche Behauptung, die ich schon widerlegt habe.
Es kommt nur auf die richtigen Ringabstände an und auf eine gewisse Mindestanzahl an Ringen.

Andreas, wenn du mit sehr leichten Gewichten fischen willst, kleinste Grundbleie kombiniert mit großen Fischfetzen zB., dann würde ich eher zu einer hochbeinigen Beringung tendieren. Wenn du immer 20gr dranhängen hast und keine max. Weiten erreichen möchtest, kannst du das wahrscheinlich vernachlässigen.

Mach dir nicht zu sehr einen Kopf über Anzahl und Größe der Ringe.
Geh auch danach, was dir optisch gefällt und tape mal verschieden viele Ringe an den blank. Verändert sich das Schwingungsverhalten bei vielen Ringen?
Wenn das spürbar ist, würde ich weniger Ringgewicht draufpacken.

Das gilt vor allem bei feinen Ruten auch für den Spitzenring! Die sind häufig ziemlich schwer im Vergleich zu den kleinen 1-Beinern.
( Es lohnt sich, 10,- in eine Feinwaage zu investieren, die dir bei solchen Fragen viel hilft.)

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht zu sehr verwirrt, aber ohne zB. den blank zu kennen, ist es schwierig, von außen etwas sagen, da kann man nur allgemeine Dinge berücksichtigen.
So spart dir der Vorschlag von Frank ein paar zehntel Gramm im Spitzenbereich.
Wieviel das ausmacht, kann man so nicht sagen, das kannst nur du selber mit dem blank in der Hand.

Das der blank ein Lachsblank von Sportex sein soll, bezweifel ich. Ich kenne einige der alten Sportex Lachsblanks und habe selber einen Kev- Lachs blank als Karpfenrute aufgebaut. Die haben eher Wurfgewichte von 50gr. + und sind weit von einer Matchrute entfernt.
Es gab aber von Sportex auch eine Reihe von "Match" Ruten mit einem Wurfgewicht von 20 - 40gr. und Länge 4m.

Welche Farbe hat denn die Rute und ist er verzapft oder hat er over/under Verbindung?
Stell doch mal Bilder ein, dann kann ich vielleicht erkennen, welcher blank das war.
Auch das Gewicht der oberen Teile, am Besten nach dem Strippen hilft weiter, bzw. wenn der Griff auch runter kommt, dann das Gewicht des gesamten blanks.

Vielleicht ist es auch kein Sportexblank, sondern ein alter Hardy blank? (Durchsichtig lackiert und verzapft mit Kohle - Vollzapfen?). Die hatten (sehr) früher mal solch lange und weiche blanks im Programm, ich weiss nicht, ob auch in 13´(4m), aber eine solche Rute habe ich auch im Keller stehen, aus einem Nachlass. Das wäre heutzutage ein leichter Trout 2- Händer, was die damals damit angefangen haben, weiss ich nicht.
Der ist wirklich sehr weich und durchgehend!

Reinhard



Geschrieben von Anderl84 am 19.01.2021 um 12:29:

 

Ok. Schon mal danke für die Antworten. Das mit dem Sportex-Blank ist nur eine vage Vermutung. Kann natürlich auch was anderes sein. Klingt vielleicht etwas seltsam, aber ich benutze diese (und noch eine neue PAC-Bay) zum Spinnfischen auf Zander in der Donau.



Geschrieben von Anderl84 am 19.01.2021 um 12:34:

 

Überschubverbindung. Auf den Bildern schwer zu erkennen, (sorry habe nur Handycam) der Blank ist in der Farbe "dunkeloliv"
Vielleicht noch erwähnenswert: Die Rute kommt vorher noch zu Matschewski zur 15 Grad Vermessung und wird mir einer Solitip ausgestattet. Dadurch wird das Verhalten der Rute nochmal verändert. Ich möchte da einfach mal was neues und etwas experimentieren.

Zur Rolle: Größe 4000, Geflechtschnur Gigafish Gigapro 11 kg



Geschrieben von Knobi am 19.01.2021 um 13:05:

 

Ui, das ist ja nun was ganz anderes wie der Reinhard und ich es verstanden haben.
Mit der Rute Spinnfischen auf Zander? kann ich mir ja garnicht so richtig vorstellen. Aber du hast ja deine Erfahrung. Eventuel Wobbler könnte ich mir vorstellen. Oder Jigst du auch?
Du möchtest auch noch ein Solitip...da würde ich dein Ringkonzept überdenken, da ist jedes gesparte grammchen, vor allem auf der Spitze, sehr hilfreich.

LG Frank



Geschrieben von Anderl84 am 19.01.2021 um 13:12:

 

ja ist zwar etwas Übungssache, aber man glaubt es kaum, was eine so lange Rute ausmachen kann. Im Vergleich zu einer herkömmlichen 2,70m oder 3m kann man den Köder (in meinem Fall Gummis) deutlich länger hinter den Steinpackungen "halten". Somit hat der Fisch im Idealfall mehr Zeit den Köder zu packen. Es erfordert aber wie gesagt ziemlich viel Eingewöhnung, da es sehr schwer fällt, feinste Zupfer wahrzunehmen. Auch muss man, dadurch dass die Rute relativ weich ist, einen sehr starken Anhieb setzen
Die Solitip soll durch die feinere Spitze zumindest in der Theorie diese Schwachstelle etwas "ausgleichen". Das Ringkonzept ist aktuell nur Theorie. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es letztendlich PacBay MINIMA-SV Ringe werden, da diese um ca 20% leichter sind



Geschrieben von sepp73 am 19.01.2021 um 13:23:

 

Na wenn du das so betreibst, wäre vielleicht mal ein Versuch mit einer schnellen, schwereren Matchrute wie der TAC FastTrack-Match eine Offenbarung. Der Blank steht wie ne eins und arbeitet nur in der Spitze, erst unter Last geht er bis zur Mitte hin, dann kommt ein schönes Rückgrad. Könnt ich mir für nicht allzuschwere Köder gut vorstellen, wenngleich ich damit jetzt nicht auf Zander mit GuFis fische. Beringt hab ich die an das Fuji-KR-System angelehnt, mit 13+1, KL-H 20 - KT4,5...
Gruss, Sepp



Geschrieben von Anderl84 am 19.01.2021 um 13:36:

 

Zitat:
Original von sepp73
Na wenn du das so betreibst, wäre vielleicht mal ein Versuch mit einer schnellen, schwereren Matchrute wie der TAC FastTrack-Match eine Offenbarung. Der Blank steht wie ne eins und arbeitet nur in der Spitze, erst unter Last geht er bis zur Mitte hin, dann kommt ein schönes Rückgrad. Könnt ich mir für nicht allzuschwere Köder gut vorstellen, wenngleich ich damit jetzt nicht auf Zander mit GuFis fische. Beringt hab ich die an das Fuji-KR-System angelehnt, mit 13+1, KL-H 20 - KT4,5...
Gruss, Sepp


Danke Sepp, klingt super der Blank. Vielleicht irgendwann mal, da ich mir erst eine ähnliche bauen lassen habe Augenzwinkern . Und zwar ein Pacific Bay T2 Euro-Spey Blank 13 Fuß. Ist zwar ein Fliegenrutenblank, geht aber sehr gut für meine Zwecke. wahrscheinlich etwas weicher, hat aber ordentlich Kraft



Geschrieben von Knobi am 19.01.2021 um 13:51:

 

Ich habe ja auch die eine oder andere Matchrute, aber ob ich damit Jigen wolle, glaube nicht.
Was ich mir gut vorstellen könnte ist das man einen modernen Spinn-Blank 3m nehmen tut und sich ein passendes Handteil baut. Habe ich aber selbst noch nicht gemacht.
Die Bisserkennung würde um ein vielfaches gesteigert werden.

Aber du hast deine Idee die du umsetzen möchtest was ich gut finde. Berichte doch bitte ob das dann so funktioniert hat wie du es dir vorgestellt hast.

LG Frank



Geschrieben von Anderl84 am 19.01.2021 um 13:56:

 

Zitat:
Original von Knobi
Ich habe ja auch die eine oder andere Matchrute, aber ob ich damit Jigen wolle, glaube nicht.
Was ich mir gut vorstellen könnte ist das man einen modernen Spinn-Blank 3m nehmen tut und sich ein passendes Handteil baut. Habe ich aber selbst noch nicht gemacht.
Die Bisserkennung würde um ein vielfaches gesteigert werden.

Aber du hast deine Idee die du umsetzen möchtest was ich gut finde. Berichte doch bitte ob das dann so funktioniert hat wie du es dir vorgestellt hast.

LG Frank


Ja das habe ich vor. Wenn die Rute die Solitip bekommen hat und das Ringkonzept steht, kanns losgehen. Ich werde dann anhand Fotos und evtl Videos weiter berichten. Ich bin selbst gespannt, was dabei letztendlich rauskommt großes Grinsen
Und falls die Rute nicht so wird, wie ich es mir vorgestellt habe, habe ich zumindest eine geile Posenrute. cool



Geschrieben von Reinhard 02 am 19.01.2021 um 18:29:

 

- Spinnrute mit 4m, warum nicht, vor allem, wenn sie dadurch einen bestimmten Zweck sehr gut erfüllt.

- die jetzigen Ringabstände sind definitv eher suboptimal ( obwohl man bei einer Beringung kaum viel falsch machen kann, es geht so vieles.Hier haben wir ein gutes Beispiel, das trotz schlechter Ringabstände ein erfolgreiches Angeln möglich ist cool )

Da sich ein blank im allgemeinen an der Spitze stärker biegt als Richtung Handteil sollten die Ringe an der Spitze enger stehen und die Ringabstände Richtung HT zunehmen.

Wie stark sie zunehmen hängt von der Aktion und der Anzahl der Ringe ab.

Auch wenn deine Rute sehr weich ist, glaube ich nicht, dass sich die Spitze weniger biegt als das Mittelstück. Daher sollten die Ringabstände an der Spitze deutlich kürzer sein.

Hier aber sind die Ringabstände an jeder Stelle der Rute fast gleich!
Eigentlich ein eklatanter "Fehler" - hat aber trotzdem funktioniert!

Reinhard



Geschrieben von Reinhard 02 am 19.01.2021 um 18:34:

 

Was versprichst du dir von der Solitip?

An einer scheinbar so weichen Rute, verringert sich dadurch nicht noch das Bißgefühl - soweit überhaupt vorhanden?

Vielleicht macht es sich ein kleinwenig im Spitzengewicht bemerkbar.

Auf alle Fälle ein interessantes Projekt!

Reinhard



Geschrieben von Anderl84 am 19.01.2021 um 18:52:

 

hallo Reinhard. Ich habe mich in Bezug auf sehr weich wohl falsch ausgedrückt. Ja, das Rückstellvermögen ist bei weitem nicht so gut, wie bei einer klassischen Spinrute, aber es baut sich bereits nach ca 1/3 das Rückgrat auf und geht unter Vollbelastung in eine fast durchgehende Parabolik über. Vielleicht kann man die Rute als mittelschnell-progressiv bezeichnen? Von der Solitip erhoffe ich mir eine präzisere, "empfindlichere" Spitze. Ob es sich letztendlich lohnen wird, wird sich zeigen. Ich möchte mal etwas für mich neues und noch unbekanntes ausprobieren. Hilft mir glaube ich gut, dazuzulernen


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH