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Geschrieben von Jeronimo66 am 16.07.2021 um 08:05:

  Camo Trout Fighter

Eine Rute wie diese braucht einfach einen Namen, der zu ihrer natürlichen Bestimmung, dem Forellenpuff, passt!
Ich präsentiere, aus tiefster schwarz-grauer Kochtopfanglerseele die Camo Trout Fighter!

Länge: 1,75m
Wurfgewicht: vermessene 3-10 Gramm, die auch so hinkommen könnten
Blank: CRG E-Glass 8‘6“ #6 ohne Handteil
Ringe: China und aus der Kramkiste
Griff: Camouflage Duplon
Rollenhalter: TVS Klon China
Spacer: Altes Blankteil
Bindegarn: Fuji schwarz und gunsmoke

Kleiner Scherz,
die Rute ist eher ein Zufalls- und Frustprodukt, nachdem ich mich nach vielen Wochen mal wieder mit meiner Leidenschaft beschäftigen konnte und mochte.
Den Blank habe ich mal bei MB Custumrods für einen Appel und nen Ei als Zapfenmaterial geschossen. Marc war wohl mit den Blanks nicht zufrieden und hat sie deshalb mit einer klaren Ansage dazu verscherbelt. (Finde den Blank jetzt nicht schlecht, wäre mir als Fliegenblank auch etwas zu schwer gewesen und das Handteil ist auch ausgesprochen kräftig ausgefallen. Finde aber den hohen Anspruch super, der hinter so einer Entscheidung steht!) Zweidaumenhoch
Ich fand die beiden oberen Teile aber von der Aktion ganz ansprechend und hatte sowieso die Idee, sie mal für einen Bekannten als Forellenpuffrute aufzubauen. Jetzt habe ich sie aber für mich als Barsch- und Forellenrute aufgebaut. Die fertige Rute ist recht flott in der Rückstellung, und kein Stück wabbellig. Ich habe mich auch für eine geflochtene Schnur entschieden, auch wenn die Rute eine schnelle Aktion hat,
sie wird sich im Drill aber schön bis ins Handteil biegen und gut abfedern. Vermessen hat sie bei 3,75° 12,2g und bei 15° 59,6g. Die Biegekurven sind mit 12g, 60g und 110g belastet
Eigentlich habe ich ja noch einige andere Projekte am Start, die mir viel mehr am Herzen liegen. Da ich nach einer Schulter OP wohl erst in ein paar Wochen vorsichtig wieder anfangen kann zu fischen, und dass wohl auch nur mit so einer leichten Spinnrute habe ich mich erstmal an dieses Rütchen gemacht. Die Rute ist fast vollständig in Mäuseschrittchen mit der linken Hand aufgebaut. Ich darf den rechten Arm auch erst seit kurzem wieder aktiv bewegen und da geht bisher noch nicht viel. Dafür bin ich, trotz einiger Macken, aber durchaus zufrieden und den Griff schleife ich nochmal vernünftig, wenn ich wieder mit beiden Händen arbeiten kann.
Der Camouflage Duplon ist zwar nicht wirklich mein Ding, er passte aber einfach perfekt zum Blank und war mal bei einem Resteschnäppchen dabei. Und guten Kork wollte ich für das Projekt nicht so gerne opfern. Die Bohrung war riesig, aber ich habe einfach das Blankstück für den Spacer länger gelassen, den Rollenhalter und das Duplon draufgeklebt, und das Ganze dann auf den Blank.

Eine passende Rolle war nicht ganz einfach zu finden, da ich nicht viel dafür ausgeben wollte. Mit der Kastking Zephyr 1000 habe ich aber eine günstige Rolle gefunden, die einen guten Eindruck macht. Kam aus Spanien und war in 5 Tagen da.

Gruß
Carsten



Geschrieben von fly fish one am 16.07.2021 um 09:26:

  RE: Camo Trout Fighter

Zitat:
Original von Jeronimo66
...
Ich präsentiere, aus tiefster schwarz-grauer Kochtopfanglerseele die Camo Trout Fighter!

..
Gruß
Carsten


Lieber Carsten,

das rettet miir den Tag! Lachen-5 Lachen-5 Lachen-5

Ist doch ned schlecht und wenn man Dein Handicap bedenkt! Daumenhoch3 Und als Ratgeber für Brandungsfischen- und Ruten-Blindfisch sogar allererste Sahne! Drücke weiter die Daumen für den Reconvaleszenten!!

LG,
Frank



Geschrieben von Reinhard 02 am 16.07.2021 um 11:49:

 

Ich bin ja kein Camo-Griff Fan, aber in dem Fall passt er super zum Gesamtbild weiß - grau - schwarz. Daumenhoch2

Ein interessanter blank, der auch als Fliegenrute nicht schlecht gewesen wäre, so der Biegekurve nach.
Der wäre als Zapfenblank wirklich zu schade gewesen.
Danke für die ausführlichen Bilder.

Viel Spaß damit am Forellenpuff und auch in der freien Wildbahn.

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 16.07.2021 um 12:40:

 

Zitat:
Original von Reinhard 02

Ein interessanter blank, der auch als Fliegenrute nicht schlecht gewesen wäre, so der Biegekurve nach.
Der wäre als Zapfenblank wirklich zu schade gewesen.
Danke für die ausführlichen Bilder.

Reinhard


Dreiteilig ist die Aktion deutlich schneller und 89g fand ich als Blankgewicht für eine #6 dann doch etwas viel.(Hatte aber auch schon Aua in der Schulter.) Hab mal Bilder angehängt.
Aber wie schon geschrieben. Schlecht finde ich den Blank auch nicht und dass Marc sie aussortiert hat schafft bei mir viel Vertrauen, was die Qualität seiner angebotenen Blanks betrifft.
Mal sehen was ich mit meinem zweiten mache. Wenn er als kurze Spinnrute Anklang findet wird er wohl zur Spinne. Ansonsten hast du mich gerade auf den Gedanken gebracht ihn einfach zu kürzen. Schaue ich mir mal an, wenn ich wieder werfen kann.
Hab auch noch Camouflage für einen Fliegenrutengriff. Lachen-5



Geschrieben von Reinhard 02 am 16.07.2021 um 13:11:

 

89gr sind wirklich viel, wenn es tatsächlich ein 6er ist.
Hast du ihn mal mit anderen blanks verglichen bzw. vermessen?



Geschrieben von Jeronimo66 am 16.07.2021 um 14:12:

 

Vermessen ist er sogar nur eine #4 mit 12,2g bei 3,75°. Tue mich bei Glasblanks aber ein noch ein wenig schwer mit der Einschätzung. Da kommt die 15° Methode eindeutig an ihre Grenze und werfen kann ich zur Zeit ja nicht. Das Handteil ist schon ziemlich kräftig und wiegt 54,5g. Mit Handteil ist die Aktion mit 5,17 x-fast, ohne ist sie geradeso fast mit 4,81.



Geschrieben von Reinhard 02 am 16.07.2021 um 14:28:

 

Das ist mal wieder ein gutes Beispiel, wo meiner Meinung nach die Meßmethode an ihre Grenzen stößt.
Bei einer XFast Aktion biegt sich vor allem der Spitzenbereich, das kraftvolle HT wird dabei zu wenig berücksichtig.

Vergleich doch mal bitte die Biegekraft der unteren beiden Teile mit anderen Fliegenruten, wobei es wegen der 3-Teilung vielleicht schwieriger wird.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Klassenunterschiede von Fliegenruten so gut unterscheiden kann. Ich mache einfach händische Biegevergleiche der Handteile, indem ich die Spitze an der Sofalehne anlege und dann nach hinten biege, so wie es bei einer Wurfbelastung der Fall wäre.

Das kräftigere HT hat für mich dann auch die höhere Schnurklasse.
Die obere Wurfgewichtsgrenze wird immer vom HT bestimmt.

Diese Vergleiche habe ich schon mit vielen meiner Ruten gemacht und es hat immer gepasst.

Sowas solltest du auch mit nur einer einsatzfähigen Hand machen können.
Vergelich sie zb. mal mit der 5/6er Ellneti. Die habe ich auch und habe dann eine Bezugsgröße.
Oder mit der TAC Glas 8´ "5er" - wenn du die hast. Das ist auch eine klare 6er.

Dein blank hat mit Sicherheit deutlich mehr Kraft als die gemessene Klasse 4.

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 16.07.2021 um 16:36:

 

Moin Reinhard,
natürlich kann der Blank mehr als #4! Bin zwar nach wie vor davon überzeugt, dass sie gute Anhaltswerte bietet, dass die Messmethode hier an eine klare Grenze kommt ist aber so. Das kräftige Handteil wird schon einiges ausmachen. Die beiden Spitzenteile alleine sind aber deutlich schwächer und wohl nicht mehr bei der angegebenen #6.

Finde deine Idee Handteile zu vergleichen ganz spannend und habe es gerade mal gemacht. Und ebenso die Spitzenteile

Habe also gerade mal gebogen, gemessen und verglichen. Die Handteile mit der linken Hand biegen war aber wenig aussagekräftig.
Habe die Blanks eingespannt und im gleichen Abstand einen Haken angetaped. Die CRG habe ich dann mit 900g belastet. Das Elnetti 8'6" 5/6 Handteil braucht für den gleichen Weg nur 650g. Das Handteil einer Haldin 88 (Glas) ist etwas kräftiger und braucht gut 950g für den gleichen Weg.
Das vordere Viertel des CRG Blanks ist feiner als das der Elnetti, dann wird die Elnetti, bis zur Mitte etwas kräftiger. Die Spitze der Haldin ist deutlich kräftiger und weniger spitzenbetont als die der CRG. Auch als die Elnetti.
Die Haldin fühlt sich mit 18,5g (9m) für mich super an. Sims sagt 260-350 grain, also 17-22g wobei er 300grain (19,5g) optimal findet. (Er hat sie aber auch schon mit 450grain (29g) geworfen was auch "noch" gehen soll. Ist aber wohl der Gutmütigkeit eines Glasblanks geschuldet.) Die Haldin wäre also eine #7/8. Die CRG wäre vom Handteil her ein wenig schwächer, aber keine ganze Klasse.

Ich bin ja noch nicht so weit, dass ich deiner Aussage, dass das Handteil die Klasse bestimmt so folgen kann. Das Handteil zeigt wo die Obergrenze liegt! Soweit bin ich bei dir. Die Spitze bestimmt dann aber auch die untere Grenze. Ist ein wenig pauschal, aber sicherlich nicht völlig falsch. Aber was ist die Rute nun? Eine #7/8, eine #4 oder eine #6. Das Ganze hatten wir aber schon und ich muss für mich noch eine Einschätzung finden. Der vollständige Blank ist keine #4. ich glaube aber auch nicht, dass er die #7/8 vom Handteil ist.
Leider kann ich im Moment nichts ausprobieren, und wenn werfen wieder geht, dann werde ich erstmal fischen, fischen und dann wieder fischen! Und dann, weil es so schön war, noch ein wenig fischen.
Aber dann...

Gruß
Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 17.07.2021 um 10:29:

 

Super deine Vermessungen! Daumenhoch2

Gerade das Ergebniss für die CRG zeigt mir deutlich, das die eher eine 7er ist- siehe Vergleich Ellneti und Haldin.

Alle deine Vermutungen und "Zweifel" stimmen.

Eine Fliegenrute wird gerne über die WG Obergrenze in ihre Klasse eingeteilt, das HT nimmt beim Werfen die Hauptlast auf, insofern definiert das HT auch die Schnurklasse.
Ob sich dann beim Werfen die Spitze mehr oder weniger biegt, ist für die absolute Kraft des HTs wenig ausschlaggebend.
Die Weichheit der Spitze sagt was über die untere WG Grenze aus.

Das habe ich hier aber schon häufig geschrieben.

Das von dir angehängte Gewicht bildet meiner Meinung nach die Verhältnisse der oberen WG Grenze an.

Wenn ich zB. mit der Elnetti noch sehr gut eine 15gr Keule ( oder mehr ) werfen kann, dann packt deine CRG deutlich mehr - siehe 650gr zu 900gr.
Natürlich würde ich das jetzt aus dem Bauch heraus nicht im gleichen Verhältniss übersetzen, aber es ist ein guter Anhaltswert.

Ich habe eine einfache DAM Carbon/Glas Fliegenrute aus ca. 2000 mit put-in Verbindung.
Deren Spitze ist eher eine 6er, aber das HT ist eine steife 8.
Und zum Werfen der 20gr. Keule ist es dem HT egal, ob sich die Spitze jetzt weniger oder mehr biegt, die Kraft des HTs bleibt trotzdem gleich.


Und jetzt mal Theorie, für die die es ganz genau nehmen wollen:

Ich nehme das gleiche HT aber einmal mit einer weicheren Spitze und einmal mit einer härteren Spitze: Unterscheiden die sich in der WG Obergrenze? Wenn ja inwiefern?

Ich behaupte jetzt: Das HT mit der weicheren Spitze kann mehr Last bewegen!
Warum?
Weil sich die weichere Spitze stärker biegt und deswegen ein kleiner Hebel auf das HT wirkt.
Und wenn das Gewicht - Fliegenschnur/ Köder - am kürzeren Hebel arbeitet, wirkt es weniger stark auf das HT- also kann ich das Gewicht erhöhen, um zur gleichen Biegung des HTs zu kommen.

Natürlich gilt das nur bei gleicher Beschleunigung.
Ein kleineres Gewicht kann ein HT stärker belasten als ein großes, wenn ich das kleinere Gewicht deutlich stärker beschleunige.

So, Theorie aus.

Zurück zu deinen Meßergebnissen:

Wenn die Haldin von Sims mit 17 - 22gr. angegeben wird - und diese Angabe finde ich richtig gut - und du den Eindruck hast/ vermessen hast, dass die CRG nur wenig drunter liegt, dann wird sie halt 16 - 20gr gut werfen. Und ist für mich eine 7er.

Reinhard

PS. Ich finde deinen Input, deine Bemühungen hier sehr gut Carsten und es freut mich, dies hier mit dir zu "besprechen."



Geschrieben von Jeronimo66 am 17.07.2021 um 13:43:

 

Zitat:
Original von Reinhard 02

Gerade das Ergebniss für die CRG zeigt mir deutlich, das die eher eine 7er ist- siehe Vergleich Ellneti und Haldin.

Ich bin mir da noch nicht ganz so sicher. Aber dazu weiter unten mehr.


Und jetzt mal Theorie, für die die es ganz genau nehmen wollen:

Ich nehme das gleiche HT aber einmal mit einer weicheren Spitze und einmal mit einer härteren Spitze: Unterscheiden die sich in der WG Obergrenze? Wenn ja inwiefern?

Ich behaupte jetzt: Das HT mit der weicheren Spitze kann mehr Last bewegen!
Warum?
Weil sich die weichere Spitze stärker biegt und deswegen ein kleiner Hebel auf das HT wirkt.
Und wenn das Gewicht - Fliegenschnur/ Köder - am kürzeren Hebel arbeitet, wirkt es weniger stark auf das HT- also kann ich das Gewicht erhöhen, um zur gleichen Biegung des HTs zu kommen.

Natürlich gilt das nur bei gleicher Beschleunigung.
Ein kleineres Gewicht kann ein HT stärker belasten als ein großes, wenn ich das kleinere Gewicht deutlich stärker beschleunige.

So, Theorie aus.

Finde ich spannend und leuchtet mir erstmal durchaus ein. Den gedanken werde ich im Kopf haben, wenn ich mal die austauschbaren Spitzenteile meiner beiden Kombinierten Fliegenruten/Spinnruten der Klassen 8 und 10 und die 9er Fliegenrute miteinander kombiniere.

Zurück zu deinen Meßergebnissen:

Wenn die Haldin von Sims mit 17 - 22gr. angegeben wird - und diese Angabe finde ich richtig gut - und du den Eindruck hast/ vermessen hast, dass die CRG nur wenig drunter liegt, dann wird sie halt 16 - 20gr gut werfen. Und ist für mich eine 7er.

So "weich" wie die Spitze des CRG Blanks ist, bin ich mir nicht sicher ob sie sich mit z.B. 20g noch schön wirft und z.B. 16g sich nicht deutlich angenehmer/stimmiger werfen lassen. Dazu habe ich mal eine Frage, gerade da du ja in den höheren Klassen gerne deutlich leichtere Schnüre wirfst, als die Ruten vertragen. Welche Klasse hat für dich eine Rute die z.B. noch eine 25g Keulen (9m) verträgt, die du aber viel lieber mit einer 20g Keule (9m) wirfst weil du das stimmiger empfindest? Zur Auswahl stehen da 3 Klassen.

PS. Ich finde deinen Input, deine Bemühungen hier sehr gut Carsten und es freut mich, dies hier mit dir zu "besprechen."


Ich schätze den Austausch auch! Rutenbau ist ja mein zweitliebstes Hobby. Und da finde ich neben dem handwerklichen und künstlerischen Aspekten des Rutenaufbaus gerade auch diese Aspekte ausgesprochen spannend.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 17.07.2021 um 22:36:

 

Wie ich schon mal geschrieben habe, definiere ich eine Schnurklasse über eine schwimmende DT Schnur.

Die Rute muss in der Lage sein, von der ca. 17m Schnur in der Luft zu halten, damit ich sie bis ans Leinenende schiessen kann. Diese 17m haben ein Gewicht und stellen ungefähr die Obergrenze dar.
Allerdings in Kombination mit einer relativ langsamen Wurfgeschwindigkeit, denn die Entfaltung der Schnur braucht einfach seine Zeit und außerdem hat die Schnur meiner Meinung nach einen höheren Luftwiderstand wg Oberfläche.
Dieses Gewicht der 17m DT wären als kurzer 9m Schusskopf zu viel, denn diesen könnte man schneller werfen, was die Rute mehr belastet. Natürlich könnte man den Schusskopf auch langsam werfen - siehe das Beispiel mit den 29gr deiner Haldin.
Aber dadurch würde man sich nur unnötig einbremsen.

Allerdings habe ich nur DTs bis 7 und dann noch eine 10er.

Also alles was 8 oder höher ist teile ich entsprechned ein.

Was deine Klassenfrage angeht: Sims empfiehlt doch auch 17-22gr für die Haldin und hält selbst 29 noch für möglich. Das deckt ja auch schon mal einige Klassen ab.
Dein Beispiel mit den 20 - 25gr gut zu werfen wäre für mich 8 - 9.
Die Bandit zB. war für mich und auch Moritz mit 29 gr überlastet.
Mit 19 - 23 liess sie sich gut werfen und ist daher für mich eine 8.

Was ich aber nicht verstehen kann, ist, warum du nicht verstehen kannst, dass die Biegekraft des HTs das max. WG bestimmt.
Was bestimmt denn dann das WG wenn nicht der Biegewiderstand?

Baue den anderen blank doch mal provisorisch als Fliegenrute auf und lass jemand anderen deine Ruten im Vergleich werfen Oder schick ihn mir, dann mach ich das.. großes Grinsen

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 18.07.2021 um 14:24:

 

Zitat:
Original von Reinhard 02
Wie ich schon mal geschrieben habe, definiere ich eine Schnurklasse über eine schwimmende DT Schnur.

Die Rute muss in der Lage sein, von der ca. 17m Schnur in der Luft zu halten, damit ich sie bis ans Leinenende schiessen kann. Diese 17m haben ein Gewicht und stellen ungefähr die Obergrenze dar.
Allerdings in Kombination mit einer relativ langsamen Wurfgeschwindigkeit, denn die Entfaltung der Schnur braucht einfach seine Zeit und außerdem hat die Schnur meiner Meinung nach einen höheren Luftwiderstand wg Oberfläche.
Dieses Gewicht der 17m DT wären als kurzer 9m Schusskopf zu viel, denn diesen könnte man schneller werfen, was die Rute mehr belastet. Natürlich könnte man den Schusskopf auch langsam werfen - siehe das Beispiel mit den 29gr deiner Haldin.
Aber dadurch würde man sich nur unnötig einbremsen.

Allerdings habe ich nur DTs bis 7 und dann noch eine 10er.

Also alles was 8 oder höher ist teile ich entsprechned ein.

Das ist mir bekannt Reinhard. Und du weißt sicher auch, dass ich die Schnurklasse über die 15° Power Vermessung definiere. Das dort gemessene Gewicht bezieht sich etwa auf eine 12m Keule. Wie du auch passe ich dieses Gewicht aber auf die Keulenlänge an, soweit ich eine passende habe. Da ich meist kürzere Keulen als 12m fische, korrigiere ich das Keulengewicht aber meist ein wenig nach unten. Ich bin da aber nicht sehr genau, da z.B. +/- 1g erst bei den sehr kleinen Klassen interessant werden können. Nur bei Ruten mit einer sehr deutlichen Spitzenaktion kommt diese Methode nicht wirklich hin. Und bei Glasruten bin ich nicht sicher, habe damit aber auch noch zu wenig Erfahrung.

Was deine Klassenfrage angeht: Sims empfiehlt doch auch 17-22gr für die Haldin und hält selbst 29 noch für möglich. Das deckt ja auch schon mal einige Klassen ab.
Genau genommen die Klassen 6-10! Wobei die 29g wohl eher zu vernachlässigen sind und wir realistisch wohl eher bei einer Klasse 6-8 (17-22g Keulengewicht) sind.

Ich habe die Haldin durch meine Schulter bisher erst zweimal mit der gleichen Schnur geworfen, deshalb habe ich Sims Einschätzung zusätzlich genannt.
Ich habe die Rute mit 19,5g bei 3,25° und 88,8g bei 15° vermessen. Gefischt habe ich sie mit einer Loop Opti Stream mit gemessenen 18,5g auf knapp 9m Keule.
Unserer Eindruck passt also durchaus zusammen, wobei ich das Gefühl hatte, dass die Möglichkeiten der Rute nach oben nicht mehr sehr groß sind und sie eher Spiel nach unten hat. Als Rutenklasse würde ich die Rute bisher als #7 definieren. Laut Sims soll die Rute aber einfach nur tiefer flexen und sich gut mit etwas mehr Gewicht vertragen.


Dein Beispiel mit den 20 - 25gr gut zu werfen wäre für mich 8 - 9.
Die Bandit zB. war für mich und auch Moritz mit 29 gr überlastet.
Mit 19 - 23 liess sie sich gut werfen und ist daher für mich eine 8.

Immer schwierig Zahlen und Einschätzungen aus der Erinnerung hervorzukramen, aber du liegst dicht bei dem, was du mal geschrieben hast. Ich habe mal genau nachgeschaut.
Du hast mal zur Bandit geschrieben, dass sie mit 19-24g gut läuft und einen Tick leichter als deine 6/7 DAM ist. Diese ist für dich eine Klasse 7/8. Nach dieser Logik wäre eine Rute die 20-25g wirft vermutlich eher eine #8 als eine 8/9. Aber natürlich sind das nur Zahlen und im Wurf kann sich das auch anders darstellen. Das eine ist halt die Theorie und das andere die Praxis.


Was ich aber nicht verstehen kann, ist, warum du nicht verstehen kannst, dass die Biegekraft des HTs das max. WG bestimmt.
Was bestimmt denn dann das WG wenn nicht der Biegewiderstand?

Aber das verstehe ich doch und dachte ich habe es auch deutlich geschrieben! (Zitat: "Das Handteil bestimmt die Obergrenze, soweit bin ich bei dir.") Ich habe aber noch meine Probleme damit, es als Klassendefinition zu nutzen. Es gibt ja auch einen bekannten Rutenbauer (da er auf seinem Kanal inzwischen auch politisch wird lasse ich den Namen weg), der die Klasseneinteilung vom anderen Ende her vornimmt. Bei einem Fall wie der CRG bin ich nicht schlüssig. Da behagt mir weder die obere noch die untere Grenze!

Baue den anderen blank doch mal provisorisch als Fliegenrute auf und lass jemand anderen deine Ruten im Vergleich werfen Oder schick ihn mir, dann mach ich das.. großes Grinsen

Da denke ich tatsächlich darüber nach! Allerdings wäre das nur richtig effektiv, wenn man es gemeinsam macht, um die ganzen „Aber…“ zu klären, die bei uns sicherlich auftauchen würden. Dafür wohnen wir aber einen „Tick“ zu weit auseinander.

Reinhard


Bevor du antwortest Reinhard, ich vergleiche noch mal den CRG und den Haldin Blank. Bilder und Messwerte habe ich schon, nur gerade keine Zeit das Ganze zu posten Die Ergebnisse sind ein klein wenig anders als mein „Biegeversuch“ der Handteile. Es erklärt aber vielleicht, zumindest theoretisch, warum ich Mühe habe bei der CRG die Klasse des Handteils auch als Rutenklasse zu definieren oder das 3,25° Gewicht.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Jeronimo66 am 22.07.2021 um 18:39:

 

Moin,

für alle die kein Bock auf diesen Theoriescheiß haben die ganz kurze Version.

Ich glaube, nach ausführlicher semilaienhafter Theoretisierung und verschiedener Belastungsversuche, dass der Blank eine #6 ist. Er kommt aber auch mit Gewichten von 12-20g zurecht. Geworfen habe ich ihn nicht!
Da ich es nicht ausprobieren kann schicke ich den Blank an Reinhard. Mal sehen was er dazu sagt.

So, und nun in länger.
Ich habe den CRG Blank inzwischen rauf und runter verglichen und alles fotografiert. Komme aber so langsam mit den ganzen Werten und Fotos durch den Tüddel und habe auch so gar keine Lust alle Fotos zu verkleinern und alles zu posten. Also in kurz die wichtigsten Erkenntnisse und ohne Fotos.
Belastet mit etwa 90g ist das Handteil der CRG eher einen Tick stärker als das der Haldin 88. Um die Spitze gleich auszulenken braucht die CRG aber nur etwa 65g.
Die Haldin 88 hat ein nahezu identisch starkes Rückgrat wie eine #7 Quickline. Die 3,25° und 15° Werte sind auch ganz dicht beieinander. Ich habe die Quickline zum Vergleich herangezogen, weil sie, auch nach Aussagen hier aus dem Forum recht stimmig klassifiziert ist.
Vergleiche ich die CRG mit einer #4 Quickline ist bei beiden die 3,25° Auslenkung bei etwa 12g. Bei der 15° Auslenkung ist das Rückgrat der CRG stärker. Ich brauche etwa 20 Gramm mehr Gewicht (ca. geschockt g statt ca. 60g bei der Quickline), um eine vergleichbare Auslenkung des Handteils zu erreichen.
Jetzt wird es etwas ungenau, da wir eine höhere Auslenkung als 15° haben. 20g mehr Belastung bei 15° entsprechen 5g einem Viertel der Strecke. 12g+5g sind 17g. Oder, teile ich die 85g durch einen Powerfaktor von etwa 5, der ja der x-fast Aktion der CRG entspricht, dann bin ich auch bei 17g. Das entspricht dem Mittelwert der Klasse 6. Das halte das für realistischer als die #7 und damit etwa 19,5g, die das Handteil zu haben scheint.

Und was bringt das Ganze?
Richtig, es bringt nichts. Zumindest nicht, wenn man es nicht in der Praxis überprüft. Und wer könnte das besser als Reinhard, der sich ja auch schon angeboten hat.

Lieber Reinhard, schicke mir doch mal per PN deine Adresse. Ich lasse dir dann den Blank zukommen. Ich habe ihn auch schon provisorisch mit Griff, Rollenhalter und Ringen versehen. Camouflage natürlich, damit du ihn mir auch zurückschickst Nase .

Mein Tip ist, dass er super z.B. mit einer Outbound Short in #6 (ca. 16g auf gut 9m) läuft. Besser als mit schwereren Schnüren und auch etwas besser als mit leichteren. Damit wäre er für mich eine #6. Dass man dem Blank auch noch mehr zutrauen kann leuchtet mir allerdings ein, nachdem ich mir Reinhards Tipp die handteile von Ruten zu vergleichen mal näher angeschaut habe. Über 20g kann ich mir aber eher nur als Quälerei vorstellen, wobei Glasblanks da ja genügsamer als Carbonblanks zu sein scheinen.
Mal sehen was Reinhard dazu sagt. Ich bin gespannt ob ich die Theorie lieber an den Nagel hängen sollte, oder gar nicht so schlecht liege. Wenn meine Schulter funktionieren würde, wäre ich wohl nicht auf den Gedanken gekommen die Möglichkeiten eines Blanks so theoretisch zu betrachten, sondern wäre auf die Wiese gegangen. Mal sehen wofür das Ganze gut ist, außer dass es mich beschäftigt hat.

Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 22.07.2021 um 19:57:

 

Boooooaaaah....
Respekt

Bekommst meine Adresse...
...und was den Camoflage Griff angeht - denn kan man ja auch wieder runterschneiden großes Grinsen

Und deine Frage, was das bringt?

Ich glaube, das bringt dir viel, denn ich vertraue deinen HT Vergleichen im Zweifelsfall mehr als den Meßergebnissen.

Schaun mer mal....

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 22.07.2021 um 20:44:

 

Zitat:
Original von Reinhard 02

...und was den Camoflage Griff angeht - denn kan man ja auch wieder runterschneiden großes Grinsen

Reinhard


Schock1 runterschneiden? Das handgeklöppelte gute Stück? Ist doch nur aufgeschoben!

Hab dir auch einen Fighting Butt aufgeschoben. Kann man bei einer #6 ja schon machen Lachen-5


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