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--- „The Swinger“- einfach mal schwingen lassen (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=14096)


Geschrieben von Jeronimo66 am 11.06.2023 um 16:33:

  „The Swinger“- einfach mal schwingen lassen

Moin,

da ich bei dieser Affenhitze immer noch keine Lust auf Fischen habe, habe ich mich an ein vor kurzem angefangenes Projekt gesetzt. Da es mehr eine Spielerei ist, habe ich es als Low Budget Projekt angesetzt und nehme nur Teile die bei mir rumliegen. Als Blank habe ich einen Elnetti Stratocaster GTX 2 gewählt. So kann ich die Rute direkt mit einem meiner Drillinge vergleichen. Er ist in der Klasse auch dicht bei der Arctic Silver, was auch hier einen direkten Vergleich ermöglicht.

Da mich dieser Free Flex Griff von ArcticSilver interessiert, habe ich angefangen mir selber einen zu bauen. Den Ausschlag hat allerdings dieser Thread von Wolfgang gegeben. Helmholz hat hier mal ein ein Bild von seiner Version gezeigt die auf einem Carbonrohr aufgebaut sind. Diese Idee fand ich gut und habe versucht sie umzusetzten. Carbonrohre in den passenden Durchmessern waren mir bisher zu teuer, um das Ganze in schick zu bauen, aber ich habe noch eine alte Carbon Stipprute von Cormoran gefunden. Das äußere Rohr hatte ich bereits zu einem Rutenrohr umgebaut.
Der Griff besteht aus drei und der Unterbau aus 7 ineinander verklebten Rohrstückchen. Als Unerfütterung auf dem Blank habe ich drei Hülsen aus jeweils 2-3 Rohrstückchen gefrickelt. Passt alles saugend ineinander und der Rollenhalter ebenfalls.

Ein Probewerfen mit den einfach nur zusammengesetzten Teilen hat schon mal gut funktioniert. Etwas genaues kann ich aber noch nicht sagen. Ich hatte zuerst Tape unterfüttert und den Eindruck, dass das die direkte Übertragung vom Blank auf den Griff verschlechtert. Da der Blank unter großer Last an den Griff kommt, habe ich wie ArcticSilver den Griff vorne noch etwas ausgeklinkt. Sieht für meinen Geschmack ganz schick aus.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 12.06.2023 um 12:27:

 

Super gemacht, Carsten. Daumenhoch4

Vor allem bietet der direkte Vergleich mit einem normal aufgebauten blank beste Erkentnisse, wie hilfreich das Ganze ist.
Das der blank bei großer Belastung an das Rohrende stößt überrascht mich.
Vielleicht ist das "System" nach dem Verkleben noch etwas steifer?

Bin auf deine Wurfvergleiche gespannt.

Reinhard



Geschrieben von fly fish one am 12.06.2023 um 16:49:

 

Ich habe immer so ketzerische Gedanken... Denken1
Aber, dürfte eine Blankverlängerung um den "Schwinganteil" nicht den gleichen Effekt zeigen, statt des ganzen Aufrisses mit den Rohren?? Übersehe ich was? Oder sogar gleich ein längerer Blank, denn 15 Zentimeter, oder, darüber reden wir, sind ca. 1/2 Fuß, also statt 9' ein 9,5' Blank???

Ansonsten finde ich Deine Umsetzung gelungen!

LG,
Frank



Geschrieben von Jeronimo66 am 12.06.2023 um 17:18:

 

Moin,

der Griff ist fertig und an der Rute. Ich habe die die obere Griffhülse der alten und reichlich zerkratzten Stipprute ordentlich angeschliffen und außen sowie innen mit PU Leim versiegelt. Einen passenden Endstopfen hatte ich auch noch und jetzt sieht alles stimmig aus. Dass der Rollenhalter und der Endstopfen kleine Fehler haben ist für mich in Ordnung. Sind beide mal runtergefallen und hier stört es mich nicht. Mich interessiert ja mehr ob diese Art des Griffes fühlbare Vorteile bringt.
Der Blank kann jetzt 11cm im 18cm langen Griff frei schwingen. Hier setzt auch meine erste Kritik an. Mit 7cm Auflagefläche für die „Griffschale“ habe ich es doch etwas übertrieben. Ich hatte Sorge, dass es sonst nicht richtig hält. Ich denke, dass 4-5cm (davon 1,5cm vom Rollenhalter) ausreichen würden und dem Carbonrohr genügend Halt bieten. Der Carbongriff ist kein Leichtgewicht geworden und das Handteil wiegt jetzt etwa 155g. das Referenzhandteile wiegt 84g und ist damit damit 70g leichter. Man kann mit 1mm Carbonrohr und einer kürzeren Auflagefläche sicherlich noch eine Menge Gewicht sparen, deutlich schwerer wird so ein Handteil aber trotzdem.
Die Ringe werden Schlangenringe, davon habe ich reichlich. Bei der Garnfarbe neige ich im Moment dazu Schwarz oder Charcoal zu nehmen, vermutlich ohne eine Zierwicklung.

Gruß
Carsten



Geschrieben von CAM am 13.06.2023 um 00:28:

 

Moin Carsten,

Sehr sehr cool geworden! Dass der Blank sich auf dem unteren Stück so biegt, hätte ich auch nicht gedacht. Das Gewicht ist auch eine Frage gewesen, die sich mir gestellt hat, aber das kann man ja falls es sich bewähren sollte für die nächsten anders lösen. Bin gespannt auf deine Erfahrungen beim Wurf und Drill Zweidaumenhoch

Schöne Grüße,
Claus



Geschrieben von Jeronimo66 am 13.06.2023 um 06:42:

 

Moin,

beim Wurf kommt der Blank auch nicht in die Nähe des Randes. Ich habe ihn aber mal kräftig gebogen, da man ja auch beim Drill von einem sehr großen Fisch diesen Kontakt nicht haben möchte. Käme mir dann wie eine Sollbruchstelle vor. Ich denke, dass es Arctic Silver ähnlich sieht, da die eine noch längere Aussparung im Griff haben. Meine Elnetti Stratocaster GTX 2 Blanks gehen in der Biegekurve aber auch in Richtung medium und Luft bis zum Rand sind gerade mal 8mm.
Allerdings habe ich die Griffhülse auch noch um fast 2cm gekürzt, damit der Griff die Länge der Korkgriffe hat. Ich habe das Ganze eben noch mal an den Seitenrand gebogen und die zwei cm hätten schon gereicht. Wenn man wirklich 15cm zum frei schwingen erreichen möchte, kommt man bei meinem Blank aber nicht ums ausklinken herum.

Ich habe gestern schon mal kurz geworfen, allerdings mit sehr leichten Schnüren. Noch zu früh um etwas zu sagen, aber man merkt schon einen Unterschied. Signifikant ist dieser aber nicht.
Deutlich spürbar ist ein Unterschied der Rückmeldung in die Hand. Ich habe die Rutenspitze mal auf den Holzboden im Wohnzimmer getickt, das merkt man deutlich stärker in der Hand. Aber ob das bei der Übertragung über die Fliegenschnur einen Unterschied macht erscheint mir zumindest fraglich

Gruß
Carsten



Geschrieben von sepp73 am 13.06.2023 um 07:51:

 

Servus,
interessantes Projekt hast du da gestartet. So ähnlich "schlechte Gedanken" kamen mir auch schon, als ich das erste mal die Arctic-Silver Griffe gesehen hab.
Dass der Blank das Griffrohr unter Last beinahe berührt, ist durchaus nachvollziehbar, die Griffe von AS sind (hab ja noch keine in der Hand gehabt) aber glaub ich oval, drum haben die mehr Platz zum schwingen. Oder irre ich mich da?
Gruss, Sepp



Geschrieben von Jeronimo66 am 13.06.2023 um 07:56:

 

Moin,

stimmt, die sind oval und die seitlichen Teile biegen sich auch noch ein wenig nach aussen.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 13.06.2023 um 12:26:

 

Soweit ich mich erinnern kann - mein Probewerfen liegt schon einige Jahre zurück - legt sich bei den AS Ruten der blank schon bei mäßigem Schwung an den Griff an.
Das reine freie Schwingen hat man nur im Umkehrpunkt von Vor- und Rückschwung.
Ob sich das bei den aktuellen Ruten geändert hat, weiß ich nicht.

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 13.06.2023 um 17:13:

 

Moin Reinhard,

bei der zwei oder drei Jahre alten Zense ist mir das nicht aufgefallen. Der Besitzer sagt auch, dass der Blank den Griff nie berührt.

@Sepp: Ich habe mir noch mal deine Zeichnung aus dem Arctic Silver Thema angesehen. Wenn man deinen V-förmigen Zuschnitt nur auf den hinteren Teil des Griffes anwendet könnte man den frei schwingenden Anteil des Blanks und die Stabilität des Griffes optimieren.


Gruß
Carsten



Geschrieben von sepp73 am 14.06.2023 um 07:52:

 

Servus,
ja da gäbs schon ein paar Möglichkeiten um die ganze Sache zu verbessern und den Blank so über eine größere Länge (also letztlich +Griffteil) schwingen zu lassen. Ich frag mich halt, obs den Aufwand wert ist und man dann wirklich eine Rute hat, die in gewissen Punkten besser funzt als eine normal aufgebaute... Denken2
Man kennt es ja zur Genüge aus der Werbung, dass genau das jetzt der Bringer ist und man ohne nicht leben kann. Wieviele dieser "must haves" haben sich aber am Ende über längere Zeit gehalten und brachten wirkliche Vorteile mit sich...
Dein Ansatz erscheint mir im Vergleich mit dem Monster-Handteil der AS aber noch als der bequemere, dazu dürfte das ganze recht leicht sein... Winken1
Gruss, Sepp



Geschrieben von Malte am 14.06.2023 um 15:50:

 

Hast du noch mehr Elnetti rumliegen und würdest da eine verkaufen ?=D



Geschrieben von Jeronimo66 am 15.06.2023 um 14:51:

 

Moin,

@Malte: Ich habe zwar noch welche, habe aber gestern abend noch mal gezählt. Da sie sich schneller dezimiert haben als ich gedacht hätte, behalte ich die letzten lieber.

Ich habe gestern abend noch schnell einen Schwingungstest mit dem Handteil und aufgetapten Ringen gemacht und den angewickelten Ringen am ST. Verglichen habe ich mit dem Drilling mit Schlangenringen.
In der Hand geschwibbelt dachte ich zuerst: "Holla, das ist ja mal deutlich!" Hatte beide Ruten in den Händen, die mit dem hohlen Griff in der linken Hand. Als ich die Ruten dann gewechselt habe war das Ergebnis genau anders herum. Mit derselben Hand geschwibbet erschienen mir beide Ruten gleich. (Dass bei mir der Unterschied zwischen rechter und linker Hand so deutlich ist hätte ich nicht gedacht. Als ich die Drillinge gebaut und verglichen habe ist mir das auch aufgefallen, ich habe es aber auf die Schulter geschoben, die damals noch nicht heil war. Warum der Blank bei meiner dominanten Hand mehr nachschwingt ist mir ein Rätsel. Könnte man gut Kunden mit verarschen.) Lachen-5
Also schnell noch auf dem Tisch festgespannt, den gleichen Weg ausgelenkt und die Zeit für 20 Schwingungen gestoppt. Je drei gelungene Versuche habe ich gezählt. Das hohle Handteil brauchte tendenziell etwas länger als das mit Korkgriff. Über den Daumen etwa 2% länger. Ist zwar noch keine genaue Messung geworden, aber eine schnellere Beruhigung des Blanks würde ich jetzt schon ausschließen.




Gruß
Carsten



Geschrieben von Jeronimo66 am 17.06.2023 um 11:33:

 

Moin,

die Rute ist fertig und ich habe sie gestern abend und heute morgen mal im Vergleich mit der anderen Elnetti geworfen. In den Werten liegen beide Ruten ganz gerinfügig auseinander. Nach 15° sind sie an der Grenze von #4 und #5 und einer medium zur med-fast Aktion. Die ERN liegt bei 5.6 bzw. 5.8.

Nachdem ich gestern mit leichten #5 und #6 Schnüren und ca. 12m Keulen (11 bzw. 13g) geworfen habe, bin ich nicht wirklich schlau geworden. War auch reichlich Wind was bei leichten Schnüren und 12m+ Keule in der Luft nicht ideal war. Einen leichten Vorteil beim "Swinger" meine ich aber wargenommen zu haben. Im Schnitt ewas weitere Würfe <0,5m) und etwas leichter im Swingweight. Aber nicht wirklich so, dass ich eine klare Aussage treffen würde, dafür war zu viel Wind. Mit der Swinger fielen mir saubere Würfe auch etwas schwerer.

Ich habe dann heute morgen zwei gleiche Keulenschnüre mit knapp 9m Länge genommen und einem Gewicht von 14,5g. Diese gehören zu meinen Lieblingsschnüren und waren bewusst übergewichtet. Ich habe versucht nur die Keulenlänge vor der Spitze zu haben und dann Wurfgefühl und Wurfweite ausgetestet. Da die eine Schnur deutlich älter und schon ein wenig rauh ist, habe ich die Schnüre auch getauscht.
Bei der Wurfweite hatte die Swinger wieder leicht die Nase leicht vorne (gut 1m mit der neueren Schnur, etwa gleichweit mit der älteren). Beim Wurfgefühl fühlt sie sich tatsächlich leichter an. Bei der anderen Rute spürt man die die Streckung der Schnur und die damit verbundene Aufladung deutlich und als klare "Last" . Bei der Swinger fühlt sich das viel schwereloser an.
Das kann man bei den leichteren Klassen aber auch negativ sehen, da die Rute mit Korkgriff mehr Rückmeldung gibt. Hier finde ich die Rückmeldung über die Finger schon wichtig. Hätte das auch anders erwartet, da die Rückmeldung vom Blank ja jetzt direkt über den Kohlefaseraufbau in die Hand geht. Hier scheinen die Finger als Sensoren schon wichtig zu sein und melden auch die geringe Biegung, die bis ins Handteil geht
Bei höheren Klassen könnte die, wie ich meine spürbar geringere Belastung des Handgelenks, aber durchaus interessant sein.
Da mein Griffteil ca. 70g schwerer ist, ist das auf Dauer aber deutlich anstrengender. Hier bekommt man die Konstuktion aber deutlich leichter hin.

Effektiv bleiben von meinen 11cm mehr an freier Blanklänge zwar weniger übrig, aber schon dass scheint mir einen Unterschied zu machen. Ich habe mal ein Foto mit meiner Handhaltung bei der Rute mit Korkgriff gemacht. Der Strich auf dem Tape zeigt den Punkt wo der freie Blank im Swinger endet. 15cm mehr freier Blänk wären auch möglich, was den Punkt noch 4cm nach unten verlagern würde.

Mehr gibt es, wenn ich die Rute ein wenig gefischt habe. Bisher bin ich zwiegespalten und sehe Licht und Schatten. Neugierig wie sich die Rute im Drill macht oder sich bei einem Biss oder anderem Kontakt anfühlt bin ich auf jeden Fall.

Gruß
Carsten


Off Topic: Was mir inzwischen aufgefallen ist. Der Projektname Swinger gefällt mir für die Rute nicht mehr. Da hier gerade ein richtig "spannender" Name einer Stangen-Spinnrute: "Muskie Innovation Hall of Fame Bull Dawg Split Grip Rod Magnum“ gepostet wurde fühle ich mich gerade herausgefordert. Warum haben Fliegenruten eigentlich so oft recht langweilige Namen. Selbst die ArcticSilver Ruten machen da keine Ausnahme.
Mal sehen was mir einfällt, wenn ich die Rute als neuen "Schatz" vorstelle.



Geschrieben von miso am 17.06.2023 um 12:19:

 

Sehr schönes Projekt Carsten Zweidaumenhoch
man sieht, es gibt doch noch innovative Themen, die es lohnt auszuprobieren und auf jeden Fall regt es zum Experimentieren an.
Jetzt weiß ich auch, warum mein Fliegenfischerlehrer immer gesagt hat: "packt die Rute so weit unten wie möglich an, Ihr habt dafür bezahlt!" großes Grinsen
Ich hatte auch schon drüber nachgedacht, den Blank im Griff drehend zu lagern und mit einer aktiven Feder auszustatten. Hab es dann aber aus Gewichtsgründen wieder verworfen. Außerdem habe ich gerade zu wenig Zeit großes Grinsen
TL Michael



Geschrieben von Jeronimo66 am 17.06.2023 um 12:57:

 

Zitat:
Original von Reinhard 02
Soweit ich mich erinnern kann - mein Probewerfen liegt schon einige Jahre zurück - legt sich bei den AS Ruten der blank schon bei mäßigem Schwung an den Griff an.
Das reine freie Schwingen hat man nur im Umkehrpunkt von Vor- und Rückschwung.
Ob sich das bei den aktuellen Ruten geändert hat, weiß ich nicht.

Reinhard


Moin Reinhard,

ich war vorgestern mit dem Freund fischen und habe mir den ArcticSilver Griff nochmal genau angesehen. Nach oben und unten wäre der Blank nur mit sehr großer Kraft an den Griff zu bekommen. Seitlich gebogen legt er sich aber tatsächlich an die leicht ausgestellten seitlichen Laschen/Flügel. Legen ist da als Wort schon richtig, das die leichte Biegung der seitlichen Laschen/Flügel genau der Blankbiegung entspricht.


Zitat:
Original von miso
Ich hatte auch schon drüber nachgedacht, den Blank im Griff drehend zu lagern und mit einer aktiven Feder auszustatten. Hab es dann aber aus Gewichtsgründen wieder verworfen. Außerdem habe ich gerade zu wenig Zeit großes Grinsen
TL Michael


Moin Michael,

bei dem was ich von dir gesehen habe und bei deinen technischen Möglichkeiten würde mich deine Lösung echt interessieren! 20-30g Mehrgewicht im Griff halte ich für recht unproblematisch und da müsste sich doch was machen lassen. Augenzwinkern

Gruß
Carsten



Geschrieben von Jeronimo66 am 18.06.2023 um 08:52:

 

Moin,

ich habe mal ein paar Beiträge aus dem Vorstellungsthread der fertigen Rute hier rübergeholt.


Zitat:
Original von fly fish one

Die Deine jetzt mit dem kleinen Schwarzen hätte ich vermutlich "Fumphhh" oder "Plop" genannt, weil ich immer Muffe hätte der Blank verabschiedet sich im Wurf mal mit einem herzlichen "Fumphhh"!
….
LG,
Frank


Gut, dass du das erwähnst. Ich hatte diese Sorge auch, da der Übergang ja eine Art Sollbruchstelle darstellt. Ich habe tatsächlich ein kurzes Bankstück eingeklebt, dass ein Stück über den Übergang hinausgeht um diesen etwas zu entlasten. Habe ich tatsächlich noch nicht erwähnt

Zitat:
Original von Wolfgang-K
Servus Carsten,

… das die beiden Blanks so nahe liegen ist ebenfalls ein wunder, wenngleich ich auch vermutet habe das sie auch nur mit Wasser kochen bei Arctic Silver. …, aber auf einen längeren Bericht über das Wurf -verhalten bin ich gespannt , da ich einen minimal Unterschied immer noch nicht glauben kann.

Gruß Wolfgang


Tatsächlich habe ich anderes von dem Projekt erwartet. Ich finde das Gefühl der tieferen Ladung im Griff, wie es bei den ArcticSilver Ruten zu spüren ist etwas enttäuschend. Das liegt aber vermutlich an der kürzeren freien Länge im Griff. Da lag eigentlich meine Erwartung, aber vielleicht ist ja beim Fischen hier noch positives (Biss, Drill, Rückmeldung) zu berichten.

Ein echtes Plus bei der Wurfweite habe ich eher nicht erwartet und ich finde den Unterschied schon bemerkenswert. Schließlich habe ich mit identischen Schnüren und nur 9m Keule vor der Spitze geworfen. Da scheint schon etwas mehr Ladung in den Blank zu kommen. Wenn ein guter Langleinenwerfer dieses mehr an Energie in mehr Keule in der Luft umsetzen kann, dann wäre der Unterschied vermutlich noch etwas deutlicher.

Dass diese Griff sich zudem noch leichter beim Wurf (Swingweight) anfühlt habe ich auch nicht erwartet. Die geringere Rückmeldung aber auch nicht.

Zitat:
Original von CAM
Moin Carsten,

… Interessant finde ich, dass du die Einkerbungen asymmetrisch gemacht hast, auf die Idee wäre ich garnicht gekommen, macht aber Sinn wenn die starke Belastung nur in eine Richtung geht.

Nicht ganz ernst gemeint: Falls du Gefallen findest und das Konzept noch auf die Spitze treiben willst, könntest du den RH weglassen, das Griff-Rohr bis hinten verlängern und ganz hinten befestigen, und dann einen 6er Klapprollenhalter aufs Rohr wickeln. Damit gewinnst du locker nochmal 8cm, nur über die Optik ließe sich streiten Lachen-5

Schöne Grüße,
Claus


Diese asymmetrischen Aussparungen habe ich mir beim ArcticSilver Griff abgeguckt. Fand ich ganz schick. Helmholz hat das Rohr schräg abgelängt um mehr Platz für die Hauptbelastungsrichtung zu schaffen.

Die Idee mit dem Klapprollenhalter finde ich gar nicht so abwegig und ist mir auch tatsächlich auch gekommen. Allerdings nicht bei einem Fliegenrutengriff. Ich habe mal darüber nachgedacht, ob das Prinzip auch bei Spinnruten anwendbar ist. Der Rollenhalter ist da das Problem, da er zu wenig Luft hat. Das Ganze habe ich aber verworfen. Ein Problem wird hier, wie auch bei einer Fliegenrute, die maximal mögliche freie Länge sein. Damit der Blank nicht an den Griff kommt ist vermutlich so die 15cm tatsächlich Ende im Gelände. Aber vielleicht findet ein Spinnrutenenthusiast da ja eine geniale Lösung.

Trotzdem finde ich diese Idee bei einem Fliegenrutengriff tatsächlich richtig interessant, auch wenn die Optik wirklich gewöhnungsbedürftig wäre. Danke für diesen Input!
Ich habe mir gestern eine günstige Stipprute mit getapertem Griffende in China bestellt. Ich habe ja noch einige Elnettiblanks und wollte das Ganze noch mal besser und leichter machen. Das getaperte Ende könnte einen guten Griff ergeben und ein Klapprollenhalter auf dem schlanken Teil wäre eine spannende Idee. Ansonsten bleibt der vordere Teil aus dem ich eine Tenkara Rute machen will.

Gruß
Carsten

Edit: Beim drüber nachdenken kommen mir spinnerte Gedanken. Schieberinge wären auch möglich, wenn man denn passende findet. Und für die maximale Gewichtseinsparung kann man die Rolle direkt auf dem Griff befestigen. Die Rute könnte man dann die "Black Hole Maximum Performance" oder "Black Hole Ultra Light" nennen. Lachen-5



Geschrieben von habitealemagne am 18.06.2023 um 12:18:

 

Also wenn Du hinter den Namen noch Revolution oder Evolution anfügst und später dann mit römischen Ziffern weiterarbeitest, na dann helleluja, wenn Du verstehst, was ich meine.



Geschrieben von Jeronimo66 am 18.06.2023 um 18:19:

 

Moin,

@ Rene': Evolution und Revolution finde ich klasse! Doch statt der altbackenen römischen Zahlen dann mit ²,³, usw..
Das klingt doch heute moderner und macht auch den exponentiellen Leistungszuwachs durch die Innovationen deutlich! Lachen-5 Lachen-5 Lachen-5

Ich war eben ein paar Stunden mit der Rute am Wasser. Der Griff fässt sich besser an als ich gedacht habe. Trotz der Affenhitze kein Problem mit schwitzigen Händen. Sie wirft sich wirklich sehr schön, das denke ich aber jedesmal, wenn ich mit einem der Elnettiblanks am Wasser bin. Bei Überkopfwürfen habe ich anfänglich mehrere Luftknoten produziert, bis ich das Timing raushatte. Der Richtungswechsel erfolgt halt den Bruchteil einer Sekunde später als gewohnt. Die Rückmeldung über die Streckung der Schnur dürfte aber besser sein, was aus meiner Erinnerung bei der ArcticSilver auch so ist. Bei Wasserwürfen hatte ich den Eindruck, dass diese besonders gut gelingen und auch richtig leicht auf Weite kommen. Dass jetzt vorsichtige Bisse besonders deutlich ankommen ist mir nicht aufgefallen. Auch beim Drill ist mir nichts aufgefallen, außer dass die gefangene 35er eine schlappe Socke war. Das schiebe ich aber auf das Wetter und nicht auf die besonderen Drilleigenschaften des Griffes. Sonst würde ich die Rute auch auf "Drill Sergant" umtaufen.
Eigentlich wollte ich ein Stück der Strecke im Vergleich nochmal mit der traditionell aufgebauten Rute abfischen, aber nach drei Stunden in der Hitze war ich gar.
Der Griff ist aber definitiv kein Reinfall und wird auch weiter ausprobiert.
Mein Freund mit der ArcticSilver wollte die Rute auch mal ausprobieren, mal sehen was der dazu sagt.

Gruß
Carsten



Geschrieben von fly fish one am 18.06.2023 um 19:43:

 

Also die Spinnrute des Kollegen auf der Suche nach Garn, und eben dessen Name wie Donnerhall, ließen mich auch nachdenklich zurück! Lachen-5 Ergebnis: Wenn schon Null Acht Fuffzehn Stangenruten Namen mich erschüttern (als Spinnrute nicht wirklich, aber so grundsätzlich schon), was seltenstestens vorkommmt, müssen unsere Ruten das noch toppen, unbedingt! Lachen-5 Also sowas wie "Annemarie" oder "Mighty KLaus" usw, ist ja wirklich "boring"! Ich brauch eine eigene Signatur Linie wo sich m/w/d alle die Klamotten vom "Laib" reißen!! Und lang muss er sein.... Zweidaumenhoch Lachen-5

LG,
Frank


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