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Geschrieben von Sherryschlumpf am 22.12.2009 um 11:44:
fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Hallo,
nach monatelanger Rutenbau-Abstinenz (war 3 mal dieses Jahr beruflich im Ausland... :-( ) hab ich mich vor ein paar Tagen daran gemacht, weiter an meinen liegengebliebenen Projekten zu arbeiten.
Darunter ist auch eine CTS TAS, bei der ich bisher nur den Griff aufgebaut hatte. Jetzt ist auch noch der Ringsatz dran. Hab alle Ringe bis auf die letzten drei am Spitzenteil unterwickelt, bin mir jetzt, vor dem lackieren, aber nicht mehr so ganz sicher, ob ich nicht alle unterwickeln sollte.
Was meinen die Profis dazu? An anderer Stelle wurde geäußert, dass die Unterwicklung an den letzten paar Ringen vor dem Spitzenring unterbleiben kann, da dort die Belastung nicht so groß sei (Da die Spitze bei großer Beastung sowieso in Richtung Fisch zeigt und die Hauptbelastung von den Ringen im Mittelteil der Rute aufgefangen wird) und man das zusätzliche Gewicht (durch den zusätzlichen aufgenommenen Lack) sparen sollte.
Ist euch irgendein Fall bekannt, wo eine Rute brach, weil sie keine Unterwicklung hatte? Mir nämlich nicht, lass mich aber gerne belehren.
Viele Grüße,
Hendrik
Geschrieben von MeFo-Schreck am 22.12.2009 um 11:52:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Gelöscht
Geschrieben von Slotti am 22.12.2009 um 12:00:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Zitat: |
Original von Sherryschlumpf
und man das zusätzliche Gewicht (durch den zusätzlichen aufgenommenen Lack) sparen sollte.
|
Hallo Hendrik,
das ist doch eine schwere Rute oder? Wieviel spart man da durch Lack und Unterwicklung 3 - 5 Gramm?

die machen doch bei einer solchen Rute den Kohl sicher nicht fett von daher würde ich persönlich alles Unterwickeln, die These mit dem Unterwickeln der größeren Ringe finde ich interessant, ich bin immer davon ausgegangen das die Belastung bei den kleineren Ringen und dem an dieser Stelle dünneren Blank wichtiger sei, vielleicht bin ich da aber auch auf dem Holzweg.
Geschrieben von MeFo-Schreck am 22.12.2009 um 12:20:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Gelöscht
Geschrieben von atze67 am 22.12.2009 um 12:37:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Hallo
glückwunsch zu dem blank,ich stehe auf diese wunderwerke!
also aus gewichtsgründen würde ich die unterwicklung nicht weglassen wie slotti schon so treffend bemerkt hat den ich denke das macht wirklich fast nichts aus.
ich hatte vor kurzem eine rute zur reparatur bei der die spitze unterm zweiten ring gebrochen war bei genauer untersuchung war gut festzustellen das die ursache ganz klar ein falsch angeschliffenner ringfuß und möglicherweise eine zu starke garnspannung war.
alle anderen brüche die ich so zur reparatur hatte währen wohl auch mit unterwicklung zustande gekommen.
ich denke das die wenigsten ruten von der stange eine unterwicklung haben und trotzdem nicht brechen.
gruß atze
Geschrieben von Sherryschlumpf am 22.12.2009 um 12:40:
CTS TAS 150g WG
Hallo,
die CTS TAS hat 150 G WG und ist fürs Wallerspinnfischen konzipiert.
Werde jetzt die 3 Ringe noch mal abschneiden und noch mal wickeln.. ;-)
Unterwickelt ihr grundsätzlich oder nur ab einer gewissen WG-Klasse? Ich hab nämlich noch einen CTS Spin/Jig mit ca 70G WG und 7ft ohne Unterwicklung aufgebaut und auch meinen CTS 9ft 45-90 G. Hättet ihr das anders gemacht?
Habt ihr den Wettbewerbsblank von Karl unterwickelt?
Muss hier wirklich einiges aufarbeiten - ich glaub Karl ist schon sauer, wo seine Testberichte bleiben.. ;-)
Alles in allem bin ich gerade beschäftigt mit:
Tusk ETA 11ft -120G WG - Hat mir Karl zum testen gegeben, bau ich als leichte Wallerrute und schwere Hechtrute auf.
CTS Spin/Jig 213cm 20-40lbs (aber wohl eher 70G WG und extreme Spitzenaktion. Wollte ich als baitcaster aufbauen aber die Spitzenaktion passte mit eher für einen Stationäraufbau)
CTS TAS - vom Griff hab ich schon mal ein paar Bilder eingestellt, jetzt bin ich mit dem Rest beschäftigt
CTS EST - 45-90G WG - auch hier habe ich vor ca einem Jahr den Griff montiert und dann das Projekt ruhen lassen.
Wettbewerbsblank von Karl (könnt mir in den Arsch beißen, dass ich es nicht geschafft habe) Werde aber alles nachholen und Karl durch einen Einkauf milde stimmen. ;-)
Viele Grüße und Danke,
Hendrik
Geschrieben von MeFo-Schreck am 22.12.2009 um 12:54:
RE: CTS TAS 150g WG
Gelöscht
Geschrieben von UGLYSTICK am 22.12.2009 um 13:25:
... ich halte das auch so wie meine Vorredner ... schwere Ruten werden immer unterwickelt.
Ich unterwickle aber auch leichtere Ruten, wenn die Blank-Wandungsstärke sehr gering ist - ich habe dann das Gefühl, dass die Unterwicklung den Blank schützt und stützt und die Kraft besser verteilt wird...
Bei Einbeinern sehe ich da weniger Probleme, aber z.B. bei Low-Ridern sind die Ringfüße schon sehr weit auseinander - Bei Biegung ist dann einfach ein bißchen Puffer vorhanden...
Geschrieben von Olaf Karsten am 22.12.2009 um 17:10:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Ich glaube das Thema Unterwicklung ist eines der Mythen des Rutenbaus aus Zeiten, wo die meisten von uns noch nicht fischen konnten.
Wie bitte soll denn Garn z.B. Druck verteilen? Das 'ne Strippe. Die kann sowas nicht.
Verstehe ich persönlich nicht. Ich denke, dass es wesentlicher ist, die Ringfüsse sauber zu bearbeiten. Ein scharfer Grat durchschneidet auch eine Unterwicklung.
Und fette Ruten haben doch auch höhere Wandungsstärken, oder?
Kurz: Ich glaube nicht, dass Unterwicklungen heute noch notwendig sind - ausser für die Psyche des Anglers.
Aber da kann man vortrefflich drüber streiten. Wie für ziemlich alles im Rutenbau, gibt es dafür keine Tests und Daten die einer Seite Recht geben.
Also macht es jeder so, wie er es glaubt. :-)
Geschrieben von Mad am 22.12.2009 um 17:31:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Zitat: |
Original von Olaf Karsten
Ich glaube das Thema Unterwicklung ist eines der Mythen des Rutenbaus aus Zeiten, wo die meisten von uns noch nicht fischen konnten.
Wie bitte soll denn Garn z.B. Druck verteilen? Das 'ne Strippe. Die kann sowas nicht.
Verstehe ich persönlich nicht. Ich denke, dass es wesentlicher ist, die Ringfüsse sauber zu bearbeiten. Ein scharfer Grat durchschneidet auch eine Unterwicklung.
Und fette Ruten haben doch auch höhere Wandungsstärken, oder?
Kurz: Ich glaube nicht, dass Unterwicklungen heute noch notwendig sind - ausser für die Psyche des Anglers.
Aber da kann man vortrefflich drüber streiten. Wie für ziemlich alles im Rutenbau, gibt es dafür keine Tests und Daten die einer Seite Recht geben.
Also macht es jeder so, wie er es glaubt. :-) |
baue alle ruten bis 150gr und noch mehr ohne unterwicklung, nur auf wunsch vom kunden.
hatte noch nie einen bruch wo ein ringfuß den blank abdrückt.
für manche ein gutes verkaufsargument wenn mit unterwicklung angeboten wird usw.
bin der gleichen meinung wie olaf!!!!
gruß robert
Geschrieben von AngelDet am 22.12.2009 um 17:46:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Zitat: |
Original von Sherryschlumpf
An anderer Stelle wurde geäußert, dass die Unterwicklung an den letzten paar Ringen vor dem Spitzenring unterbleiben kann, da dort die Belastung nicht so groß sei (Da die Spitze bei großer Beastung sowieso in Richtung Fisch zeigt und die Hauptbelastung von den Ringen im Mittelteil der Rute aufgefangen wird) und man das zusätzliche Gewicht (durch den zusätzlichen aufgenommenen Lack) sparen sollte.
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Also so ist es am besten, dass Du nicht evtl. Ködergefühl verlierst, was an der Spitze durch dort sinnlose Unterwicklungen verloren gehen kann. Sofern man das überhaupt braucht. Das oberste Viertel, also die Hälfte der Spitze einer 2tlg Rute, würde ich nicht unterwickeln, wenn die eben als Spinrute mit möglichst viel Ködergefühl konzipiert wird.
Zu Wirkung und Bruch:
Ich habe hier einige Fenwick XSB, die sind mit Metallic-Garn unterwickelt und haben Skalpellscharfe Ringfüße, noch blau vom schräg anflexen. Wie bei fast allen Billig-Asia Ruten, das geht in ein Brett wie in Butter.
Die Unterwicklung hat aber soviel abgehalten, dass beim einige mal Probeangeln nichts durchgedrückt ist.
Die Ruten wurden für sehr wenig Geld plötzlich verramscht, und der Grund ist wohl darin zu sehen: Als schwer(st)e Spinrute -125g würden die nach einiger Zeit an den durcharbeitenden Kanten brechen. Als Sonderposten-Billig kräht da kein Hahn nach, als teure 160 EUR Rute aber schon.
Ich habe einige Rutenbrüche bei Üerlastung gesehen und analysiert, wo die Ringfußspitzen ganz eindeutig eine Einkerbung verursacht haben, und genau dort der Blank eingebrochen ist. Genau das kann eine Unterwicklung schon mal stark abmildern.
Gleichwohl ist erstmal sauberste Ringfußbearbeitung und Glättung Pflicht. Aber, wenn die Last so groß wird, dass sich die Ringe verwinden und die Füße unter dem Garn aufrichten - dann kann es knacken, und die steife Fußspitze kommt eben im Zweifelsfall doch durch die Blankwandung.
Das passiert nicht auf dem weichen oberen Rutenbereich, aber da, wo die Rute das "Rückgrat" , wo sie hart wird. Bei richtig eng durchgebogen ist die Fußlänge des Ringes gar nicht mehr so unerheblich, und steifes Metall ist es allemale.
Ich habe z.B. die Übergangsstellen meiner langen VHF , wo dieser Aufwurf der Übersteckung am ST wieder in den normalen ST Bereich übergeht, unterwickelt, und bin damit sehr zufrieden. Dort droht bei sehr hoher Last auch ein scharfer Knick, der so besser am Ring gepuffert ist.
Also zusammengefaßt:
Unterwicklung anstelle schlampiger Ringbearbeitung? Nein Danke.
Aber Unterwicklung zur weiteren Verstärkung und Abpufferung gegen hohe Last und Biegewinkel: Sehr gerne!
Geschrieben von Slotti am 22.12.2009 um 18:24:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Zitat: |
Original von Olaf Karsten
Ich glaube das Thema Unterwicklung ist eines der Mythen des Rutenbaus aus Zeiten, wo die meisten von uns noch nicht fischen konnten.
Wie bitte soll denn Garn z.B. Druck verteilen? Das 'ne Strippe. Die kann sowas nicht.
Verstehe ich persönlich nicht. Ich denke, dass es wesentlicher ist, die Ringfüsse sauber zu bearbeiten. Ein scharfer Grat durchschneidet auch eine Unterwicklung.
Und fette Ruten haben doch auch höhere Wandungsstärken, oder?
Kurz: Ich glaube nicht, dass Unterwicklungen heute noch notwendig sind - ausser für die Psyche des Anglers.
Aber da kann man vortrefflich drüber streiten. Wie für ziemlich alles im Rutenbau, gibt es dafür keine Tests und Daten die einer Seite Recht geben.
Also macht es jeder so, wie er es glaubt. :-) |
naja Olaf das ist aber auch ein klein wenig Milchmädchenrechnung

warum benutzen wir denn diese Strippen um unsere Ringe anzuwickeln und was passiert mit der Strippe wenn wir sie mit Lack einpinseln?
Ich bin sehr wohl der Meinung das eine Unterwicklung bei schweren Ruten ab 120 gr. aufwärts Sinn machen, eben dort wo man 2 Stegringe verwendet. Das Garn unter dem Ringfuß nimmt auch Lack auf und härtet aus und dient so als Puffer.
Es mag schon sein das irgendwann das Garn auch durchgedrückt ist und der Ring mit dem Blank in Kontakt kommt aber zumindest solange ist mein Blank dort erstmal geschützt.
Gerade bei 2 Stegringen ist doch die Blankbelastung in meinen Augen größer als bei Einstegringen eben weil man da 2 Füße hat die "halbwegs" starr bleiben während der Blank ihnen unter Last entgegenkommt.
Gerade bei Welsspinnen die viel und schwere Köder sowie kräftige Fische bewältigen und ständig großer Last ausgesetzt sind macht das vielleicht schon Sinn.
Klar es gibt keine vergleiche ob Ruten ohne Unterwicklung eher zum brechen neigen oder der Blank beschädigt aber rein theorethisch (das ich das mal schreibe) müßte das doch schon so sein oder?
Grüße Mark
Geschrieben von AngelDet am 22.12.2009 um 18:34:
Sehe ich genauso!
Das ist nicht nur Theorie, sondern leicht anschaulich. wenn man sich die Hochlastsituation von dem recht starken 2-Fußring (auf die kommt es an) mal vorstellt: Der Ring hängt bei der Stationärrollenberingung unter dem Blank im Bogen, und widersetzt sich der Biegung. Die Spitzen drücken irgendwann in die Blankbiegung, zumal der Ring belastet wird und dem Mitbiegen der Füße entgegen wirkt. Ist da eine Schicht aus Garn und Lack dazwischen, so eine Art Mini-"Schusssichere"-Weste, dann puffert das die Fußspitzen oder gibt den 1/10mm durchbohrenden Fußspitzen noch Raum (durch die viele Unterlage an den weniger belasteten Stellen), dass die Spitze noch in der "Luft" (dem Garn) schwebt und nicht den Blank erreicht.
Bei stehender Stationärrollenberingung ist die Biegung anders herum, hier hätte man die direkten Steg-Fußübergängswinkel, die besonders viel Last und hierbei Drucklast aufbauen, wo die Übergangskante zum durchdrücken führen kann. Auch hier kann wieder eine Lage Unterwicklung den Puffer schaffen, dass die gefährliche Stelle nicht den Blank erreicht.
Und das Wicklungen mit Lack doch stabil sind, das sieht man beim Runterschneiden von Wicklungen, und was die selbst gegen ein superscharfes Cuttermesser aushalten.
Ob es wirklich notwendig für die Rute ist, zu unterwickeln - das ist eine andere Frage. Die hängt ja letztlich von dem Angler und seinem Treiben ab. Und den ausgeübten "Nutzlasten" in kg, für die wir nichtmal den Anflug einer Vergleichbarkeit oder Norm haben.
Geschrieben von Olaf Karsten am 22.12.2009 um 18:39:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Ich bestreite nicht, das die Unterwicklung schlecht präperierten Ringfüssen etwas entgegensetzen kann. Genau dafür wurden die von den Herstellern auch mal erfunden und das Marketing über etliche Jahrzehnte hat sich dann zur Wahrheit gewandelt. Und bei den Ruten aus Serienproduktion mag das auch heute noch Berechtigung haben.
Wenn man die Ringfüsse - als guter Rutenbauer - anständig präpariert, sehe ich keine Notwendigkeit für Unterwicklung. Dazu gehört dann auch, dass der Ring nicht nur keinen Grat hat, sondern auch kein spitzes Ende.
Die Unterwicklung verteilt aus meiner Sicht keinen Druck.
Über den Ringfüssen hat die Wicklung ja eine ganz andere Funktion. Da muss sie ja was festhalt. Das kann Garn natürlich super.
Geschrieben von AngelDet am 22.12.2009 um 18:44:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Zitat: |
Original von Olaf Karsten
Die Unterwicklung verteilt aus meiner Sicht keinen Druck.
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Doch, den Druck der Fläche (von 95% des Fußes) kann sie locker aufnehmen, wo sich ein einzelnder Endpunkt schon unaufhaltsam durchbohren will.
Die mal angenommen 0,2-0,3mm Schicht, in die sich das Ende gefahrlos ein bischen einbohren kann, die machen den Unterschied.
Geschrieben von Olaf Karsten am 22.12.2009 um 18:49:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Leute, macht doch mal eine Wicklung auf einem dünnen Rohr mit Trennmittel. lackiert die fett und zieht die dann ab und dann drückt mal mit dem Daumen drauf.
Ich lass mir nicht einreden, dass bei den Kräften von denen wir hier reden (nicht Ruhezustand, sondern Maximalbelastung) eine Garnwicklung einen relevanten Unterschied macht.
Nachtrag: Nicht nur Maximalbelastung, sondern auch noch bei fetten Blanks fürs schwere Fischen.
Geschrieben von AngelDet am 22.12.2009 um 18:52:
Um es mal so zu versuchen einzugrenzen, schmeisse ich einfach mal ein paar Zahlen in den Raum.

Hab ja deinen Einwurf schon quasi vorausgeahnt.
(Wer bessere Zahlen hat, gerne her damit)
Bei ausgeübten Zuglasten von bis 3kg passiert da gar nichts, braucht man keine Vorkehrungen treffen. (so 99% der Angelei)
Bei etwa 5kg wird es nach meiner Ansicht kritisch, da sind die meisten Ruten eng gebogen und die Ringe verwinden sich. Dies wird im Lastbereich schon selten erreicht.
Als "Welsanglerlast" werden oft 7-8kg genannt. Das ist dann nochmal ein gutes Stück mehr, und das Eigenleben von Ringen und Bindungen wird dann offenbar. Erich (fluefiske) hatte auch mal was über wandernde Bindungen bei seinen Norwegenruten geschrieben, was ich in etwa dieser Kraftklasse sehe.
Ich lege meine Großfischruten für min. 10kg Zuglast aus, und da zerreißt es z.B. schon mal locker die ein oder andere Spinrolle. Die Ringe müssen sehr exakt und gepuffert sitzen, damit eine nicht zu fettwandige Rute das überlebt.
Bei Vollglasruten bräuchte man sich über Unterwicklungen nicht sorgen.
Geschrieben von Slotti am 22.12.2009 um 19:26:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
Zitat: |
Original von Olaf Karsten
Ich bestreite nicht, das die Unterwicklung schlecht präperierten Ringfüssen etwas entgegensetzen kann.
Wenn man die Ringfüsse - als guter Rutenbauer - anständig präpariert, sehe ich keine Notwendigkeit für Unterwicklung. Dazu gehört dann auch, dass der Ring nicht nur keinen Grat hat, sondern auch kein spitzes Ende.
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das ist halt auch so eine Sache, was ist gut und was ist schlecht bzw was ist richtig oder falsch.
Ich schleife meine Ringe sehr flach runter, man sieht nach dem lackieren keinen "Höcker" wo das Garn nach der Ringspitze über den noch dickeren Mittelbereich geführt wird, demzufolge sind meine Ringfüße vorne schon sehr flach, nicht spitz sondern halbmondförmig und keine Grate trotzdem ist der Ring halt sehr sehr schmal so das ich ihn spielend mit Garn überwickeln kann, wenn ich mir jetzt vorstelle der Ring ist starr und der Blank biegt sich dort würde man das warscheinlich schon sehen und auf Dauer vielleicht sogar schaden verursachen. Schleife ich jetzt meine Ringe falsch an?

Geschrieben von AngelDet am 22.12.2009 um 19:38:
Ich schleife die prinzipiell auch so.
Und besser als dünn ausgezogen geht ja auch nicht, da mit der Dünne+Flachheit des Fußspitze die Wahrscheinlichkeit steigt, dass er sich mit dem Blank mitbiegt.
Die Einfüßer haben zudem erheblich längere Füße, was sie auch nicht unproblemtisch im Verhältnis zu den Zweifüßern macht, zumal sich bei denen die Last einigemaßen symetrisch verteilt (leider sind deren Füße nicht gleich).
Das Dilemma ist aber immer dasselbe: Schleifst Du für schön sanft zum draufwickeln an, bekommst Du vorne eine Kante. Die dann eben auch immer flach ist.
Schleift man nicht so stark runter, hat man dickes Fußmaterial, was sich garantiert nicht mitbiegt, und vorne unten auch eine extrem starre Kante hat.
Und schleifst Du eine Welle in die untere Auflagekante, da wo vorne die Spitze aufliegt, dann verhindert man die Kerbwirkung, kann aber sehr schlecht über die Lücke hinaufwickeln.
Hab das alles die letzten beiden Jahre ausprobiert und varriert, mit Unterfüttern der Ringe und hohl schleifen, hat alles noch wieder Nachteile.
Besser als einen so geschliffenen Ring noch an stark belasteteten Stellen zu unterwickeln, bekomme ich im Moment auch nicht wirklich hin.
Aber vom Prinzip her kann man direkt am Ringfuß exakter vorbeugen, und auch bessere Materialien als Garn einsetzen.
Geschrieben von Olaf Karsten am 22.12.2009 um 19:52:
RE: fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert?
@Slotti
Missverständnis: Ich meinte spitz zugeschliefene Ringe. Flach ist ja Sinn des anschleifens. Meine sehen so aus wie Deine.
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