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Geschrieben von Rooster am 17.02.2011 um 09:24:

Fragezeichen Einstegringe überwickeln?

Hallo Wickelexperten,

ich bin dabei meine erste Rute aufzubauen, verwende dabei Fuji-Einstegringe.

Meine Frage ist, ob es neben dem optischen Effekt auch einen praktischen Effekt beim Überwickeln von Einstegringen gibt und wie man am besten eine saubere Überwicklung hinbekommt?

Danke für eure Antworten...

MfG,

Sven



Geschrieben von OnTheMove am 17.02.2011 um 09:39:

  RE: Einstegringe überwickeln?

Hi,

kleine frage, verstehe ich das richtig, das du gewickelte Ringe noch mal Überwickeln?

Ich sehe Optisch als auch Technisch keinen Grund, vor allem bei Einbeinren dafür. Denken2

Der einzige Anwendungsfall der mir einfallen Würde wäre ein Tigerwrap oder eine Kreuzwicklung auf der Wicklung.

Besser Halten als mit einer Wicklung brauch es nicht, vorher macht der Ring schlapp.

Grüße Markus



Geschrieben von Rooster am 17.02.2011 um 09:48:

 

Ich habe mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt.

Beim Ringeeinbinden wickel ich vom Fuß in Richtung Ring und stoppe normal die Wicklung wenn sich der Steg vom Blank abhebt.
Nun habe ich Einstegringwicklungen gesehen, wo die Wicklung über den Steg hinaus geht, sprich der Steg aus der Wicklung herauskommt.
Ich finde das es recht nett anzuschauen ist und daher meine Frage.

Sven



Geschrieben von Tisie am 17.02.2011 um 10:00:

 

Hi Sven,

eine gute Anleitung findest Du hier: *klick*

Ich habe das schon ein paar Mal so gemacht (bei den kleinen LSG, CLAG, ... Ringen) ... das klappt prima, Du mußt nur beim lackieren aufpassen, daß sich nicht zu viel Lack in spitzen Winkel hinter dem Ringfuß sammelt (dünner Lack sammelt sich zwangsläufig da, kann man mit einem Blatt Papier aber sauber "abziehen").

Zum Sinn gehen die Meinungen auseinander ... es macht halt einen guten und stablieren Eindruck, wenn der Ringfuß so "eingebettet" ist, aber ob's in der Praxis wirklich Vorteile bringt Denken1 ... mir ist noch kein normal gewickelter Ring aus der Wicklung gerutscht.

Gruß, Matthias



Geschrieben von OnTheMove am 17.02.2011 um 10:03:

 

Ahhh jetzt verstehe ich! Geburtstag3

Da ich auch so einer bin der sowas macht kann ich dir das gleich auch erklären.

Ich mache das aus drei Gründen:

1. Den Ring absichern das er nicht so leicht raus rutscht

2. Den Faden besser zu sichern wen ich den Abschließend mit der Öse durchziehe. Da man das Problem haben kann, dass der Faden in die Lücke zwischen Ringfuß und Garn rutsch und nicht richtig hält

3. Bei nicht fixierten Garn zieht die Wicklung den Lack ein wenig vor den Ring, und ich habe (Subjektiv) den empfinden, dass der Lack dann an der Stelle besser abschließt.

Ich hoffe ich konnte dir helfen Winken1

Grüße Markus



Geschrieben von Rooster am 17.02.2011 um 10:03:

 

Daumenhoch2 DANKE!

Genau das meinte ich!

Sven



Geschrieben von Rene am 17.02.2011 um 11:49:

 

Hallo,
ich habe bisher nur Fliegenruten gebaut, aber bei denen ueberwickle ich Einstegringe immer. Hauptgrund ist, dass ich so den Ring gegen herausrutschen besser sichern kann. So eine Fliegenrute arbeitet ja bei den Blindwuerfen recht ordentlich. Nicht viel Arbeit, einfach weiter wickeln und Faeden zusammenschieben.
Ist vielleicht Paranoia, aber egal. verwirrt

Zudem: Ich habe es zwar noch nicht probiert, aber wenn man hier noch ein paar Zierwicklungen anbringen will, sieht es auch stimminger aus. Bedarf allerdings Pruefung am aktuellen Projekt.

Rene



Geschrieben von laverda am 17.02.2011 um 17:43:

 

Hi Rene,
bei Fliegenruten hat das "Überwickeln" einen sehr guten Grund:
Beim Vorschwung legt sich die Schnur aufgrund von Krümmung des Blanks sowie Masseträgheit und Luftwiderstand der Schnur zwischen den Ringen neben den Blank. Wenn du den Ring überwickelst ergibt sich ein erheblich sanfterer Übergang der Schnurkrümmung über den Ring und somit weniger Reibungswiderstand beim Doppelzug.
Ich habe diesbezüglich einige Versuche mit Ringabständen, Einsteg- und Schlangenringen gemacht.
Die geringsten Reibungswiderstände ergeben sich tatsächlich beim Einsteg mit deutlicher Überwicklung und verhältnismäßig geringen Ringabständen!!!

Gruß vom platten Niederrhein



Geschrieben von Rene am 17.02.2011 um 19:58:

 

Hi laverda,

guter Punkt. Ich habe auch immer geglaubt, dass sich die Ruten mit den Einstegringen besser werfen, und habe Schlangen eigentlich nur bei schwererem Geraet verbaut, Freunde von drueben haben mir entsprechend zugeredet. Was Du sagst ueberzeugt mich. Aber ob ich die beiden 9er jetzt umbaue....
Ich werde auf jeden Fall bei der naechsten schweren (9wt, 2 Teile geplant) in die engere Wahl nehmen.

Zweidaumenhoch

Rene



Geschrieben von laverda am 17.02.2011 um 20:21:

 

Hi Rene,
Fliegenruten biegen sich gleichmäßig parabolisch und die Kraft, die auf die Ringe wirkt, wird hoffnungslos überschätzt. Zumindest aus Belastungsgründen braucht man mit Sicherheit keine Schlangenringe. Ich baue auch 2-Händer mit Einstegringen.

Gruß vom platten Niederrhein



Geschrieben von Jogi42 am 17.02.2011 um 21:36:

 

Hallo Laverda,
haben die Schlangenringe nur Anwendung, bei stärkeren Ruten? Haben die nicht auch einen Gewichtsvorteil? Was ist den zum Werfen besser?



Geschrieben von Rene am 17.02.2011 um 22:44:

 

Hi Jogi,

die Einsteg-Ringe sollten leichter sein, Du brauchst ja auch einen wrap weniger - also Faden und Lack.
Die Einbein-Ringe fuer die Fliege haben auch keine Einlage etc.

Rene



Geschrieben von Jogi42 am 18.02.2011 um 07:58:

 

Hallo Rene,
ich danke dir. Ich dachte, die wären mit Einlage.
Noch mal zum überwickeln. Ist den der Zug, der auf einen Ring einwirkt wirklich so groß, dass man die Überwicklung braucht, oder ist das eher für den Notfall, wenn sich schon mal was gelockert hat?



Geschrieben von Rene am 18.02.2011 um 09:20:

 

Ich kann hier nicht aus Erfahrung reden, da ich noch nie hier ein Problem hatte. Ich glaube allerdings, dass der Zug auf den Ring nicht unmittelbar das Thema ist.

Wenn Du Dir allerdings so den Tag eines Anglers verschiedener Disziplinen anschaust, dann wird die Rute doch sehr unterschiedlich belastet. (Bitte kein bashing, nur Korrekturen, ich will keinen angreifen)

Karpfen, Feeder, etc: Paar Wuerfe, und natuerlich die Drills.
Spinnfischer: Pro Koederwurf eine Bewegung in der Rute
Fliege: Pro Koederwurf eine Reihe von Leerwuerfen, um die Leine auf Laenge zu bringen, Fliege zu trocknen etc. (Ok, Lachsangler macht einen Roillwurf,..)

Das heisst, Die biegst die Fliegenrute bei ueblicher Forellen etc Fischerrei viel haeufiger hin und her, was der ganzen Geschichte mehr Moeglichkeiten gibt, locker zu werden. Dann kommt noch der Doppelzug hinzu, der tangential auf die Ringsitze einwirkt. (Oder hast Du den gemeint?)

Aber wie gesagt, alles Theorie, habe noch nie einen Ring neu befestigen muessen.

Rene



Geschrieben von laverda am 18.02.2011 um 16:00:

 

Hi Jogi,
ich glaube, du hast hier etwas missverstanden. Mit "Überwickeln" ist nicht etwa "2lagiges" überwickeln des Ringstegs gemeint, sondern, dass die einlagige Wicklung über den Ringsteg in Richtung Rutenspitze weitergeführt wird. Also die Wicklung über den Ringsteg bis vor den Ring reicht. Bei mir etwas weniger als 1cm.

Da ich mehr Ringe setze als allgemein üblich, ergibt sich bei Einstegringen erheblich weniger "überwickelte" und somit versteifte Blanklänge.

Gruß vom platten Niederrhein



Geschrieben von Rene am 18.02.2011 um 16:56:

 

fast einen cm? Ich mache 4 bis 6 wicklungen...
Brauchst Du die Laenge technisch, oder ist das eher eine frage der Optik?
Rene



Geschrieben von laverda am 18.02.2011 um 21:10:

 

Hi Rene,
der am Blank anliegende Ringdraht wird quasi mit in den Lack "eingepackt" und die Lackschicht, die über den Ring hinausgeht sorgt dafür, dass die Schnur beim Vorschwung mit Doppelzug nicht durch den dünnen Ringdraht "abgeknickt wird sondern in weichem Bogen umgelenkt wird. Durch die größere Auflagefläche verringert sich der Widerstand beim Doppelzug, die Schnur gleitet über den Lack.

Es gibt den Effekt, dass bei 90° gedrehter Rute (Ringe weisen nach außen) spürbar weniger Reibungswiderstand beim Weitwurf mit Doppelzug vorhanden ist. Bei oben beschriebener Ringlackierung mit deutlicher Überwicklung ist dieser Unterschied nicht mehr vorhanden. Weiterhin habe ich die Ringe in die harte Biegeebene des Blanks gesetzt (maximale Steifigkeit beim Vorschwung) und es ist deutlich spürbar, dass in dieser Wurfebene (Ringe weisen in Wurfrichtung) die Rute eine Spur spritziger ist.

Mag sein, dass dies auf "den ersten Wurf" nicht sooooo deutlich herauskommt, jedoch habe ich einige Stunden mit unterschiedlichen Ruten und Schnüren auf der Wiese getestet und das Ergebnis ist für mich absolut eindeutig.

Ich habe gerade mal nachgesehen, 1cm Wickellänge ist tatsächlich etwas hoch gegriffen aber für die Lackiernungslänge haut das in etwa hin.

Anbei ein paar Bilder Ringgröße 6, Höhe der Ringe 10mm, Ringsteglänge 8,5mm.
Um die Fotos scharf zu sehen, draufklicken.

Gruß vom platten Niederrhein



Geschrieben von Frank43 am 19.02.2011 um 11:38:

 

Tach zusammen,

@ Jogi, nein, Schlangenringe haben nicht nur bei größeren Rutenklassen Verwendung, ich denke, das es eine Frage des persönlichen Geschmacks und Vorliebe des Einzelnen ist. Geworfen habe ich Ruten der Klasse 10 mit Einstegringen, aber auch schon Ruten der Klasse 2 mit Schlangenringen.
Aufgebaut habe ich ein und den selben Blank mit Schlangen- und Einstegringen, der mit den Einstegern hat deutlich mehr Power und wirkt bei weitem nicht so träge wie der, den ich mit Schlangenringen verbaut habe, das aber nur am Rande.
Natürlich gibt es auch Einstegringe mit Einlage für Fliegenruten, ein Rutenbaukollege hat sich eine 7er Mefo Rute mit Fuji Einsteg aus Titan mit Sic Einlage gebaut, nicht viel mehr an Gewicht, aber sehr gute Schußeigenschaften.

@ Laverda, wie soll sich denn die Schnur bei den verbauten Einstegringen einklemmen Denken1 , so etwas konnte ich bisher bei keiner meiner Ruten feststellen, (aber die Diskussion über die verdrehte Rolle hatten wir ja schon in einem anderen Forum ), ich überwickle meine Einstegringe nicht, sondern achte genau auf eine korrekte Fadenspannung beim Anwickeln des Ringes.
Mit einem verdünnten Lack mache ich eine minimale Lackierung und gebe dem Lack Zeit, die Wicklung wirklich zu durchtränken.
Dabei fange ich am Ringende an und arbeite mich zum offenen Ende hoch, so verhindere ich auch Lufteinschlüsse.
An keiner Rute ist mir der Lack gerissen, oder hat sich ein Ring gelockert.
Selbst an einer 4er Rute mit Recoil Einsteg, die mehr arbeiten als hartverchromte Ringe, habe ich nichts feststellen können.

Gruß Frank



Geschrieben von Kohlmeise am 19.02.2011 um 11:48:

 

Also, ich kann nur für die Disziplinen des Spinn- und Grund- / Posenfischens reden, und da bin ich mir sicher, dass ein Einstegring nicht überwickelt werden muss. Warum? Weil mir in zweieinhalb Jahrzehnten noch keiner aus der Wicklung gerutscht ist... Pokal

Mir gefällt es außerdem auch optisch besser, wenn da nichts überwickelt ist. Also bleibe ich dabei.



Geschrieben von koffi am 19.02.2011 um 12:02:

 

Ich find das "überwickeln" (Forhan Locking Wrap) geil. Ich find es sieht sptize aus und es gibt mir bei meinen Karpfenruten einfach das Gefühl, dass alles passt... Ich werds wohl immer so machen ;D


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