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--- Wozu noch Ringe anwickeln? Kleben reicht doch auch! (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=4995)
Geschrieben von derextremexxl am 27.04.2011 um 01:53:
Wozu noch Ringe anwickeln? Kleben reicht doch auch!
Hi
Bin über dieses Video gestoßen:
http://www.youtube.com/watch?v=rgBYDH67hi8&feature=youtu.be
Hier wird ein Ring offensichtlich nur angeklebt. Kennt jemand dieses Verfahren und hält ein so geklebter Ring? Leider ist mein Englisch nicht besonders gut, aber so wie ich es verstehe wird der Ring nur mittels UV Kleber an der Rute gehalten - ohne Bindegarn.
Grüße,
Alex
Geschrieben von Schleien-Stefan am 27.04.2011 um 08:58:
Ich bin sicher das hält...
Heute wird ja so viel geklebt, wenn das im Auto.- und Flugzeugbau hält sollte eine Angelrute nicht das Problem sein, oder?
Ein Bekannter von Mad hatte auch mal was sehr interessantes gemacht:
Ringe nicht gewickelt sondern mittels einer Klebefolie befestigt! War eine Folie wie sie sonst zur Autobeschriftung genommen wird. Die gibt es in allen Farben. Damit den Ring angetapt und das lackiert - war optisch sehr schön und hat auch gehalten.
Ich hatte schon mal über einen Versuch mit Schrumpfschlauch nachgedacht. Den gibt es ja auch in allen Farben und vor allem Durchmessern. Denke wenn man den lackiert gibt das genug Festigkeit, ist optisch sicher auch mal einen Versuch wert. Oder was meint ihr?
Eventuell hat Robert eine Info wie sich diese geklebten Ringe in der Praxis auf Dauer bewährt haben?
Geschrieben von Flow am 27.04.2011 um 09:57:
Kleben statt bohren
Geschrieben von Tobi am 27.04.2011 um 10:04:
Coole Sache! Müsste man wirklich mal testen
Geschrieben von koffi am 27.04.2011 um 10:14:
er sagt ja er hat eine komplette Rute so aufgebaut und hat damit bereits 13 Fische bis 16 Pfund gefangen... scheint zu funktionieren. An einer Wallerrute würde ich mich es aber nicht trauen
Geschrieben von Tobi am 27.04.2011 um 15:29:
Einen drill hält es sziemlich sicher aus....die frage ist, wie schlagempfindlich es beim transport ist!
andererseits lässt es sich schnell reparieren, sollte doch mal eine klebung wegplatzen
Geschrieben von Jogi42 am 27.04.2011 um 15:54:
Hallo zusammen,
diese Klebemethode verwendet der Zahnarzt ja schon lange. Was für Belastungen auf so einen Backenzahn kommen, ist ja schon enorm. Ich traue der Verklebung einiges zu.
Geschrieben von FehmarnAngler am 27.04.2011 um 16:25:
Zitat: |
Original von Jogi42
Hallo zusammen,
diese Klebemethode verwendet der Zahnarzt ja schon lange. Was für Belastungen auf so einen Backenzahn kommen, ist ja schon enorm. Ich traue der Verklebung einiges zu. |
Diese Belastung ist mehr als zu viel für dieses Zeug. Ich spreche aus Erfahrung, da ich ne ganz schön lange Zeit lang eine Spange getragen habe und da sind alle möglichen Teile abgebrochen, abgebröckelt, ect. dabei sagte der Kieferorthopäde: "Das Zeug ist wie Zement: unzerstörbar."
Allerdings denke ich das dieser UV Lack an einer Rute schon halten sollte. Wegen der Stoßempfindlichkeit würde ich mir keine Sorgen um so eine olle Lackierung machen, sondern mehr um den Blank...
Abgesehen davon finde ich das so eine klare Fixierung richtig klasse aussieht und wohl ein klein wenig Gewicht spart.
Gruß, Jochen
Geschrieben von Tobi am 27.04.2011 um 17:11:
werden mit dem Zeug spangen aufgeklebt?
ich kenne nur das keramik-füllungsmaterial, das auch per UV gehärtet wird
Meine freundin ist zahnärztin, werde mal ihren instrumentenschrank plündern
@ fehmarn-angler: Wenn die Stöße den Ring treffen wirkt ne Hebelkraft und so kann ich mir schon vorstellen, dass der Lack wegplatzt. Lack+Garn ist ein Verbundwerkstoff und in dem Fall verhindert das Garn, dass sich eben was abhebelt
Geschrieben von Megger am 27.04.2011 um 18:32:
Also ich denke, dass eine einfache Klebverbindung an einem Ring nicht dauerhaft halten wird, da diese primär auf Schälung belastet wird. Selbst hochfeste Strukturklebstoffe im Automobilbau können auf Schälung belastet mit einer Zange wieder gelöst werden. Da besonders beim Werfen enorme Kräfte auf die Ringe einwirken, kann das nicht lange halten.
Aber Versuch macht klug.
Bis denne
der Megger
Geschrieben von derextremexxl am 27.04.2011 um 18:35:
Werden wir dann in Zukunft nix mehr wickeln? Nur noch Kleben und ev. farbig lackieren?
Um Gewicht zu sparen könnte man ja auch nur um den Ringfuss Kleber machen und nicht rund ums Blank. Irgendwie anders sieht es auf jeden Fall aus.
Grüße,
Alex
Geschrieben von Jogi42 am 27.04.2011 um 19:30:
Man müsste es mal testen können. Ich denke, beim Drill hält das, aber wie sieht es in 3-4 Jahren aus. Wir nehmen den Lack ja eher, um den Garn zu fixieren. Der Ring klebt also nicht direkt bombenfest auf dem Blank. Er kann also in ganz geringen maße arbeiten. Das kann er bei Kleber nicht. Wenn er sich da mal etwas Spiel verschaft hat, dann reißt er vermutlich schlagartig rauß.
Nur mal so ein Gedankenspiel.
Geschrieben von Rene am 27.04.2011 um 19:48:
Ich denke, das ist nicht nur 'geklebt'. Er hat ja nach dem Ansetzen der Ringe komplett um den Blank
den Kunststoff gelegt und gehaertet. Ohne diesen Ring um den Blank wuerde das wohl nicht halten.
Ansonsten stimme ich zu, mit dem Garn gibt es den Verbundwerkstoff, der sollte haltbarer sein.
Will das nicht ein Freiwiliger mal ausprobieren, einer mit 10 Tonnenblanks im Keller?
Rene
Geschrieben von Tisie am 28.04.2011 um 12:00:
Hi,
Zitat: |
Original von Megger
Also ich denke, dass eine einfache Klebverbindung an einem Ring nicht dauerhaft halten wird, da diese primär auf Schälung belastet wird. |
das sehe ich auch so, gerade im stark biegebeanspruchten Spitzenbereich würden rein geklebte Ringe vermutlich schnell runterfliegen.
Wenn man die Elastizität bzw. das Biegeverhalten der Ringfüße dem des Blanks an der jeweiligen Stelle angleicht, könnte es vielleicht funktionieren, z.B. mit Ringen aus Carbon (
*klick*) und einem T-förmigen Ringfuß (ähnlich dem Fuß einer Stationärrolle), der an beiden Enden sehr dünn ausläuft, so daß an den Enden der Ringfüße keine hohen Spannungsspitzen auftreten.
Gruß, Matthias
Geschrieben von laverda am 28.04.2011 um 14:04:
Zitat: |
Original von Megger
Also ich denke, dass eine einfache Klebverbindung an einem Ring nicht dauerhaft halten wird, da diese primär auf Schälung belastet wird. Selbst hochfeste Strukturklebstoffe im Automobilbau können auf Schälung belastet mit einer Zange wieder gelöst werden. Da besonders beim Werfen enorme Kräfte auf die Ringe einwirken, kann das nicht lange halten.
Aber Versuch macht klug.
Bis denne
der Megger |
Hi Rutenbauer,
Einsteg wird auf Schälung belastet, Zweisteg auf Zug und wenn man die Rute bei Wurf oder Drill dreht, kommt noch ein Drehmoment auf die sehr dünne "Achse" des Ringstegs dazu. M.E. wäre beim "verdrehten" Wurf mit Einstegringen eine Belastung vorhanden, die für reine Klebeverbindung auf Dauer absolut tödlich ist.
Der "verdrehte" Wurf mit nach außen gedrehter Rolle ist beispielsweise bei Weitwürfen beim Fliegenfischen sehr häufig anzutreffen.
Ein konstruktiver Lösungsansatz für "Kleberinge" wäre ein breiter flacher Ringsteg, möglichst noch mit geringer Wölbung konkave Seite blankseits.
Der "Verbundwerkstoff" Garn/Epoxi ist aus Festigkeits-Gesichtspunkten auf alle Fälle erheblich besser. Eine Gewichtsersparnis sehe ich auch nicht, denn die Dichte des Garn/Epoxi-Verbundwerkstoffs unterscheidet sich nicht merklich von der des reinen Klebstoffs. Das Gegenteil ist der Fall: Bei integrierter Garnwicklung kann man mit erheblich weniger Klebstoffauftrag größere Festigkeit erreichen.
Gruß vom platten Niederrhein
Geschrieben von Denni_Lo am 28.04.2011 um 15:35:
UV Kleber gibt es schon einige Tage. die ganzen Fingernagelstudios arbeiten doch schon seit zig Jahren damit. Im Glasbereich wird solcher Kleber ebenfalls eingesetzt.
Mir stellt sich eher die Frage um die Dauerbelastung auf Zeit, aus eigener Erfahrung muß ich auch sagen dass ich mal an sehr leichten Ruten auch mit Waller kämpfen muss. Das wären so die Fragen die mich bewegen.
Gewichtsersparniss sehe ich darin keine, das einzige was ich darin als positiv sehe ist die Zeitersparniss.
Geschrieben von kgbbg am 29.04.2011 um 23:50:
Um die Haltbarkeit mmache ich mir da eigentlich wenig Sorgen, eher um die Optik. Es wird sich ja zeigen, ob und wie sich das Zeug durchsetzt. Im Moment ist es noch nicht mein Geschmack... aber auch der soll sich im Verlauf des Lebens durchaus ändern können...
Geschrieben von Tore am 30.04.2011 um 14:58:
Ich finde es optisch auch daneben, wirkt irgendwie "nackt"
Geschrieben von Rene am 30.04.2011 um 19:20:
Wir hatten hier schon Diskussionen ueber durchsichtige Wicklungen. Dies hier waere fuer diese Geschmaecker die Loesung. Wenn es denn haelt.
Rene
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