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Geschrieben von AngelDet am 07.07.2008 um 18:50:

  Die erste Ölung

Kennt ihr dies?
Die Rute ist fertig, sie soll geangelt werden, doch tut man dies, stellt sich nach ein paar mal der erste ein, der Kork verschmutzt schnell, je schöner der Kork, umso schlimmer fällt es auf.

Dagegen hilft eine erste Ölung, die den Kork schützt, abwischbar macht, und das Eindringen von Dreck und Wasser länger verzögert, so dass die Reinigung zuhause immer noch greift.

Nachdem der Kork also voll fertig und gewaschen und getrocknet ist,
kommt eine Ölung drauf.
Ich nehme dazu heiß gemachtes Speiseleinöl, darf auch alt und abgelaufen sein, das wird im Topf leicht erhitzt, aber nicht gekocht.
Die Stellen um die Griffe klebe ich nochmal wieder ab, damit es nicht in den Rollenhalter etc. rein läuft.

Das heiße Öl wird schnell aufgepinselt, vorzugsweise in der Sonne.
Die Rute(n) liegen nach Timer genau 15min, dann wird mit einem großen saubern Lappen (Putzlumpi) das Öl wieder weggewischt, trocken gerubbelt. Dies ist ein Vorgehen nach einem alten Tischlertrick (mir erstmals von ForellenMike beschrieben), der wesentlich auf die kurze Einwirkzeit und das Abtrocknen zielt.
Danach darf der Griff noch gerne einen Nachmittag in der Sonne liegen und das Öl härten.

Wenn man das Abtrocken nicht tut, bekommt man hinterher eine harzige recht klebrige Oberfläche.
Mit dem wieder Abtrocknen hat man diesen unschönen Effekt nicht.

Wie alle Hölzer wird die Öberflache mit Benutzung, leichtem Nachschleifen und Nachölen über die Jahre erst so richtig gut. Geölt bekommt eine richtig schöne edle Patina, ungeölt sieht einfach nur grau und gammelig aus.

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Geschrieben von Slotti am 07.07.2008 um 18:58:

 

Danke Det

ist dieses Speiseleinöl flüssig oder fest? Sonnenblumenöl geht wohl nicht oder?

Grüße Mark

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Geschrieben von AngelDet am 07.07.2008 um 19:03:

 

Speiseleinöl ist wie Sonneblumenöl, nur leckerer.

Ist dringend zu empfehlen, weil: seit Jahrhunderten in der Holzbehandlung bewährt.
Sonnenblumemöl härtet nicht aus unter Sauerstoffeinfluss, Leinöl dagegen schon. Alternativen gibt es schon (Tungöl), die sind i.d.R. aber teurer, Leinöl - weil trinkbar - sicher unproblematisch für die Haut.

Gibts eigentlich in jedem Supermarkt, Reformhaus, sonstiges.
Ich habe z.B. das genommen:

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Geschrieben von AngelDet am 07.07.2008 um 19:21:

 

Hier nochmal ein paar Aufnahmen der geölten Griffe, wobei man den anderen sofort erzielten bronzenen Farbton schön sehen kann.

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Geschrieben von karpfenkuno am 07.07.2008 um 22:01:

 

Alternativen, die zu einen ähnlich schönen bronzenen Farbton führen sind Ballistol (eigentlich ein Waffenöl, das auch sehr gut zur Lederpflege geeignet ist) oder flüssiges Bienenwachsbalsam für Möbel (ich nehme das vom dem bekannten schwedischen Möbelhaus).
Das Bienenwachsbalsam ist eine Emulsion v.a. aus Bienenwachs, Lein- und Holzöl. Ähnlich wie beim Leinöl muß zuviel aufgetragenes Wachs abrubbeln. Im Vergleich zu Ballistol hält das Bienenwachs viel länger.

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Geschrieben von AngelDet am 07.07.2008 um 23:27:

 

Achso, noch eins zum Leinöl und seiner Nachsorge:

Lappen mit Leinöl können sich selbst entzünden, unter der Luftoxidation bei der Aushärtung in großer poriger Oberfläche!

Also: Brandgefahr, wenn man die Lappen irgendwo hin schmeißt.
Also Zewa-Krepp und ab in die Toilette,
oder hinterher luftdicht in eine Tüte und dann erst in den Müll,
oder so luftdicht verpackt in einer Blechkiste bis zum nächsten Einsatz aufbewahren.

Das geht wirklich ratz-fatz, einfach mal probieren (auf feuerfestem Untergrund!)

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Geschrieben von derextremexxl am 08.07.2008 um 01:09:

 

Na super! Stelle mir gerade vor wie ich ganz stolz mit meiner neuen Rute am "protzen" bin und auf einmal fackelt mir das Teil zwischen den Fingern ab! Und dann erst die neidischen Blicke der Kollegen die sich jetzt vor lachen auf dem Boden kullern...

Du bist sicher, dass sich ein Lappen entzünden kann, ein Korkgriff aber von den Flammen verschont bleibt???

Grüße,

Alex

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Geschrieben von Slotti am 08.07.2008 um 07:01:

 

Zitat:

Original von derextremexxl Du bist sicher, dass sich ein Lappen entzünden kann, ein Korkgriff aber von den Flammen verschont bleibt??? Grüße, Alex

Ja ! Ich kenne solche Produkte beruflich.....hätt ich auch mal eher drauf kommen können... Naturprodukte sind imo schwer im kommen gerade was das behandeln von Holz oder Kork Böden betrifft, im aufgetragenen Zustand ist das Zeug harmlos aber verknüllte Lappen.....vorsicht vorsicht.

Wobei gerade der Effekt der mir auf Holzböden so gut gefällt,(abdunkeln und durchkommen der Maserung) schreckt mich beim Kork an der Angelrute doch etwas ab, (sichtbar werden jeder Spachtel Stelle)

Wobei ich gerade überlege wie das so aussehen würde mit einem brennenden Griff, das ist sicher Rutenbaukunst in Vollendung, vielleicht würden deine Kumpels auch denken, der Alex hat da aber nen heißes Teil gebaut

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Geschrieben von derextremexxl am 08.07.2008 um 09:36:

 

Wäre doch was für Georgs neue Themenrute. Eine Feuerwehrrute mit einem Feuerwehrschlauch als Griff - den in Leinöl getränkt. Dann mit der Fackel um den See gelaufen zum Blinkern....

Das wäre Rutenbaukunst in absoluter Vollendung

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Geschrieben von Hamiota am 08.07.2008 um 16:24:

 

und die ganze Aktion dann noch im Hitzeschutzanzug

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Geschrieben von AngelDet am 08.07.2008 um 22:24:

 

Zitat:

Original von Slotti Ja ! Ich kenne solche Produkte beruflich.....hätt ich auch mal eher drauf kommen können... Naturprodukte sind imo schwer im kommen gerade was das behandeln von Holz oder Kork Böden betrifft, im aufgetragenen Zustand ist das Zeug harmlos aber verknüllte Lappen.....vorsicht vorsicht.

Genauso ist es, aufgetragen ist die spezifische Oxidationsoberfläche nicht so groß wie in einem Lappen.

Also ich mag die Abdunklung sehr, der Kork sieht viel "echter" und natürlicher aus!

Die "Neurose" vor Poren und Flecken kann ich nicht recht verstehen, solange sich der Kork glatt fassen und benutzen läßt, also eine Mindestqualität hat.
Ist doch recht unwichtig, wenn die Rute benutzt wird und im Einsatz steht, und was wäre ein Holz ohne Maserung und Poren?
Löcher und Ritzen sind doof, nicht so sehr optisch, als dass sich Dreck und der Gilb da rein setzt.

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Geschrieben von Olaf Karsten am 09.07.2008 um 22:48:

 

Ich probiere das sicher mal. Aber ich finde Löcher und Ritzen nicht so doof.

Jedenfalls kommt mir keine Spachtel auf den Kork. Igitt.

Olaf

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Geschrieben von AngelDet am 10.07.2008 um 16:47:

 

Zitat:

Original von Olaf Karsten Jedenfalls kommt mir keine Spachtel auf den Kork. Igitt.

Das kann ich nachvollziehen bei einigen Spachtelstoffen.
Besser ist aber ein speziell angepaßter "Eigenspachtel", den man sich mit Leim herstellen kann. Bei mir im Haus und Holsfüßboden u.a. Stellen repariere ich alles so, und es sieht unter verwendung des richtigen Staubes vernünftig aus. Einige Griffe warten mal auf Verbesserung, vor allem braucht man dabei Zeit und mehrere Durchläufe.

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Geschrieben von murmeli1965 am 26.11.2008 um 16:27:

 

Eine Alternative wäre noch Vaseline oder auch Knochenöl.
Fragt mich aber nicht was das genau ist, habe ich aus der Firma
und wurde zum Walzen von Metall benutzt.
Sieht jedenfalls prima aus
und der Kork bleibt wasserabweisend und länger sauber.

Gruß Oldi

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Geschrieben von AngelDet am 26.11.2008 um 17:30:

 

Vaseline? Das bleibt doch schmierig oder polierst Du das so dünn aus, wie eine Möbelpolitur?

Leinöl hat den großen Vorteil, nicht nur eine Ölung zu sein, sondern mit der Luft an einer genügend großen Oberfläche in einer möglicherweise recht heftigen chem. Reaktion exotherm zu härten und verharzen.