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Geschrieben von starzi am 18.09.2008 um 20:30:
Wieviel Lack für eine Rute
Hallo,
da ich noch nie eine Rute lackiert habe brauch ich eure hilfe.
Ich habe einen Flex Coate Lack kann mir wer sagen wieviel ich von dem abmischen soll für eine Rute?
Habe 5+1 beringung am Steckteil eine Wicklung am Handteil zwei kleinere Wicklungen.
Bindgarn ist ein Gudebrod in schwarz stärke D und gold als zierwicklung.
Ist es möglich das die Wicklung durchsichtig wird bei der stärke D?
Wenn ich den Spitzenteil lackiere muß ich unten zustopeln das mir der Lack nicht reinrind oder muß ich da keine angst haben?
Wie oft muß ich lackieren?
Fragen über fragen bitte helft mir.
Grüße Werner
Geschrieben von JEZI am 18.09.2008 um 20:49:
Der problematische Punkt bei deiner Frage ist: wie viele Wicklungen wirst schaffen zu lackieren, bis der Lack anfängt abzubinden und sich nicht mehr (oder sehr schwer) auftagen lässt. Die Verarbeitungszeit liegt nach meiner Erfahrung bei etwa 15-20 Minuten und lässt sich mit Wärmezufuhr etwas verlängern. Ich lege die beiden Komponenten vorher gern mal auf einen Heizkörper.
Meisten mische ich kleinere Mengen an und lackiere Hand-und Spitzenteil getrennt. Dann reichen 1.5ml pro Komponente sicher aus. Selbst nehme ich selten mehr als 1ml.
Wie oft lackieren? Ich würde lackieren, drehen, nach 15 min mit einer Wärmequelle die letzten Blasen entfernen, evtl. mit wenig Lach zu dünn geratene Stellen (wo der gesamte Lack ins Garn eingezogen ist) noch mal nacharbeiten. Das ganze nach 8-16 Stunden noch mal Wiederholen. Fertig. Nur bei stark belasteten Ruten (Waller,Meer) lackiere ich öfter.
Das Spitzenteil brauchst du nicht zustopseln. Ich lackiere immer vom Blank auf das Ende zu und wenn du den Blank dabei drehst, brauchst du den Pinsel nur ein Wenig überstehen lassen und hast eine schöne Kante, ohne das dir was innen hinein läuft.
Durchsichtig wird deine Wicklung wohl nur, wenn die einzelnen Garnlagen zu weit auseinender liegen. Das kannst du aber vorher überprüfen, indem du die einzelnen Wicklungen unter einer starken Lichtquelle drehst. Kannst du durchschauen (besonders auf den Ringfüßen bei silbernen oder goldenen Ringen) kannst du die Wicklungen ja noch mal nacharbeiten.
Geschrieben von habitealemagne am 18.09.2008 um 21:11:
Hallo,
Erst mal willkommen , in diesem Forum. Da hast dir ein wirklich schönes Hobby ausgesucht. Deine Fragen lassen sich nicht eindeutig beantworten, aber fangen wir mal an.
Du mischt dir eine Menge Lack mit gleicher Menge Härter, ich nehme meistens ein ml. Es ist möglich , das die Topfzeit eines größeren Gebindes nicht ausreicht, um sie zu verarbeiten, sprich der Lack wird während des Auftragens zäh. Also ruhig in mehreren Durchgängen lackieren. Wichtig ist die beiden Komponeneten ordentlich zu vermischen und den Blank nach dem Auftragen regelmäßig zu drehen.
Erster Lackiergang so Lackieren , dass das Garn gleichmäßig Lack aufnimmt. Bei der Frage des Lackierens scheiden sich die Geister, einer lackiert nass in nass, will heißen , ein zweiter Auftrag erfolgt noch bevor der erste durchgetrocknet ist. Ein anderer lässt den ersten Durchgang ordentlich durchtrochnen und entfernt dann z.B. mögliche Einschlüsse mit der Klinge, bevor er erneut lackiert. Mancher lässt die Lackierung neben dem Bindegarn auslaufen, ein anderer begrenzt die Lackierung durch Klebeband, um möglichst ein zylindrisches Ergebniss zu erziehlen. Auch bei der Anzahl der Lackierungen scheiden sich die Geister. Ich empfehle daher die jeweilige Rubrik in diesem Forum durchzuarbeiten, den eigentlich ist hier jede Frage und Anregung zum Thema bereits niedergeschrieben. Es erübrigt sich auch fast weiter nach Anleitungen für den Rutenbau im allgemeinen, im deutschsprachigen Internet zu suchen, denn man landet unweigerlich hier. Ich empfehle die ersten Lackierversuche auf einem Probestück zu machen oder die Finishrubrik gewissenhaft durchzuarbeiten. Zur Frage , ob dein Garn semitransparent wird , das kann passieren und ob dir Lack reinrinnt, das kann auch passieren. Die erste Frage ist, wo deine Rute aufliegt, beim Lackieren , schreib doch mal ein wenig über dein Bauequipment, da kann man dir vielleicht die ersten Tipps geben.
Geschrieben von derextremexxl am 18.09.2008 um 21:46:
| Zitat: |
Original von habitealemagne
Es erübrigt sich auch fast weiter nach Anleitungen für den Rutenbau im allgemeinen, im deutschsprachigen Internet zu suchen, denn man landet unweigerlich hier. |
Das wir es hier schon so weit geschafft haben....
Können wir ja richtig ein bisschen Stolz drauf sein.
Geschrieben von Slotti am 19.09.2008 um 09:09:
wurde eigentlich schon alles gesagt
nochmal als Tip: lieber 3-4 mal kleine Mengen Lack anrühren und sich dafür beim auftragen zeit lassen als möglichst mit einer Fuhre eine Rute zu lackieren und dann zu Hudeln weil der Lack abbindet.
Grüße Mark
Geschrieben von derextremexxl am 19.09.2008 um 14:26:
Sehe das ein klein wenig anders! Würde dir empfehlen lieber etwas mehr Lack anzurühren da du bei größeren Mengen besser das Mischverhältnis triffst. Wenn du je nur max 1ml verwendest kann es schnell passieren, dass dein Mischverhältnis ungenau ist und der Lack dadurch schlechter abbindet.
Ich rühre meistens je 2ml in einem Becher an. Du solltest aber auf keinen Fall versuchen dann alles mit Gewalt noch aufs Blank zu bekommen - lieber den Rest in den Müll und noch mal neu anrühren. Wenn du zähen Lack aufträgts hast du nur Probleme mit Blasen, Wellen etc.
Bei deiner Rute würde mir vermutlich eine Mischung mit je 2ml ausreichen. Würde dann im "Schnelldurchgang" alle Wicklungen grob lackieren damit das Garn den Lack aufnimmt und dann an einer Seite anfangen und Wicklung für Wicklung sauber Lackieren und den Lack schön ausziehen damit die Oberfläche hinterher auch eben ist.
Schwarzes Garn ist die Beste Farbe um nicht durchsichtig zu werden! Probleme gibt es überwiegend bei helleren Farben wie hellgrau, weiß, gelb etc. Finde es aber auch nicht schlimm wenn das Garn leicht transparent wird und man z.B. die Ringfüsse ein wenig sieht. Wichtig - sauber arbeiten, dann brauchst auch nix zu verstecken!
Grüße,
Alex
Geschrieben von starzi am 20.09.2008 um 15:21:
Hallo,
danke erst mal für die Antworten?
Ich werde es heute am Abend angehen mit dem Lackieren.
Werde aber erst mal einen versuch an einem Stück Blank mit einem Ring versuchen, bevor ich mich an die orig. Wicklungen wage.
grüße Werner
Geschrieben von derextremexxl am 20.09.2008 um 15:42:
Viel Erfolg
Und lass uns wissen wie es geklappt hat. Vielleicht mit dem ein oder anderen Bild.
Grüße,
Alex
Geschrieben von Olaf Karsten am 20.09.2008 um 21:06:
Hallo,
im Grunde alles Wichtige gesagt, nur eines ist nicht korrekt.
Das Erwärmen des Lackes macht ihn dünnflüssiger, beschleinigt aber das abbinden. Deshalb wird die Verarbeitungszeit durch erhitzen verkürzt.
Noch ein Tipp: nicht zuviel mit dem Pinsel "rummalen". Lack rauf und gut ist. Mit der Zeit lernt man die richtige Menge kennen. Einige machen zuviel Heckmeck mit der Lackierung und fummeln diese dann kaputt
Gruß
Olaf
Geschrieben von JEZI am 20.09.2008 um 21:50:
Ist mir noch nie aufgefallen, daß der Lack schneller abbindet. Vielleicht läßt er sich aufgrund der Temeratur ja noch verarbeiten, obwohl er schon abbindet? Würd mich interessieren. Denn wenn ich nach vielleicht 30 Minuten den Lack auf der Rute noch mal erwärme, um evtl. Blasen zu beseitigen, wir er ja auch wieder dünnflüssiger.
Geschrieben von Olaf Karsten am 21.09.2008 um 11:14:
Klar an der Rute wird der nochmal dünnflüssiger, wenn Du ihm Feuer gibts. Aber nur ganz kurz. Das reicht um die Blasen zu entfernen.
Die Verarbeitungszeit sinkt aber dennoch mit steigender Temperatur. Probiere es doch mal aus. Ohne Erwärmen kannst Du länger damit arbeiten.
Gruß
Olaf
Geschrieben von JEZI am 21.09.2008 um 12:52:
Werd mal versuchen auf die Uhr zu schauen.
Geschrieben von Esox_Ufr. am 07.10.2010 um 15:18:
Nur 1-2ml pro Komponente?
Kommt mir etwas wenig vor.
Allerdings hab ich es nicht so mit den Einheiten.
Werd ich dann aber probieren, wenns denn soweit ist.
Geschrieben von Flow am 07.10.2010 um 15:39:
1-2 m l pro Komponente ist vollkommen ausreichend und wesentlich mehr als Du denkst. Würde Dir empfehlen nen Vorrat von 2ml - Spritzen zuzulegen - damit kann man das recht genau dosieren - gibts für schmales Geld in jeder Apotheke. Lieber 1-2 mal mehr (öfter) anmischen als krampfhaft zu versuchen den bereits abbindenden Lack zu verarbeiten.
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