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Geschrieben von denny71 am 15.06.2014 um 10:55:

  aus 1 Teilig macht 2Teilig...

Moin Leute,

mal eine ganz allgemeine Frage zur Teilung (Zerschneiden) von Blank´s.

Macht es sich dramatisch bemerkbar wenn man einen einteiligen Blank zerschneidet, verzapft, um dann eine zweiteilige Rute draus zubauen?

Wie wird sich die Aktion/Performance verändern?

Wenn ja, in wiefern?

Wird der Blank straffer?

Erhöt sicht dadurch das WG?

Bekommt man nur ein "steifes" Mittelteil?

....Fragen über Fragen......



.



Geschrieben von MeFo-Schreck am 15.06.2014 um 17:20:

  RE: aus 1 Teilig macht 2Teilig...

Die Aktion wird sich sicher verändern da wir die Kraftübertragung verändern.
Aus dem Bauch heraus würde ich eine Versteifung im Zapfenbereich erwarten, da dort ja zusätzlich Material der Biegung entgegen wirkt.
Die "Kunst" wird darin bestehen, ein Carbonstück als Zapfen auszusuchen, dass
a. von den Durchmessern passt und
b. von dem Biegeverhalten passt
damit diese Versteifung/Änderung der Aktion minimal bleibt.
Das WG wird unverändert bleiben.

Aber machbar ist so eine Teilung/Verzapfung sicherlich Zweidaumenhoch Reinhard/Reinhard02 hat das schon mehrfach gemacht und auch irgendwo hier im Forum schon mal beschrieben



Geschrieben von laverda am 16.06.2014 um 08:50:

  RE: aus 1 Teilig macht 2Teilig...

Hi Denny,
mach dir keinen Kopp wegen der Aktion. Da passiert fast nix. Ich habe aus einer 2 teiligen eine 4 teilige geschnippelt und das funzt ganz prima. Auch Blankverlängerungen per zusätzlichem Handteil mit Zapfenverbindungen usw. habe ich schon öfter vorgenommen
Die Zapfen stelle ich meist aus Vollkarbonstäben her, die von Hand mit Schmirgel und Bohrmaschine angepasst werden. Das ist zwar etwas mühseelig aber auch keine Hexerei. Gaaaaanz wichtig ist, dass du beim schrittweisen Anpassen nicht zuviel Druck aufwendest, der Blank kann sehr schnell reißen, wenn der Zapfen noch nicht flächig passt. Am besten den Blank auf der Passlänge vorher unter wenig Spannung mit einer dünnen Geflochtenen (keine Dehnung) umwickeln. Zunächst schleif ich den Zapfen so zurecht , dass der auf ~1cm so gerade eben passt. Zapfen mit Kreide bestäuben, im Blank drehen und die schlierigen Bereiche nach und nach weiter bearbeiten, bis die Sache flächig auf der gesamten Länge passt. Schneide den Zapfen für die Bearbeitung nicht zu kurz, damit du genug "Futter" übrig hast, falls mal etwas zuviel runtergeschmirgelt wurde. Den Zapfen zum Schluss gaaaaanz dünn mit Epoxi (UHU-Endfest) bestreichen, damit die feinen Schmirgelriefen geglättet und die Faseroberfläche versiegelt wird. Ein roher Zapfen schmirgelt mit der Blank-Innenoberfläche ganz gewaltig, "setzt" sich und ratzfatz schlackert die Passung.

Viel Spaß dabei und keinesfalls in der Wohnung schleifen, Karbonstaub ist für jede Hausfrau die Hölle auf Erden :-)

Gruß vom platten Niederrhein



Geschrieben von denny71 am 16.06.2014 um 14:24:

 

Danke euch beiden erstmal...

Axel,
zu a: seh ich nicht so als Problem an.
b: wird etwas schwieriger. Aber machbar, habe genug Material hier rumliegen.

larverda,
...ich mach mir kein Kopp, habe schon Einen. Und zwei brauch ich nicht. Ausserdem klappern die dann.... Lachen-5

Nee mal im Ernst.

Die Ausführung seh ich nicht als Schwierigkeit an. Zapfen angefertigt und ausgetauscht/erneuert habe ich auch schon paar Male.

Mir gehts rein um die Aktion, wenn man eine Einteilige auf Zweiteilig umbaut.
Habe mir der Bucht zwei Blanks vom Timo geholt. (1x AMSJ720 und 1x AMSJ781)
Der Längere soll dran glauben, den möchte ich auf zweiteilig Umbauen.


Aber, nochmals Danke für eure Antworten. Zweidaumenhoch




.



Geschrieben von Reinhard 02 am 16.06.2014 um 21:36:

 

Du musst bedenken, dass (fast) alle verzapften blank mal erinteilig waren, bevor sie geteilt wurden.
Was die Veränderung der Aktion betrifft, haben die anderen schon das meiste geschrieben.

Bei weicherer Aktion kann man sich überlegen, den Zapfen aus Glasmaterial zu machen, das unterbricht die Aktionskurve weniger.
Auch Zapfen aus mehreren Lagen, bei denen die Stücke immer kürzer werden, unterbrechen die Aktion wenigen.
Siehe "Sportex-Glas-Vierteilig"

Ansonsten wünsche ich frohes Schnippeln fröhlich

Reinhard



Geschrieben von Smollo327 am 03.02.2015 um 11:06:

 

Hallo,

möchte mich auch das erste Mal an eine Zapfenverbindung wagen. Die zweiteilige Mefo Rute von T24 soll vierteilig werden. Die o.g. Tipps und die mutmachenden Worte sind auch bei mir angekommen.

Aber, wenn ich den Zapfen in der Bohrmaschine einspanne und kontrolliert auf Mass abschleife, bleibt immer noch der Gnubbel übrig, der im Bohrfutter steckte.
Wenn ich nun umgedreht einspanne bleibt mir eigentlich nur, den Gnubbel auf Untermaß zu schleifen, und den entstehenden Spalt mit Kleber zu füllen.

Wie macht ihr das denn?

Gruß,
Smollo



Geschrieben von Tisie am 03.02.2015 um 11:11:

 

Hi,

Zitat:
Original von Smollo327
Aber, wenn ich den Zapfen in der Bohrmaschine einspanne und kontrolliert auf Mass abschleife, bleibt immer noch der Gnubbel übrig, der im Bohrfutter steckte.


ich würde den Zapfen länger ansetzen und den Knubbel nach dem Grobschliff einfach abdremeln ... Feinschliff und Anpassung mußt Du eh von Hand machen, also besser etwas mehr Material beim Grobschliff stehen lassen.

Gruß, Matthias



Geschrieben von Smollo327 am 03.02.2015 um 11:39:

 

Danke Tisie, für die schnelle Antwort.
den Gnubbel mit der Dremeltrennscheibe einfach abschneiden ist eine gute Idee.

Ich wollte eigentlich den Zapfen in der Bohrmaschine mit feinem, feinerem und feinstem Schleifpapier so lange bearbeiten bis er paßt.

Schleifst Du von Hand das Runde ins Runde?

Da hätte ich Angst, dass ich das Ei nicht mehr rund bekomme. Wenn ich Laverdas Methode mit Kreide zur Passgenauigkeit verwende, geht es ums Zehntel Millimeter und weniger. Da ist die Handarbeit der Maschine immer unterlegen.
Wenn der Blank erstmal verhunzt ist, ist es zu spät für Fragen, deshalb lass ich hier meinen Gedanken freien Lauf.

Gruß,
Smollo



Geschrieben von Tisie am 03.02.2015 um 12:03:

 

Lass die Gedanken nur laufen, das ist völlig OK Augenzwinkern ... ich schleife größtenteils per Hand und verwende für die finalen Feinheiten auch die Kreide-Methode: dabei schleift man sowieso recht punktuell die "verwischten" Bereiche, bis die Passung möglichst voll- bzw. großflächig ist. Mit der Maschine müßte man ja immer wieder neu einspannen und nimmt schnell mal zu viel Material ab, da bin ich vielleicht auch zu vorsichtig, aber aus solchen "drei mal abgeschnitten und immer noch zu kurz" Erlebnissen lernt man halt Augenzwinkern ... ich habe diesbez. auch nicht die Routine der Verzapfungs-Profis hier, ich mache das nur ab und zu mal und meist für 'ne Reparatur.

Viel Erfolg, Matthias



Geschrieben von Moxnox am 03.02.2015 um 13:56:

  RE: aus 1 Teilig macht 2Teilig...

@laverda: Wo bekommt man denn die Carbon-Vollpfosten für die Zapfen her? Bei T24 und CMW hab ich jetzt auf die Schnelle nix gefunden.



Geschrieben von sepp73 am 04.02.2015 um 08:19:

  RE: aus 1 Teilig macht 2Teilig...

Carbon-Rundprofile (n Vollpfosten ist was anderes...Lachen-5 ) gibt's z.B. hier:
Gruss, Sepp



Geschrieben von Moxnox am 04.02.2015 um 09:49:

  RE: aus 1 Teilig macht 2Teilig...

Pun intended. großes Grinsen

Merci Sepp! Danke



Geschrieben von Smollo327 am 05.02.2015 um 09:03:

 

Hallo,
nachdem das mit dem Vollpfosten und dem Wortwitz nun geklärt ist, würde mich brennend interessieren, wer versucht das Runde ins Runde per Hand einzuschleifen und wer sich auf Rotationssymmetire durch Maschinendrehung verläßt?

Ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen, dass die Blankteile vollflächig, konisch aufeinander liegen und über die Flächenpressung aneinander halten. Wenn man den Konus von Hand schleift, befürchte ich, dass es nur einzelne Punkt gibt an denen es Kontakt gibt.

Gruß,
Smollo



Geschrieben von denny71 am 05.02.2015 um 09:47:

 

Smollo,
es kommt bei mir NUR Handschleifen in Frage!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich geh mal davon aus, dass du noch nie einen Zapfen angefertigt und verbaut hast.

Du wirst nie mals mit einer Bohrmaschiene einen passenden Zapfen hinbekommen!!!!!!!!
Schon aus dem einfachen Grund des ""Schlackern"" der Maschiene nicht.
Wenn überhaupt mit einer Drehbank oder CNC-Maschiene.
Und dann bleibt immernoch das Problem mit dem Anpassen am Blank.

Also lass dich zur Handarbeit bekehren und schlag dir die Maschienen aus dem Kopf. Lachen-5


PS: im übrigen, ich habe doch nicht den 781er zerschnitten sondern den 720er. Und finde,dass die Aktionskurve gar nicht so doll unterbrochen wird wie ich es befürchtet hatte.
Liegt wohl am passenden Zapfenmaterial. Daumenhoch3





.



Geschrieben von Reinhard 02 am 05.02.2015 um 10:27:

 

Als Viel - Verzapfer kann ich nur empfehlen:

Fangt mit einem Stück alten blank an, das schon einen möglichst passenden Konus hat an, das erspart viel Schleiferei. Wenn dessen Wandstärke zu dünn ist, dann einfach durch ein zweites Stück verstärken.

Passendes blank Material bekommt man aus Bruchruten, Flohmarkt oder denTonnen blanks von Karl für 10,-., oder eine billige Spinrute aus dem Angelladen dafür verwenden, gibts ja große Auswahl unter 20,-

Zapfen aus parallelem Material rauszuschleifen ist sehr aufwendig.

Ich habe auch mal paar Ruten mit den Sportexzapfen (tackle24.de) verzapft, die ja schon konisch sind und einigermassen vom Durchmesser gepasst haben, selbst unter diesen "guten" Voraussetzungen eine langwierige Sache.

Reinhard



Geschrieben von Smollo327 am 09.02.2015 um 15:12:

 

Hallo,
die Vermutung, dass es mein erster Zapfen wird ist richtig.
Ich habe ein Mittelding zwischen Bohrmaschine und anschließendem Handschleifen gemacht. Das Ergebnis ist ganz gut geworden.

Reinhards Tipp war zu naheliegend, als dass ich selbst draufgekommen wäre. Einfach einen ollen Blank besorgen und mal probieren wie es so läuft. Und siehe da es ist gar nicht so schwer.

Dank und Gruß,
Smollo



Geschrieben von Sirko am 16.01.2016 um 15:21:

 

Hallo hab das gleiche vor. Also könnte ich auch einen alten blank als zapfen nehmen??? Oder muss ich den dann mit Harz ausgießen zwecks Stabilität??



Geschrieben von MeFo-Schreck am 16.01.2016 um 17:11:

 

Ein Stück aus einem ähnlich starken alten Blank ist natürlich das Optimum Zweidaumenhoch , so passt dann auch die übertragbare Kraft gut.
Wichtig ist eben, dass diese neue Steckverbindung genügend in beide Teilstücke recht (min. 4-6 cm würde ich sagen) und auf der gesteckten Seite (die andere Seit wird da ja geklebt) der Zapfen wirklich vernünftig formschlüssig in dem spitzenteil steckt, so dass die Kraft über einen Flaäche und nicht nur über Punkte übertragen wird. also ruhig Zeit damit verbringen den Zapfen passend zu schleifen. die Zapfenverbindung darf nicht "klappern".

Reinhard hat hier http://rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=4542 mal ein ausführliches "How-To" zum Verzapfen gepostet.

Ein Aussgiessen ist nicht notwendig, dass würde nur unnötiges Gewicht sein, dass keine echte Stützfunktion erfüllt.



Geschrieben von Sirko am 16.01.2016 um 17:21:

 

Vielen dank!!!


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