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--- Griff für Fliegenrute aus Banksia und Wenge (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=8921)
Geschrieben von Smollo327 am 12.07.2014 um 15:06:
Griff für Fliegenrute aus Banksia und Wenge
Hallo,
in verschiedenen anderen Foren habe ich Drechsler gefunden, die gerne Banksien oder Banksia Zapfen verwenden, wegen der besonderen Optik mit den Löchern.
Die Zapfen ansich sehen erst einmal ungewohnt aus. Ich hab zunächst die Enden abgeschnitten und ein 8 mm Loch durchgebohrt. Dann habe ich elliptische Einlagen gemacht. Die sind aus 2 mm Eichenfurnier.
Jeden Tag ein Schnitt, Furnier dazwischen geklebt, auf einem Gewindestab über Nacht trocknen lassen und am nächsten Tag wieder einen Schnitt. Die Übergänge stimmen nicht immer hundertprozentig, da sind elliptische Inlays mit Kanteln einfacher zu machen.
Anschließend habe ich noch Abschlüsse aus Wenge angeleimt, die auch mit Eichenfurnier getrennt sind. Das Ganze mit Raspel in Form gebracht und mit Schleifleinen geglättet.
Die Zapfen kosten nicht die Welt und sind wie richtiges Holz zu verarbeiten.
Gruß,
Smollo
Geschrieben von MeFo-Schreck am 12.07.2014 um 18:24:
RE: Griff für Fliegenrute aus Banksia und Wenge
Sieht super interessant aus!
Feine Arbeit
Mal was ganz anderes, das hat was!
Wie sind diese Zapfen dann im fertigen Zustand vom "Handgefühl" und vom Gewicht?
Geschrieben von Smollo327 am 12.07.2014 um 21:27:
Hallo,
Von der Haptik ist es wie ein fein geschliffenes Hartholz. Das Gewicht liegt bei 102 g. Ist also kein Leichtgewicht.
Gruß,
Smollo
Geschrieben von Joe am 13.07.2014 um 00:05:
Echt eine sehr schöne Sache. Gefällt mir!
Lässt sich der Zapfen noch richtig fein abschleifen und polieren? Könnte mir vorstellen, dass das dann geölt sehr edel aussieht.
Geschrieben von Joe am 13.07.2014 um 11:07:
Hallo Smollo,
na da bin ich wirklich mal gespannt, wie das Endergebnis aussieht. Auf jeden Fall eine klasse Idee!
Geschrieben von Fliegenbader am 14.07.2014 um 09:46:
RE: Griff für Fliegenrute aus Banksia und Wenge
Hey Smollo,
wirklich geniale Optik. Die Inlays wäre mir auch zu unruhig. Aber der Zapfen an sich ist wirklich toll. Wie ist denn die Oberfläche beim Anfassen, spürt man die Löcher? Ich hab keine rechte Vorstellung von der Größe der Löcher.
Tolle Idee
Markus
Geschrieben von Smollo327 am 15.07.2014 um 10:34:
Hallo,
klar spürt man die Löcher, aber es ist durchaus angenehm. Die Löcher haben so 3 x 1 mm in ihrer Abmessung. Damit nicht zuviel Oberfläche für die Wasseraufnahme vorhanden ist, möchte ich die Löcher noch mit Lack auspinseln und anschließend rotierend trocknen, und drüberschleifen, soweit die Idee.
Man muss sich von der Vorstellung trennen, dass man Banksia- mit Tannenzapfen vergleichen könnte. Das Holz unter der krümeligen Außenhaut ist massiv und richtig hart.
Gruß,
Smollo
Geschrieben von Fliegenbader am 15.07.2014 um 12:23:
Hallo Smollo,
dank dir. Jedenfalls ein tolles Material. Werde mir wohl mal einen Zapfen besorgen und ausprobieren. Könnte mir das auch sehr gut als Inlay an einem Ruten- , Messer- oder Keschergriff (Kescher a la Rene) vorstellen.
Wenn man nur die Zeit hätte, alles auszuprobieren, was einem so gefällt
Tight lines
Markus
Geschrieben von Smollo327 am 14.10.2014 um 21:09:
Hallo,
nach dem tollen Erlebnis, das erste Mal, wenn auch nur als Zaungast, die Deutsche Meisterschaft besucht zu haben, sind mir die vielen gute Gespräche und Anregungen in Erinnerung geblieben.
Auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Glückwunsch an die Familie Bartsch und alle Helfer, es war ein beeindruckendes Event und vielen Dank, dass ich so offen empfangen wurde und ein Teil sein durfte.
Ich hab mich aber nun zwei Tage auf den Hosenboden gesetzt und meinen schon längst geleimten Griff aus Banksiazapfen und Thikanuss fertig zu machen.
Die Lage zwischen Zapfen und Nuss ist aus Eichenholz.
Blöderweise sind die Nüsse auch Naturprodukt, und nachdem ich schon mehrere Millimeter herunter geschliffen hatten, ist plötzlich ein vertrocknetes Stück herausgefallen, das kein Teil der Nuss sein wollte. Es war vorher nicht zu sehen, so wie die kleinen Löcher die Kork, die dann auf einmal tiefe Rillen werden. Deshalb sieht die eine Stelle aus wie Karies.
Es ist immer noch kein Leichtgewicht und wiegt nun 58 g. Diese Variante finde ich stimmiger, als meinen Prototypen mit den Inlays und trotzdem ist es ein echter Hingucker geworden.
Gruß,
Smollo
PS. die Nüsse und Zapfen kann man bei den Leuten mit den feinen Werkzeugen beziehen, oder über andere Holz- und Drechsel-Bastel-Ausstatter.
Geschrieben von Reinhard 02 am 14.10.2014 um 22:19:
Schöne Idee

, farblich sehr schön, wäre mir an einer fliegenrute aber viel zu schwer.
Aber an einer Spinnrute, an der die Wandstärke des Griffs ja viel dünner ausfällt oder nur als Zierringe mit Kork kombiniert - könnte ich mir vorstellen.
Wäre auch das perfekte Griffmaterial für Rainers "Rotten Rod" - Design.
Reinhard
Geschrieben von charles.bukowski am 14.10.2014 um 22:52:
Geschrieben von BigPaco am 15.10.2014 um 00:00:
Geiles Teil
Nächstes Jahr kriegt ihr alle Schilder, ich hab ja jeden gesehen, der da war, aber wer Smollo ist, weiß ich immer noch nicht...
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