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Geschrieben von Bellyboater am 16.01.2017 um 20:27:
Wäre sowas nicht auch was zum ausprobieren?
Klick
Geschrieben von sepp73 am 17.01.2017 um 11:43:
Ich denke, das mit der "Tupper-Variante" klappt nicht. Da kriegst du kein anständiges Vakuum zusammen und wenn müsste dieses ja auch ne zeit lang aufrecht erhalten bleiben, um für eine Durchtränkung des Werkstückes zu sorgen. Halte das Zeug eher für ne Spielerei um Hausfrauen beim Wurscht-Aufschnitt in Sicherheit zu wiegen...
Gruss, Sepp
Geschrieben von JRB am 17.01.2017 um 11:50:
Alternative habe ich bestellt, Kostenpunkt 5 Euro.
Eine Art Tupperdose aus Edestahl mit Acryldeckel.
Um Lebensmittel luftdicht zu verschliessen.
Denke das es auch umgekehrt funktioniert.
Hier der Link:
http://www.wish.com/c/564c3eb9dfe8f612ae84d581
Oben muss man halt noch die Anschlüsse bohren...kann aber noch nicht sagen ob stabil genug, kommt erst Mitte Februar, berichte dann
Geschrieben von chrischan am 17.01.2017 um 13:35:
@ JRB: Mit Kugelhahn etc könnten diese "Kaffeefrischhaltedosen" durchaus funktionieren.
Die genannten Plastikfrischhaltedosen mit Pumpe werden hingegen wie Sepp es schon angedeutet hat nicht funktionieren.
Die Dinger werden auch im Angelbereich als Pelletpumpe vertrieben. Schwimmende Pellets können mit denen schnell mit Lockstoff gesättigt werden, bzw. zu geleartigen Hakenködern umgewandelt werden. Ich habe solch ein Ding. Der Unterdruck ist minimal. Ich habe mit dem Ding und einem Saugstauber versucht Epoxidharz zu entlüften. Das hat nicht funktioniert.
Für Kompressorbesitzer: Es soll auch für Kompressoren eine Venturi-Saugdüse geben mit dem ein ausreichendes Vakuum erzeugt werden kann. Ich habe leider bisher keine bezahlbare Düse finden können.
Zur Vakuumkammer: Ich habe diverse Nachbauten aus Schnellkochtöpfen gesehen. Diese besitzen ja eine Dichtung im Deckel. Teilweise wurde der Deckel durch dicke Plexiglasplatten ersetzt, bzw. ein Sichtfenster in den Edelstahldeckel eingearbeitet.
Auf der Arbeit hatten wir Vakuum-Handpumpen für den Laborbedarf. Die Dinger würden locker reichen aber da Laborbedarf sind sie hoffnungslos überteuert.
Gruß
Christian
Geschrieben von Pendergast am 17.01.2017 um 14:23:
Jürgen, besorg dir noch ein Vakuummeter.
Geschrieben von JRB am 17.01.2017 um 14:31:
ist auch bestellt
Geschrieben von stahldurst am 17.01.2017 um 17:46:
Hallo!
Das sieht nach einem Gleichstrommurl aus. Ich denke die wird Dir überhitzen.
Der Behälter wird ja lt. Video mehrere Stunden mit Vakuum beaufschlagt.
Das wird die kleine Pumpe nicht lange mitmachen, aber:
Versuch macht klug.
Finde ich übringens toll, dass ihr angefixt seid. Ich habe ( leider ) momentan nicht die Zeit für solche Versuche.
mfG
Hans
Geschrieben von Ruten-Halter am 17.01.2017 um 17:55:
Jürgen, welches Harz willst du nehmen?
Geschrieben von JRB am 17.01.2017 um 19:14:
Werds mal mit Wood-Hardner probieren...oder aber auch den Vorschlag von Sepp und Christian probieren, so genau weiß ichs noch nicht....
Zuerst mal das Vakuum herstellen, dann sehe ich weiter
Werde def. berichten..
Geschrieben von Ruten-Halter am 25.01.2017 um 21:57:
So, jetzt habt ihr es geschafft.
Angefixt durch euch, hab ich mir das Stabilisierequipment gekauft,
Vakuumpumpe, Harzfalle und Temperaturerhärtendes Resin.
Seit etwa einer Stunde entgasen 2 Kirschholzkanteln im Harz.
Heute Nacht werde ich dann den Unterdruck wieder verringern
und morgen früh "backen".
Bilder der Kanteln vorher hab ich gemacht, natürlich auch die
Quader gewogen. Für den ersten Versuch hab ich kein dolles
Holz genommen, einfach nur einen Klotz zersägt, den ich eigentlich
zum Drechseln getrocknet hatte.
Mal sehen, was morgen nachmittag davon übrig ist.
Ich werde berichten.
Geschrieben von chrischan am 25.01.2017 um 22:46:
Klingt gut
Dann wissen wir ja jetzt wo wir demnächst unser Holz hinschicken müssen
Ich denke Du wirst es eh noch machen, aber eine Vorstellung des Equipments inkl. Beschaffungsquelle/Preis wäre der Vollständigkeit halber super und hilfreich.
Gruß
Christian
Geschrieben von Ruten-Halter am 26.01.2017 um 06:23:
Ja klar, wenn ich das Endergebnis hab, werde ich eine
Fotostory posten.
Nachdem ich gestern Abend geschrieben hatte, dass ich
bereits heute backen will, hab ich mir nochmal einige Videos
und Berichte zum Thema angesehen, dort wird oft von einer
deutlich längeren Verweildauer der Holzklötze im Harz nach dem
Vakuum gesprochen. (2 Tage)
Also Geduld, hab heute morgen erst das Vakuum rausgelassen.
Kurz geschrieben hatte ich schon, was ich angeschafft hab,
Vakuumpumpe Thomas Gardner 8011 ZVR 35 ~100€
Harzfalle 12L (Innenmaße 25x25cm) ~110€
Resin 1L ~ 50€
Pizzaofen zum Backen (hatte ich schon) ~ 10€
Bis auf das Harz (Starbond) habe ich alles von Ebay oder
Ebay Kleinanzeigen, Pumpe ist gebraucht aber überholt,
Harzfalle ist neu, Ofen war auch gebraucht, den nehme ich
sonst zum Pulverbeschichten von Ködern.
Jetzt heisst es warten.
Geschrieben von chrischan am 26.01.2017 um 08:39:
Danke für die Zusammenfassung!
Ich bin gespannt
Geschrieben von JRB am 29.01.2017 um 13:04:
Hy Thomas,
gibts schon irgendwelche Ergebnisse?
Voi gespannt bin...
Geschrieben von Ruten-Halter am 29.01.2017 um 13:09:
ja, ergebnisse sind da, schreibe heute abend was dazu.
Geschrieben von Ruten-Halter am 30.01.2017 um 09:04:
Wie versprochen ein Lagebericht meiner ersten Stabilisierung.
Vorab möchte ich sagen, vom ersten Ergebnis bin ich überrascht und auch etwas enttäuscht, aber erstmal von vorn.
Angefixt durch diverse Bilder von stabilisierten Hölzern und den Blöcken von Reiner
Hochmuth sowie den Anregungen hier im Forum, hab ich mir das Equipment zum
Holz stabilisieren gekauft. Bis alles bei mir war, hat es etwas gedauert, also hab ich
hier und da Videos gesehen und Berichte zur Vorgehensweise verschlungen.
Endlich war alles da, jetzt konnte es losgehen. Den ganzen Krempel aufgebaut und
entsprechende Holzblöcke gesucht. So richtig gammliges Holz hab ich nicht da, also
habe ich eine trockene Kirsch-Kantel zerteilt, die eigentlich zum Drechseln gedacht war.
Anschließend hab ich die Stücke gewogen. Ich hab sie absichtlich recht klein gemacht,
da ich mir erstmal einen größeren Behälter und mehr Harz besorgen muss.
Die Klötze haben etwa ein Größe von 3,5x3,5x11cm ~135cm³
(Innenhöhe der Harzfalle ist 25cm, da ist noch deutlich mehr möglich)
Nach dem Evakuieren (anfangs muss man sehr aufpassen, das Harz "kocht" förmlich)
wurde das Holz eine Nacht lang in Vakuum belassen, danach wieder der Normaldruck
im Behälter hergestellt und das Holz konnte sich mit Harz vollsaugen.
Die Pumpe macht laut hochpräzisem China-Manometer etwa -970 mbar, das Pumpen-
datenblatt spricht von -989 mbar, kann also etwa hinkommen.
Man sieht deutlich die Flüssigkeitsabnahme im Behälter. Nach etwa 2 Tagen Ruhezeit,
habe ich die Klötzchen im Pizzaofen bei etwa 95°C für 5 Stunden "gebacken".
Nachdem Auspacken und Abkühlen habe ich die Oberflächen grob geschliffen, das ging
sehr gut, aber leider kam auch die Ernüchterung. Zum unbehandelten Holz ist optisch
kaum ein Unterschied zu erkennen. Ganz anders auf der Waage, man sieht eine Gewichts-
zunahme von etwa 50%, mit so viel hatte ich nicht gerechnet.
Ein Klötzchen habe längs aufgeschnitten um die Eindringtiefe zu erkennen, es ist allerdings
ist an der Schnittfläche kein Unterschied festzustellen, ich gehe mal von einer 100
prozentigen Durchdringung aus.
Eingangs schrieb ich von Enttäuschung und Überraschung,
überrascht war ich von der Harzaufnahme und der daraus resultierenden Gewichtszunahme,
Dichte vorher 0,85g/cm³, Dichte nachher 1,33 g/cm³ (Werte gerundet und gemittelt)
enttäuscht war ich von der Optik, da ist so gut wie nichts zu erkennen, vielleicht
wenn die Fläche poliert wird, das habe ich jetzt nicht gemacht.
Ein nächster Versuch wird mit Farbe sein, allerdings habe ich die Befürchtung, dass
ich mir damit das Harz versaue, darum werde ich mir einen Behälter besorgen, wo
ein Klotz ziemlich genau reinpasst, damit ich nicht zu viel Harz versaue.
Falls ich etwas vergessen hab oder sonstige Fragen sind, nur raus damit.
Geschrieben von sepp73 am 30.01.2017 um 09:14:
Servus Thomas,
geiles Projekt, das Zeug wollte ich mir schon ewig mal beschaffen, bin dazu aber auch noch nicht gekommen, drum stehts heute noch aus. Ich hab von meinen "einfachen" Versuchen mit dem Starbond-Zeugs die Erfahrung gemacht, dass ein Farbunterschied zwischen unstabilisiertem und stabilisiertem Holz deutlich nur bei wirklich angestocktem Holz auftritt. Am geilsten wurde das bei der selbstgeklauten Birkenmaserwurzel aus einem See in Norwegen sichtbar. Bei normalem Drechselholz gabs fast keine Unterschiede zum Originalzustand. Geh mal irgendwo in dem Wald und hol dir ne alte Wurzel oder so, damit kannst wirklich Überraschungen erleben. Das Zeug muss halt vorher getrocknet werden (am besten geht's, wenn man nen Zimmerer oder so kennt, die haben alle eine Trockenkammer, damit wirds in einigen Tagen verarbeitbar).
Gruss, Sepp
Geschrieben von JRB am 30.01.2017 um 12:28:
Geil
also hast du es mal geschafft

Gratuliere.
Mir fehlen noch die Teile.
Eine Frage:
Warum lässt du das Holz solange im Vakuum?
Ich habs so verstanden, wenn keine Bläschen mehr aufsteigen ( vom mit Harz odwai. bedeckten Holz ) ist der Vorgang beendet?
Danach raus aus dem Vaakum...
Zum Holz ich will Schwemmholz ( vortrocknen!!! ) stabilisieren - an Flüssen usw. findest immer was tolles!
Geschrieben von Ruten-Halter am 30.01.2017 um 13:21:
Ich hatte es über Nacht im Vakuum, weil ich keinen Bock hatte, daneben
stehen zu bleiben. Die Harzfalle ist dicht, die Pumpe war aus, warum also
nicht so lange stehenlassen.
Da das Holz zum Druckausgleich sowieso länger als nen Tag im Harz bleibt,
spielen da die 2-3 Stunden länger auch keine Rolle und es ist nichts für ganz
Ungeduldige. Ich wollte da lieber auf Nummer sicher gehen und darum lieber
etwas länger, wenn man einen wirklich durchsichtigen Behälter hat und keine
Blasen mehr aufsteigen, dann ist man wahrscheinlich auch auf dem richtigen
Weg.
Was fehlt dir denn noch Jürgen?
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