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Geschrieben von chrischan am 11.11.2015 um 20:02:

  Jede Menge neue Rutenbauclips für die dunkle Jahreszeit

Hi zusammen,

keine Ahnung ob schon jemand darauf hingewiesen hat, aber beim morgendlichen Kaffee bin ich heute bei Youtube über die neuen Rutenbauclips von Theodor Matschewsky (Solitip) gestolpert.

Seit 3 Monaten ist er scheinbar recht aktiv und stellt ein Video nach dem anderen bei Youtube ein. Die gesamten Videos findet Ihr hier:

https://www.youtube.com/user/Theowsky/videos

Dabei lässt er sich tief in die Karten schauen und zeigt in relativ langen Tutorials die Reparatur diverser Bruchruten.
Ich habe mir bis jetzt nur die ersten zwei Videos von vor 3 Monaten angeschaut und bin echt positiv überrascht. Hierin wird in insgesamt 60 min Filmmaterial der Bruch einer Elnetti GTX4 gezeigt. Mein nächster Patient wird definitiv auf diese Weise mit Kohlefaserroving geflickt.

Auch die Vermessung und der Bau von "Fuzzelwerferarbeitsgerät" und die Herstellung bzw. Bearbeitung von Korkgriffen scheint in weiteren Videos behandelt zu werden.

Für die kommenden Winterabende sind jedenfalls genug Filme vorhanden.
Klingt jetzt fast wie verdeckte Werbung - dem ist aber nicht so.

Gruß
Christian



Geschrieben von Pendergast am 12.11.2015 um 09:10:

 

Gefunden hab ich die Videos auch schon vor einiger Zeit, da war aber noch nicht so viel vorhanden. Daher hab ich es dann auch wieder vergessen. In der letzten Wochen hat er ja ordentlich nachgelegt. Hab ihn mal abonniert. Zweidaumenhoch



Geschrieben von Lemberger am 13.11.2015 um 08:28:

 

Moin,

hab mir jetzt mal ein paar der Videos angeschaut und finde die richtig gut. Viele Tipps und Tricks dabei, auf welche man selbst nicht so einfach kommt.
OK, nicht jeder hat solch eine Ausrüstung (Drehbank,usw) zur Verfügung, aber es sind oft auch nur Kleinigkeiten, welche das Rutenbauerleben erleichtern.
Ich schau da jetzt öfter mal rein.
Winken1



Geschrieben von Reinhard 02 am 14.11.2015 um 10:32:

 

Ich habe mir gerade den ersten Teil der Reparatur der im Handteil gebrochenen Shimano Lesath angeschaut.
Wie Theo da die noch zusammenhängenden Teile einfach so durchbricht und abdreht, finde ich nicht gut.
Dabei kann es nämlich auch zu unnötigen Rissen der inneren Lagen im blank führen.
Sauber Absägen halte ich für sehr viel besser!

Reinhard



Geschrieben von chrischan am 15.11.2015 um 11:02:

 

Hi Reinhard,

da bin ich auch drüber gestolpert - eine Dremel oder die Schlüsselfeile wäre hier sicherer.

Dennoch konnte ich mir schon einige Tips abschauen und es sind definitiv mehr Ruten zu retten als ich bisher dachte - und hier steht viel Schrott Lachen-5

Du hattest ja mal die Herstellung von Zapfen mit Verstärkung mit schönen Bildern untermalt (Sportex 4-teilig?). In den Videos wird dieses Thema auch ausführlich beschrieben.

Und auch für den Einbau einer Solitip steht nun wieder eine bebilderte Anleitung zur Verfügung, nachdem sie damals irgendwann von seiner Seite verschwunden war.

Also insgesamt finde ich die Clips ganz gut. Nur die Lieder seiner Band kann ich mittlerweile Synchronsingen....

Beste Grüße
Christian



Geschrieben von Martini am 15.11.2015 um 11:13:

 

"she called me a bastard and I caled her a bitch" großes Grinsen



Geschrieben von berlinwall20998 am 13.12.2018 um 19:32:

 

Vielen Dank für die nette Informationen rufen Sie uns



Geschrieben von Helmholtz am 21.06.2020 um 10:41:

 

Kann mir jemand sagen wo die bebilderte Anleitung für einen Solitip Umbau abgeblieben ist? Kann sie nicht mehr finden?

Danke,
Patrick



Geschrieben von sepp73 am 22.06.2020 um 07:41:

 

Servus,
ich denke, die wurde mal wegen zu vieler Nachahmer gelöscht. Ist zumindest irgendwo mal so gestanden. Habs auch kürzlich gesucht und nicht mehr auftreiben können. Gut, dass ich es mir einigermaßen eingeprägt hatte, es hat ganz gut geklappt und hält auch...
Gruss, Sepp



Geschrieben von Reinhard 02 am 22.06.2020 um 19:13:

 

Es gibt ein neues Video von Theo.

https://www.youtube.com/watch?v=ZE1k82CT6vo

Allerdings stimme ich mit einer Aussage von ihm überhaupt nicht überein:

Das sich die Schnurklasse durch eine neue Solispitze ( bei einer 4-teiligen Rute) um eine Klasse verringert.
Das ist meiner Meinung nach falsch, denn die Schnurklasse - also die max. Belastung - kann sich nicht durch eine nachgiebigere Spitze verringern.
Die untere Hälfte der Rute bestimmt das max. Wurfgewicht - egal was da oben die Spitze macht. Es lassen sich vielleicht leichtere Gewichte ( beim Fliegenfischen = kürzere Schnurlängen) besser werfen, aber das max. Wurfgewicht bleibt davon unberührt - völlig egal, was Theo da bei seinen Messungen ermittelt!

Es wäre, physikalisch betrachtet, sogar eher das Gegenteil der Fall.
Wenn sich nämlich die Spitze schneller wegbiegt - weichere Solitip, verringert sich eventuell der Hebel auf die untere Rutenhälfte - minimal.
Dadurch könnte ich die untere Rutenhälfte mit mehr Gewicht belasten, um eine gewisse Auslenkung zu erfahren.
Aber diese Auslenkung bekomme ich bestimmt nicht jetzt durch ein geringeres Schnurgewicht (niedrigere Schnurklasse), wie er behauptet.

Reinhard



Geschrieben von fly fish one am 22.06.2020 um 21:08:

 

Hallo Reinhard,

vielleicht hat er nicht ganz unbegründet Sorge um seine Spitze? Ansonsten kann ich Deine Gedanken durchaus nachvollziehen und sind in meinen Augen nicht ganz unberechtigt. Für mich erklärt sich seine Ansicht aus dem Gesamtkonstrukt, was durch seine Vollkarbonspitze doch ziemlich verändert wird, in, sagen wir mal deutlich weicher gefühlt. Und wenn ich das mit dem selben oder höheren Wurfgewicht belaste, dann wirft das irgend wie shyce - gefühlt!

Und natürlich, wenn Du eine Messung machst, biegt sich mit einer weicheren Spitze die Rute bei selbem Gewicht weiter, also über die 3,5/15 Grad hinaus. Wenn man nun in seinen Gedanken weiter vorgeht, folgt daraus logischer Weise ein geringes Wurfgewicht. Was aber nach Deiner Meinung und meiner Meinung nicht unbedingt logisch richtig ist, aber vermutlich in der Praxis keine Freude bereitet, wenn man das ignoriert. Weil die Rute insgesamt betrachtet nicht "optimal" geladen wird.

Überhaupt, würde ich es mir dreimal überlegen, an welchen Blank ich heute eine weiche Vollcarbonspitze hin hänge und damit meine gesamte Charakteristik grundlegend verändere! So toll, wie das immer grundsätzlich rüber kommt, ist das in meinen Augen gar nicht! Wenn man es ganz hart formuliert, verschlechtert sich die Dynamik und Präzsion von schnellen Ruten doch ganz erheblich. Das ist ja schon allein deshalb so, weil die Vollcarbonspitzen sicher eine ganze Ecke schwerer sind. Allein das höhere Eigengewicht verursacht schon eine ganz andere Charakteristik. Ich popel doch nicht in eine ultra dünne und leichte Sage eine "Matschewski Spitze"! Da müsste ich schon sehr verzweifelt sein. großes Grinsen

Sind wir mal einer Meinung? Augenzwinkern

Frank



Geschrieben von Helmholtz am 23.06.2020 um 21:53:

 

Danke für eure Antworten.

Ist schon klar dass das nicht jedermans Sache ist - aber mal abgesehen davon gehts mit eher um die Technik an und für sich.

Falls jemand das Tutorial noch hat wäre ich dankbar, gerne auch per PN.

Er Schleift die Spitze ja runter und steckt sie von vorne rein, oder? Also mit Absatz? er belässt sie nicht konisch und zieht sie komplett von hinten durch?

Und wickelt er nur mit Roving um das original Spitzenteil oder kommt da auch UD drauf in Blank Richtung?

Grüsse,
Patrick



Geschrieben von Helmholtz am 24.06.2020 um 08:02:

 

Hab da doch noch was gefunden:

http://pike-patrol.blogspot.com/2009/09/

Er schleift von vorne den Hohlblank konisch, sodass es passt.

Das meint ich mit "von hinten durchziehen":

http://rutenbauforum.de/rodbuilding/lexicon.php?action=list&letter=E

Und er umwickelt die ganze Solispitze mit einem feinen Roving?

Grüsse



Geschrieben von Reinhard 02 am 24.06.2020 um 09:46:

 

Womit du das obere Ende des hohlen blanks schützt, ist egal.
Wenn man roving verwendet, kann man sanftere Übergänge schleifen, es geht aber auch normales Bindegarn oder dünne Geflochtenen.

Ich würde solche Stellen mit der dünnstmöglichen Fireline sichern. Das trägt nicht stark auf bei genügend Stabilität, ist leicht zu verarbeiten und zu lackieren.

Roving muss normalerweise mehrmals geschliffen und lackiert werden, bis eine schöne Oberfläche entsteht.

Im Prinzip ist eine Solitip nichts anderes als eine fest verklebte Feederspitze.
Welche Aktion die Solitip letztendlich hat, liegt an der verwendeten Spitze - die kann auch die gleiche Aktion haben wie die ursprüngliche Spitze.

Reinhard



Geschrieben von Helmholtz am 24.06.2020 um 11:31:

 

Hi Reinhard,

ich verstehe absolut was du meinst.
Das einzige was mich erstaunt ist das umwickeln der vollkarbon Spitze - ist das worklich notwendig?

Grüsse



Geschrieben von Reinhard 02 am 24.06.2020 um 11:33:

 

Nein, nicht unbedingt.

Das kommt darauf an, wie du die Vollspitze unten eingeschliffen hast.

Wenn die Spitze zB. ähnlich wie ein Zapfen (von der Optik her) zugeschliffen wurde, hat sie ohne eine zusätzliche Stütze nur die Stärke dieses Zapfen.
Dann braucht man eventuell die Verstärkung durch das Roving o.ä.

Wenn die Solitip aber unten so zugeschliffen wurde, dass der Teil, der aus der Verbindung rausschaut nicht wesentlich dicker ist, als der Teil, der in der Verbindung steckt, braucht man den unteren Teil der Solitip nicht extra verstärken.

Das kommt also auf den Einzelfall an.

Reinhard



Geschrieben von Helmholtz am 25.06.2020 um 16:53:

 

In Bildern sieht das so aus Reinhard oder?

Merci



Geschrieben von Brasletti am 25.06.2020 um 18:36:

 

Ich weiß jetzt nicht genau was du mit dem Bild darstellen möchtest, aber wenn das Roving/Dynema außerhalb am Spitzenteil umwickelt wird sollte Option 2 bei einer konisch geschliffenen Spitze funktionieren. Option 1 sollte bei einer Solitip funktionieren die soweit in den Blank reicht dass keine geschliffene Stelle aus dem Blank ragt (bestenfalls ist die Spitze dann von hinten durchgesteckt und die Hülsenverbindung dann radial mit Roving verstärkt).

So wie ich das Verstehe meint Theo und auch Reinhard das so, dass wenn die Solitip in das Spitzenteil wie ein Zapfen hineinreicht, also keine Längsfasern durch Schleifen frei an der Oberfläche liegen braucht man die Solitip nicht überwickeln da dann die Längsfasern bis in den Blank hineinreichen und durch diesen gestüzt werden.
Schleift man aber die Spitze konisch und ein Teil des Geschliffenen Stücks bleibt vor der Hülse/Spitzenteil stehen, so dass die getrennten Fasern nicht bis in den Blank reichen, sollte man die Solitip und auch das Spitzenteil mit Roving umwickeln. So können die Längsfasern nicht durch Biegung aus der Solitip herausbrechen, da sie ja dann durch das Roving radial abgefangen werden.

Keine Ahnung ob das jetzt verstänlich war Denken1 aber ich hoffe es zumindest .

Viele Grüße
Armin



Geschrieben von Reinhard 02 am 25.06.2020 um 19:36:

 

Helmholtz hat es gut dargestellt.
Die "Zapfen"-variante 2 bekommt man, wenn man den blank oben nicht konisch anschleift.

Dann ist die Stärke des in den blank reinragenden Zapfen eventuell zu gering.
Daher sollte eine Verstärkung vom blank auf die Spitze erfolgen. Und zwar nicht nur in form einer klassischen Stützwicklung, sondern die Verstärkung muss auch in Längsrichtung erfogen.
Das bekäme man dann durch das roving oder auch einfach durch eine kurze blankhülse.

Bei der klassischen Steckung a´la Feederspitze - Variante 1 - muss man nur den blank gegen ausbrechen schützen.

Die eingesetzte Spitze auch bei deutlich kleinerem Durchmesser als der blank - Feederspitze - trotzdem die gewünschte Biegekurve aufweisen. Man hat zwar die äußere optische Stufe - die Aktion kann trotzdem perfekt sein.
In dem Fall würde ich nur den blank anfasen und überwickeln. Wenn man dann die Wicklung auch auf die Spitze runterwickelt dient das nur der Optik.

Zwischen Variante 1 u. 2 gibt es halt noch diverse Zwischenlösungen.
Wenn man den blank aber gut konisch anbohrt und die Spitze entsprechend einschleift reicht eine Wicklung auf dem blank völlig aus.

Die ersten DAM Kohlefliegenruten hatten auch abgesetzte Spitzen, dh. die waren wie Variante 1 aufgebaut, aber mit Hohlmaterial statt Vollspitze.
Die habe damals völlig ohne Stützwicklung gearbeitet und das hat auch gehalten. Und da waren auch richtig schnelle Ruten dabei.

Vollblankspitzen, egal ob Glas oder Kohle, bestehen immer nur aus Längsfasern.Die werden meinenes Wissens erst parrallel hergestellt und dann konisch geschliffen.

Ausnahmen könnten die Babarian blanks zb. sein.
Die bestehen meinem Eindruck nach aus einem dünnwandigen Außenblank, in den irgendwie "Kohlestaub + Kleber " reingepresst wurden.

Ich habe meinen ja wg. Teilung zersägt, dabei habe ich diesen Eindruck gewonnen.
Außerdem habe ich noch einen zerbrochenen Babarian blank, der einen komplett glatten Bruch zeigt, ohne irgendwelche Fasern, die rausstehen.

Reinhard



Geschrieben von Knobi am 25.06.2020 um 20:00:

 

Zitat:
Original von Helmholtz
In Bildern sieht das so aus Reinhard oder?

Merci


Hi Patrick,

Deine Option 1 und 2 tät ich nicht so ausführen wollen.
Bei der ersten hast du dann so eine Kante und bei der zweiten wirst du mit Sicherheit einen Riss im Lack bekommen, was sicher nicht schlimm ist.
Ich würde den Solitip so schleifen das er passgenau in den Blank passt. Anschließend den Blank nach innen, per Hand, konisch schleifen .Da gibt es kleine Fräser für den Dremel die konisch sind. Funktioniert sehr gut. Dann auf den Solitip auch ein Konus schleifen der dann gut zu den Konus im Blank passen muss. Genau schleifen ist wichtig!!! Wenn alles gut passen tut hast du dann einen geschmeidigen Übergang vom Blank zum Solitip, da können sich auch keine Fasern abheben. Alles einkleistern ,zusammen fügen und ausrichten. Wenn alles ausgehärtet ist etwas Roving über die Verbindung.
Bestenfalls bekommst du auch noch einen Ring auf die Stelle gebunden, was anzustreben ist.

Habe eine kleine Zeichnung, aber nicht imm Massstab, gemacht. Vielleicht hilft es ja.

Auf diese Art und Weise habe ich schon ein paar Spitzenbrüche reparieren können, die schon ne ganze Weile halten.

Muss aber hinzufügen das das nicht von mir entwickelt wurde, ich hab's eben auch nur beim Theo Matschewsky abgeschaut

Gruss Frank


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