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Geschrieben von Wallerfuzzy am 09.10.2018 um 16:58:

Fragezeichen Solid Tip für Zanderrute

Hallo an alle Rutenbauer Augenzwinkern

ich habe ein Projekt im Kopf und bin mir nicht sicher wie es ausgeht.
Deshalb einige Fragen in die Runde, welche Meinungen ihr hierzu habt.

Corpus Delicti: FA Blaas SLXF 8625-2N 8'6 17-50g

Dieser Blank soll eine Solid Tip erhalten aus einer Vollcarbon-Spitze 1,5-4,3mm

Gekürzte Länge auf ca. 30cm, der Spitzendurchmesser 2mm soll bleiben (wie Original FA Blank)

Ziel ist, das Wurfgewicht des Blanks etwas zu senken,
somit sollte sich die Wurfweite mit leichteren Ködern erhöhen und
die Rückmeldung sollte sich verbessern.

Jetzt endlich die Fragen hierzu:

Hat das schon mal jemand gemacht?

Ist der Blank danach noch Zander-tauglich?

Wird der Blank eine bessere Rückmeldung haben oder eher nicht?

Verbesserung oder Verschlimmerung?

Kommt der Anschlag noch durch oder schluckt die Spitze zu viel Energie?

Fragen über Fragen aber dafür ist das Forum ja da Daumenhoch

Grüße aus Unterfranken



Geschrieben von sam1000-0 am 09.10.2018 um 19:43:

 

Hallo Wallerfuzzy
Wenn du das WG.senken willst,warum dann nicht einfach eine Blaas XF mit einer kleineren WG Klasse nehmen?
Wofür soll ein Solid Tip dienen?Wenn die Spitze etwas weicher sein soll warum dann nicht eine Blaas F nehmen?
Die Blaas XF hat schon eine super Rückmeldung Ich würde da nichts dran ändern.
Noch besser finde ich die Hers ll und die ist etwas schneller.
LGMichael



Geschrieben von Wallerfuzzy am 09.10.2018 um 20:09:

 

Danke für deine Antwort Michael.
Leider beantwortet das keine meiner Fragen.
Ich möchte hier keine Diskussion über den besten Blank.
Mich interessiert was mit dem Blank passiert wenn man eine Solid Tip verbaut....



Geschrieben von sepp73 am 10.10.2018 um 07:52:

 

Servus,
hab den Affront, einen sündteuren Blank zu zersägen um ne CF-Spitze einzukleben bisher noch nicht gewagt aber ich denke mal die Wurffreudigkeit und -weite bei sehr leichten Ködern sollte sich dadurch steigern lassen, weil die Vollkohlespitze einfach schon bei weniger Gewicht reagiert. Nachdem du nur 30cm kürzen willst, sollte auch noch ausreichend Rückmeldung im Griff ankommen, weil das Rückgrad des Blanks vermutlich (kenn den Blank nicht persönlich) eh weiter unten beginnt und die Spitze durch das Ködergewicht allein schon vorgespannt sein dürfte. Sachte Anfasser, die sonst über die Spitze zu spüren sind, werden von der weichen CF-Spitze wohl eher geschluckt, sind durch deren Aktion aber evtl. optisch besser wahrzunehmen. Ich fische ja eigentlich eher harte Ruten lieber, von daher würde ich den Versuch lassen, dem Blank mit Gewalt eine andere Aktion verpassen zu wollen und würde wohl eher zu nem Blank greifen, der zu der gewünschten Aktion besser passt...
Gruss, Sepp



Geschrieben von Jeronimo66 am 10.10.2018 um 10:46:

 

Moin,
ich kann zu dem was Sepp schreibt aus Erfahrung etwas beisteuern. Habe mal eine TAC Niro NX (3,05m, 12-50g) zum schweren Meerforellenfischen gebraucht gekauft. Da sie dafür viel zu hart war, habe ich sie mal an der Elbe ausprobieren und fand sie, als Zanderrute wirklich gut. Zwar sehr kopflastig aber wurfstark und sehr gute Rückmeldung bis ins Handteil. Leider ist nach ein paar Einsätzen die Spitze bei 32 cm gebrochen (bei Einhängen vom Köder Denken2 ). Da ich mich vor drei Jahren noch nicht an den Rutenbau gewagt hatte, habe ich mir von Theo Matschewski eine Solitip einsetzen lassen.
Vorher fand ich sie erst ab 20g richtig gut, jetzt fühlen sich schon 12g gut an. 40g lassen sich immer noch werfen, es fühlt sich, durch die weichere Spitze, aber nicht mehr gut an. Außer man beschleunigt bei Wurf sehr progressiv. Jetzt taugt sie zwar als schwere Meerforellenrute, mir aber nicht mehr als Zanderrute. Die Spitze zeigt zwar optisch besser an, die Rückmeldung ins Handteil hat sich aber verändert. Während ich vorher, bei günstigen Verhältnissen, auch auf weite Entfernung jedes Aufsetzen gespürt habe und blind fischen konnte ist dieser kleine Ruck über die Rückstellung des Banks sehr viel schlechter geworden. Die Köderbewegung, z.B. von einem Snaps Blinker finde ich dagegen besser zu spüren und die feinere Spitze puffert auch deutlich besser im Drill (was ich bei Mefo gut finde, bei Zander eher nicht).
Da ich harte Ruten mit einer knackigen Rückstellung zum Zander fischen mag und nicht die ganze Zeit auf die Rutenspitze schauen will, würde ich keine Vollspitze in eine Zanderrute setzen.

Gruß Carsten



Geschrieben von Tölkie am 10.10.2018 um 11:22:

  RE: Solid Tip für Zanderrute

Hi,

ich fände das Ergebnis sehr spannend, aber gebe zu bedenken...

Die Blankkonstruktion der Blaas ist eher auf eine straffe und steife Aktion im vordersten Drittel aus gerichtet. Damit soll möglichst wenig Übertragungsenergie beim Animieren der Köder verloren gehen. Ingesamt hat die Blaas also eher nicht den oftmals so beliebten XFast Taper mit Spitzenaktion, der Blank ist relativ schlank und arbeitet in Drillaktion durchgehend, während viele typische Zanderruten nur über das erste Drittel, vl. noch bis zur Hälfte in Aktion sind. Mit dieser Konstruktion ist der Blank aber weder langsam, noch hat eine schlechte Rückstellgeschwindigkeit.

Mit dem Einsatz einer feinen Spitze, die nach gibt, erreicht man sicher eine bessere optische Bisserkennung, die Spürbarkeit reduziert sich m. M. nach aber, auch weil ein Unterbruch da ist. Damit hebst Du die Vorteile der Blaas (wenn man das so sieht) auf.

Persönlich würde ich dann eher drüber nachdenken auf eine Kraag oder sogar Hers zu wechseln. Beide Blanks haben eine feinere Spitze als die Blaas, wobei die der Kraag etwas softer designt ist als die der Hers (bei der Kraag wurde speziel in dem Bereich eine weichere/ elastischere Matte mit eingearbeitet).
Aber auch diese beiden Modelle haben keine spitzenbetonte Aktion, sondern ich würde sie eher als progressiv unter Belastung bezeichnen.

Wie ja schon geschrieben, habe ich seit einiger Zeit die Hers 40 im Einsatz und ich bin über die Breitbandigkeit sehr angetan. Die letzten 2 Wochen habe ich den Run der Zander in den Flüssen der NL mit gemacht, teils haben wir mit 30gr Köpfen im Strom gefischt, das kann der 40er Hers sehr gut, aber auch bei 10/12gr hat man noch eine Rückmeldung.

Teils hatten wir zu zweit an die 100 Fische am Tag. Da es Angler gibt, die ihre kleinen Fische an der Rute heraus heben (was ich gar nicht tue, weil ich es nicht als tiergerecht empfinde, wenn da ein 40ziger Zander am Jig in der Luft hängt), sie aber damit die Belastbarkeit testen, habe ich das auch mal ausnahmsweise getan. Trotz der dünnwandigen Konstruktion ist da nix passiert. War ja etwas skeptisch, aber meiner Sorge ist unbegündet gewesen.

Soweit meine Einschätzung und Meinung :-).

LGB



Geschrieben von Jeronimo66 am 10.10.2018 um 11:26:

 

Ach ja, bei einem beherzten Anschlag macht die kurze weiche Spitze nicht viel aus, zumindest wenn die Rute ein gutes Rückrad wie die Nitro hat. Ich kenne die FA Blaas XF zwar nur als 9'6" bis 17g, vermute aber stark, dass die 8'6" bis 50g mehr als genug Rückrad hat. Bei der Rückmeldung von feinen Anfassern würde ich wie Sepp geschrieben hat auch von einer Verschlechterung ausgehen. Die bessere Rückmeldung, bei Blinker wie dem Snaps, sehe ich eher an der größeren Bewegung der nun feineren Spitze, die mir besseres, nicht intensiveres, Gefühl über der Lauf des Köder gibt. Kann aber auch Einbildung sein, da ich die Nitro ohne Solitip nur einmal auf Mefo gefischt habe. Meine Blaas XF -17g kann das übrigens deutlich besser als die Nitro mit Solitip.

Gruß Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 10.10.2018 um 21:28:

 

Nun, genaues zu genau dieser blank - Spitzenkombination lässt sich von außen schwer sagen.

Du schreibst, dass die eingesetzte Spitze auch wieder bei 2mm enden soll, wie das Original - warum?
Ist sie dann tatsächlich noch so viel weicher als das Original oder baust du dir vielleicht eine sehr ähnliche Spitze, bloss mit mehr Masse ein?
Welche Steigung/Konus hat die Vollspitze? Da du keine Länge der Spitze angegeben hast, kann die 50 oder auch 70cm lang sein. Je nach Länge bekommst du sehr unterschiedliche Aktionen.

Solange du kein Bild der Biegekurve mit der neuen Spitze einstellst, kann auch ein erfahrener Rutenbauer wenig sagen.

Mach erst ein Bild der Originalspitze unter Belastung, dann befestigst du die Vollspitze mit 2-3 Kabelbindern an der Stelle, wo sie enden soll, und belaste mit dem gleichen Gewicht.
Das Gewicht sollte dann auch dort an der Spitze runterhängen, wo du später kürzen möchtest (2mm). Ich würde die Spitze nicht vorher kappen!
Wie ist der Unterschied im Biegeverlauf?

Erst dann kann man von außen was konkretes sagen.

Solitip heisst ja nicht automatisch feinere Spitze - man kann sich auch eine Solitip draufbauen, die härter ist als das Original was auch immer es bringen mag!

Reinhard



Geschrieben von Wallerfuzzy am 11.10.2018 um 11:42:

 

Super Beiträge bis jetzt - Dankeschön

Das hilft mir schon ein gewaltiges Stück weiter.
Jetzt kann ich mir schon ein gutes Bild davon machen, was auf mich zukommt.

Die Tendenz ist also eher die Finger davon zu lassen - mich juckt es aber trotzdem in den selbigen. Augenzwinkern


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