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Geschrieben von fly fish one am 16.07.2019 um 09:28:

 

Lieber Sepp,

Orkla oder Gaula mit etwas Zeit und Ausdauer, dann klappt das auch mit dem Fliegenlachs. Da hast Du aber mit dem Sage Mod Blank einen sehr guten und fein ansprechenden Blank, oder? Ich hatte die noch nie in der Hand, dagegen dürften die Methods echte Prügel sein? Irgend wann muss ich mich auch mal den Einhändern widmen. Nur noch nicht dieses Jahr, die 2H bestimmen einfach konsequent mein Denken.

Frank



Geschrieben von sepp73 am 16.07.2019 um 09:50:

 

Servus Frank,
ja, die Mod ist ein sehr gutmütiger Blank, geht unter Last eher in die Parabolik über, baut aber trotzdem im Wurf eine beachtliche Schnurgeschwindigkeit auf. Hab bisher auch nur mal mit einer 4er gefischt, die 3er ist für die Herbstfischerei gedacht. Sehr schnelle Ruten kannst da nicht brauchen, die feinen Äschenmäuler schlitzen gern aus wenn die Rute zu hart ist und man sehr kleine Fliegen fischt. Hab das bei meiner 3er CTS Aff. X in 10ft so oft erlebt, dass ich den Stecken nur noch in schneller Strömung oder bei höherem Wasserstand nehme und dann auch nur noch mit Fliegen bis 14er Größe. Im Spätherbst wechsel ich bisher immer zu einer 2er St.Croix oder einer 3er CTS Vintage, da fisch ich dann Fliegen zwischen 16er und 22er Größe und da braucht man dann schon eine eher weiche Rute... Die Mod sollte dafür perfekt passen und der Blank ist bei Heger grad im Ausverkauf...
Gruss, Sepp



Geschrieben von fly fish one am 13.09.2019 um 18:03:

 

Liebe Kollegen,

ich bin euch noch einen Bericht des Abenteuers an der Orkla schuldig. Es ist ein Bericht den ich auch noch einem anderen Forum gewidmet habe und stelle den hier noch einmal ein. Zwei verschiedene Berichte würden mich überfordern und ich hoffe ihr nehmt es mir nicht krumm. Ich wollte aber auch nicht einfach auf das andere Forum verweisen! Aber vorsicht, ist ein etwas längerer Text.

Und nun der Bericht!


Von Turbodeutschnorwegern, Bademeistern, Meerforellenverwechslern und dem Schnellen Winni.

Für Hendrik und Petra

Es regnet. Es sind 8 Grad Celsius. Es könnte schlimmer kommen. 8 Fahrenheit nämlich und Hendrik sagt: "Da kommt der Richtige!" Hendrik meint selbstverständlich mich. War das jetzt schon die erste Watsche ? Oder doch erst die Begrüßung? Vor den späteren Watschen?

Also wir sind beim Regen und 8 Grad stehen geblieben. Aber es gibt ja kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Da man als Lachsheini sowieso nicht mit dem Freiwasserfischen in Badelatschen und tropischen Breitengraden in Berührung kommt - ist man also moralisch schon richtig vorbereitet und eingestellt auf richtiges Schiedwetter, wie die norddeutschen Küstebatteriegeschütze und Meerforellennachsteller immer sagen.

Ich schlage an der Orkla auf, Pamela, Lachstöter und Winston im Schlepptau. Meine Ruten haben alle Namen, wie ihr wohl wissen solltet! Für alle die meine verunglückten Berichte noch nie gelesen haben, was eigentlich ja gar nicht sein kann, sind das 2 Sage Method (15' #10 u. 14' #9) und eine Winston Boron TH3 (13,8' #cool . Pamelas Entjungferung soll genau hier, hier an der Orkla stattfinden. Wir Beide sind schon ganz wuschig vor Aufregung - ich meine nicht Hendrik, sondern Pamela natürlich! Die Jungs in der Pansion sind sprachlos bei IHREM Anblick und haben so ein komisches Glitzern in den Augen. Ich, ausgestattet mit einem Ego wie ein Scheunentor, gehe natürlich von grenzenloser Begeisterung aus.

Pamela soll von Anfang an als Speyrute reüssieren und kommt gleich mit einem 16 Meter Kopf daher. Ich habe aber die Hosen gestrichen voll und lasse aus diesem Grund die ersten beiden Tage Pamela beleidgt in der Ecke stehen. Für Winston und den Lachstöter habe ich neben Speyleinen auch etwas kürzere Köpfe, mit denen ich mich im Moment doch leichter tue. Ein wenig hadere ich mit mir, dass ich für Pamela nicht doch auch einen kürzeren Kopf angeschafft habe. Ich halte also nach einem Jahr Pause endlich wieder 2H in Händen. Wie immer wate ich nicht, sondern schwebe an der Orkla entlang. Dazu mit diesen Traumruten, so dass man es vor Glück kaum aushalten kann.

Der Wasserstand der Orkla ist endlich mal normal, als ich ankomme, nur die Temperatur ist brutal weit unten. Lufttemperatur 8 Grad bei Dauernieselregen sind wirklich nicht der Burner. Aber, wie gesagt, Kleider machen Leute - regenfest. Nur die Fliesunterwäsche habe ich daheim gelassen. Die soll ja eigentlich für den Winter sein und mit dem hatte ich in Norge irgendwie nicht gerechnet. Das wird sich noch rächen.

Der Schnelle Winni ist schon länger hier, Klaus und Gisela fehlen und kommen mit ein paar Tagen Versatz erst dazu. Winni fischt seine Lieblingsstellen und vermeidet das anspruchsvolle Waten auf die Kiesinseln. So mit 40 - 50 qm liegt da schon ordentlich Zug auf den Beinen. Der Wasserstand wird später noch deutlich steigen. Hendrik und ich waten auf die Kiesinseln, weil dort im Prinzip nämlich unsere Lieblingstellen liegen. Aber den Lachsen muss das Wetter einfach zu kalt sein! Kein Arsch, nein Schwanzflosse lässt sich blicken. Die Fänge in benachbarten Zonen sind Altfische. Es scheinen keine neuen Aufsteiger nachzukommen. Was da ist, muss wohl aus dem Juni oder what the hell sein.

Ich bin sehr glücklich, trotzdem, ich weiß einfach das ich nicht als Schneider heimreise! Nennt es Ausdauer oder Starrsinn oder einfach nur Durchgeknallt - jeder amtliche Lachsheini hat sowas irgendwie im Blut. Lachsfischen muss richtig weh tun, ein ausgeprägtes Schlafdefiizit beinhalten, bammelmüde Beine vom Waten einschließen, ausladende Augeringe in Untertassengrössen und auch mal ordentlich Kopfschmerzen nicht auschließen. Vom Bier, von den Zigarren, vor Frust oder was weiß ich denn. Aber all das wird einen Lachsheini nicht vom Watkurs abbringen, in denen er unerschütterlich wie ein Lanz Bulldog seine Bahnen zieht - Tag und Nacht. Hallelulja!!

Überhaupt der Schnelle Winni! War er letzes Jahr noch mehr mit kontemplativen Nichtlachsfischen beschäftigt, muss er sich dieses Jahr dem Lachsdoping unterzogen haben - meine Fresse, was für ein krasser Gegensatz zum letzten Jahr. Er nötigt mir Respekt ab, doch auch schon in den deutlich fortgeschrittenen Lebensjahren, aber fit und rege wie der berühmte Turnschuh. Außerdem müssen sie ihm das Gen für's Frieren wegmutiert haben. Meine Fresse, wärend ich bibbernd und kleinlaut dahstehe, erzählt er ausladende Abenteuergeschichten oder steht Ewigkeiten im Wasser. Winni ist morgens auch immer der Erste! Aber ich weiß beim besten Willen nicht mehr warum wir ihn den schnellen Winni tauften. Also schnell ist er schon, aber die Sache muss noch irgend einen anderen Haken haben, der meinem Alzheimer zum Opfer gefallen ist. Aber Spitznamen überhaupt, dieses Jahr haben sich wirklich Alle ins Zeug gelegt und sich ihre Titel echt hart erarbeitet! Aber dazu später mehr....

Ich fische also die ersten Tage so vor mich hin, mit WInston und dem Lachstöter immer zwei Ruten am Mann und abwecheslnd. Hendrik hat unsere Zone zur Komfortzone erklärt und Rutenstützen zum Aufbewahren der gerade Nichtgefischten und ein absolut luxuiöses Zeltdach zum Unterstellen wärend der Pausen eingerichtet - Walldorf Astoria ist eine Lachnummer dagegen. Nicht ein Biss will sich einstellen, sowohl bei meinem Chefinstruktor Hendrik und natürlich mir. Beruhigt mich irgend wie, weil wenn selbst mein mit einem Hyperlachsinstinkt ausgestatteter Turbolachsheini keine Schwanzflosse sichtet, dann sind wohl auch keine Lachse drin - was sonst!

Bei dem Wort "Turbo" kommen wir zu einem der ersten Spitznamen dieses Abenteuers. Unsere Pausen, regelmäßig zu den besten Aufstiegszeiten und ganz pünktlich zum Verpassen der Lachse, sind für mich eine genau so grosse Freude wie der Lachsgang selbst. Wir diskutieren hart in der Sache, aber herzlich und fröhlich, über das Leben und das Lachsfischen - ich bin bei weitem nicht der Einzige mit einem ausgeprägten Willen und Ego, dass steht mal fest, Kameraden!

Beim Thema "Leben" läuft mein Instruktor Hendrik nämlich zu ganz grosser Form auf, der natürlich Norwegen in allen Belangen die Stange hält. Was ja auch nicht verwunderlich ist, da Norwegen ihn und seine ganze Familie mit weiten Armen willkommen geheißen und aufgenommen hat. Das kann man von Deutschland nun wahrlich nicht immer behaupten. Da gibt es Themen, bei denen ich nicht besonders stolz bin. Aber natürlich ist in Norge auch nicht alles rosa und Plüsch. Das kann ich ebenso konstatieren. Mein Chefinstruktor verteideigt seine neue Heimat natürlich und selbstverständlich in allen Belangen. Dafür hat er sich den Titel "Turbodeutschnorweger" also redlich verdient.

Ich schwebe! Nach zwei Tagen schmeiße ich Pamela aus dem Bett und rüste sie endlich auf. Das ist die wahre Liebe. Über Monate habe ich sie aus ein paar Kohlenstücken zu einer (Ruten) Schönheit geformt. Ist ja fast wie "My Fair Lady", oder etwa nicht?! Mein Ziel war optisch und technisch eine absolut einmalige und höchstwertige Rute zu schaffen. Nur edelste Materialien und Komponenten kamen in Frage. Dazu alles auf einem Blank aufgebaut, der eine Nische in Sachen Härte, Schnelligkeit, gepaart mit Leichtigkeit besetzt: Sage Method. Ich liebe diesen Blank. Er wird mich persönlich noch eine ganze Weile formen, bis ich all das Potential abrufen und nutzen kann, was dieses englische Vollblut unter den Zweihandruten aber bietet - mit anderen Worten ein Rasseweib! Damit zurück zu Pamela und auf die Transgender und #MeToo Debatte mal gepfiffen! Pamela ist kein Magermodell, sondern eine Rute respektive Frau mit Kurven. So wollte ich das und ein Name wie Pamela ist doch wohl dafür Programm, oder etwa nicht, Kameraden?!

Sanft und mit Nachdruck schiebe ich ihre Überschübe ineinander, richte die Ringe zu Flucht, gleiten die Hände sanft über Rutenlack, Kreuzwicklung, Titanringe, Keramik, Birkenrinde und stabilisierte Hölzer und ihren "Hirsch" am Ende. So muss ein Po, ich meine doch ein Rutenabschluß, aussehen!
Es folgt die Rolle, eine Abel Super 11/12 im Wahoo Design, Klaus wird später sagen: "Schon wieder so eine grosse Rolle!" Dann kommt das wovor ich am meisten Angst habe, der 16 Meter Schusskopf als Vollleine ausgeprägt. Mit allem Pipapo muss ich 20 Meter in einem Wurf auslegen.

Bisher habe ich 16 Meter nur mit dem Lachstöter geschafft (auf einem eigentlich 18 Meter SK) und der hat nun mal 1 Fuß griechischer Gott und Fußlänge von irgend was bei 30 Zentimeter mehr als Pamela mit 14'. Eigentlich nicht sonderlich viel, aber beim Lachsfischen manchmal der Unterschied zwischen Kotzen und elegantem Wurf. Beim Abziehen der 16 Meter von der Rolle wird mir immer ganz schlecht vor dem was mir dann bevor steht.

Mein Scheunentorego, die Leidenschaft für die überlieferte Art des Lachsfischen auf die Atlantischen, die pure Leidenschaft, die Eleganz der weit ausladenden Bewegungen, die Langsamkeit, all das, läßt mich diesen Weg trotzdem unbeirrt weiter beschreiten.
Skagit ist was für Mädchen und Heulsusen, Männer fischen Spey Leinen! Für mich ist das die absolute Vollendung der Jagd auf die schönsten Fische dieser Welt PUNKT

Wärend diese Zeilen aus meiner Feder laufen, sitze ich in der Haute Provence, bei Pastis, Bier und einer feinen Cubanerin zwischen meinen Lippen, muss unwillkürlich lächeln, denn ein wenig Spaß und auf den Arm nehmen, Manche nennen es Frotzeln, dass ist wie das Salz in der Creme Caramel aus der Bretagne - vive la liberté, vive la france, alez les bleu! Ich kann euch sagen, ihre wilden Bäche sind ein Juvel! Aber das, dass ist eine andere, Zitat Birne, "Gechichte"!

Die Engel singen und ich stehe mit Pamela leicht eingewatet, bloß nicht zu tief, in der Orkla und fange an sie das erste Mal zu bewegen. Sofort sitzen mir Hendrik und Klaus auf der Schulter, obwohl gerade nicht anwesend, sehe ich förmlich wie die beiden die Augen rollen, für die Art, wie ich Pamela und diese lange Leine bewege. Überhaupt sind diese geistigen Bilder wie die Beiden sich an meiner Stelle bewegen würden eine grosse Hilfe.

Der Vorteil der Vollleinen ist auch, dass man mal 1 - 2 Meter kürzer werfen kann und sich so an die absolute Länge etwas heran arbeiten kann. Beruhigend liegt IHR "Hirschfänger" in meiner unteren Hand und überhaupt sind natürliche Materialien in ihrer Haptik unübertroffen.

Meine Würfe wollen nicht recht gelingen, obwohl ich es schaffe den Kopf in Gänze auszulegen. Das "SSSSSTHHH" wenn der Kopf aus dem Wasser gerissen wird ist deutlich zu laut. Hendrik auf meiner Schulter dröhnt im Ohr: "Was'n das für'ne Shyce und gib mal her!" Ich weiß wie Hendrik mit diesen langen Leinen wirft, kenne diese Lässigkeit meiner beiden auf der Schulter sitzenden Instruktoren nur zu gut, wie sie ohne sichtbaren Krafteinsatz grösste Weiten jeder Art von Leine auslegen! Ich brauch eine Pause!

Gisela und Klaus sind eingetroffen. Damit ist unser Dream Team, dass das wahre Dream Team anno 1984 aber bei weitem in den Schatten stellt, nun endlich komplett. Klaus, stahlblauen Auges, Norddeutscher, Hamburger, Bildungsbürger, grunzt: "Schon wieder so eine grosse Rolle!" Beim ersten Anblick von Pamela. Aber irgend wo zuckt auch sowas wie Anerkennung durch seine Augen. Mehr kann man von einem waschechten "Hamburger Jung" wahrlich nicht erwarten und ich bin stolz!

Ich habe den Leinensatz für den Lachstöter vor dem Urlaub ausgebaut. Die 15' Method soll meine für alle Wasserstände, Fischtiefen und Wurfweiten ausgebaute Rute sein. Also auch so ein weinerlicher Skagit. Den montiere ich nun, weil ich das einfach aus purer Neugier mal testen möchte. Hilfe, der sieht ja wie eine Wäschleine so dick aus. Ich habe einen Rio mit passenden Spitzenkit angeschafft. Das fliegt ja wie blöde, echt, Kameraden!

Wir, Klaus, Winni und euer Frank, fischen Winnis Lieblingsstelle. Klaus hinter mir: "Frank, die Rute pfeift!" Zack Watsche! Fantastisch, ich beschleunige falsch! Wäre ich nie so schnell selber darauf gekommen, weil das mit dem Skagit Kopf gerade dermaßen easy zu werfen ist. Wirklich, Mädels, einfach ist das schon, nur das einstrippen ist langatmig und nervt tierisch! Und weiter werfen ist damit auch nicht möglich, nur man glaubt es leichter. Weil das Einstrippen es einem sugeriert und man sich so schön als Wurfheld und Weitenmonster fühlen kann. Das Nachmessen würde das Scheunentorego wieder auf handliche Grössen stutzen! Also bloß nicht messen, Mädels!

Ich klappere mit den Zähnen, stehe bis zum Bauchnabel im Wasser und selbst die 5lagen Simms schafft es nicht mehr mich zu wärmen. Termohose und fette Socken bis unters Knie helfen auch nicht! Heulender Abbruch des Fischens - Winni steht immer noch im Wasser mit Klaus! Zfix, wie macht der Kerl das bloß, einfach nicht zu frieren! Ich fahre kleinlaut und flennend in die Pansion, stelle mich unter die kochende Dusche, fahre ins Einkauszentrum und kaufe mir eine weinerliche und lange Fliesunterhose. Hallelulja, endlich ist mir warm!

Winni und Klaus machen Feierabend, ich steige wieder mit Pamela ins Wasser und ins Rennen ein um den ersten Lachs.
Das "Sssssssssttthhhhh" immer noch zu lang und heftig, mache ich eine Denkpause. Der Kopf muss mehr in die Luft und weiter hinter mich kommen. Ich erinnere Videos vom Andrew Toft, Klaus der mich weiter im Rückschwung nach hinten eindrehen lässt und da macht es "Klick". Die Ausladung der Bewegung und die Dynamik sind entscheidend! Ich rotiere also das erste Mal im Doppelspey um die Körperachse mit richtig Schwung und ziehe die Schulter dazu deutlich weiter nach hinten, halte die Rute relativ lange ziemlich flach und forme dann erst das "D".

Pamela bekommt Flügel und plötzlich fliegen die 20 Meter einfach so dahin. Jetzt bin ich richtig in Wallung und mutiere zur Ballkanone des Fliegenfischens: Wurf, Drift, Schritt, Wurf! Kein Einstrippen, keine Verzögerung, einfach herrlich. Ich versinke für 2 Stunden im Wurftunnel! Es ist ein grossartiges, ja geradezu erhebendes Gefühl. Ich fühle mich allen meinen Helden des Speyfischens nah und auf dem Weg. Natürlich mache ich mir nichts vor, ist das immer noch diletantisch, aber wie gesagt, es fühlt sich grossartig an. Nach 2 Stunden Trommelfeuer auf die armen Lachse, bin ich fix und fertig. Meine Schulter meldet sich, ich werfe immer noch mit zuviel Krafteinsatz. Klaus hat, wie vieles andere auch, genau das perfektioniert.

Ich stehe wieder im Wasser an meiner Lieblingsstelle, mit Winston, ich brauche seine Leichtigkeit der #8 und einer komoden Leinenlänge. Die Leine wird von der Rolle direkt in die Strömung ausgegeben, erst ein paar Meter, als der erste Biss kommt! Meine Kinnlade fällt ins Wasser und der Lachs lässt los. Nochmal von vorne und wieder Biss! Der Lachs hängt und springt einmal kurz aus dem Wasser. Lachs noch dran, suche ich einen Platz zum Landen, weil ich keinen Kescher dabei habe. Eine leicht überspülte Stelle im Kies sieht vielversprechend aus. Der Lachs setzt sich 3 Meter vor mir auf den Grund.

Ich möchte ihn so gerne sehen, meinen Fisch der Begierde, ziehe mit Winston um ihn vom Grund weg zu bekommen - schlaff fällt die Leine und ich! Wirklich sehr traurig und unglücklich, ich hätte ihn wenigstens doch gerne einmal nur zu Angesicht bekommen! Hallelulja!

Ich brauche eine Pause um mich zu sammeln, bei Brotzeit, Bier und feiner Cubanerin richte ich mich auf, dazu tröstet mich meine Frau am Telefon. Dazu wäre es der erste Lachs für Winston gewesen. Ihm hätte ich das so gerne gegönnt, meiner ersten und mit sehr viel Liebe ausgesuchten Lachsrute. Hat sie mich doch ganz am Anfang meiner Sucht schon begleitet und erfreut. Wenn Pamela und der Lachstöter brutal sind, ist Winston sanft und anschmiegsam. Manchem Anderen vielleicht zu sehr, aber ich liebe dieses Feeling!

Das Wasser steigt und irgend eines Tages stehe ich wieder allein auf meiner Kiesinsel, Grünschnabel wie immer, bekomme ich aber doch die Hosen voll. Was ist wenn von unten die Flut drückt und von oben das Hochwasser schiebt? Abbruch und Flucht! Mittagspause, Hendrik kommt und wirft einen Blick auf den Wasserstand: geht doch! "Arrrghhhh" wir sind bei 60 bis 70 qm angekommen und der nimmt's leicht! Eigentlich ist er nicht nur der beste Lachsfischer den ich kenne, sondern auch noch ein Watmonster. Wir kämpfen uns Seite an Seite über 2 Stömungskanäle, gehen ein wenig stromauf und umrunden eine im Wasser liegende Autoachse. Muss ein Amphibienfahrzeug gewesen sein, oder, Kameraden?! Die Achse wird noch eine überragende Rolle in diesem Abenteuer spielen, sowohl bei mir und beim guten Klaus. Hendrik und ich sind bequem und queren hinter dieser Achse. Die Strömung treibt uns dabei seitlich auf die anvisierte Kiesbank. Kurz hinter dieser Achse und der Kiesinsel pfeift uns die Strömung ihr Lied in allen Tonlagen - beinahe gruselig.

Dann sind wir bei 80 - 90 qm angekommen. Ich gehe allein auf die Kiesinseln, will wieder den bequemen Weg hinter der Achse nehmen. "Hilfe Mutti!" Die verdammte Strömung drückt mich ehe ich so recht begreife in den tiefen Kanal. Ich kämpfe an der Kieskante zur Insel, wärend die Reise immer weiter ins Tiefe geht. Dann TOUCH DOWN mit einem Arm ins Wasser, Beine kurz keinen Bodenkontakt, stehe ich als alter Turner aber sofort wieder auf den Beinen und auf der Kiesbank! Ich kann euch sagen,
Kameraden, der Kupferbolzen hatte beträchtlich Ausmaße.

Aha, konstatiere ich, man darf auf keinen Fall abkürzen, sondern weiter Stromauf vor der Achse queren und mit der Strömung dann die Insel anpeilen. Mein Arm ist nass, der Rest trocken und der Mumm nach dem ersten Schrecken auch wieder da! Jetzt nur nicht Bange machen lassen. Ich muss von der Bank ja auch wieder runter - aber nicht gleich, sondern erstmal wirklich in Ruhe fischen. Kein Biss mehr. Dann runter von der Insel durch einen jetzt tiefen Kanal auf die vorderste Insel. Bei dieser Querung geht alles gut, obwohl die Strömung wieder ihr Lied pfeift und das Wasser bis kurz vor das Ende der Simms reicht. Ich lasse mich komplett vom Wasser und der Strömung tragen, lege eine Art Balett auf den Kies und erreiche die andere Kiesbank ohne abzusaufen. Haltungsnoten von allen Kampfrichtern eine 10! Von Hendrik eine leichte Watsche, weil man bei diesem Wasserstand auch anders und sicherer hätte laufen können! Mache ich denn überhaupt mal was richtig - zfix! Selbst das Bier ist warm, Kameraden, ich muss noch viel lernen.

Klaus kommt vorbei geschwommen. Wärend der Turbodeutschnorweger, der schnelle Winni und ich am Ufer stehen und über die besten Stellen und Einstiege grübeln. Mann-o-Mann, dass Klaus in allen Belangen auf sämtliche Details achtet und beleuchtet und jetzt sogar schwimmend unsere Zone einer sehr genauen Inspektion unterzieht, dass nötigt uns allen eine gehörige Portion Respekt ab. Da, er steht wieder! Aber nein, er muss noch was entdeckt haben und geht der Sache erneut auf den Grund! Wir sind uns alle einig, dass muss einen Titel geben: Bademeister!

Wir sind alle sehr froh, dass die Sache gut ausgegangen ist. Klaus hat es hinter der Achse, dort wo ich auch strauchelte die Beine weggezogen und Klaus, wie Winni, doch auch schon im vorgerückten Lebensabschnitt hat natürlich deutlich schlechtere Karten als ich mit Mitte "fuffzich"! Dieser Kanal führt ein Stückchen weiter in einen tiefen Kanal (in dem wir gerne fischen), wo dann der Spaß wirklich zu Ende ist. Dadurch schon leicht entkräftet, zieht es ihm dann beim Gang an das richtige Ufer erneut die Beine weg. Wir sind alle kreideblass und sehr glücklich, dass wir unseren Klaus gesund, munter und etwas angefeuchtet wieder in unserer Mitte haben.

Das Schlimmste ist dabei, dass es theoretisch niemand mit bekommen hätte. Aber manchmal fischt man eben alleine und geht dabei durchaus und bewußt Risiken ein. Das gehört zum Lachsfischen und zum Lachsfischer einfach dazu. Man ist stets gefordert Risiken einzuschätzen und Entscheidungen zu treffen!

Dazu braucht es auch mal Glück oder eine Schwimmweste. Ich hatte sogar eine dabei, aber nie getragen, weil das Ding doch irgend wie nervt. Selbst als schmale Automatikweste.

So, der Zuschauerraum gefüllt und der Vorhang hebt sich. Auftritt euer fly fish one mit dem ersten "Lachs". Man will das Watglück ja nicht weiter strapazieren und so fische ich dem Schnellen Winni seine Lieblingsecke. Rumms Fisch hängt! Ich lande ihn, töte ihn, nehme meinen Lachs auf den Finger und schreite über beide Ohren grinsend, stolz wie eine Hupe, zu den Jungs zurück. Der Schnelle Winni empfängt mich: "OOOOh Du hast ja Einen! [Pause Pause Pause] Aber eine Meerforelle!"

Herr, lass mich in der Orkla versinken! Wie blöd muss man eigentlich sein! Der Schnelle Winni und Hendrik verpassen mir eine Schulung in Fischkunde, wärend ich mit roten Ohren zuhöre! Mein Titel ist eingefahren und zementiert: Meerforellenverwechsler! Klaus und Gisela kredenzen ihn mir kaltgeräuchert und ich spende ihn für die gesamte Manschaft! Fantastische Köstlichkeit, erst recht auf diesem Hintergrund und für mich eine Ehre und Möglichkeit, diese hochnotpeiliche Zitat Birne "Gechichte" zu einem versöhnlichen Ende zu führen. Halleluja!

Der Rest von unserem Dream Team ist im Feierabend und ich fische bei etwas weniger Wasserstand hinter den Kiesbänken meine Lieblingsstelle, Pamela in Händen! Es ist mein vorletzer Fischtag und noch immer kein Lachs. Die Fliege treibt herum, ich sehe den Lachs wie er meine Fliege attackiert und Rumms! Stossgebete und Bitten zu Allem was mir heilig ist: Bitte bleib dran!!

Er liegt vor mir! Ich habe einen dicken Kloß im Hals und Pipi in den Augen! Mit meinem mitgefürten Seil binde ich ihn an den Watgürtel und strauchel zurück an Land. Mit einem Bier und einer Zigarre wird dieser Moment ganz still und leise von mir gefeiert. Lachsfischen auf den Atlantischen ist das Grösste Punkt Die absolute Krönung ist natürlich, dass ich ihn mit meinem Wunderwerk von Rute, meiner Pamela, fangen konnte Punkt

Letzter Fischtag und selbe Stelle. Der Lachstöter ist dran, der dritte Wurf und Rumms! Drei Meter vor meinen Füßen erschlaffen Leine und ich! Halleluja!

Am Abend verabschieden sich alle von mir, mein Abenteuer ist beendet und der Vorhang fällt! Jungs und unser "Backoffice" mit Gisela und Petra, was für eine Woche, die auch durch Euch so ein Symbol von Freude und Fröhlichkeit geworden ist! Einem und einer Familie insgesamt, drücke ich für die Zukunft ganz besonders fest alle meine 10 Daumen! Ohne Euch ist die Orkla und unsere Zone nicht halb so schön und die Abenteuer nicht rund!

Haut's eini Buam und Madeln,

Euer Frank



Geschrieben von Graylinglover am 23.09.2019 um 23:24:

 

Hallo,

den Bericht zum Aufbau deiner "speziellen" 2HD-Rute habe ich verfolgt.
Du hast echt viel Zeit und Mühen investiert!
Dein Abschlussbericht ist große Klasse! Wirklich nett zu lesen. Tolle Geschichte.
Mir haben speziell auch diese beiden Beiträge aus dem Thread gut gefallen, bzw. ich fand sie interessant:
Pamela - Gespielin der Lachse
Pamela - Gespielin der Lachse

TL



Geschrieben von fly fish one am 25.09.2019 um 12:52:

 

Ich danke Dir! Pamela wird an der Meisterschaft teilnehmen. War etwas schwierig mit Terminüberschneidungen, aber ich konnte das lösen. Ich bin einfach neugierig auf die Kollegen und natürlich die Kritik aus berufenem Munde. Man muss aus seinem Kämmerchen auch mal raus und ein wenig Sportsgeist hängt uns doch allen an, oder?!

Frank



Geschrieben von MeFo-Schreck am 25.09.2019 um 13:30:

 

Ich bin am WE gespannt auf Deine "Baywatch-Nixe" großes Grinsen Winken1



Geschrieben von fly fish one am 25.09.2019 um 14:40:

 

Lieber Axel,

es ist mir eine Ehre. Sie kommt so wie sie an der Orkla gefischt wurde.

Frank



Geschrieben von sepp73 am 25.09.2019 um 15:52:

 

Na Frank, die Lachsläuse, Schuppen und sonstigen Dreck solltest du schon noch runterputzen, der Axel kreidet es dir sonst nur an... Lachen-5 Lachen-5 Lachen-5
Gruss, Sepp



Geschrieben von MeFo-Schreck am 25.09.2019 um 18:16:

 

Zitat:
Original von sepp73
Na Frank, die Lachsläuse, Schuppen und sonstigen Dreck solltest du schon noch runterputzen, der Axel kreidet es dir sonst nur an... Lachen-5 Lachen-5 Lachen-5
Gruss, Sepp

Sepp, solche "Ehrenabzeichen" an einer Rute kritisiere ich nur bei Dir, damit DU möglichst wenig Punkte bekommst Nase , das weißt Du doch! großes Grinsen



Geschrieben von sepp73 am 26.09.2019 um 07:47:

 

Zitat:
Sepp, solche "Ehrenabzeichen" an einer Rute kritisiere ich nur bei Dir, damit DU möglichst wenig Punkte bekommst


Freilich weiss ich das, drum hab ich auch drauf verzichtet meine Freibaurute vorher noch zu fischen (unsre Barsche wollen z.Zt. eh nicht so recht)... Nase
Gruss, Sepp



Geschrieben von fly fish one am 01.10.2019 um 20:40:

 

Um diesen Fred jetzt endlich mal, mit Stolz, abzuschließen, möchte ich zweierlei Bemerkungen anführen:

1) Meine und die Gespielin der Lachse hat den 3. Platz im Freibau. Ja ich weiß, ich schrieb das schon an anderer Stelle, aber ich bin nicht so bescheiden wie der Sieger im Freibau oder Basti! Sondern erzähle es jedem egal ob der das hören will oder nicht, wa! Nase

2) Eine grundsätzliche Anmerkung zur Fischbarkeit von sehr langen Fliegenruten in der Funktion als Zweihänder: Man hält sie mit beiden Händen möglichst dicht zusammen am äußersten Ende des Blanks. Also die untere Hand entweder den Abschluss direkt IN der Hand oder die Hand direkt davor. Die obere Hand liegt so dicht es geht am Rollenhalter.

Es hat den Zweck, dass du um jeden Zentimeter dankbar bist, den du die Rute in die Luft hebst, damit du den Schußkopf aus dem Wasser bekommst. Besonders, wenn die Schussköpfe länger werden! Diese enge Handhaltung am Rutenende wird nur durch die eigenen Kräfte begrenzt, je länger die Ruten und die Wurfgewichte schwerer werden. Bei noch deutlich längeren Ruten als Pamela mit 14' Fuß oder der Lachstöter mit 15' öffnet sich die Handhaltung deshalb leicht!

Aber am oberen Ende liegt die Hand nur, wenn 1 Meter Lachs dran hängen und der Griff oben, also da wo es besonders barock bei Pamela wird, ist nie dafür vorgesehen die Hand dort abzulegen und einen Fisch zu drillen. Als Wurfposition, wie eben erklärt auch nicht.

Wenn etwas ein Problem darstellt, dann den Hirsch (also die Geweihrose) im Bauch abzustützen, wenn grosse Fische gedrillt werden müssen.

Die ganze Gestaltung des Griffes ist auf die verschiedenen Positionen im Ablauf eines Wurfes und der anschließenden Leinenführung im Drift ausgerichtet. Das hat mich eine Weile beschäftigt und bewährt sich auch in der Praxis ausgezeichnet.

Ich schreibe das mal so hier nieder, weil ich nicht sicher bin ob Juroren diese besondere Spielart der Fliegenruten richtig einschätzen können. Dafür ist es einfach noch einmal eine Nische im Fliegenfischen selber. Ich möchte ausdrücklich betonen, dass meine Platzierung der sprichwörtliche Hammer ist und ich die ganzen Tage stolz wie eine Hupe durch die Gegend renne!

Euer Frank



Geschrieben von BlackZulu am 01.10.2019 um 21:08:

 

Zitat:
Original von fly fish one

....2) Eine grundsätzliche Anmerkung zur Fischbarkeit von sehr langen Fliegenruten in der Funktion als Zweihänder: Man hält sie mit beiden Händen möglichst dicht zusammen am äußersten Ende des Blanks. Also die untere Hand entweder den Abschluss direkt IN der Hand oder die Hand direkt davor. Die obere Hand liegt so dicht es geht am Rollenhalter...


Euer Frank


Wußte garnicht, das man das so macht Lachen-5
Z.B. Klaus Firmer und Hendrik Mortensen wohl auch nicht Applaus
Kannst ja mal ein Video einstellen, wenn du deine 15' mit dieser Handhaltung wirfst.

Gruß BZ



Geschrieben von fly fish one am 02.10.2019 um 08:27:

 

Obere Hand doch über der Rolle! *Kopf----->Tisch* großes Grinsen Ich bin jetzt kein Erfinder neuer Wurfstile!

Frank



Geschrieben von BlackZulu am 02.10.2019 um 16:06:

 

Ne, aber "so dicht es geht am Rollenhalter" passt nicht.
Untere Hand ist richtig, weit unten oder auch nur am Knauf halten.
Die obere Hand ist aber schon 20-30cm vom Rollenhalter entfernt.
Die meisten Griffe an einer Zweihand sind so ca.50-56cm lang, je nach Länge, Klasse und Hersteller.
Sieht man sich mal dieses Video an, da sieht man die Griffhaltung ganz gut.
Sie ist ziemlich dicht am Ende des oberen Griff's.

Nimm spaßeshalber mal deine 15' mal so wie du es beschreibst in die Hand und versuch zu werfen.
Ich glaube das machst du nicht lange Winken1

Gruß BZ



Geschrieben von fly fish one am 02.10.2019 um 19:18:

 

Mach ich dauernd! Absolut! Hast Du mal versucht einen längeren SK bis an den Bauchnabel eingewatet, in den Rückschwung zu bekommen? Es bringt etliche Zentimeter mehr Luft zwischen die Rutenspitze und der Wasseroberfläche. Man hat mir das auch so gezeigt und mein Verständnis von den Abläufen lassen mir das auch absolut logisch erscheinen. Wenn wir jetzt mal an den Unterhandwurf denken, habe ich damit die Möglichkeit die Rutenspitze auf einem längeren Weg zu beschleunigen - meine Anatomie setzt dem Arbeitswinkel ja irgend wie Grenzen.

Die Grenze zum möglichst engen Abstand der Hände bildet aber die eigene Kraft, da der untere Hebel (obere Hand ist ja mehr oder weniger Drehpunkt) sehr kurz wird. Ich habe noch keine Rute länger als 15', also meine 13,8'; 14' und 15' werfe ich so ohne Probleme. Mein neues Projekt, die 18' B&W wird sich so nicht mehr werfen lassen. Da dürfte ich mit meinen Kräften nicht hinreichen, also muss der untere Hebel länger werden, indem die obere Hand (der Drehpunkt) etwas nach oben wandert. Schau Dir mal die Videos von den Recken der SOR an, als die noch 18' warfen. Sehr weit ist die Handhaltung auch nicht (aus og. Gründen), aber schon etwas mehr geöffnet, weil den Druck bringt sonst keiner mehr hinter die Rute.

Ich weiß, dass Du vermutlich viel mehr Erfahrung hast als ich, aber in meinen Augen verschenkst Du echt Wurfweite und leichteres Handling.

Konnte ich mich erklären?

Frank

Nachtrag nur der Form halber: Hand direkt vor dem Gewinde des Upside Down RH, natürlich nicht AUF dem Gewinde.

Vielleicht noch einen: Ich weiß nicht ob Demo Vids dafür taugen daraus Schlüsse zu ziehen. Wenn ich nur was zeigen möchte ist die geöffnete Haltung ja schön bequem, aber wenn ich richtig Druck brauche..... Hast Du von den o.g. Recken mal jemand richtig und nicht nur in einer Kuscheldemo unter Sandkastenbedingungen werfen sehen? Ich weiß das ist böse!



Geschrieben von hjb66 am 02.10.2019 um 20:52:

 

Muss Frank mal beistehen
Meine Zweihänder haben alle einen Verhältnismäßig kurzen Griff der erst so 10 cm über dem RH beginnt (ich brauch ja Platz für meine Kw`s Lachen-5 ) und auch nicht der Länge der handelsüblichen Ruten entspricht da ich die gesamte Länge nach oben und nach unten noch nie ausgenutzt habe.
Wenn das Setup vernünftig abgestimmt ist mache ich meine besten Würfe indem ich mit der Hand die den Drehpunkt steuert ( egal ob links oder rechts ) am unteren Ende des Griffs ansetze.Weiter oben greife ich wenn ich mit Kraft werfen muß,sei es durch Gegenwind oder sehr schweren Köder.



Geschrieben von fly fish one am 03.10.2019 um 20:37:

 

Zitat:
Original von hjb66
Muss Frank mal beistehen
Meine Zweihänder haben alle einen Verhältnismäßig kurzen Griff der erst so 10 cm über dem RH beginnt (ich brauch ja Platz für meine Kw`s Lachen-5 ) ..


....die ja alle ausnehmend schön sind und unbedingt auch sein müssen - natürlich auch an Fliegenruten, an denen ganz besonders! großes Grinsen

Dein Frank


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