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Geschrieben von ogimann am 08.09.2019 um 17:44:

  3,75° Messung

Servus!
Wollte paar Ruten messen nach 3,75° Methode, messvorrichtung aufgebaut..... Und jetzt bin ich etwas unsicher..... Bei 2,50m arbeitslänge von blank eine auslenkung von 16.7mm entspricht den 3,75°.
Jetzt die Frage - Wenn Rute horizontal aufgespannt ist, hängt die Spitze etwas durch. Wird der statische weg(16,7mm/3,75°) von der horizontale Linie, oder durchhängender Spitze gemessen?

Gruß
Kosta.



Geschrieben von BlackZulu am 08.09.2019 um 19:12:

 

Hallo Kosta,
du hängst an die Spitze eine Tüte und steckst z.B. Münzen solange da rein, bis sich die Spitze 16,7cm nach unten bewegt hat.
Anschließend wiegst du die Münzen, oder siehst im Internet nach, wie das Gewicht der einzelnen Münzen ist und dann hast du das etwa passende Gewicht, welches die Schnur mit einer Kopflänge von 9-10m haben sollte.

Gruß BZ



Geschrieben von ogimann am 08.09.2019 um 19:45:

 

Danke, das war aber nicht die Frage......
Es geht darum wie ich die Rute einspannen Soll?
Die horizontale (waagerecht) Linie ist Ausgangsposition, Rute hängt aber etwas durch u ter eigenem last. Frage ist ab wo ist es zu messen?
Ab der waagerechten Linie, oder von der durchhängender Spitze?
Gruß
Kosta



Geschrieben von MeFo-Schreck am 08.09.2019 um 19:58:

  RE: 3,75° Messung

Zitat:
Original von ogimann
Servus!
Wollte paar Ruten messen nach 3,75° Methode, messvorrichtung aufgebaut..... Und jetzt bin ich etwas unsicher..... Bei 2,50m arbeitslänge von blank eine auslenkung von 16.7mm entspricht den 3,75°.
Jetzt die Frage - Wenn Rute horizontal aufgespannt ist, hängt die Spitze etwas durch. Wird der statische weg(16,7mm/3,75°) von der horizontale Linie, oder durchhängender Spitze gemessen?

Gruß
Kosta.

Einspannen solltest Du die Rute so, dass die Spitze auch auf der waagrechten Linie ist, also wenn die Rute unter der Eigenlast etwas durchhängt musst Du darauf achten, dass die Rute am Auflagepunkt erst ein wenig nach oben zeigt, so dass die Spitze auf der waagrechten Linie landet.
Und dann ist die gesuchte Auslenkung bei 250 cm Aktionslänge in dem Fall 16,7 CM und nicht wie Du oben schreibst 16,7 MM Winken1



Geschrieben von ogimann am 08.09.2019 um 20:05:

 

Danke Axel.
Ja, klar, in cm großes Grinsen da hast du recht....
Dann ist es noch schlimmer....
Habe meine ignis gemessen....
Kam auf die 24,99g.... Das entspricht der Schnur Klasse 9!!!. Belabelt ist die Rute mit #6.
Habe die mit dem #8 geworfen, das geht wunderbar.
Dementsprechend die kleine Affinity X #2, die einteilige, mit 10,77g wäre dann #3, das auch stimmen könnte.



Geschrieben von MeFo-Schreck am 09.09.2019 um 10:41:

 

Deine Erfahrungen bzgl. falscher Angaben, gerade bei Fliegenruten, spiegeln leider auch meine Erfahrungen wider unglücklich



Geschrieben von BlackZulu am 09.09.2019 um 19:55:

 

Ich habe jetzt auch mal gemessen großes Grinsen
Als erstes zwei Ruten aus Blank's von CD-Rod's.
Modell "Tectical", 9' #7, einmal mit Schlangenringen und einmal Einsteg.
Gemessen 22,5g und 22,3g, also kaum unterschied, wobei sich die mit Einsteg etwas straffer anfühlt.
Liegen also beide über der Klasse.
Dann eine XLS 9' #7 von CD-Rod's.
Gemessen 20,7g, liegt im oberen Bereich der Klasse.
CTS-Affinity X 9' #6.
Gemessen 16,7g
NFC-4F 9' #6.
Gemessen 15,8g.
Diese beiden liegen im unteren, bzw. mittleren Bereich der angegebenen Klasse.

Es sieht danach aus, je hochpreisiger der Blank, desto eher wird die angegebene Schnurklasse getroffen.
Das gefühlte Schnurgewicht ist aber etwas anders.
Bei CTS und NFC passt es.
Die gefühlt passenden Gewichte bei CD-Rod's liegen bei der XLS bei etwa 18g und die beiden anderen 18-19g.
Kommt dann also auch hin.

Gruß BZ



Geschrieben von Hansemann am 28.12.2022 um 15:29:

  RE: 3,75° Messung

Zitat:
Original von MeFo-Schreck
Zitat:
Original von ogimann
Servus!
Wollte paar Ruten messen nach 3,75° Methode, messvorrichtung aufgebaut..... Und jetzt bin ich etwas unsicher..... Bei 2,50m arbeitslänge von blank eine auslenkung von 16.7mm entspricht den 3,75°.
Jetzt die Frage - Wenn Rute horizontal aufgespannt ist, hängt die Spitze etwas durch. Wird der statische weg(16,7mm/3,75°) von der horizontale Linie, oder durchhängender Spitze gemessen?

Gruß
Kosta.

Einspannen solltest Du die Rute so, dass die Spitze auch auf der waagrechten Linie ist, also wenn die Rute unter der Eigenlast etwas durchhängt musst Du darauf achten, dass die Rute am Auflagepunkt erst ein wenig nach oben zeigt, so dass die Spitze auf der waagrechten Linie landet.
Und dann ist die gesuchte Auslenkung bei 250 cm Aktionslänge in dem Fall 16,7 CM und nicht wie Du oben schreibst 16,7 MM Winken1


Hallo zusammen,
habe soeben diesen Faden gefunden,- ein Hoch auf die Suchfunktion! Kostas Frage um das Durchhängen der Rutenspitze bei der 3,75° Methode stelle ich mir auch gerade. Wenn ich Axel in seiner Antwort auf Kosta richtig verstanden habe, soll der Auflagepunkt soweit erhöht werden, dass die Spitze der Rute bündig mit der Nulllinie ist. Dadurch würde aber die Basissektion nicht unwesentlich von der horizontalen Ausrichtung abweichen.
Ich habe auf der Seite von Theo M. ein Filmchen zur 15° Methode gesehen, wo die Rute parallel zur Nulllinie nach oben geschoben wird, bis die Spitze bündig mit dieser ist. Macht es einen Unterschied, ob ich Methode 1 oder Methode 2 anwende? Ich frage auch, weil ich mir endlich mal eine vernünftige Messvorrichtung bauen möchte. Für die 2. Methode wäre die Konstruktion etwas aufwändiger. Falls jemand hierzu noch eine Anregung oder einen interessanten Link hätte, wäre das klasse.
Vielen Dank schon einmal für eure Gedanken!
Gruß, Christian



Geschrieben von Jeronimo66 am 28.12.2022 um 16:36:

 

Moin,

meine Nulllinie (Schnur) läuft direkt über die Auflage der Rute. Da ich direkt vor meiner Zeit als Rutenbauer mal drei Ruten bei Theo M. gehabt habe, konnte ich meine Ergebnisse mit seinen vergleichen. Sie stimmen im Rahmen der üblichen kleinen Abweichungen überein.
Bei Theo M's alten Messvorrichtung (vor dem Laser) wurde auch die Rute ebenfalls hinten im Winkel verändert, bis die Spitze an der Nullinie war. Soweit ich mich erinnere lief die Nulllinie ebenfalls über die Auflage.

Wenn du auf seinem Youtubekanal die älteren Filme anschaust, dann siehst du auch seine alte Messanlage.


Edit: Anbei ein Link, wo man seine alte Messanlage sehen kann. Da sieht man recht gut wie die Schnüre gespannt sind. Seine Verstelleinrichtung für den Winkel der Rute ist aber ausgefuchster.

https://www.youtube.com/watch?v=RZZALw0YgFk



Geschrieben von Wolfgang-K am 28.12.2022 um 17:17:

 

Macht Gewichtsmäßig keinen Unterschied, wenn die Spitze am Nullpunkt anliegt,
abe das auch schon ein Par mal Probiert, denn der Weg der Spitze Bleibt ja.
Gruß Wolfgang



Geschrieben von Hansemann am 28.12.2022 um 17:18:

 

Super, vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Meine bisherigen, recht ungenauen Messungen haben schon zu guten Ergebnissen in der Praxis geführt und ich komme mit den so ermittelten SK-Gewichten bestens zurecht. Nun, da die Zahl der Rütchen langsam steigt, bin ich neugierig darauf, noch einmal etwas genauer zu messen und zu vergleichen.



Geschrieben von Reinhard 02 am 29.12.2022 um 11:23:

 

Da diese Messungen meiner Meinung nach sowieso nur Anhaltswerte liefert, kann man die verschiedenen Anstellwinkel vernachlässigen.

Aber: Je steiler man eine Rute über die Waagerechte anstellt, desto stärker verändern sich die Werte.
Das habe ich schon bei meiner Art der Vermessung nach CCS festgestellt.
Wenn man die Rute zB. so weit nach oben richtet, dass sich die Spitze 10 cm über der "normale" Linie befindet, gibt es deutliche Abweichungen der Ergebnisse.
Der Durchhang hängt auch davon ab, auf welcher Seite die Ringe gewickelt wurden.
Also: Der Weg der Rutenspitze bleibt nicht der gleiche, wenn ich den Anstellwinkel der Rute über ein gewisses Maß hinaus verändere - meine Erfahrung, ist aber im Bereich von 1-3 cm vernachlässigbar.
Allerdings nichr für 1/2 gr. Fetischsten. großes Grinsen

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 29.12.2022 um 11:58:

 

Moin,

da gebe ich Reinhard recht, geringe Abweichungen in der Höhe machen nicht wirklich etwas aus. Ich stelle die Rutenspitze auch oft nicht exakt ein, weil es meist einfacher bis +/- 5mm einfach auch bei der nächten Messlinie mitrurechnen. Macht keinen Unterschied. Ob ich die harte oder weiche Seite messe macht auch nur wenige Zehntel aus.

Aber Reinhard, 0,5g sind bei Klasse 5 doch schon eine ganze Viertel Rutenklasse. Du bezeichnest Ruten doch auch mit 6- oder 7+ also drittelst die Klassen. So ein grober Klotz bist du also auch nicht.
Und nur weil man jede Fliegenrute auch mit unterschiedlichen Gewichten gut werfen kann ist das ja kein Grund ungenau zu werden. Ein echter Deutscher bekommt doch im Ausland auch immer zuerst die Krise, wenn ihm an der Kasse die Centbeträge nicht ausgezahlt werden oder man seine paar Cent nicht haben will. Lachen-5


Gruß
Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 29.12.2022 um 12:06:

 

HAAALT: Diese Klassenangaben mache ich nur dir zuliebe. großes Grinsen



Geschrieben von Wolfgang-K am 29.12.2022 um 16:49:

 

Wer von Euch macht die Messung ein par mal hintereinander, und bekommt immer das gleiche Ergebniss.
Das möchte ich sehen Lachen-5



Geschrieben von Jeronimo66 am 29.12.2022 um 17:08:

 

Moin Wolfgang,
ich denke keiner, Abweichungen von +/- zwei oder auch drei Zehntel sind völlig normal. Beim Messen vom Blank und später der fertigen Rute auch mal ein wenig mehr. Das liegt aber auch daran, dass ich oft die harte/weiche Seite nicht bei der ersten Messung des Blanks beachte.
Wenn ich mir richtig Mühe gebe und einen Peilstab benutze um die richtige Augenhöhe zu finden aber auch auf ein Zehntel genau. Hab die Höhe nach bestimmt >200 Messungen aber recht gut im Gefühl. Ein nicht horizontaler Peilwinkel ist vermutlich die größte Fehlerquelle.
Mache ich aber nur ganz selten, das eine oder andere Zehntel ist mir meist völlig egal. 5 Zehntel ist aber deutlich aus meiner Toleranzschwelle heraus.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Wolfgang-K am 29.12.2022 um 17:25:

 

Schön das wir uns einig sind.



Geschrieben von Hansemann am 18.01.2023 um 17:40:

 

Hallo zusammen,
ich habe am Wochenende meine Messanlage fertig gestellt und ein paar Ruten nach den oben beschrieben Kriterien neu vermessen. Auf den Bildern sehr ihr, die noch nicht ganz optimale Rutenauflage, die drei gespannten Schnüre 0°, 3,75° und 15°. Dann eine Affinity X #6 bei 3,75° und eine Affinity FX bei 15°. Außerdem seht ihr die Daten von den bisher vermessenen Einhandruten. Die Werte für Eric und Sage passen sehr gut mit meinen aktuell genutzten SK-gewichten zusammen. Bei den Affinitys war ich sehr erstaunt, dass beide Rute ungefähr 3 Gramm über dem Gewicht liegen, was ich aktuell fische. Habt ihr zufällig Messwerte für diese Blanks auf Lager, die meine gemessenen Werte bestätigen, oder hat sich da wohlmöglich ein Fehler eingeschlichen?
Bin gespannt, was ihr sagt.

Beste Grüße
Christian



Geschrieben von Hansemann am 18.01.2023 um 17:40:

 

Hier noch die Messwerte...



Geschrieben von Wolfgang-K am 18.01.2023 um 18:10:

  Re: Christian

Servus Christian,

Zweifle etwas an deinen Messwerten, habe letzten Sommer eine Affinity x
in 9" #6 aufgebaut und habe einen wert emittelt von,
16,52g zu 79,3 also eine echte Klasse 6 mit einem Powerfaktor von 4,71.

Hatte auch persönlich noch nie eine CTS wo die Schnurklasse nicht gestimmt hat.

Zu den anderen Blanks kann ich nichts sagen, habe keine werte.

Gruß Wolfgang


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