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Geschrieben von Jeronimo66 am 17.02.2021 um 12:24:

  Einstegring als Spitzenring

Moin,

ich wollte mir mal eine 4er Rute mit 5er Einstegringen mit Einlage aufbauen. Hab die Blank auch schon klassisch mit Schlangenringen (12,10,4,3, 2, 5x 1) rumstehen. Tatächlich sind die Einstegringe nur 0,02g schwerer als die Schlangenringe. Wird also mit Lackierung sogar eher leichter.

Dazu habe ich aber eine Frage.
Da mir der passende Spitzenring fehlt, habe ich einen Einstegring als Spitzenring angetüddelt. Hab hier mal gelesen, dass es einige mit leichten Ruten (Spinnrute? Fliegenrute?) so machen.
Ich würde gerne wissen ob das so passt, bevor ich lackiere.

Danke für eure Antworten
Carsten



Geschrieben von MeFo-Schreck am 17.02.2021 um 12:54:

  RE: Einstegring als Spitzenring

Gerade bei leichten Ruten spricht da aus meiner Erfahrung nichts wirklich dagegen Daumenhoch2



Geschrieben von Reinhard 02 am 17.02.2021 um 14:24:

 

Das passt!
Ich habe schon einige Fliegenruten mit solchen "Spitzenringen" gebaut, bis rauf zu Schnurklasse 8.
Diese Rute habe ich auch mit Einlageringen aufgebaut und für die gibt es keine passenden normalen Spitzenringe ohne seitlichen Steg.

Die einzigen Einlagenspitzenringe mit großem Auge, aber ohne seitlichen Steg gab es von älteren Fujis und von Seymo.
Für die aktuellen Ringe ist es schwierig, sowas zu finden. Daher habe ich die 8er Glas! Fliegenrute, bei der das Gewicht eigentlich eine geringere Rolle spielt, mit einem 1- Beiner be-spitzen-ringt.


Bei leichteren Ruten ist es wegen der Gewichtsersparniss auf alle Fälle Sinnvoll.
Selbst ein normalgroßer Hartchromring wiegt ca. doppelt so viel - 0,4 gr versus 0,2gr - wie ein angewickelter und lackierter 1-Beiner.

Reinhard



Geschrieben von sepp73 am 17.02.2021 um 15:42:

 

Servus,
bei Ruten bis Klasse 3 mach ich das schon länger so, ich hatte noch nie Probleme damit und man spart grade im wichtigsten Bereich etwas Gewicht ein... (viel ists ja nicht weil zwar die Tube des Tops wegfällt, dafür aber Lack auf die Wicklung kommt).
Mein Hauptgrund ist ja der, dass die Standard-Tops alle um die 5,3mm ID haben und mir die Dinger einfach zu fett für so ne leichte Spitzen sind...
Gruss, Sepp



Geschrieben von Jeronimo66 am 17.02.2021 um 20:29:

 

Moin,

danke für eure Einschätzungen. Dann erwarte ich also kein Problem. Bis Klasse 8 ist allerdings eine Ansage, Reinhard!
Die Ringe mit Einlage sind mit 0,12g etwas schwerer als die Pacbay Schlangenringe der Größe 1, die 0,10g wiegen. Da ja je einmal Wicklung mit Lack gespart wird, sollten sie geringfügig leichter werden. Der Spitzenring von Pacbay (1,8mm Tube) wiegt mit 0,43g allerding erheblich mehr. Glaube zwar inzwischen nicht mehr, dass bei einer Fliegenrute das Ringgewicht einen bedeutsamen Unterschied macht. Die Masse der durchrauschenden Fliegenschnur beruhigt den Blank doch ungemein. Bei einer leichten Rute und einer leichten Schnur sind ca 0,3g Gewichtseinsparung aber schon kein Pappenstil an der äußersten Spitze. Da gebe ich Sepp voll recht. Einfach zu fett die Dinger für feine Spitzen
Was mich bei den Spitzenringen auch immer stört ist die Ringflucht. Da achtet man auf einen perfekten Tunnel und dann kommt der Spitzenring. Und der schlägt, bei gleicher Größe, 2-3mm aus der Flucht. Und das nicht nur bei Fliegenruten.

Da finde ich diese Lösung schon ziemlich attraktiv. Leichter und die perfekte Flucht. Mal sehen wie mir die Optik gefällt wenn es fertig ist. Denke ich werde den Ring noch ein wenig nach unten schieben und den Überstand von der Blankspitze nach der ersten Lackierung wegfeilen.

Carsten



Geschrieben von Jeronimo66 am 21.02.2021 um 08:41:

 

Moin,

die Optik überzeugt mich zwar nicht voll, sieht aber trotzdem gut aus. Die Ringflucht gefällt mir besser. Würde ich immer wieder so bauen, da ich der Aussage unserer "Profis" vertraue, dass das Ganze hält.
Ach ja, ich habe den Ring noch mal neu angetüddelt und versucht so dicht wie möglich ans Ende zu wickeln. Hatte auf Staubentwicklung beim Lackiervorgang dann doch keine Lust. Die Lackierung habe ich im letzten Durchgang dann auch vorne herumgeführt.

Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 21.02.2021 um 08:56:

 

Was ich vergessen habe zu erwähnen:

Ich wickle den Spitzenring immer in Ringfarbe, also meistens silber metallic oder grau.
Dann sieht es mehr nach einem Spitzenring aus und nicht wie eine abgebrochene Rute.

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 21.02.2021 um 13:13:

 

Moin Reinhard,

mein mühsehlig, mit wunden Fingern und Herzblut geklöppelter Spitzenring sieht also nach einer abgebrochenen Rute aus? Nudelholz

Jetzt weiß ich was mich an der Optik gestört hat. Lachen-5

Der Tip hört sich aber gar nicht so schlecht an.

Carsten



Geschrieben von Jeronimo66 am 23.02.2021 um 13:51:

 

Hallo Reinhard,

ich habe mir deinen Tip, ich nenne ihn mal "Fake Tube" mal genauer angesehen. Hab den Ring zwar nur grob angewunden und einmal lackiert, war aber zuerst von dem Ergebnis noch nicht besonders begeistert. Mehr Fake als Tube. Habe dann noch eine farbige Wicklung drunter gesetzt, schon besser.
Ich denke, dass ich beim nächsten mal keine Gunsmoke Ringe verwenden werde, sondern silberne und das bessere Fuji metallic Garn verwenden werde. Mit einer farbigen Garnwicklung darunter ist der erste Eindruck auch noch deutlich zu verbessern.
Ein bisschen aus der Ferne betrachtet wirkt es durchaus wie ein echter Spitzenring mit Tube. Ihr braucht euch die Katastrophenwicklung also nicht so genau ansehen.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man die ganze Länge farbig anwickelt, einmal dünn lackiert und dann die "Fake Tube" mit Silbertinsel aus dem Fliegenbindebedarf anwindet. Werde das irgendwan mal ausprobieren und ein Foto einstellen. Sollte das einer schon mal gemacht haben, oder schneller sein. Immer her mit einem Foto.

Auf jeden Fall meinen Dank für den weiterführenden Tipp an Reinhard!

Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 23.02.2021 um 22:17:

 

...es wird, Carsten, es wird..... fröhlich

Jetzt noch die Zierwicklung etwas dezenter und es ist fast perfekt.

Gunsmoke metallic gibt es in 2-3 Abstufungen.

Aber auf die Entfernung ist mir das auch wurscht, Hauptsache der Spitzenring fällt farblich aus dem Rahmen der Wicklungen - wie jeder normale Spitzenring.

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 03.03.2021 um 13:56:

 

So, habe noch ein bisschen rumprobiert. Einmal mit silbernen Lackstift, einmal mit Silbertinsel und einmal mit silbernen Metallic von Fuji. Seit Reinhard das mit der abgebrochenen Rute engeworfen hat, hadere ich ein aber wenig mit der Optik. Auf Entfernung sieht alles ganz gut aus. Aus der Nähe bin ich tatsächlich eher bei der Wicklung in Rutenfarbe. Der klassische Spitzenring schlägt aber alle, leider auch im Gewicht. Aber seht selbst. Die Bilder sind z.T. nicht so gut geworden. Lackstift und Tinsel waren Versuche auf die Schnelle und haben mir gar nicht gefallen.
Die Spitze vom Blank etwas mit Silber zu kaschieren, halte ich dagegen schon für sinnig. Evtl bringt eine Schicht Chromlack als Zwischenlackierung noch eine bessere Optik. Oder die deutliche Verlängerung der silbernen Wicklung. Grundsätzlich ändert das aber nichts an dem Wulst durch den Ringfuß. Gibt halt nicht die schlanke Optik der Tube.
Gute Ratschläge oder Fotos nehme ich gerne an. Immer her damit.
Fotos folgen gleich.

Carsten



Geschrieben von fly fish one am 03.03.2021 um 18:58:

 

Der Silbertinsel ist ätzend, am besten die Wicklung in Blankfarbe! Dat wird insgesamt aber nix und in meinen Augen gibt es 3 Möglichkeiten:

1) Ignorieren, weil beim Fischen siehst Du den Pfusch an der Spitze eh nicht. Das Manko: Aber man weiß es einfach und man bekommt das nicht aus dem Kopf.

2) Eine tolle "Gechichte" dazu erfinden, von High Tech und Silicon Valley, dann machen es plötzlich alle und es fällt nicht mehr so auf.

3) Eine amtliche und schöne Spitzentube hinfrickeln, damit ich nicht so'n Quasimodo da vorne rumfliegen habe. Nää, nur über meine Leiche, selbst wenn es noch leichter wäre, aber so erst recht nicht.


LG,
Frank



Geschrieben von Jeronimo66 am 03.03.2021 um 20:16:

 

Moin Frank,

zu 1) dito
zu 2) Das ist leicht! Der reguläre Spitzenring wiegt 0,32g mehr als der einfache Einstegring. Wenn man bei Spinnruten, mit Wurfgewichten von 50g und mehr, aus Gewichtsgründen Fuji Torzites dranwickelt, dann ist an einer 4/5er Fliegenrute (UL Rute im Spinnfischerbereich) eine Gewichtsersparnis von 0,32g an der Spitze ja geradezu alternativlos!
zu 3) Ob Quasimodo, Annemarie, Horst oder Olivia, auf die inneren Werte kommt es an! Augenzwinkern

Was den Einfluss von Gewicht im Spitzenteil einer Fliegenrute angeht, da arbeite ich gerade den theoretischen Teil einer Versuchsreihe aus. Natürlich auf Basis eines streng laienhaften Halbwissens und nicht fehlerfrei im Versuchsaufbau. Also fast schon habilitationswürdig. Zumindest wenn man es mit einigem vergleicht, was heute so an "Wissen" durch die sozialen Medien geistert! Lachen-5 Lachen-5 Lachen-5

Gruß
Carsten



Geschrieben von fly fish one am 03.03.2021 um 20:35:

 

Ehrlich, Mädels, 0,32 Gramm hin oder her, glaubt Ihr wirklich das Ihr dadurch Nachteile habt - wenn eh schon alles auf Leichtgewicht getrimmt ist?! Also, DAS Argument, um einen Einsteger hinzufrickeln, ist dann wirklich alles auszureizen! Und dann, ist mir die Optik völlig egal!

Mighty Klaus, dessen Vorbesitzer ist so ein Kandidat, bei dem was und wie er wickelt, kriech immer Anfälle, aber werfen tut das Zeug bombe, weil rein technisch adaptiert. Kann man so machen, wenn es rein um Funktion geht, dann würde ich den Einsteger einfach "möglichst" unauffällig hinwickeln und mich freuen. Man/ich/wir/Du haben dann ja etwas außergewöhnliches in Händen. Mir würde das reichen um mich gegen Alles und Jeden zu stellen der mir was anderes erzählen will.

LG,
Frank



Geschrieben von Reinhard 02 am 04.03.2021 um 11:16:

 

Frank - 0,32 gr an der Spitze einer leichten Fliegenrute sind Welten!!

Nimm doch einfach mal deine leichteste Fliegenrute und wickel eine Lage Bleidraht mit dem Gewicht an die Spitze. So einfach lässt sich das ausprobieren.

An deinen Hochsprungstäben äh Lachsruten mag das wenig aussmachen.

Reinhard


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