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Geschrieben von Reinhard 02 am 19.04.2024 um 12:41:

  Vergleich Yamame Black Pearl 8´9´´ # "6/7" und Epic 686 , 8´6´´ # "6"

Auf der EWF habe ich mir von Yamame einen "Black Pearl" 8´9´´, # "6/7" gegönnt.
( Die Schnurklassenangabe des Herstellers ist für mich deutlich zu hoch. Auch ohne bisheriges Probewerfen - Lack trocknet noch - schätze ich sie tiefer ein im Vergleich mit anderen aktuellen Ruten).

Der blank wiegt 65 gr. und hat einen sehr starken Konus für eine ca. 5er Glasrute.
Spitze 1,8mm Butt ca. 12,5mm, kann nicht mehr genau messen.
Die Epic ist im Vergleich ca. 1,5mm schlanker.

Das Schwingungsverhalten ist sehr ruhig, mittelschnell. Sie biegt sich aber unter moderater Belastung bis an den Griff.

Das Farbthema der Rute ist schwarz - silber - "Black" - "Pearl"
Die schwarz-silbernen Wicklungen bestehen aus 2 parallel gewickelten Garnen - schwarz und einem Seidenfaden mit schwarz/silber.
Ich wollte den silbernen Anteil nicht zu stark werden lassen, daher die Kombi mit dem zusätzlichen schwarzen Faden.
Alps RH, Ringe Adaman light in schwarz.
Das Gewicht liegt bei knapp 97 gr.

Reinhard

Bilder der Epic folgen.



Geschrieben von Reinhard 02 am 19.04.2024 um 13:03:

 

Hier die Bilder der Epic.

Dann noch paar Zahlen:
Obwohl jedes Teil der BP etwas länger ist und einen stärkeren AD hat als das der Epic sind 3 Teile der BP leichter.

5,0 - 5,6 gr
13,1 - 12,0 gr.
19,8 - 24,4 gr.
59,6 - 64,1 gr.

Gewichtsunterschiede der HTs sollte man vernachlässigen.
Dass das 2. Teil der BP schwerer ist als das der Epic hat mich überrascht.
Am Aufbau kann es nicht liegen, die Ringgewichte, Wicklungen, Lackierungen sind vergleichbar.



Geschrieben von Reinhard 02 am 19.04.2024 um 13:09:

 

Die Blankverarbeitung der Epic ist besser als die BP, die Schnittkanten sind sauberer, die Lackierung sehr gut. Auch das durchscheinende Grün der Epic gefällt mir besser als das undurchsichtige Schwarz der BP.
Aber für mich gilt letztendlich die Performance mehr und da dürfte die BP vorne liegen - schaun mer mal... fröhlich



Geschrieben von KilianK am 19.04.2024 um 13:20:

 

Hi Reinhard,

beide Ruten gefallen mir gut. Bin auf deine weiteren Vergleiche gespannt.



Geschrieben von habitealemagne am 19.04.2024 um 14:27:

 

Hallo,

zwei ansprechend gestaltete Ruten, finde ich. Die Griffe, bzw. der Kork, scheinen mir in ganz ähnlicher Qualität, wie bei meinem letzten Aufbau, eher mittel von der Qualität.



Geschrieben von Jeronimo66 am 19.04.2024 um 14:52:

 

Moin Reinhard,

danke für deinen Bericht, auf den direkten Vergleich nach dem Werfen bin ich neugierig.

Die Black Pearl ist ja richtig eine "Mottorute" geworden, da passt die Optik zum Namen. Mir gefällt besonders der schlanke Griff zum starken Handteil. Das sieht in meinen Augen richtig schick aus.

Gruß
Carsten



Geschrieben von fly fish one am 19.04.2024 um 22:42:

 

Saucoole Wicklung mit dem Seidenfaden, der dunkle Blank, aber mal richtig geil "Oider"!!! Zweidaumenhoch Nehm ich mit als Inspiration.

LG,
Frank



Geschrieben von Reinhard 02 am 20.04.2024 um 15:42:

 

Bei etwas widrigen Raum- und Windverhältnissen habe ich ein paar Würfe machen können.
Beide Ruten mit einer DT 5 und DT 6 geworfen.
Auf große Distanzen über 25m liefen beide Schnüre mit der BP ähnlich gut, die Epic fühlte sich mit der 5er etwas besser an. Allerdings drehte der Wind immer mal wieder von links auf rechts, vorne, hinten.
Die Epic schwingt tiefer und geht schneller in die untere Hälfte.

Statisch vermessen ergab sich nur ein sehr kleiner Unterschied - die BP war dort ein klein wenig kräftiger, eigentlich vernachlässigbar. ( Beide wurden mit 110 gr. auf 83 cm ausgelenkt. Da die BP aber 5 cm länger ist, bedeutet das, das sie etwas kräftiger ist. Das entspricht aber für mich nicht mal 1/24 Schnurklasse.)

Da ich mit einem kräftigen DZ werfe, der Rutenschwächen gut ausgleicht, müsste man eigentlich die Ruten "einhändig" nur mit der Rutenhand geworfen vergleichen - also ganz ohne Schnurhand.
Aber das sind jetzt Feinheiten. Beide Ruten ordne ich für mich als 5er ein, wobei die BP eine kräftigere 5er ist.

Reinhard



Geschrieben von Reinhard 02 am 21.04.2024 um 18:56:

 

Schreibfehler: nicht "1/24" sondern "1/2" Schnurklasse.



Geschrieben von sepp73 am 22.04.2024 um 08:02:

 

Servus Reinhard,
die EWF war ja erst, da hats aber pressiert mit dem Aufbau... Lachen-5
Ist ne schöne schlichte Rute geworden, gefällt mir sehr gut und wenn der Blank gut performt, wär mir das auch wichtiger als die Farbe...die Wicklung kommt auch sehr geil... Zweidaumenhoch
Gruss, Sepp



Geschrieben von Reinhard 02 am 24.04.2024 um 09:28:

 

Gestern habe ich die beiden + meine Sage Method "4" ( für mich eine 5er ) ausführlich am See geworfen.
Schnüre: 5er LB mit 15m Keule, 5er DT und 5er Infinity. Außerdem noch eine 6er Infinity.

Ich möchte jetzt nicht im Detail auf die einzelnen Schnüre eingehen, sondern gleich zum Ergebniss kommen.
Die Black Pearl hat eine etwas geringere Eigendynamik als die Epic und hatte bei sehr großen Distanzen ein wenig die Nase vorne.
Mit beiden Ruten bekomme ich die DT und die Infinity bis ans Leinenende, die sind 25,5 bzw. 27m lang. Allerdings waren das schon Ausnahmewürfe. Die 5er LB ist über 30m lang.

Die Epic ist etwas "schwabbeliger", was aber im Großen und Ganzen für Standartweiten nicht weiter schlimm ist.
Die BP liegt sehr leicht in der Hand für eine 8´8´´ Glasrute.

Die Würfe mit der Method gingen leichter von der Hand, Würfe ins backing mit den kurzen Schnüren waren kein Problem.

Warum liess sich die Method leichter auf Weite bringen?
Weil die Rute schneller ist? Leichter ist?

Was auffallend ist, sind die deutlich engeren und saubereren Schlaufen mit der Method, auch mit viel Schnur in der Luft. Dies bedingt besser gestreckte Rückwürfe, die wiederum bessere Vorwürfe ergeben.
Warum ist das so? Weil die Method schneller ist? Ich glaube es liegt vor allem an dem geringeren Arbeitswinkel und dem dadurch geraderen Arbeitsweg der Rutenspitze.

Die beiden Glasruten biegen sich einfach zu stark weg, um mit viel Schnur in der Luft enge Schlaufen zu werfen. Bei weniger Schnur in der Luft werfe ich auch mit den Glasruten sehr enge Schlaufen.
Aber sobald man mehr Druck, Geschwindigkeit ect. im Wurfablauf hat, biegen sich die Glasruten allein durch ihre Eigendynamik stärker durch, was dann offenere Schlaufen ergibt.

Es ist daher nicht unbedingt die größere Rückstellgeschwindigkeit der Method, die mir weitere Würfe ermöglicht, sondern mehr das engere Schlaufenbild des abschliesenden Rückwurfs, das mir den sauberen, schnellen Wurf nach vorne ermöglicht.
Dabei ist natürlich die Qualität des DZ ausschlaggebend bei mir. Die weitesten Würfe hatte ich bei allen Ruten, wenn mein DZ besonders gut/schnell war.

Resümee: Beide Glasruten sind empfehlenswert, wer Wert auf max. Distanzen legt, sollte zur Black Pearl greifen. Beide sind, verglichen mit "normalen" Ruten overlabelt und sollten eher als 5er betrachtet werden, um die Ruten nicht noch langsamer zu machen.

Reinhard


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