Rutenbauforum (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/index.php)
- Kunstköderbau (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/board.php?boardid=96)
-- Blinker (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/board.php?boardid=99)
--- Inline Blinker (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=8812)


Geschrieben von kochtopfangler am 21.05.2014 um 21:04:

  Inline Blinker

Hallo Leute,

ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit der Herstellung von Inline Blinkern für den Eigenbedarf.

Irgendwie komme ich aber nicht weiter.

Ich will kein Blei verwenden, der Umwelt zu Liebe. Zinn ist zu teuer, also bleibt nur Zink übrig. Zink hat aber einen Schmelzpunkt von 419 °C und die ganzen Silikone für Formen sind aber max. bis 400 °C ausgelegt. Ton oder Keramik schrumpfen beim Trocknen und Brennen bis z.T. um 15%. D.h. die Ausgangsgröße des Köder bleibt nicht gleich. Zudem kann man den Prozess nicht kontrollieren, soll heißen die Halbformen passen nach dem Trocknen nicht mehr aufeinander.
Da bleiben also nur noch Aluformen, die es ja als Rohlinge gibt. Allerdings wollen die Firmen, die den Rohling dort hineinfräsen würden, ca. 500 € haben. Somit wird das ganze Prozedere ziemlich teuer und lohnt sich eigentlich nicht mehr.

Weiterhin weiss ich nicht, wie ich die Schnurführung innen hinbekommen soll. Eine Idee wäre ein Aluminiumröhrchen mit einzugießen. Allerdings haben mich auch hier die Preise echt aus den Socken gehauen.

Weiss jemand von euch wie man das am Besten angeht? Denken2



Geschrieben von sepp73 am 22.05.2014 um 09:01:

  RE: Inline Blinker

Also früher gabs mal eine Firma HAKUMA, die Gussformen und Gussmaterial für Pilker und so hatte. Da gabs ein Material bzw. eine Materiallegierung, die 1. einen niedrigen Schmelzpunkt hatte, Bleifrei war und doch einigermaßen schwer war. Einige der Formen damals waren aus Silikon, das material war also damit verarbeitbar. Die Firma ist m.W. nicht mehr existent aber irgendwo wird's doch das Material noch geben.
Schreib doch mal dem Michi (schlangenholz) eine PN, der giesst massenweise Bleiköpfe für GuFis und so, der hat da sicher ne Idee wie man an passendes Material kommt und wie man sowas am besten bewerkstelligt...
Gruss, Sepp



Geschrieben von murmeli1965 am 22.05.2014 um 09:07:

 

Servus,
wegen Aluformen fräsen kannst du ja mal hier fragen, sofern noch nicht gemacht: http://www.bleigussformen-shop.de/

Gruß Oldi



Geschrieben von Brasletti am 22.05.2014 um 12:29:

 

schau mal hier da kann man Legierungen die bleifrei sind bestellen und der Schmelzpunkt fängt gerade mal bei 138°C an. Das Loch würde ich mit einem gespannten Draht versuchen zu realisieren evtl. versuchen ein geeignetes Trennmittel zu finden (Graphit, Ruß ...). Viel Spaß beim Experimentieren.
Armin/Brasletti



Geschrieben von kochtopfangler am 22.05.2014 um 19:48:

 

Vielen Dank erstmal für die Antworten. Ich bleibe am Ball und werde hier meine Erfolge und Mißerfolge regelmäßig posten.



Geschrieben von Smollo327 am 23.05.2014 um 10:56:

 

Hallo,
ja bitte halte uns auf dem Laufenden. Bilder der Blinker würden mich interessieren, wie Du das umgesetzt hast.
Im Modellbau gibt es Röhrchen aus Messing, die sind kein Superschnäppchen, aber im Internetversteigerungskaufhaus leicht zu bekommen.

Gruß,
Smollo



Geschrieben von kochtopfangler am 27.05.2014 um 21:20:

 

So, ich habe viele Ideen gewälzt und mir Ratschläge eingeholt und möchte an dieser Stelle mein Vorhaben skizzieren:

Legierung: Ich bin dem Link von Brasletti gefolgt und habe mit dem Inhaber der Firma telefoniert.
Er hat mir geraten die Legierung 4005 - Sn5/Sb/Pb. Sie ist zwar bleihaltig, aber nur in einem geringen Maß. Die optimale Verarbeitungstemperatur liegt bei ca. 350 °C.

Gussform: Nachdem ich eine Weile in Net umhergeirrt bin und viel Neues in Sachen Inkompetenz kennengelernt habe, bin ich auf diese Seite gestoßen. Der Mann der mich beraten hat, ist Modellbauer von ganzem Herzen. Da die Verarbeitungstemperatur der Legierung relativ niedrig ist, riet er mir zu Silicon-, bzw. Kautschukformen. Diese lassen sich auch für Laien gut verarbeiten und sind relativ lange haltbar, wenn man einige Regeln beachtet.

Schnurinnenführung: Die Innenführung für die Schnur bekommt man durch einen Edelstahldraht hin. Dieser wird in der Längsachse des Köders eingossen, nachdem er mit einem Trennspray (Teflonbasis) behandelt worden ist. Er muss aus der Form herausragen, damit er gezogen werden kann, wenn der Köder noch in der Form ist.

Ich werde mich nach dem Sommer an die Herstellung der ersten Typen machen und dann weiter ausführlich und mit Bildern berichten.

Bis dahin Petri

Kochtopf



Geschrieben von schlangenholz am 28.05.2014 um 18:58:

 

Hallo Kochtopf
wie Sepp schon geschrieben hat gieße ich schon etwas länger Bleiköpfe.
Damit wird es aber wohl bald vorbei sein (EU Verbot). Ob Du nun Blinker mit wenig Blei oder Jigköpfe pur aus Blei gießt wird wohl keine Rolle spielen. Eine Legierung ohne Blei suche ich auch schon länger,
wird dann aber sehr teuer.
Gruß
Michael



Geschrieben von MeFo-Schreck am 28.05.2014 um 19:46:

  RE: Inline Blinker

Zitat:
Original von sepp73
Also früher gabs mal eine Firma HAKUMA, die Gussformen und Gussmaterial für Pilker und so hatte. Da gabs ein Material bzw. eine Materiallegierung, die 1. einen niedrigen Schmelzpunkt hatte, Bleifrei war und doch einigermaßen schwer war.

Dieses bleifreie Gießmetall von Hakuma schimpfte sich "SNX14" und enthielt neben Zinn (Sn) auch Antimon (Sb), um einen niedrigen Schmelzpunkt (eutektische Mischung der Metalle) trotz grosser Härte zu erreichen, weitere Beimischungen in kleinen Prozentzahlen gab es wohl auch noch, die aber wohl Betriebsgeheimnis waren. Man konnte es damals als Hakuma noch existierte sogar bei denen kaufen. Das spezifische Gewicht dieser Legierung war nur unwesentlich niedriger (-10,5%) als von Blei.
Von der Zusammensetzung sollte also die Legierung 4005 - Sn5/Sb/Pb schon in die richtige Richtung gehen. Daumenhoch
Hast Du von denen auch das spezifische Gewicht dieser Legierung genannt bekommen?



Geschrieben von hjb66 am 28.05.2014 um 21:02:

 

solange mein Bleivorat (Reste eines befreundeten Dachdeckers)reicht,so ca. die nächsten 10 Jahre (wenn nicht noch was dazukommt) kann mich die EU mal kreutzweise. Po



Geschrieben von kochtopfangler am 29.05.2014 um 19:05:

 

@ MeFo-Schreck: 10,58 g/cm³

Zum Thema HaKuMa habe ich im Net noch das gefunden:

HAKUMA Gießmetall ist wie gesagt optimal, denn es enthält neben 83% Blei noch 5% Zinn und 12% Antimon. Mit Ihm kann man alle denkbaren Bleiteile gießen. Sein Formausfüllungsvermögen ist durch den hohen Antimonanteil ausgezeichnet und es hat einen sehr niedrigen Schmelzpunkt (ca. 250 °C).

Link: http://www.anglerpraxis.de/hakuma.htm

... fünf Minuten später ... Computer3

Und schon durch die eigene Idee beflügelt, habe ich diese Seite gefunden. Hier scheint es die gleichen Siliconplatten wie früher bei HAKUMA zu geben und jede Menge Legierungen. Sogar bleifrei. Hier werde ich ab Montag mal ein wenig recherchieren.



Geschrieben von MeFo-Schreck am 29.05.2014 um 21:31:

 

Ahh jetzt ja, habe meinen kleinen Denkfehler gefunden in einen alten Hakuma-Papierkatalog.
Das Giessmetall welches sie an Endverbraucher verkauften war das bleihaltige mit 83 % Blei.
Das tatsächlich bleifreie SNX14 für ihre bleifreien Köder haben sie NICHT an den Endverbraucher verhökert...hatte ich falsch in Erinnerung, mea culpa Sorry



Geschrieben von gobio am 26.09.2014 um 22:30:

 

Hi.

Bist Du schon a bissl weiter mit Deinem Projekt?


Gruß
Mirco


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH