Thema: AFTA, CCS und "Mythen" - die Sicht des fly fish one |
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Federkennlinien finde ich blöd, mir reichen die Werte der 3,75° und der 1/3 Auslenkung. Und den Tag habe ich bis jetzt genutzt.
Gruß
Carsten
Und einen habe ich noch! Ich habe mit einer #5 Rute gefischt, aber mit dem Rückgrat einer #6. Also eigentlich eine #5/6. Die Schnur hatte auch eine Klasse 5. Aber sehr schwer, ich kenne Schnüre der #6, ob die das gleiche wiegen und auch nicht viel länger in der Keule sind. Und dann hatte ich noch ein Sinktip mit 1,4 g dran, ich kenneSchnüre mit der Klasse 7, die nicht mehr wiegen.
Wie gut, dass ich messe, die Kombi passte bei ersten Fischen sofort zusammen.
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Moin,
wir sind uns ja alle einig, dass Blanks nicht perfekt gerollt sind. Die Unterschiede sind entlang der Blankachsen fühlbar und messbar und machen, auch wenn sie sich linear durch den Blank bewegen kummuliert auf ganzer Länge einen Unterschied.
So gesehen macht es erstmal Sinn den Blank entlang der Linie aufzubauen, die theoretisch für die gewünsche Eigenschaft vorteilhaft ist.
Es stellt eigentlich nur die Frage, ob es in der Praxis einen Unterschied macht.
Das müsste man jetzt für jede der Möglichkeiten wissenschaftlich überprüfen um darauf eine Antwort zu finden, was uns aber auch nicht immer weiter bringt. Viele dieser Einflüsse sind viel zu vielfältig um sie mal so eben sicher vorherzusagen. Zweitens kommt der Faktor Mensch ins Spiel. Und der ist nunmal höchst individuell.
Für den gesamten Bereich Werfen also z.B. Wurfweite und Präzision glaube ich nicht wirklich an einen Unterschied, der bei mir in der Praxis relevant ist. Ich kann eher nicht so konstant werfen, dass ich einen Unterschied feststellen würde bei dem zu erwartenden geringen Effekt. Ich müsste ja auch zwei annähernd gleiche Blanks unterschiedlich aufbauen um direkt vergleichen zu können. Außerdem antizipiere ich, wie jeder andere Werfer auch, alle auftretenden Effekte, zu denen ja z.B. auch der Wind gehört und passe meine Würfe auch automatisch/unbewusst an.
Das kann ich aber für keinen anderen Werfer sagen, auch weil individuell selbst der feste Glaube an einen Unterschied (Placeboeffekt) einen Unterschied machen könnte.
Ich beachte die Blankachsen trotzdem und schenke auch den Steckverbindungen meine Aufmerksamkeit. Warum? Weil ich glaube es ein Stück weit zu können und weil es eher Nutzen als Schaden bringt. So habe ich auch eine bessere Chance einen Blank richtig aufzubauen (oder zurückzuschicken), bei dem sich die Eigenschaften (u.A. durch Schwankungen im Herstellungsverfahren) so kummulieren, dass es vielleicht doch einen klaren Unterschied macht. Tatsächlich habe ich das inzwischen (Ich bin bei gut über 100 aufgebauten Ruten) eher vernachlässigt, da es mir oft um einen anderen Schwerpunkt bei meinen Ruten ging. Bei einer Rute habe ich gerade das Gefühl der Torsion, also der Verdrehung eines Teils beim Wurf. Vielleicht war ich da nicht sorgfältig genug!
Bei dem was Frank so spöttisch das "Atmen einer toten Fliege am Leinenende" nennt, kann ich mir dagegen durchaus einen Unterschied vorstellen. Die taktile Warnehmung ist zwar auch individuell unterschiedlich aber doch sehr feinfühlig, besonders wenn sie geschult ist. Bei dem was ich gerade an dem CTS Blank überprüft habe geht es um Schwingungen (Vibrationen) die duch den Blank auf unsere Hand übertragen werden. Da kann ich mir definitiv einen Unterschied vorstellen, wenn sich die Steifigkeit des Blanks im möglicherweise relevantesten Bereich um 10% unterscheidet. Auch stellt sich mir die Frage, wo das Harz im Herstellungsprozess hinwandert. Ich habe ja schon bei einigen Blanks den Lack abgekratzt und da waren immer Bereiche, wie ich meine gerade am Ende der Matte, wo sich viel Harz gesammelt hat. Es hat sich wohl aus dem dickeren Bereich der Überlappung dorthin bewegt hat. Und nicht nur in der Theorie macht das Verhältnis von Carbonfaser und Harz einen Unterschied. Ob ich das jetzt wahrnehmen kann, würde ich gerne für mich herausfinden.
Edit: Dass alleine die Schnur (die Strömung, die Entfernung, der Bleikopf, und der verwendete Gummifisch sowieso) deutliche Unterschiede macht, dass weiß ja jeder Zanderangler, der mal ein wenig ausprobiert hat.
Was ich für mich überprüfen möchte ist:
1. Nehme ich die Vibrationen, die durch die Rückstellung des Blanks bei Entlastung der Schnur entstehen, deutlicher wahr?
2. Werden die Vibrationen, wie z.B. die Schwanzbewegungen des Gummifisches bei leicht vorgespannter Rute entstehen, für mich besser übertragen.
Bin nur noch nicht sicher wie ich das überprüfe, ich muss ja mindestens zwei Achsen ausprobieren.
@Rene und jeder der das schon geacht hat: reicht es wenn ich nur das Spitzenteil/die Rute verdrehe um gegebenenfalls etwas zu spüren? Reicht das Antapen der Ringe? Das kann ich ja gleichzeitig in zwei Achsen und muss dann nur den Spitzenring drehen oder 45° zwischen den Achsen aufkleben.
Gruß
Carsten
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Zitat: |
Original von habitealemagne
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Und ich würde dort auch die Linien im Steckbereich, auch des HT in Einklang bringen wollen, damit die Torsionskräfte, die auftreten werden nicht gegeneinander drehen,...
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Schon passiert! Ich überprüfe immer alle Rutenteile und versuche auch die Linien über die Blankteile in Deckung zu bringen. Mache mir aber ansonsten keinen Kopf, wenn es nicht passt. Spinnruten sind aber etwas anderes als Einhandfliegenruten, da wirken ja ganz andere Kräfte.
@Wolfgang. Ich auch, fand es auch spannend es mal im Querschnitt und darzustellen. War mir zwar eigentlich klar, wirkt aber doch anders, wenn es nur am Blank angezeichnet ist.
@Frank: Du glaubst gar nicht, was man alles warnimmt, wenn man die Welt aufmerksam, ernsthaft, sensibel und offen für Neues beobachtet.
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Moin,
ich habe mal meinen noch unaufgebauten CTS EST 15-45g Blank genau ausgemessen.
Hier sind die faulen und die harten Seiten annähernd 90° versetzt. Nur die schwächere harte Seite fällt etwas aus der Reihe.
Ich habe mal ganz grob geschätzt, wie die Spitze in der Elbströmung belastet sein könnte, wenn der Gummifisch absinkt und die Unterschied bei der Auslenkung gewogen.
Die faule Seite benötigt 2g weniger (18,26g zu 20,28g) bei der gleichen Auslenkung. Der Unterschied beim Weg sind 5mm (4,9cm zu 5,4cm)
Das sind beide Male ziemlich genau 10% Unterschied und damit eine kürzere und etwas dynamischere Rückstellzeit für die Spitze, wenn ich auf der harten Seite aufbaue. Das klingt für mich in der Theorie erstmal so, als wenn es für die Rückmeldung bedeutsam sein könnte.
Ach ja, die Krümmung habe ich jeweils berücksichtigt und die Spitze auf die Nulllinie gestellt.
Gruß
Carsten
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Moin Wolfgang,
ich habe das Spitzenteil.gebogen und 30cm über der Spitze den Druck ausgeübt und gefühlt. +/- einer kleinen Abweichung (fühlen, anzeichnen, übertrage) liegen die Punke da wo sie liegen. Bei diesem Spitzenteil ist der Springpunkt sogar (für mich) erstaunlich stark und deutlich zu lokalisieren.
Wäre es ein Zanderblank, dann würde ich genau hier die Ringe anwinden. Bei dieser Fischerei achtet man, neben der Schnur, ja auf die Rückstellung der Spitze beim Aufsetzen des Köders oder bei Biss. (Na gut, der Biss ist meist deutlich zu spüren, aber halt nicht immer und der "Tock" ist auch bei Grundberührung bei einigen Ruten auch auf einige Entfernung gut zu spüren. Das find ich toll, dann kann ich mir beim Fischen auch die Umgebung ansehen.) Ich habe das bisher ja immer für einen Mythos gehalten, aber bei diesem Blank ist der Springpunkt so spürbar härter, dass ich mir auch eine deutlichere Rückmeldung vorstellen kann, wenn der Blank sich bei Entlastung gerade stellt.
Da wäre es mir im Moment sogar egal, wenn der Blank im Aufbau eine Krümmung hat. Ich würde ich hier auch auf die Erfahrung anderer Rutenbauer vertrauen, dass man je nach Ringachse einen Unterschied spüren kann. Allerdings würde nur noch mal schauen, wie weit sich der Blank unter Normalbedingungen (Strömung und Ködergewicht) biegt, um den besten Punkt zu finden, an dem ich den Spine lokalisiere.(Die Rute biegt sich beim Abbsinken des Köders ja nur ein wenig.)
Ist aber alles Theorie und wird frühestens zum Juni überprüft, wenn der Zander wieder frei ist. Und auch dann ist es nur eine einzelne Erfahrung. Da ich aber eine relativ "taube" CTS EST habe, wäre es schon interessantm ob sie danach genauso feinfühlig ist wie meine anderen Ruten auf EST Blanks.
Gruß
Carsten
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Thema: Element 23 - 6'6 #2 |
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Moin,
es ist eine Wychwood River&Stream in 4/5. Gibt es auch in 2/3 die ist mir aber persönlich zu klein.
Und eine Ansage ist die Orvis "One Ounce"! Und die gab es 20 Jahre davor schon mal mit dem alten Graphite Blank. Da soll sie aber 1 3/8 oz gewogen haben, was etwa 38g sind.
Edit: Und du hast leicht gebaut. Mach dir keinen Kopf. Ein paar Gramm mehr machen eine Rute nicht schlechter, schon gar nicht wenn sie unten sitzen.
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Moin,
du bist mir zuvor gekommen, Reinhard.
Ich habe mal die Spitze meines neuen EPIC Blanks getestet. Und zwar habe ich ihn auf dem Tisch durchgebogen und ca. 30cm unterhalb der Spitze Druck ausgeübt. So habe ich die erst und zweite Ruheebene bestimmt und die Ebene des höchsten Wiederstand, den Springpunkt. Ein zweiter Springpunkt war nicht eindeutig zu finden.Das Ergebnis habe ich mal skizziert. 10cm weiter ist das Ergebnis schon wieder etwas anders, da die Punkte nicht linear durch den Blank wandern. Ganz genau wie Reinhard es schreibt.
S1: deutlichste faule Seite
S2. zweite faule Seite
H: Punkt des höchsten Widerstandes (Springpunkt)
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Thema: Element 23 - 6'6 #2 |
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Moin,
Beim Rollenhalter, dem Griff (Material Länge und Durchmesser sind hier entscheidend) und der Rolle ist am meisten rauszuholen. Ein wenig noch bei der Unterfütterung und der Klebermenge. Ist aber alles Gewicht was in der Hand liegt, vorne am Blank ist da nicht viel zu machen. Mein Blank wiegt auch etwa 21g.
Kannst ja mal Rute und Rolle addieren
. War schon als Leichtbau geplant und wäre auch noch leichter gegangen. Um die Rute unter 50g zu bringen hätte ich dann aber einen Korkspacer oder sogar noch Schieberinge nehmen müssen. Das wollte ich nicht, so wie sie ist passt sie mir gut.
Deine Kombi ist aber absolut leicht genug und wird sehr viel Spaß machen.
Gruß
Carsten
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Thema: AFTA, CCS und "Mythen" - die Sicht des fly fish one |
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Moin,
ich finde diesen Thread sehr amüsant zu lesen. Wenn man etwas von der Materie versteht könnte man auch trefflich mit dir streiten, haben wir ja auch schon oft genug gemacht.
Wüsste auch nicht wo ich anfangen sollte, da ich so vieles anders oder sogar deutlich anders sehe. Ist ja auch viel Wahres dazwischen zu finden, aber in der Gesamtsumme für mich nicht stimmig.
Ich habe aber nichts beizutragen, es ja deine Sicht der Dinge und dabei soll es für mich auch bleiben.
Gruß
Carsten
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Thema: Servus aus Hessen |
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Moin Robin,
schön dich hier zu begrüßen. Von deiner Frage zu der schweren Spinnrute verstehe ich leider nichts. Aber es findet sich bestimmt jemand, der dir deine Frage beantworten kann.
Gruß
carsten
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Thema: 7'6'' 4WT - "The Blueprint" |
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Moin,
da wird sich dein Freund aber freuen. Und wenn er die Farben mag ist es ja perfekt. Sauber aufgebaut ist sie ja auch noch dazu.
Gruß
carsten
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Thema: Element 23 - 6'6 #2 |
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Moin Niklas,
schöne Rute hast du da gebaut. Gefällt mir gut und die Danielsson Original Serie ist einfach nur schön und passt zuper zum Griff.
Man kann bei so einer Länge und Klasse sogar unter 150g bleiben, wenn man die entsprechenden Komponenten nimmt. Sowohl dein Griff als auch dein Rollenhalter sind zwar nicht schwer, da gibt es aber noch Leichteres.
Gruß
Carsten
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Moin,
Ich habe gerade eine ganze Weile damit verbracht die verschiedenen Begrifflichkeiten zu recherchieren, damit man zumindest nicht aneinander vorbeiredet. Hier sehe ich nicht unbedingt eine klare Stringenz in der Rutenbauerwelt. Hier ist es ja inzwischen munter weitergegangen, ich habe aber keine Lust dazu mein Geschreibsel noch einmal zu überarbeiten, auch wenn Rene' vieles hier schon deutlich genug erklärt/definiert hat.
Den Springpunkt habe ich wohl bisher falsch verstanden. Das war für mich die Achse, in die sich ein Blank dreht, wenn man ihn biegt. Die Erklärung von Rene' finde ich aber gut
Der Springpunkt ist "eine harte Linie im Blank, wo der Blank bei Stauchung, auf keinen Fall verharren will, wo er sich wegdreht oder auch wegspringt."
Die Achse in die ein Blank bei Biegung springt ist der Ruhepunkt, die Ruheebene, die Vorzugsrichtung/Vorzugsbiegung die auch als weiche Seite/Ebene bezeichnet wird.
Den Spine/Spline, das Rückgrat verstehe ich anders als Rene, das ist für mich die Ebene in die ein Blank bei der Biegung springt (der Ruhepunkt, die Ruheebene, die Vorzugsrichtung/Vorzugsbiegung). Als Bild sehe ich hier z.B. das menschliche Rückgrat. Nach vorne biegt es sich am besten, nach hinten ist es steifer. Am steifsten ist es aber zur Seite, also 90° dazu nach links und rechts.
Als Referenz führe ich das Rodmaker Magazin von Kirkman (Deadlift Capacity, erste Seite, linke Spalte, letzter Absatz) (Eine Übersetztung des Zitates folgt unten) und Gary Loomis (Gary Loomis discusses how to find a spine on a blank and guide placement) an. (Womit wir auch wieder bei der ursprünglichen Frage sind, der Beringung einer casting Rute.
)
Die harte Seite ist die Seite (Seiten) die der Rutenbiegung den meisten Wiederstand entgegen bringt. Sie liegt NICHT der weichen Seite gegenüber.
Als Overlap würde ich nur den Bereich der Überlappung von Materialschichten sehen. Er ist zwar die Ursache der Phänomene aber ist am Blank, durch sich überlagernde Effekte, nicht wirklich lokalisierbar, zumal er ja in der Regel wohl nicht in eine geraden Linie, sondern um den Blank herum läuft.
Alle Effekte sind kummulierte Effekte. Ich zitiere hier eine aus dem oben verlinkten Rodmaker Magazin 31. Ich hoffe ich habe richtig übersetzt. Das dazugehörige Bild habe ich beigefügt:
Die Wandstärke um den Umfang eines Rutenrohlings ist nicht gleichmäßig. Diese Anomalie wird dadurch verursacht, dass eine Materialbahn (Prepeg) um einen konischen Dorn gewickelt wird. Sie kann auch durch den Schleifprozess beeinflusst werden, der beim Endbearbeitung stattfindet.
Auch ist die Wandstärke entlang einer bestimmten Achse von der Spitze bis zum Ende nicht gleichbleibend. Es gibt einen kumulativen Effekt: Die Achse, die die größte Materialmenge auf der Kompressionsseite der Biegung platziert, ist die steifste/stärkste Achse. Die Achse mit dem wenigsten Material auf der Kompressionsseite der Biegung, ist die weichste/schwächste Achse (Spine). Beachten Sie, dass die steifste und die weichste Achse eines Rohlings selten im 180-Grad-Winkel zueinander liegen.
Übersetzung Deadlift Capacity, erste Seite, linke Spalte, letzter Absatz: Wenn ein Rutenbank so ausgerichtet ist, dass sich der Großteil der dicksten Wand auf der Kompressionsseite der Biegung befindet, zeigt der Blank seine maximale Fähigkeit zum Liften. Wenn der Blank so ausgerichtet ist, dass sich der Großteil der dünnsten Wand auf der Kompressionsseite der Biegung befindet, weist der Blank seine minimale Fähigkeit zum Liften auf. Ersteres verläuft im Allgemeinen entlang der geradesten Achse, während Letzteres im Allgemeinen entlang dessen verläuft, was die meisten Rutenbauer als „effektive Wirbelsäule/effektiver Spine“ bezeichnen. Und es sollte beachtet werden, dass diese beiden Achsen selten oder nie um 180 Grad gegensätzlich sind.
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Zitat: |
Original von habitealemagne
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Es gibt aber Leute, die meinen an Spinnruten, z.B. auch einer BC, das Abtauchen von Spinnködern und auch das Auftreffen am Grund, in der Hand, spüren zu können, wenn die Rute im Spitzenbereich entsprechend ausgerichtet ist. Ich übrigens auch.
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Zitat: |
Original von Da Vinci
Hallo zusammen,
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Ich hatte zu Beginn meiner Rutenbauzeit vor ca 18 Jahren mal einen Blank auf dem Springer aufgebaut, also die Ringe genau auf den Springpunkt (starke Seite) gesetzt und bekam einfach keinen Kontakt zum Köder, die eigentliche Sensibilität die ich von diesen Blanks kannte war nicht da. Daraufhin habe ich die Ringe auf die faule Seite gesetzt - und siehe da, da war sie die Sensibilität!
...
Gruß,
Jochen |
Die Sensibilität durch die Lage der Ringachse zu verändern habe ich immer für einen Mythos gehalten. Mir war es aber schon nach jochens Post aufgefallen, dass die Lage der Ringe bei meiner "tauben" EST genau anders herum ist, wie bei meinen anderen supersensiblen EST Ruten. Da du es nun auch schreibst, wird das Thema wieder sehr interessant für mich. Muss die Rute wohl mal umbauen. Und dann wird vielleicht aus einem Ungläubigen ein Gläubiger.
Gruß
Carsten
EDIT: Ich habe gerade noch einmal alte Springpunkt Themen nach einigen Suchworten durchforstet. Sensibilität eines Blanks durch die Ringposition wurde schon 2010 geschrieben, und nicht nur dort! Hätte ich also wissen können. Schon erstaunlich was alles schon geschrieben wurde. Schwingungen waren auch schon Thema. Ich habe ja hier sehr vieles schon gelesen, aber ich entdecke immer wieder Neues, auch wenn ich genau den Thread schon mal gelesen habe. Ist halt etwas anderes, wenn man etwas liest, oder wenn man mitdiskutiert, zumindest bei mir. Ist bestimmt mit ein Grund für die vielen Wiederholungen und Abschweifungen. Man muss alles mal selbst durchspielt haben und am besten mit praktischer Erprobung und nicht nur in der Theorie.
Meine aufrichtige Entschuldigung an alle, die es genervt hat, dass dieses Thema ausgeufert ist. Ich habe deutlich dazu beigetragen!
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Moin,
den Titel habe ich verändert, es hieß ursprünglich "Spain bei Baitcastern" oder so ähnlich. ich habe es um die gängigen Begriffe für den Spine ergänzt und "andere Ruten"kommt auch von mir. Das habe ich aber in meinem Post dazu geschrieben.
Zitat: |
Original von Jeronimo66
Es gibt hier wirklich mehr als reichhaltige Informationen zum Thema. Die Frage kann wohl kein langjähriges Mitglied mehr hören, da es was von „Täglich grüßt das Murmeltier hat“! Und eine klare Antwort im Sinne von „So ist der richtige Weg!“ wird man nicht finden und muss sie für sich beantworten. Man kann auch fast sicher sein, dass es auch anders gesehen wird.
Suchworte fallen mir auf die Schnelle „Spine“/ "Springpunkt“/ „Springer“/ “Overlap“/ “weiche (harte) Seite“ ein. Die Kombination von mindestens zwei bis dieser Worte (mit und oder and) grenzt schon etwas ein! Allerdings fordert die Suche, durch die Größe dieses Forums, natürlich ein klein wenig Zeit.
Ich habe die Angaben im Titel mal ein wenig ergänzt. Ich hoffe das damit die Chance steigt, dass die Infos auch dann gefunden werden, wenn man ungeübt in der Suche ist, keine Zeit hat oder sich einfach nur gerne auf andere verlässt. Deshalb habe ich mir auch die Mühe gemacht ein paar Links anzufügen. Einen hat ja schon Christoph weiter oben verlinkt.
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Ist ja grundsätzlich ein Thema, was jeden Blank betrifft, aber die Frage zielte schon auf Baitcaster. Rene', als deutlich erfahrener Moderator, hat da schon recht. Die Abdrift muss ich also auf mein Konto nehmen und werde das nächste mal da vorsichtiger sein. Ich denke aber, dass dem Fragesteller schon auf der ersten Seite genügend Input für eine Entscheidung gegeben wurde.
Ansonsten bin ich bei Torsten, der Meinungsaustausch bringt uns weiter und es ist doch mehr Interesse da, als ich gedacht hätte. Ich denke, dass es ein Thema ist, was uns Rutenbauer immer wieder aufs neue bewegt. Es gibt zwar verschiedene Schwerpunkte beim Rutenbau, aber eine möglichst gute Performance ist ja eigentlich immer gewünscht.
Für meinen Teil bin ich fast wieder da, wo ich schon vorher war. Ich baue gerade auf, beachte dabei gerne den Springpunkt und wenn möglich sind die ersten Ringe des Spitzenteils in der Springpunktebene. Einen Einfluss des Spines schließe ich weiterhin nicht völlig aus, halte ihn aber auch für sehr gering was Wurfkraft und Zielgenauigkeit angeht. (Außer ich habe da noch eine Offenbahrung wenn ich zwei Ruten vergleiche.)
Sollte eine Rute tasächlich etwas zur Seite "zielen" antizipiert das der Werfer und gleicht das weitgehend aus. Etwas schwieriger ist das z.B. bei Baitcastern oder Spinnruten, da man jeweils nur einen Vorschwung hat. Gerade bei leichten Ruten schließe ich da eine Auswirkung nicht aus, wenn man den Springpunkt überhaupt nicht beachtet. (Die lineare Schwingung liegt ja im Bereich des Springpunktebene.) Kann ja auch sein, dass es bei den meisten Blanks/Ruten egal ist, in besonderen Fällen aber spürbar wird. Die Extreme bringen da ja oft weiter.
Ich denke hier muss man einen praktischen Versuch machen. In der Art, wie ich ihn oben beschrieben habe. Vielleicht mit kleinen "Löffelchen statt Spitzenring und dann wird mit mit kleinen Bleikugel auf Ziele geschossen, wie mit einem Katapult! Oder die Kugel an eine feine geflochtene Leine binden und die Rute damit entlang einer geraden Linie spannen. So wie die"MythBusters", nur für Arme. Und dann können wir sagen "busted" oder "confirmed". Das hält dann hoffentlich ein paar Murmeltiertage.
Gruß
Carsten
@Torsten: Den Faden bei Sexyloops spare ich mir. Muss mir auf Deutsch schon richtig Mühe geben so viel Theorie zu verstehen. Auf Englisch bin ich da komplett raus, das übersetzt kein Übersetzungsprogramm verständlich.
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Moin,
@Rene: Der TE hat genau einmal nachgesehen was hier geantwortet wurde. Am Tag nach seiner Frage um 9.00. Reichlich weitere Informationen findet er ja schon auf der 1. Seite, sollte er wieder reinschaun. Ich glaube da müssen wir uns keinen Stress machen, wenn es hier wieder ausufert. Ist sowieso keine Frage, auf die man eine klare, eindeutige und vor allem auch einhellige Antwort geben kann. Da muss man sich schon ein eigenes Bild machen oder jemandem folgen dessen Urteil man vertraut. Und der Ansatz von Wolfgang ist ja interessant und hier wohl neu.
@Frank: Ich habe (auch) nicht verstanden, was du da geschrieben hast. (Und weiß auch nicht, ob ich das will
)
@Reinhard: Dein Beispiel 2. erklärt gut, warum bei frei nachschiessender Schnur der Effekt einer schwingenden Spitze kaum größer als Null sein sollte.
Bei einer herkömmlichen Angelrute müsste eine rutenbedingte Abweichung der Flugbahn also vor dem Abwurf liegen. Eine Abweichung von 2° von der geraden Linie wären auf 10m ca. 35cm seitliche Abweichung und auf 20m etwa 70cm. Das wäre für mich noch ziemlich genau und es stellt sich die Frage, ob eine größere Ablenkung der Wurfrichtung, bei einem belasteten Blank (siehe die Videos die Torsten verlinkt hat), überhaupt möglich wäre, anscheinend eher nicht.
Wenn überhaupt im UL Bereich, bei kurzen Würfen mit leichtem Köder. Und dann sollte der Blank schon sehr deutlich ausbrechen, was ihn vielleicht sogar zu einem Sonderfall machen würde.
Zu deinem Beispiel 1.: Was die Rutenhaltung angeht, bin ich bei dir. Da verpufft schnell jede mögliche Wirkung des Springpunktes/Spines, wenn die Schnur nicht exakt der Springpunktebene (oder 90° dazu) folgt. Bei einem vorsichtigen sehr gezielten Wurf (z.B. Trockenfliege auf 7m) passt das aber schon mit der linearen Führung der Rute. Torstens Videos legen aber nahe, dass der Blank, belastet durch die Schnur, im Wurf keine wesentliche Abweichung von der geraden Linie hat.
Also ab zur schwingenden Rutenspitze. Da wären 1-2cm Schwingung aber schon sehr wenig also nehmen wir mal 10cm in jede Richtung im Moment des Abwurfs.
Bei einer Fliegenrute ist die Schnur der Flugkörper. Beim Stop der Rute fängt die Spitze an zu schwingen Ist jetzt die seitliche Schwingung der Rute in der Lage so viel Energie auf die Schnur zu übertragen, dass die Fliege deutlich seitlich landet? Also sozusagen einen Hakenwurf verursacht. Ich denke nein, der Effekt erfolgt ja schon in der Frühphase des Wurfes und der seitliche "Schubs" könnte nur die Keule, die ja in gerader Linie und noch voller Energie auf dem Weg ist, etwas ablenken. Und das im Bereich des Keulenanfangs der flexiblen Schnur? Ich habe gerade mal mir einer Waage gemessen, welche Kraft man für 10cm seitliche Ablenkung der Spitze einer meiner #3 Ruten benötigt. Die Waage zeigt etwa 6-7g. Aber hier wäre für einen validen Wert eigentlich eine Zugwaage und ein genauer Aufbau nötig und die Ermittlung der tatsächlichen seitlichen Schwingungen einer Rute. Ich habe da meine Zweifel, dass das ausreicht, um die beschleunigte Masse der Schnur spürbar abzulenken, zumal nach einer Ablenkunk in die eine Richtung die nächste (etwas schwächere) Schwingung die Schnur ja in die andere Richtung ablenkt.
Ich habe Wolfgangs Weg an dem Blank jetzt durchgespielt, hat insgesamt richtig Zeit gekostet. Die würde, ohne eine sehr zeitsparende Vorrichtung, kein Hersteller investiere.n Ich hatte dann nur noch eine minimale seitliche Schwingung von gut einem Zenitimeter, auf noch genauer hatte ich dann keine Lust mehr. Leider war der Blank jetzt krumm und hatte einen sichtbaren "Knick zwischen dem zweiten und dritten Teil und ich habe keinen Weg gefunden das unter einen Hut zu bekommen. Baue den Blank jetzt gerade auf. Da rotiert er zwar deutlich, aber nicht einseitig. Die fertige Rute bricht zufällig kaum aus und wäre demnach als Vergleichsrute tauglich.
Ein Versuchsaufbau dazu wäre auch recht einfach. Die zu vergleichenden Ruten an einem fest verankerten Gestell in etwa 14.00 Uhr Stellung fixieren. Die Rute mit der Fliegenschnur in gerader Linie vorspannen, loslassen und bei verschiedener Vorspannung und Leinenlänge die Streuung bestimmen. Ist mir aber zu aufwändig, außer ich habe beim Wurfvergleich der Ruten eine Offenbarung. Nachdem ich das Ganze durchdacht habe, erscheint mir diese Offenbarung aber unwahrscheinlich.
Gruß
Carsten
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Zitat: |
Original von Michael_IN
Morgen zusammen,
vor Jahren hatte mir Karl (Bartsch) mal was Interessantes gezeigt, hoffe ich kann
das verständlich beschreiben.
Er hat nur den Spitzenring montiert quasi als Anhaltspunkt. Dann nahm er die
Spitze locker mit den Fingern der einen Hand und mit dem Finger der anderen Hand,
quasi als Auflagepunkt, lies den Blank mit seinem Gewicht über diesen
Auflagepunkt frei in der Luft hängen.
Dann bewegte er seinen Finger/Auflagepunkt weiter nach oben bzw. unten auf
dem Blank und siehe da > der Spitzenring dreht sich.
Grüße
Michael |
Moin,
der Springpunkt ist auch nicht linear, sondern wandert ein Stück weit um den Blank. Ich glaube hier mal gelesen zu haben, dass Karl Bartsch deswegen auf die Ausrichtung des Springpunktes auf den letzen 30cm? achtet. Bin mir aber nicht sicher, ist lange her,
Hier habe ich mal eine Fliegenrute untersucht, bei der die Ringe genau auf diese Linie gewickelt wurden. Der Sinn hat sich hier keinem erschlossen, das Interesse war aber auch nicht groß.
Gruß
Carsten
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Moin,
@Frank: Größerer Durchmesser bei gleicher Wandstärke bedeutet eine größere Biegesteifigkeit. Und das sollte doch bei einer Over-Under Verbindung der Fall sein.
Ich denke Bernds Frage führt in die richtige Richtung.
http://rutenbauforum.de/rodbuilding/thre...hilightuser=636
Zitat: |
Original von Tölkie
Was ist eigentlich, wenn der Blank mehrere unterschiedliche Wandstärken aufweist?
Was, wenn mehrere Matten mit unterschiedlichen Eigenschaften ineinander gerollt werden und der Anfang dieser Matten immer unterschiedliche Stellen hat?
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Wenn ich mir die Herstellung anschaue, dann werden Zuschnitte von einer "Endlos"-Rolle geschnitten. Diese Matte hat zwar unterschiedlich ausgerichtete Faserrichtungen und oft auch unterschiedliche Fasern, sollte aber an jeder Stelle die gleiche Schichtdicke haben.
In folgendem Film wird von bis zu 8 Zuschnitten pro Rute gesprochen. Ich vermute, dass es pro Rutenteil nur bis zu zwei sein werden, also 8 bei einer 4-teiligen Rute, aber das ist Spekulation. Hier werden aber ganz klar zwei unterschiedliche Zuschnitte für ein Rutenteil verwendet.
https://www.youtube.com/watch?v=OBYDIzXtGR4&t=3s
Hier sieht man auch ganz deutlich, dass der Overlap um den Blank herum läuft.
Nach Milimeterarbeit sieht es mir bei den meisten Herstellern nicht aus. Im folgenden Film sieht man was ich meine.
https://www.youtube.com/watch?v=T7EFEGBtB1E
Sowohl beim Zuschnitt (bei Minute 1.09) als auch beim Anlegen des Mandrells an den Zuschnitt (bei Minute 2.36) sehr deutlich zu sehen!. Das würde keinen perfekten Verlauf der Fasern im Blank, gerade im Spitzenbereich bedeuten. Das machen die Premiumherstellern hoffentlich anders und lassen mehr Sorgfalt walten.
Die Filme sind hier zwar auch schon mal verlinkt worden, ist aber immer wieder spannend was man entdeckt, wenn man auf etwas anderes achtet.
Gruß
Carsten
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Thema: Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten |
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Bevor es hier wieder abdriftet...zurück zum Thema!
Zitat: |
Original von fly fish one
Wenn Mandrells die ja konisch sind und die sich abgerollt vorstellt, ergibt das als Form einen Kegelstumpf. Wenn man eine Matte genau so und sehr exakt zuschneidet, dass auch Anfang und Ende der Matte auf dem Mandrell genau 180 Grad versetzt sind, liegt die weiche Seite und die steife Seite immer abwechselnd 90 Grad versetzt um den Blank. Das wäre der Idealzustand und es gibt sicher Hersteller die das so gut können. Ich halte vom Prinzip SAGE dafür in der Lage.
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Bei einem verzapften Blank kann ich mir vorstellen, dass er so zu herzustellen ist.
Bei Over-Under-Verbindungen wäre nach meinem Verständnis der Überschub durch den großen Durchmesser zu stark und das andere Ende im Verhältnis zu schwach.
Meine Daiwa NewEra SLR Spinnrute ist verzapft und schnurgerade. Aber weder der Springpunkt noch das Schwingungsverhalten wurde beachtet. Die lineare Schwingung liegt auch nicht im Bereich des Springpunktes oder 90° dazu. Die Biegung wurde allerdings, soweit man es mit Ringen genau beurteilen kann, beachtet und die Ringe wurden in die Krümmung nach unten gesetzt. Daiwa hat also anscheinend auch kein Interesse an einem linearen Overlap. Nun gut, war ja vor etwa 10 Jahren auch nur die 500€ Preisklasse.
Gruß
Carsten
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