Ringanordnung entlang der Springpunkt(linie)? |
Jeronimo66
Moderator
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Beiträge: 1.882
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Ringanordnung entlang der Springpunkt(linie)? |
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Moin,
ich habe mir gerade eine, wie ich dachte sehr interessante, Rute gekauft, ich bin ja gerade in meiner „Vintage“ Phase, die in meine „Glasblank“ Phase reingegrätscht ist.
Aber warum ich das poste, hat einen anderen Grund. Die Rute hat aber eine interessante Ringanordnung, die mir so noch nicht untergekommen ist.
Der erste Eindruck war, dass die Rute eine deutliche Krümmung zur Seite hat. Also flugs mal den Springpunkt geprüft. Passt einigermaßen, aber weder auf ganzer Länge noch auf den letzten 30cm der Spitze genau. Dass der Spitzenring in XL gehalten ist, finde ich ebenfalls auffällig, dadurch ist er aber in der Flucht mit den letzten Schlangenringen und es entsteht kein Absatz. Die Ringaufteilung ist 9+1 und beginnt mit einem 12er (Seymo Zweisteg) und geht weiter mit Schlangenringen (Pacbay) der Größen 5, 4, 3, 2, 2, 1, 1, 1.
Bei weiterer Betrachtung sind die Ringe auch nicht in der Flucht. Sie sind in einer leichten Krümmung über den Blank gewickelt, die aber bei den ersten zwei Ringen am HT auch nicht ganz stimmig wirkt. Schon die plane Seite des Rollenhalters (Schubring) und der erste Führungsring sind deutlich aus der Flucht. Der Gesamtaufbau, die Wicklungen und die Lackierungen sind aber allesamt ziemlich gut. Da hatte jemand Ahnung und schon einige Ruten auf der Wickelbank. Die verantwortliche Rutenbauer (S.R.S) ist mir zwar unbekannt, aber da die Rute ursprünglich wohl aus England stammt, ist er ja vielleicht dort bekannt. Bis auf die Qualität einiger Korkscheiben und an einigen Stellen den Schliff, finde ich die Rute auch sehr gut aufgebaut. Der Rutenbauer wusste anscheinend schon was er da macht. Also habe ich mir das Ganze mal ganz genau angesehen und die Lösung gefunden.
Jeder Ring für sich sitzt genau auf dem Springpunkt. Und da diese leicht gewunden über den Blank läuft, wandert die Flucht vom Rollenhalter bis zum Spitzenring um etwa 50° um den Blank.
Da gibt es sicherlich auch eine Theorie hinter, dass man Ringe so ausrichtet. Die würde mich interessieren, da mir die Anordnung weder beim Wurf, beim Schuss noch beim Drill einleuchtet.
Das soll allerdings keine neue Grundsatzdiskussion werden. Ich denke jeder mit etwas Erfahrung hat da eine Meinung zu.
Auf einem Bild sieht man die komplette Ringflucht. Die Rolle ist auch mit drauf, da sie schon einige Grad zum Führungsring versetzt ist.
Gruß
Carsten
Jeronimo66 hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Jeronimo66: 31.01.2022 22:40.
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31.01.2022 15:14 |
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Tölkie
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RE: Ringanordnung entlang der Springpunkt(linie)? |
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Hi Carsten
Sehr interessant, zuerst hätte ich gesagt, der RB hätte nen Knick in der Pupille gehabt
. Vielleicht auch ein Gläsken zu viel
. Bin jetzt mal auf die Meinung der "alten Hasen" gespannt, die da mehr Ahnung als ich haben. Ob das wirklich Absicht war ...?
PS Ich meine, wir haben hier auch schon mal festgehalten, dass die Ruten teils nicht nur einen Springpunkt haben. Meine Theorie ist dabei, dass es ja auch mehrere Schichten gibt und somit wäre das erklärbar, denn die Zusammenführung wird ja nicht immer an der gleichen Stelle sein. Wenn sich da einer vertut, sieht die Rute bestimmt noch lustiger aus
.
LGB
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31.01.2022 16:36 |
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Reinhard 02
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Herkunft: BaWü, Heidelberg
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Du schreibst, jeder Ring sitzt für sich genau auf dem Springpunkt.
Welchen Springpunkt meinst du?
Wirklich nur den für diesen blankabschnitt oder den Summenspringpunkt von diesem Ring bis zum Rutenende? ( Wenn du den SP durch Abstützen des unteren blankendes am Boden ermittelst.)
Hast du zur Ermittlung der SP die Rute auf dem Boden aufgrstützt und dann jeweils ab dem entsprechenden Ring die Rute durchgedrückt?
Also zB. mal am Spitzenringfestgehalten, das Rutenende auf den Boden gesetzt und dann gedrückt.
Dann die Rute am 3. obersten Ring festgehalten, Rutenende wieder auf den Boden abgestützt und dann durchgedrückt?
Dann bekommst du immer den Summenspringpunkt für die Rute ab dieser Stelle abwärts.
Wenn du wirklich den Springpunkt nur für einen Bereich mitten in der Rute finden möchtest, dürfte der obere und der untere Ansatzpunkt auch nur genau diesen Bereich der Rute einrahmen.
Ich habe mir früher mal die Mühe gemacht, Springpunkte in dieser Form zu finden.
Dafür stütze ich das Rutenende nicht auf dem Boden ab, sondern lasse es frei schweben.
Ich halte zB. die Rutenspitze fest und drücke mit einem Finger der anderen Hand 30cm unterhalb der Spitze den blank/Rute nach oben.
Dadurch erhalte ich einen Springpunkt, der für diese 30 cm gilt, der Rest des blanks ist nur tote Massse.
Dann bewege ich den Finger der 2. Hand immer weiter nach unten, dabei kann es sein, dass sich der blank / die Rute anfängt zu drehen, da der SP nicht linear ist.
Mit dieser Technik habe ich früher auch SPs für einzelne Rutenabschnitte bestimmt, indem ich die 2 Finger an verschiedenen Stellen der Rute ansetzte, zB. 30cm unterhalb der Spitze und 60 cm unterhalb der Spitze.
Je weiter man nach unten kommt, desto weniger reicht das frei schwebende Gewicht des Rutenendes aus, um das Stück zwischen den beiden Fingern ausreichend zu belasten. Daher habe ich früher dann das Rutenende mit Bleiband umwickelt, um genügend Gewicht zu haben.
Vom Versatz der untersten 2 Ringe abgesehen finde ich den Verlauf der anderen Ringe nicht so schlimm.
Eine Ausrichtung der Ringe nach jeweils dem vorherrschenden Haupt SP wäre ungewöhnlich und würde mich optisch auf alle Fälle stören, wenn dadurch eine scheppe Ringflucht entsteht.
Einen tatsächlich messbaren Vorteil kann ich darin auch nicht erkennen.
Ob bei dem Versatz der 2. unteren Ringe wirklich "Vorsatz" dahinter steckt?
Da würde mich eher mal die Sehschärfe des Rutenbauers interessieren.
Vielleicht ist er Nahsichtig und kann daher schön wickeln und lackieren, über die Rutenlänge hinwegaber wirds etwas unscharf?
Einen Grund für einen Versatz des Führungsringes könnte theoretisch die Angst sein, dass sich die Wicklungen des Führungsringes lösen könnten, da der ja durch die Schnurhand immer seitlich belastet wird.
Sowas halte ich aber bei modernen dicken Lackierungen für unmöglich.
Bei den früheren, zt. sehr sparsamen Lackierungen hätte das vielleicht eine Überlegung sein können.
....viel Theorie...
Reinhard
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31.01.2022 16:37 |
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Jeronimo66
Moderator
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Beiträge: 1.882
Themenstarter
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Moin,
ich habe mir das Ganze inzwischen mal näher angesehen und mir Gedanken dazu gemacht. Ich kann immer noch keinen echten Sinn darin entdecken, die Ringe so anzuordnen.
1. Beim Schuss muss die Schnur einen leichten Bogen durch die Ringe laufen. Sie wird also seitlich in einer leichten S-Kurve geführt. Sicherlich kein dramatischer Reibungsverlust aber mit Sicherheit auch kein Vorteil.
2. Beim Drill verändert sich die Lage der Ringe nicht. Die Rute biegt sich entlang der Zugrichtung und die vorderen Ringe stehen seitlich. Die harte/weiche Seite der Rute hat also keinen Einfluss. Die Rute verdreht sich, wenn überhaupt, nur minimal. Und wenn dann eher so, dass die Ringe noch versetzter zur Zugrichtung stehen.
3.Beim Wurf (vorwärts) das gleiche Ergebnis.
Wenn ich versuche mir einen möglichen Vorteil dieser Ringanordnung vorzustellen, dann fallen mir nur zwei Dinge ein.
1. Bei der Rutenbiegung nach hinten liegt die Schnur weniger am Blank.
2. Wenn ich die Rutenhand beim Wurf dynamisch etwas nach außen drehe, dann würde die Rutenbiegung dem Ringverlauf folgen. Beim Ruckschwung müsste ich die Hand dementsprechend wieder etwas eindrehen.
Bei diesem möglichen Vorteil klingelt irgendetwas in meinem Hinterkopf. Gibt es eine Wurftechnik bei der ich die Hand beim Werfen ein und ausdrehe?
Vielleicht hat ja jemand eine Idee. Wenn es keinen außer mir interessiert, dann lasst diesen Thread einfach verhungern.
Ich habe mal zwei Fotos vom Schnurverlauf beim „Rückschwung“ gemacht. Entsprechend liegen die Ringe auch beim Vorschwung/Drill. Nur dass die Schnur nicht den Blank berührt. Die Rute ist so eingespannt, dass die Rolle senkrecht nach oben zeigen würde.
Gruß
Carsten
Jeronimo66 hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Jeronimo66: 02.02.2022 19:13.
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02.02.2022 19:10 |
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Ich würde sagen, dass jemand was ganz Besonderes machen wollte...
Ich, würde alles runter reißen und gerade aufbauen, Blank möglichst gerade. Man muss nicht aus allem eine Wissenschaft machen - vor allem wenn es keinen Sinn ergibt.
LG,
Frank
__________________ 18-20-1, nicht Marylin Monroe, aber 18' Rute, 20 Meter Leine und 1 Meter Lachs - Wiedergeburt des traditionellen FF auf die Atlantischen. Neueste Liebe: 9-15-1, immer noch nicht Marylin, aber 9' EH Rute, 15 Meter Leine und 1 Meter Lachs!
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02.02.2022 19:57 |
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Reinhard 02
User
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Zitat: |
Original von Jeronimo66
Moin,
ich habe mir das Ganze inzwischen mal näher angesehen und mir Gedanken dazu gemacht. Ich kann immer noch keinen echten Sinn darin entdecken, die Ringe so anzuordnen.
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2. Wenn ich die Rutenhand beim Wurf dynamisch etwas nach außen drehe, dann würde die Rutenbiegung dem Ringverlauf folgen. Beim Ruckschwung müsste ich die Hand dementsprechend wieder etwas eindrehen.
Bei diesem möglichen Vorteil klingelt irgendetwas in meinem Hinterkopf. Gibt es eine Wurftechnik bei der ich die Hand beim Werfen ein und ausdrehe?
Diese "Wurftechnik" gibt es bei sehr vielen Fliegenwerfern und deutet auf einen Wurffehler hin: Durch das Verdrehen der Wurfhand im Rückschwung - das ist nicht gewollt sondern ergibt sich automatisch - wird die Rutenspitze von der linearen Ideallinie in eine Ellippse überführt.
Es ist also ein Wurffehler. Ziel ist es normalerweise, die Rutenspitze in einer geraden Linie zu führen. Was der Werfer dabei mit dem Rest der Fliegenrute macht ist nicht wichtig, ob er die Rolle verdreht ect.
Ich habe mal zwei Fotos vom Schnurverlauf beim „Rückschwung“ gemacht. Entsprechend liegen die Ringe auch beim Vorschwung/Drill. Nur dass die Schnur nicht den Blank berührt. Die Rute ist so eingespannt, dass die Rolle senkrecht nach oben zeigen würde.
Solches Verdrehen der Rute bei Belastung ergibt sich vor allem, wenn man die Ringe nicht auf der faulen Seite, sondern im Springpunkt anwickelt. Dann verdreht sich die Rute automatisch auf die faule Seite. Je länger und weicher eine Rute, desto größer der Effekt. Bei längeren Matchruten kann das auch mal fast 180° sein. Auch bei vielen Karpfenrutenbildern sieht man ein starkes Verwinden der Rute von über 90°
Gruß
Carsten |
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03.02.2022 11:11 |
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Reinhard 02
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Das könnte ein sehr früher Sageblank sein.
Von denen habe ich mal einen ca. 1990 in den USA aus einer Grabbelkiste gekauft.
Die hatten noch keine Rutenaufdrucke. Ob die schon die Verstärkung hatten, kann ich im Augenblick nicht überprüfen, habe die Rute gerade nicht zur Hand.
Reinhard
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03.02.2022 20:09 |
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