 Design von Fliegenleinen nach Masseprofilen |
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| Design von Fliegenleinen nach Masseprofilen |
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Liebe Kollegen,
ich fange an mir meine eigenen Leinen zu tüddeln. Aus Interesse, weil es Laune macht, es verstehen hilft warum Leinen "rollen" und weil es schlicht und einfach Ruten und deren Messwerte gibt, die jede kaufbare Leine als Schwachmatenleine titulieren lässt - sie sind einfach zu leicht! Meine ZH von B&W und NAM haben einen Messwert von jeweils 72 Gramm und 62 Gramm. Dafür kann man keine fertigen Leinen kaufen, sondern nur selber tüddeln!
Carsten aka Jeronimo66 wollte gerne Bilder und weitere Informationen, dem folge ich gerne und löse mein Thema hier:
Rio Gold Custom Made Leine
heraus!
Mache mit dem Thema in dem neunen Faden hier weiter.
So sieht eine Leine aus deren Bestandteile in Aceton schmoren um das Coating aufzulösen:
Das ist eine fertige Leine für die NAM mit 72 Gramm und 22 Meter Länge:
Diese setzt sich aus einem Skagit Rumpf, einer Cortland Mid Belly und einem Teil DT von hinten nach vorne zusammen. Fliegt zufriedenstellend so das ich sie erstmal so lasse und für das Training mit der NAM verwende. Das ist besagter Competition Blank mit 15,1' und Messwert 62 Gramm bei 3,75 Grad.
Das ist wird eine Custom Leine auf Basis einer Rio Gold #8 und jetzt verändert durch das Einfügen eines Leinenstückes um länger und schwerer zu werden, damit passend für eine 10' Sage SP Messwert rund 23 Gramm und diese Leine verändert auf 23 Gramm Gewicht und nun ca. 15 Meter Länge in Custom Vers. 2.
Das ist das Masseprofil von Vers. 1:
Was im Wurf nicht optimal rollte und deshalb jetzt durch Vers. 2 ersetzt wird.
Der Peak des Masseprofiles oben gut sichtbar ist auf zu kurzer Länge mit zu viel Gewicht. Das habe ich in Version 2 geändert und ein längeres aber leichteres Stück eingefügt: Statt ca. 1 Meter mit fast 3,5 Gramm pro Meter nun eines mit 2 Meter mit ca. 2,x Gramm pro Meter.
Masseprofil Vers. 2 wird folgen.
Der Zustand den ihr seht, sind die ineinander gespleißten Seelen und dann sichere ich die Seele auf dem Coating noch mit Fireline. Die Seelen und die Fireline werden mit UHU Kraft gemischt mit Aceton verklebt. (Später einmal möchte ich Leinen verschweißen, weil das schöner aussieht. Das Ineinanderspleißen und Sichern mit Fireline hält aber bombe, sieht nur etwas rustikal aus. 
)
Ich habe noch nicht für alle Leinen Masseprofile erfasst, vor allen die 2Händer noch nicht, weil ich dafür vor der Orkla keine Zeit hatte, aber jetzt im Winter möchte ich das alles nachholen, weil ich vor allen Dingen weitere Leinen bauen möchte und bestehende noch einmal verändern. Ich war an der Orkla trotzdem recht begeistert, weil ich auf den letzten Drücker fertig wurde und gar nicht richtig getestet habe. Aber Langleinen für ZH bauen ist gar nicht so schwierig. Kniffelig sind eher jetzt diese Leine, wenn es gilt bestimmte Gewichte, Längen einzuhalten und Masseprofile eher flach verlaufen.
Ich hatte für die Orkla z.B. eine EH Wasserwurfleine entwickelt, die flog shyce und muss überarbeitet werden. Wenn man von hohen Bruttogewichten kommt, also ZH oder ganz schwere EH, die Leinen nicht zu lang sind, hat man steil verlaufende Masseprofile, die sich relativ einfach zusammen setzen lassen. Aber alles zu seiner Zeit und hier dokumentiert.
Die ganzen Verfahren zur Klebung etc. stammen übrigens alle von meinem Coach und sind langjährig erprobt auch beim Lachsfischen. Mein Coach kauft seit Jahren keine Leinen mehr, sondern entwickelt alle Leinen selber auf Basis von Leinenresten die überall "aufgesammelt" werden. Und es fliegt!! Und es fliegt so, dass keine Unterschiede zu selbst Top Fertigleinen sichtbar werden. Mich hat das absolut inspiriert und wie gesagt, für die Competition ZH gibt es nix fertiges.
Für die 8er Rio Gold gibt es kein Gegenstück mit noch mehr Gewicht z.B. und im Gegensatz zur 5er Rio Gold mit annähernd 15 Meter, schrumpft die Gold zu größeren Klassen bis auf die 8er mit nur rund 11 Meter. Das ist mir zu kurz, also muss ich tüddeln und ich brauchte mehr Gewicht genau angepasst auf den Blank - voila da kommt die "Rio Gold fly fish one spezial" oder nach Carsten "Rio Gold Version Frank n' Stein"! 
LG,
Frank
Und ihr wisst ja, dass mein Coach mir nicht nach dem Munde redet und bezüglich des Aussehens meiner Leinen UND meiner Fliegen (wenn ich wirklich mal tüddel), da habe es nicht leicht mit IHM
Und wenn ich dann noch einen schlechten Tag an der Orkla mit versemmelten Würfe erwische - dann ist der Ofen aus! 
Anschließend SCHLEICHE ich ins Lax Backoffice auf Größe Frodo Beutlins gestaucht und brauche Trost!
Aber er lobt auch, meistens in Form von "hmmmja geht schon"!! 
Die Geschichten von der Orkla und unsere Erlebnisse, das Zusammensein, die ganzen Erzählungen, dass wäre es wert mal in einem eigenen Faden als "Best of Coach & fly fish one gewürdigt zu werden!
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18-20-1, nicht Marylin Monroe, aber 18' Rute, 20 Meter Leine und 1 Meter Lachs - Wiedergeburt des traditionellen FF auf die Atlantischen. Neueste Liebe: 9-15-1, immer noch nicht Marylin, aber 9' EH Rute, 15 Meter Leine und 1 Meter Lachs!
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13.12.2023 12:54 |
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fly fish one
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Wenn ich die nächste Messung durchführe mach ich Aufnahmen von meiner "Messeinrichtung" und Beschreibung des Vorgehens. Wenn ich ganz große Lust habe, erfasse ich auch die Durchmesser an den Messpunkten - wobei mich das irgend wie nervt und in der Wurfphysik völlig irrelevant ist...
Ich werde mir auch Sinkleinen bauen, wo ich schon gleich gar nix damit anfangen kann und Durchmesser regelrechte Sprünge zeigen, die völlig in Ordnung sind!! Bei Kaufleinen nie vorhanden, weil die Übergänge "fake" sind und zur Beruhigung des Käufers, aber nicht weil die Leine mit Durchmessersprüngen nicht astrein fliegt!
Und ja, lieber Carsten, die Übergänge zu den Leadern und die Leader Anfänge sollten immer ausgewogen werden. Selbst Bachruten leichter Art werden in meinen Augen meistens mit zu leichten Leaderübergängen geworfen. Auch ein Grund warum ich meine Leader selber baue und mittlerweile 0,70er Maxima Chamäleon als Übergang von der Fliegenleine verwende und zwar alle Bachruten. Das ist so die Grenze dessen was noch nicht zu störrisch ist und das meiste Gewicht mitbringt. Am Anfang immer etwas störrisch, aber im Fischen nimmt es Wasser auf und wird geschmeidig, wird praktisch auch zu einer Leine die leicht einsinkt - für mich alles äußerst sinnhaft und tauglich.
Die Leader sind dann abgestuft über verschiedene Stärken bis zu feinsten Tipps und rollen im Wurf sehr gut, halten die Fliegen im Zaun und strecken sich auch gut, je nachdem wie man die vorderen Bereiche zur Fliege dimensioniert, kann man all das kontrollieren.
Und wie mir berichtet wurde, sind die tapered Kaufleader nur gegrenzt "tapered" und verlaufen über große Längen einfach Level. Für mich macht das alles keinen Sinn mehr.
Und nein, ich wiege meine Leader nicht, nur die Übergänge habe ich mal überprüft und bin wie gesagt auf 0,70er umgestiegen. Mein Coach verzwirnt/verdrallt aus diesem Grund seine Leader aus dünnen Monos und bekommt so ideale Masseverhältnisse hin und eine gute Flexibilität. Roman Moser muss mal solche Leader in Kombination mit einem Übergang auf ein einzelnes Mono weiter hinten am Leader verkauft haben.
Und noch was, drüben im FFF wird gerade über Hechtleader sinniert. 0,40er Mono ist viel zu leicht, 0,60er Fluo unglaublich steif und ich bei 0,70er Maxima gelandet, dass Stahlvorfach sollte auch eine gewisse Stärke/Gewicht haben. Wenn man all das berücksichtigt hören die großen Hechtfliegen weitgehend das "Schlagen" auf. Ich bin übrigens ganz weg vom Stahl/Titan und nur noch das 0,70 Mono. Ist ein Experiment weil es die am schönsten fliegende Kombo ergibt.
LG,
Frank
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13.12.2023 18:10 |
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fly fish one
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Lieber Reinhard,
ich habe versucht mein Schnurstück mitten rein in den schwersten Teil der Leine zu setzen, also so wie ich das Original vorfand. Ich habe mir ehrlich gesagt dazu noch weiter keine Gedanken gemacht. Vielleicht hast Du Recht, aber ich muss mal testen. Ich will auf jeden Fall keine reine Wasserwurfleine.
LG,
Frank
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15.12.2023 08:54 |
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fly fish one
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Heute Test! Fliegt besser, sowohl Wasserwürfe als auch Überkopf. Das es keine reine Wasserwurfleine ist, oder in diese Richtung tendiert, wurde offensichtlich. Ich darf die Leine praktisch nur mit dem Vorfach neben mir ankern, vielleicht noch an die 1 Meter Hauptleine, aber dann ist der Ofen aus und sie kommt nicht mehr richtig in den Vorwurf.
Die rund 22 Gramm zerren schön an der Sage und bringen sie in eine feine Biegung, auch schön in den Wasserwürfen sofort in den Rückschwüngen spürbar. Das ist immer ein gutes Zeichen in den Wasserwürfen, wenn hier im Snake z.B. im Rückschwung die Leine schon richtig Druck in die Rute bringt, so dass es der Werfer sofort spürt und die Rute sich ordentlich biegt.
Ich glaube verbessern kann ich das Masseprofil nicht, so wie ich das auf meinem Erfahrungstand im Moment betrachte, sie rollt ohne abrupte Bewegungen, lastet den Blank schön aus, geht Überkopf und was mich sehr freut, auch als Wasserwurf super, hat eine amtliche Länge von jetzt 13 - 14 Meter, in die RL verlängert noch einen Tacken mehr - was will ich mehr? Jetzt noch einmal ein Test mit Polyleadern auf leicht sinkend und als Fliege eine echte Lachstubenfliege. Dann kann die Orkla kommen. Den Übergang zu den Leadern habe ich ja nicht verändert, den hatte ich lange vorher schon auf leicht sinkende Poly angepasst. Muss mal sehen, was in dieser Konstellation mein Gesamtgewicht zeigt, theoretisch muss ich sie noch etwas kürzen, wenn das alles zu schwer wird.
Im Moment kann ich in dieser Konstellation mit einem Eigenbautrockenfliegenleader 14er Trockenfliegen auf deutlich über 25 Meter Überkopf wie einen Hauch präsentieren! Das ist vom Prinzip unglaublich, aber genau das, was ich stets beschreibe: Hohe, bis sehr hohe absolute WG auf langen Leinen landen auf größten Distanzen wie "5er" Trockenfliegenleinen. Und im Vergleich, die 5er mit langer Leine, Gewicht 12 - 14 Gramm und die auf über 20 Meter und zwar deutlich, ist schon richtig krass schwierig, aber diese "8er Rio Gold fly fish one special" frisst Weite! Macht richtig Laune wenn man den Platz hat, so ungewöhnliche aber absolut sinnvolle Konstellationen zu fischen! Das ist wie mit 18' B&Ws, mit 80 Gramm, auf 23 Meter Leine mit Distanzen von deutlich über 30 Meter. Die landen auch nicht anders!! Kein Scherz! Die Masseprofile der auslaufende Frontleader und diese auf etlichen Metern sind identisch!! In bescheuerten Herstellerbilderprofilen kann man sowas natürlich nicht erkennen!
Masseprofil folgt und ich kann ja mal spaßeshalber die Leader einschließen. Wenn die Sonne mitspielt, liefere ich auch gerne Aufnahmen vom Wurf und Training mit ihr am Wasser. Und "Lola", "Die Geschmeidige Lola", ist mal sowas von scharf auf diese Leine!!!
LG,
Frank
Ich habe noch einen ich habe noch einen: Long Distance "Skagit" Special for Dry Flies!
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19.12.2023 18:16 |
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fly fish one
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Mein Messaufbau für das Wiegen von Leinen:
Ich mache das noch immer völlig hemdsärmelig, habe aber schon Megabauten von einem Kollegen gesehen. Wichtig ist, dass neben der "Waagschale" ein Aufbau steht, der die Leine auf die selbe Höhe bringt. Man sollte die Bücher direkt neben die Waagschale schieben, ich habe wegen dem Foto das jetzt nicht so genau genommen.
Die Messung erfolgt meterweise und die Leine wird meterweise in die Waagschale geschoben und verbleibt da auch. Um die Metergewichte zu erhalten muss man etwas rechnen und vom jeweils "letzten" Wert, also fortlaufend durch die ganze Messreihe, den "vorletzten" Wert subtrahieren. Der jeweilige letzte Messwert ist die Summe von n Messwerten und der vorletzte Messwert die Summe von n-1 Messwerten. Wenn ich das wie beschrieben subtrahiere erhalten ich genau den nten Messwert den ich suche.
Warum messen wir so?
Antwort: Um Messfehler nicht zu summieren, weil die relativen Messfehler der Waage bezogen auf den Einzelwert von ein 1 - 2 Gramm höher sind als auf die Summe von n Meterstücken mit in Summe höheren Messwerten usw. Irgend wie so ähnlich warum wir Ringabstände immer von der Spitze aus messen und nicht nacheinander gestaffelt. Auch das dient dazu Messfehler nicht zu summieren.
Mit ein bisschen MS Excel kann man das sehr schön in Tabellen erstellen und auch gleich Grafiken zeichnen lassen plus den Statistikfunktionen von Excel usw. bietet da viele Möglichkeiten.
Für diese Waagen taugen weder Briefwaagen noch Küchenwaagen, sondern sog. Feinwaagen oder Hash Waagen (so nennt man die glaube ich auch manchmal), die aber nicht teuer sind. Ich weiß meine Kosten nicht mehr, aber ich glaube ich habe so 130,- Euro ausgegeben, aber das geht mit sehr guter Genauigkeit noch deutlich günstiger. Meine Waage hat ein maximales Messgewicht von ca. 300 Gramm, dass sind 3 Tafeln Schokolade! Minimal schafft sie 0,05 Gramm. Sie hat eine Anzeige bis auf 1/100 Gramm, was aber nicht der Genauigkeit entspricht, die irgend wo im 1/10 Gramm Bereich liegt, nicht auf das 1/100 wie die Anzeige suggeriert.
LG,
Frank
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04.01.2024 16:51 |
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