Ringgröße - Wurfweiten bei Karpfenruten |
Reinhard 02
User
Dabei seit: 25.12.2010
Beiträge: 3.185
Herkunft: BaWü, Heidelberg
|
|
Ringgröße - Wurfweiten bei Karpfenruten |
|
Da mich interessiert, wieviel Einfluss die Ringgröße auf die Wurfweite hat, habe ich mich mal an den See begeben.
Objekte: 1. Eine 13` Daiwa Inliner, 2,75 lbs, eher parabolische Aktion.
2. Armalite SP, 12`, 2,75lbs
Auf die Daiwa habe ich eine Weitwurfberingung getapt, die bis auf den Startring auch bei den Inlinerversuchen draufblieb, wg. möglichen Einflusses der Ringgewichte.
Rolle: Shimano MGS 10000 mit weicher 15er Geflochtener und 50er Mono Schlagschnur.
Als Verbindung Hauptschnur - Schlagschnur habe ich einen NG - Knoten gemacht.
Gewicht: 80gr Weitwurfblei
Leider waren die Bedingungen schlecht, stürmischer Wind mit wechselnder Stärke, zum Glück genau von vorne. Daher habe ich dann auch nur die Versuche mit der Geflochtenen gemacht, ursprünglich wollte ich das Ganze auch noch mit 33er Mono machen als Vergleich.
Da der Wind direkt von vorne kam, gab es keinen Seitendruck auf die Schnur, der zu erhöhter Schnurreibung an den Ringen führen könnte.
Es war nicht so einfach, gleichmässige Würfe hinzukriegen. Nach dem Wurf habe ich immer ca. 5 Kurbelumdrehungen zur Schnurstraffung eingeholt und dann gezählt.
1. Setup: Daiwa Inliner. Entfernungen ca. 85-95 Umdrehungen, wobei die Masse ca. 87 - 90 war.
2. Setup: Daiwa nun mit Weitwurfberingung, ein 40er Starter wurde direkt vor die Inlineröffnung getapt.
Entfernungen: Ähnlich wie Inliner, aber im Schnitt höher, häufiger 90-93 U.
Also etwas mehr als bei 1., aber ich hatte auch das Gefühl, dass ich mich besser eingeworfen hatte.
Resultat: Die Startringöffnung machte in diesem Fall nicht den großen Unterschied, wie man hätte erwarten können.
3. Setup: Armalite mit Originalberingung, 5+1 mit 40er Starter. Wurfweiten quasi gleich der Daiwa mit Ringen.
4. Setup: Vor den 40er Starter kam ein hoher ca. 25er Klappring einer Brandungsrute.
Auch hier wieder ein sehr ähnliches Ergebniss wie mit der Standartberingung, aber mit einem höheren Schnitt. aber auch hier habe ich mich vielleicht einfach etwas besser eingeworfen.
Ich habe keinen einzigen Wurf über 100 Umdrehungen geschafft, was mir unter anderen Windbedingungen gelingt. Allerdings waren beide Ruten neu für mich.
Aber als Gesamtresultat dieses zugegebenermassen 1. einfachen Testes stelle ich mal fest: Große Startringe bringen bei dünner weicher Geflochtener keine besseren Ergebnisse, selbst kleine ( 25er) bis sehr kleine (6mm Innendurchmesser) erbringen keine spürbar schlechteren Ergebnisse, eher im Gegenteil, siehe Armalite.
Reinhard
Reinhard 02 hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Reinhard 02: 29.03.2016 17:03.
|
|
29.03.2016 17:00 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
Wernerbig
User
Dabei seit: 22.03.2015
Beiträge: 279
Herkunft: Saarburg
|
|
Hi Reinhard
Interessanter Versuch.
Und man sieht sehr schnell das die größte Unbekannte der Werfer an sich ist.
Je nach Tagesform können sich sehr verschiedene Ergebnisse heraus stellen.
Bei gleichem Setup.
Wobei das Ergebnis mit der Armalite und dem kleinen Starter schon überraschend für mich ist.
petri Werner
__________________ Ein guter Carp sollte mindestens so viel Bauch wie der Angler haben
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
|
|
29.03.2016 18:23 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
Reinhard 02
User
Dabei seit: 25.12.2010
Beiträge: 3.185
Herkunft: BaWü, Heidelberg
Themenstarter
|
|
@ Christian Ich gebe dir vollkommen recht, auch ich baue immer mit viel Ringen, aber obiger Test hat damit nichts zu tun! Es sind an beiden Ruten sogenannte Weitwurfberingungen, was die Anzahl der Ringe betrifft.
Das bedeutet vor allen Dingen einen sehr großen Abstand Rolle - Startring, was man bei einer höheren Ringzahl nicht hat.
Bei der Daiwa liegt der Inlinerring bei 101cm / Rollenhalteroberkante, der drangetapte 40er Ring bei 96cm.
Bei der Armalite sind es 102cm und 97 cm.
Wie weit sich die Ringgrößen bei einer entsprechenden 8+1 Beringung und einem dadurch gegebenen deutlich geringeren Abstand des Starter bemerkbar macht wäre ein nächster Test.
Und auch bei dickerer Monofile macht es vielleicht mehr aus??
Einen wichtigen Aspekt, den ich ja auch schon öfters angesprochen habe, hat Werner auf den Punkt gebracht: Der Werfer macht, neben Schnur und Rolle, wohl den Größten Ausschlag, wie weit man wirft!!
Reinhard
|
|
30.03.2016 10:01 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
chrischan
User
Dabei seit: 24.02.2010
Beiträge: 474
Herkunft: Berlin
|
|
Zitat: |
Original von Reinhard 02
..., aber obiger Test hat damit nichts zu tun! |
Moin, meine Aussage war in erster Linie auf den kleinen Startringdurchmesser der Armalite bezogen, da ich gerne mit vielen und kleinen Ringen arbeite:
"Große Startringe bringen bei dünner weicher Geflochtener keine besseren Ergebnisse"
und bei der Inliner handelt es sich ja quasi auch um eine "Vielberingte", wobei hier das Schlagen der ablaufenden Schnur weitestgehend verhindert wird.
Meine Frage bzgl. Startringabstände und -größe kommt daher, dass ich vor Ewigkeiten handgebaute Harrisons mit sehr geringem Startringabstand (25er oder 30er Größe) erworben habe. Bei einigen Rollengrößen gab es hier immer wieder Probleme, da sich die ablaufenden Schnurklänge um den Starter legten.
Bei meinen alten Sportex FBCs hatte ich dieses Problem ebenfalls bei härteren Monos und die sind ja 6+1 beringt.
Gruß
Christian
|
|
30.03.2016 11:15 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
Flow
User
Dabei seit: 01.10.2010
Beiträge: 760
|
|
Moin,
die großen Ringe fangen in erster Linie den Angler der dafür entsprechend löhnen soll
. Bei einer leichten, weichen, flexiblen Geflochtenen wundert es mich nicht dass es keinen Unterschied macht. Interessant wäre außerdem ein Versuch mit einer vergleichsweise schweren, steifen 0,45er Monofilen. Versuchs mal so zu beschreiben: die Geflochtene, wenn sie beim Wurf durch das sich entfernende Gewicht von der Rolle gezogen wird biegt sich direkt in die richtige Richtung und "verschwindet" durch die Ringe. Die relativ schwere, steife Monofile wird beim Wurf durch die höhere Massenträgheit beim Abwickeln in eine größere "Rotatitionsbewegung" versetzt und könnte durch größere Ringe leichter hinter dem Blei herkommen. Jetzt könnte man darüber spekulieren ob die Reibung in den Ringen durch größere Ringe verringert wird oder kleinere Ringe vielleicht sogar den Vorteil haben, dass die Schnur schneller die richtige Richtung bekommt und dadurch nicht so viel Energie in der Rotationsbewegung verschwindet
. Ganz ehrlich - wage zu behaupten, dass eine Rute mit 50er Starter nicht mehr Wurfweite bringt als mit 40er. Vielleicht erhöht ein 50er Starter die Chancen, dass die Perücke die gerade von der Rolle saust nicht so schnell stecken bleibt und sich die Montage auf nimmerwiedersehen verabschiedet
__________________ Grüße
Florian
Wer anderen eine Bratwurst brät - der hat ein Bratwurstbratgerät
!
|
|
30.03.2016 18:53 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
|
Impressum
Datenschutzerklärung (DSGVO)
|