Herstellkosten eines Blanks |
Ralf
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Richtig: wer High-end will muss auch tiefer in die Tasche greifen, als der Otto-Normal-Zanderpeitschenschwinger, dem der "VW Passat" anstelle des "Porsche" reicht.
Und natürlich ist es mir persönlich völlig egal, ob ich mir meine Traumrute für 250 € oder für 500 € baue, da bin ich voll auf deiner Seite. Da schaue ich nicht auf den Euro und nehme das beste was ich kriegen kann - zumal mich der Aufbau ja nichts kostet.
Anders sieht es aus, wenn du für Freunde oder Fremde baust: da bist du immer in dem Spagat, für möglichst kleines Geld möglichst viel Gegenwert für den Kunden erhalten zu wollen. Nicht jeder der eine Handgebaute anpeilt ist bereit, 500 € oder mehr dafür hinzulegen. Meine Erfahrung ist, dass man zum Beispiel eine Spinnrute im Endpreis-Bereich von 230-300 € relativ gut verkaufen kann. Darüber wird die Luft schon deutlich dünner, wenn man nicht "Handmade by CMW" oder was vergleichbar Renommiertes auf das fertige Werk pinseln kann. Das heißt wenn du mehr als 5 oder 10 Ruten pro Jahr bauen willst kannst du den "1a-Nobel-Blank" meist nicht anbieten, weil es den Rahmen dessen sprengt, was das Gros der Leute investieren möchte. Um auf einen Endpreis von 250 € zu kommen darf der Blank nicht teurer sein als 80-90 €, man will ja auch noch vernünftige Ringe verbauen und ein bisschen was verdienen (natürlich nur wenn es um Fremdkunden geht, im Freundeskreis reicht meist ne Kiste Bier).
Aus dieser Sachlage heraus stellt sich mir die Eingangsfrage, wie groß denn wirklich die Unterschiede im Nutzen für den Angler sind zwischen
- einer FireNeedle im mittleren Preissegment
- und einer SS3 oder einer CTS oder einer FishingArt, die das 2-3 fache kostet.
Ich würde aus meiner eigenen Erfahrung heraus schätzen, dass etwa 75% der Kunden mit einem mittelpreisigen Blank sehr zufrieden sind. Etwa 25% sucht das gewisse Extra und greift dafür auch gerne tiefer in die Tasche. Vielleicht sind es auch weniger als 25%.
__________________ Gruß Ralf
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25.01.2018 11:56 |
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MeFo-Schreck
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Zitat: |
Original von Il Dottore
Hi nochmal,
Und hier sind wir auch wieder bei Axels Punkt Manpower... welcher Hersteller testet wirklich Hunderte von unterschiedlichen Blanks??? Das kann mir keiner erzählen das die alle einmal aufgebaut wurden und von einem Checker gefischt, verbessert, wieder gefischt usw..... |
Hunderte von verschiedenen Prototypen zum vergleichen/testen werden wohl auch bei einem Premium-Hersteller sicherlich nicht hergestellt.
Aber da kommt es eben auch auf die Erfahrung, das passende technische "Knoff-Hoff" der Entwickler an
die Vorgaben machen können.
Und auch diese Expertise ist etwas, die nicht "für lau" zu bekommen ist und die bezahlt werden muss!
__________________ Gruß
Axel/MeFo-Schreck
Fishing-The thin line between living and being alive!
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25.01.2018 11:58 |
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MeFo-Schreck
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Zitat: |
Original von Ralf
Ich würde aus meiner eigenen Erfahrung heraus schätzen, dass etwa 75% der Kunden mit einem mittelpreisigen Blank sehr zufrieden sind. Etwa 25% sucht das gewisse Extra und greift dafür auch gerne tiefer in die Tasche. Vielleicht sind es auch weniger als 25%. |
Ich würde diese Quote sogar eher bei 90 % zu 10 % setzen
__________________ Gruß
Axel/MeFo-Schreck
Fishing-The thin line between living and being alive!
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25.01.2018 12:01 |
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Ralf
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__________________ Gruß Ralf
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25.01.2018 12:57 |
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Tölkie
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- einer FireNeedle im mittleren Preissegment
- und einer SS3 oder einer CTS oder einer FishingArt, die das 2-3 fache kostet.
Schau mal und hier wird es ganz spannend :-) aus meiner Sicht!
Ich habe zB meine SS3 gegen die FN eingetauscht, weil die für mich der moderne Blank war und auch eine bessere Rückmeldung :-) hatte.
(Bei den SS Modellen bin ich mir nicht sicher was da wirklich geliefert wird. Anhand von Produktbeschreibungen erfährst Du nix, im Gegensatz zu FA und CTS, da finde ich kann man das besser einschätzen.)
Aber Stand heute habe ich meine FN gegen eine FA getauscht, weil ich die noch ein Ticken besser finde. Aber die ist nicht 50 % besser, weil sie 50% mehr kostet.
Hatte ich auch schon erklärt, bei FA kriegst du nicht nur eine oder zwei Längen, sondern ganz viele, gepaart mit vielen verschiedenen WG :-) und daher produziert FA nicht gleich 50 oder noch mehr Blanks von einer Type, sondern individuell :-). Folglich hast Du einfach deutlich höhere Produktionskosten. Ich würde sagen, der Standort PL ist zu dem teurer als China.
Wenn Du einen 9f Blank mit einem WG von 40/60 oder 90 Gramm suchst, bist Du bei FN gut aufgestellt. Willste den Blank aber lieber länger oder kürzer haben, dann bietet FA mehr Möglichkeiten. Magst Du den Blank vl. auch noch als Einteiler oder lieber nur mit 17WG, dann kriegste den bei FA.
Das ist das was Du als Mehrwert dem Kunden verkaufen kannst und das ist doch auch das was ein Kunde sucht, der sich eine Rute aufbauen lassen will und keine Beschränkung in Länge, Teilung oder WG.
Das ist zumindest das was ich schätze neben der Topqualität :-).
LGB
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25.01.2018 14:34 |
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seele
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Zitat: |
Original von Ralf
Anders sieht es aus, wenn du für Freunde oder Fremde baust: da bist du immer in dem Spagat, für möglichst kleines Geld möglichst viel Gegenwert für den Kunden erhalten zu wollen. Nicht jeder der eine Handgebaute anpeilt ist bereit, 500 € oder mehr dafür hinzulegen. Meine Erfahrung ist, dass man zum Beispiel eine Spinnrute im Endpreis-Bereich von 230-300 € relativ gut verkaufen kann. Darüber wird die Luft schon deutlich dünner, wenn man nicht "Handmade by CMW" oder was vergleichbar Renommiertes auf das fertige Werk pinseln kann. Das heißt wenn du mehr als 5 oder 10 Ruten pro Jahr bauen willst kannst du den "1a-Nobel-Blank" meist nicht anbieten, weil es den Rahmen dessen sprengt, was das Gros der Leute investieren möchte. Um auf einen Endpreis von 250 € zu kommen darf der Blank nicht teurer sein als 80-90 €, man will ja auch noch vernünftige Ringe verbauen und ein bisschen was verdienen (natürlich nur wenn es um Fremdkunden geht, im Freundeskreis reicht meist ne Kiste Bier).
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Also wenn du für 250 Euro einen 90 Euro Blank verwendest, dann verkaufst du dich aber auch sauber unter Wert. Wie du schon sagst, anständige Ringe noch drauf, min.35 Euro, Rollenhalter 10 Euro, Griff 10 Euro, Enkappe/Zierringe 10 Euro, Lack/Kleber/Verbrauchsmaterial 10 Euro, Versandkosten vom Dealer 10 Euro, macht für dich dann magere 75 Euro. Wenn ich so dran denke wie viel Kunden ich wie lange und vor Allem wie oft ohne Auftrag berate, kommt da ein ganz schön mickriger Stundenlohn raus. Und das wirklich tolle Handwerk "Rutenbau" wird zum Dumpingpreis verschleudert, schade eigentlich. Es steckt viel Wissen dahinter, das man sich nicht von heute auf morgen im Internet erwerben kann, man muss auf die Schnauze fallen und seine eigenen Erfahrungen machen.
Zum eigentlichen Thema. Es ist doch ein bisschen wie mit dem Wein. Der eine sagt 2,50 Euro für ne Flasche Wein, da kriegst schon nen ganz Guten, beim Nächsten sind es 10 Euro und wiederrum ein Anderer sagt unter 15 Euro gibts doch nur Fusel.
Solang es kein anerkanntes Messverfahren (Stichwort Prüfstand beim KFZ) gibt, das aussagt diese Rute ist so oder so gut, bleibt es immer noch viel subjektives Empfinden. Und selbst dann macht ein starker Motor allein noch kein gutes Auto.
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25.01.2018 14:41 |
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Il Dottore
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Zitat: |
Original von MeFo-Schreck
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Original von Il Dottore
Hi nochmal,
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Hunderte von verschiedenen Prototypen zum vergleichen/testen werden wohl auch bei einem Premium-Hersteller sicherlich nicht hergestellt.
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Dem ist nichts mehr hinzuzufügen! Dem ist auf jeden Fall so, diese Leute muss man haben... Der Shimano Chef-Entwickler soll ja auch zu Daiwa gewechselt haben.....Auch hier tobt der Kampf.
Grüße
Otti
__________________ Früher war die Zukunft auch noch besser !
Meine Infoseite:
ORRC-Rutenbau-Info
Mein Shop:
Gattenhaus-Shop
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25.01.2018 17:53 |
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Il Dottore
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Zitat: |
Original von seele
Also wenn du für 250 Euro einen 90 Euro Blank verwendest, dann verkaufst du dich aber auch sauber unter Wert. Wie du schon sagst, anständige Ringe noch drauf, min.35 Euro, Rollenhalter 10 Euro, Griff 10 Euro, Enkappe/Zierringe 10 Euro, Lack/Kleber/Verbrauchsmaterial 10 Euro, Versandkosten vom Dealer 10 Euro, macht für dich dann magere 75 Euro. Wenn ich so dran denke wie viel Kunden ich wie lange und vor Allem wie oft ohne Auftrag berate, kommt da ein ganz schön mickriger Stundenlohn raus. Und das wirklich tolle Handwerk "Rutenbau" wird zum Dumpingpreis verschleudert, schade eigentlich. Es steckt viel Wissen dahinter, das man sich nicht von heute auf morgen im Internet erwerben kann, man muss auf die Schnauze fallen und seine eigenen Erfahrungen machen.
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100% wahr !! Leider..
Wenn man dann zudem noch versucht günstiger zu werden und z.B. an den Ringen spart und es dem Kunden auch so mitteilt.Natürlich knallt es wie der Teufel will, dummerweise, wie auch immer, eine Einlage raus, ja dann ist der Bock fett. Der Kunde weiß oder will nichts mehr von den günstigeren Ringen wissen und es heißt dann, " oh der Rutenbauer XY hat mir Billigringe verscheuert, und für die Reparatur will er jetzt auch noch Geld....." Ein Horror, bei dem man nur verlieren kann.
Manchmal ist es einfach besser die eine oder andere Rute nicht zu bauen.
Grüße
Otti
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25.01.2018 18:03 |
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