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Zum Ende der Seite springen Alte Hardy mit Spitzenbruch repariert
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Maqua Maqua ist männlich
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Alte Hardy mit Spitzenbruch repariert Zum Portal Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Meine zweite Kohlefaserrute, die ich mir als Jugendlicher in den späten 70er Jahren mühsam zusammengespart hatte, war eine 6er Rute mit 9 Füssen.
Laut Aussage des Luxemburger Händlers war es ein Prototyp von Hardy, unbeschriftet.
Nachdem ich ausgiebig und mit wachsender Begeisterung vor seinem Laden probegewedelt hatte, konnte ich ihm nach langem Zureden und unter Zuhilfenahme einer beachtlichen Summe der guten alten D-Mark den Stecken abschwatzen.
Lange Jahre war sie danach meine absolute Lieblingsrute, bis mir eines Tages so ein Pfosten, den ich beim Fischen dabei hatte, auf die Spitze trat und schon war das gute Stück 15cm kürzer. :cry: Teufel
Danach stand die Rute dann rund 30 Jahre rum, weil ich mir eine Reparatur nicht zutraute und mittlerweile ausreichend Ersatz hatte.

Trotz des Schadens, habe ich es nie fertiggebracht die Rute zu entsorgen, weil mein Herz dran hing und die Rute so tolle Wurfeigenschaften hatte.
Nun habe ich doch einen Reparaturversuch unternommen und es hat geklappt, die Rute erstrahlt in neuem Glanz! :l:
Ich möchte hier mal beschreiben, wie ich das gemacht habe, vielleicht kann das ja mal jemand brauchen.

Zunächt habe ich die komplette Rute gestrippt und den alten Lack komplett entfernt
Die alte Spitze der Rute gab es nicht mehr, also musste eine Ersatzspitze her.
Nachdem diese gefunden und abgelängt war, wurden die beiden Teile verheiratet.
Dazu wurde ein passendes Stück einer Vollkarbonspitze abgelängt, von unten in den Blank eingeführt und mit 2K-Epoxy verklebt.
Auf die oben herausragende Vollkarbonspitze wurde dann mit viel Epoxy auch die neue Rutenspitze aufgeklebt und die beiden Teile press zusammen geschoben.

Nachdem der Kleber einige Tage Zeit zum Durchhärten bekam, habe ich den Blank anschließend geschliffen, zum Schluss mit 1000er Papier.
Anschließend wurde er 2 mal mit Hartöl behandelt, was ich einer Lackierung vorziehe, da kein nennenswertes, zusätzliches Gewicht auf den Blank kommt.
Anschließend wurde die Rute fertig aufgebaut mit einem Rollenhalter mit Ebenholzspacer, 2 Führungsringe TAC SLIMSIC-Titanium und mit Pacbay Minima Einstegringen.
Die Minima Ringe sind ein Experiment, gefallen mir besser als herkömmliche Einstegringe weil sie richtig rund sind und etwas weiter vom Blank abstehen.
Zudem sind sie erstaunlich leicht, mal sehen wie sie sich auf Dauer bewähren.
Als Spitzenring habe ich einen Seaguide FT-L verwendet.

Dann erfolgte das erste Probewerfen und ich war sofort wieder von der Rute begeistert.
Eine 6er Pounch machte richtig Spass, war aber gewichtsmäßig noch nicht das Ende, da geht noch mehr!
Was aber viel wichtiger war, die Bruchstelle hielt auch bei richtig harter Werferei.

Lediglich die Nahtstelle wurde wieder etwas sichtbarer, wahrscheinlich durch allerkleinste Bewegungen in diesem Bereich.
Obwohl ein befreundeter Rutenbauer mir riet, dieses kosmetische Problem zu ignorieren, lies mir das keine Ruhe und dann kam ich auf die richtige Idee.
Mir schwebte eine "Schienung" in Längsrichtung über der Nahtstelle vor, damit der Blank an dieser Stelle nicht nur von innen, sondern auch von außen verklebt ist.
Dazu hobelte ich mit einem Messer von einem etwa 4cm langen Blankstück ganz feine Carbon-Splitter ab.
Dann habe ich den Blank an der Nahtstelle etwas dünner geschliffen, mit 2K-Epoxy Kleber eingestrichen, die Carbon Splitter rund um den Blank in den Kleber gelegt und mit einem Dyneemafaden das Ganze knallhart umwickelt.
Nach der Trocknung muss das Ganze dann wieder nahezu runter geschliffen werden, lediglich eine dünne Schicht der Carbonsplitter liegt als "Schienung" über der Nahtstelle.
Die behandelte Stelle wurde dann nochmal nachgeölt und ist optisch nicht mehr erkennbar.
Auch bei wildester Werferei wird keine Nahtstelle mehr sichtbar, perfekt!

Das erste Bild zeigt die reparierte Bruchstelle und die verwendeten Kohlefaserspäne für die Schienung.

Maqua hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
DSCN2483_1.jpg DSCN2478_1.jpg DSCN2476_1.jpg DSCN2488_1.jpg

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Maqua: 09.03.2018 13:37.

09.03.2018 13:34 Maqua ist offline Beiträge von Maqua suchen Nehmen Sie Maqua in Ihre Freundesliste auf
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Reinhard 02 Reinhard 02 ist männlich
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Klasse Idee mit der "Schienung" Daumenhoch2

Der Zwischenraum zwischen den Schienen ist jetzt nur mit Epoxy gefüllt?
Oder liegen die Schienen press aneinander?

Reinhard
09.03.2018 13:51 Reinhard 02 ist offline E-Mail an Reinhard 02 senden Beiträge von Reinhard 02 suchen Nehmen Sie Reinhard 02 in Ihre Freundesliste auf
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Die Carbonsplitter liegen press aneinander rund um den Blank.
Das Ganze nochmal knallhart mit Dyneema umwickelt, damit keine Hohlräume entstehen.
Nach der Trocknung dann alles beigeschliffen.
09.03.2018 13:56 Maqua ist offline Beiträge von Maqua suchen Nehmen Sie Maqua in Ihre Freundesliste auf
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