FAN-Thread Methoden/Daten zur Blankvermessung |
Olaf Karsten
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FAN-Thread Methoden/Daten zur Blankvermessung |
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DISCLAIMER: Das hier ist ein FAN-Thread. Hier gehören Messschieber und anderes "wissenschaftliches" Gerät zur Grundausstattung. Wer Allergien gegen angewandte Wissenschaft hat oder noch keine 18 Jahre alt ist, sollte hier schleunigst umkehren.
Alle anderen sind herzlich Willkommen hier ungestört von den "Schwippwippern" mehr oder weniger wissenschaftliches von sich zu geben. Thema beschränken wir hier mal auf Blanks und Ruten, sonst artet das aus.
Viel Spaß
Olaf
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12.10.2009 07:19 |
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derextremexxl
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Gute Idee - auch wenn jetzt einige nur den Kopf schütteln werden, denn sicherlich gibt es hier bald hochwissenschaftliche Beiträge
Also ich plädiere mal dafür, eine Einheitliche Klassifizierung der Blanks zu bekommen. Sicherlich gibt es dies bereits mit dem Wurfgewicht einer Rute, allerdings schwanken diese Angaben doch recht stark gerade von "Hersteller" zu "Hersteller". Gerade wenn man Blanks blind zumindest annähernd vergleichen will wären einige einheitliche Angaben die aus einheitlichen Messmethoden hervorgehen doch wünschenswert.
Grundsätzich ist die Blankwahl aus meiner Sicht aber sehr individuell von jedem einzelnen Angler abhängig was mit keiner möglichen Messmethode oder theoretischen/wissenschaftlichen Thesen zu begründen wäre. Aber wie Olaf ja bereits schrieb ist dies hier keine Grundsatzfrage ob sinnvoll oder nicht, sondern soll mal einem ausschweifenden Fachsimpeln über Dinge werden welche vielleicht nicht einmal sinnvoll sind. Sicherlich werden wir hier bald auf die wildesten und und abentheuerlichsten neuen Begriffe stoßen
Wünschenswert wären aus meiner Sicht folgende Angaben eines Blanks: - Gesamtlänge
- Länge der einzelnen Teile
- Gewicht der einzelnen Teile
- Aktion (Spitzenaktion, parabolisch usw)
- Durchmesser in der Spitze
- Durchmesser Handteil
- Schnelligkeit des Blanks (Rückstellvermögen) - nur wie messen?
- Gewicht welches für eine bestimmte Auslenkung eines Blanks benötigt wird (Wurfgewicht!?)
Na denn mal fröhliches, theoretisches, wissenschaftliches und was weiß ich noch alles Fachsimpeln
Alex
__________________ www.rutenschmied.de
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12.10.2009 09:27 |
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fluefiske
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Mit der Wandstärke könnte ich auch was anfangen.
Denn in Verbindung mit Aussendurchmesser und Gewicht sagt mir die WS etwas über die Robustheit aus.
Gruß Erich
__________________ Kaum macht mans richtig - schon klappts
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12.10.2009 09:44 |
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Margaux
User

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Zitat: |
Original von derextremexxl
Gute Idee - auch wenn jetzt einige nur den Kopf schütteln werden, denn sicherlich gibt es hier bald hochwissenschaftliche Beiträge
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Ganz wunderbar, ich werde vergnügt mitlesen
Einen "theoretischen" Thread aufzumachen, ist wirklich sinnvill, er entlastet quasi die praxis-orientierten Themen und hier kann man sich ungestört voll über die technischen Feinheiten und Finessen auslassen
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12.10.2009 11:23 |
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UGLYSTICK
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Hallo "Wissenschaftliche" Rutenbaugemeinde,
da ich beruflich sehr viel mit Trägheitsmomenten und dgl. zu tun habe,
möchte ich mich hier auch mal "klugsch..." einbringen.
Prinzpiell ist es möglich bei bekannter Wandstärke und Konus eine Art Biegeline für jeden Blank zu ermitteln.
Dies kann man unabhängig von der angehängten Last durchführen, da die Last proportional zur Steifigkeit ist, d.h. bei doppelter Last biegt sich der Blank auch doppelt durch - rein theoretisch.
Wichtig bei dieser Methode ist natürlich die Einteilung des Blanks in "unendlich" viele Abschnitte mit bekannter Wandungsstärke und AD am Anfang und Ende des Abschnittes.
Unendlich deswegen, da der sich der Konus bei vielen Blanks über die Länge verändert - z.B. bei spitzenbetonten Blanks wird der Konus zur Spitze stärker ausgeprägt sein als im Mittelteil.
Bei dünneren STs sollte deshalb der Abschnitts-Abstand geringer sein als im steiferen HT.
Das muß man halt einfach probieren oder mathematisch lösen.
Vorausgesetzt das E-Modul (für Biegung) des Blank-Materials ist bekannt, kann man relativ genau die Biegelinie simulieren.
Richtig schwierig wirds aber, falls sich das Elastizitätsmodul auch noch ändert, z.B. durch Faserverstärkung (Kev) in bestimmten Bereichen.
Wenn man dann die Biegelinie auf einem Blatt Papier vor sich sieht, kann man viele Rückschlüsse auf die Blank-Eigenschaften ziehen.
Z.b. Auslenkung bei 3,5° - Rückstellvermögen - Aktion etc...
Oh jeh - das ist schon sehr theoretisch - wirklich was für Wissenschafts-Freaks.
Ach ja - ich benutzte diese Methode nicht, sondern begrabble lieber...
Aber machbar wäre es...
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12.10.2009 11:35 |
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UGLYSTICK
User

Dabei seit: 14.10.2008
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Herkunft: Augsburg
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Noch ein Nachtrag:
Ich wäre gerne bereit, das Beschriebene bei den VHFs aus dem Harrison-Fan-Thread (den ich mit Schmunzeln verfolgt habe) durchzuführen.
Leider fische ich keine VHF - deswegen benötige ich hierfür die ADs und WSs - am HT in ca. 5cm Abständen und ST so ca. 1-3cm.
Ich stelle dann hier eine Vergleichsgraphik rein und dann sehen wir, ob die mathematische Biegeline der "Realität" gleichkommt.
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12.10.2009 12:00 |
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UGLYSTICK
User

Dabei seit: 14.10.2008
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Herkunft: Augsburg
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Und Nochmal...
Wichtig wäre auch noch die Auslenkung des Blanks in gedachter Verlängerung des HTs bei bestimmten angehängten Gewichten, zb. 50g / 100g ++ je mehr Gewichtsvariationen, umso besser.
Hiermit wäre auch das unbekannte "E-Modul" ermittelbar.
Wäre doch mal interessant - oder?
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12.10.2009 12:10 |
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Schleien-Stefan
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Dabei seit: 03.10.2008
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Dann bin ich mal gespannt wer eine VHF zum Zerschneiden zur Verfügung stellt, denn anders wird man die Wandstärke wohl kaum ermitteln können, oder?
__________________ .
Bitte beachten: Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware! Du darfst sie kostenlos nutzen, allerdings ist sie nicht Open Source, das heisst Du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
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12.10.2009 13:48 |
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UGLYSTICK
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Dabei seit: 14.10.2008
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Mein Vorschlag:
Ausmessen des HT - Wandungsstärke am Überschub und Fuß => falls gleich, kann man davon ausgehen, daß gleichviele Lagen gewickelt wurden (was beim HT wohl der Fall sein wird).
Ansonsten nehme ich ein geometrisches Mittel -> Diese Ungenauigkeit ist vernachlässigbar.
Dasselbe gilt auch für das ST...
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12.10.2009 13:59 |
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hirs
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Herkunft: Oberpfalz
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Zitat: |
da ich beruflich sehr viel mit Trägheitsmomenten und dgl. zu tun habe |
kommt bei mir auch ab und zu mal vor
gruß Matthias
__________________ Matthias
Wer aus Scheiße Bonbons formt hält noch lange keine Schokolade in der Hand
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12.10.2009 21:36 |
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Olaf Karsten
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Dabei seit: 01.02.2008
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Themenstarter
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Zitat: |
Original von derextremexxl
Wünschenswert wären aus meiner Sicht folgende Angaben eines Blanks: - Gesamtlänge
- Länge der einzelnen Teile
- Gewicht der einzelnen Teile
- Aktion (Spitzenaktion, parabolisch usw)
- Durchmesser in der Spitze
- Durchmesser Handteil
- Schnelligkeit des Blanks (Rückstellvermögen) - nur wie messen?
- Gewicht welches für eine bestimmte Auslenkung eines Blanks benötigt wird (Wurfgewicht!?)
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Versuchen wir es mal. :-)
Länge, Durchmesser und Gewicht ist ja unproblematisch. Könnten wir heute mit sogar bei den Messschieberallergikern bekannten und anerkannten Meßmethoden feststellen.
Danach wird es komplexer:
Aktion und Wurfgewicht. Im Grunde sind es dort oft ähnliche Ansätze. Ob nun irgendwelche Gradmethoden oder das URRS/CCS. Es wird das zu einer bestimmten Auslenkung benötigte Gewicht ermittelt.
Ich halte in dem Punkt das URRS für den theoretisch besseren Ansatz und auch praktikabel. Zur Erinnerung: Hier wird das Gewicht gemessen, das notwendig ist um den Blank um(!) ein Drittel seiner Länge auszulenken. Mit einfachen Worten: Wenn der Blank 3m lang ist, wird soviel Gewicht an die Spritze gehangen, bis diese sich einen Meter vom Ruehpunkt ausgesehen nach unten gebogen hat. In diesem Zustand misst man dann auch den Winkel den die Rutenspitze beschreibt. Man hat dann nicht nur ein Maß für die Kraft, sondern auch den sogenannten Aktionswinkel bestimmt, der nichts anderes ist als ein Maß für die Aktion. Man hat also für beide Sachen standardisierte Werte.
Der kleine aber entscheidende Unterschied ist die Normierung der Auslenkung auf 1/3 der Rutenauslenkung.
Das geht in der Praxis auch alles noch halbwegs mit Boardmitteln zu messen. Es wird allerdings schwieriger, je kräftiger die Ruten sind. Wenn man an eine 3 Meter Rute 500g hängt, dann braucht man am anderen Ende schon eine stabile Halterung.
Die ganzen Messansätze sind übrigens längst nicht neu und zumindest die, die ich kenne, stammen alle aus dem Bereich der Fliegenfischer. Die funktionieren eben oft in der praktischen Anwendung problemlos für kürzere und recht "leichte" Ruten. Umso länger und umso kräftiger die Ruten werden umso schwieriger wird die Handhabung der Messung in der Praxis. Das liegt daran, dass es dann eine recht kräftige Einspannvorrichtung für die Ruten/Blanks braucht.
So jetzt die Rückstellgeschwindigkeit, Schnelliglkeit, Spritzigkeit - was immer man dazu sagt:
Auch da verfolgen alle mir bekannten Versuche die gleichen Ansätze. Nämlich die Messung der Frequenz des Blanks. Das dürfte im Wesentlichen auch unstrittig sein. Hier ist nur die Frage wie man das pragmatisch misst. Normaler Weise sind dazu recht teure Geräte notwendig.
Ich habe das nach Ideengebung des URRS auch ausserhalb von Fliegenruten versucht - z.B. mit den fixen vhfs. Mit der heutigen Technik geht das schon. Es ist aber etwas aufwendiger als wiegen und Länge messen. Man versetzt den Blank/Rute an der Spitze (hinten fest eingespannt) in Schwingung und filmt das. Dann kann man hinterher in der Zeitlupe am PC die Anzahl der Schwingungen in einem bestimmten Zeitabschnitt zählen und das ist ja nichts anderes als die Frequenz. Die Hersteller hätten das natürlich deutlich einfacher. Die haben die Zahlen und die Technik.
Etwas aufwendig, aber eine spannende Kennzahl. Man kann da zum Beispiel sehr deutlich erkennen, wie sich unterschiedliche Beringungskonzepte auswirken - in der Form, um wieviel sie die natürliche Frequenz des Blanks verringern.
So weit erstmal
Im Grunde ist also alles verfügbar. Man müsste es nur machen ...
Wie so oft im Leben.
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13.10.2009 08:20 |
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Olaf Karsten
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Dabei seit: 01.02.2008
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RE: FAN-Thread Methoden/Daten zur Blankvermessung |
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Ich bringe mal noch eine weitere Zahl in die Diskussion. Die englischsprachigen nennen das glaube ich "Tip Heavy Weight" - ich würde mal frei in "Kopflastigkeit"übersetzen. Auch spannend für das Feeling wie ich finde.
Messen tut man das am Balancepoint. Man hält dort schlicht die Rute auf dem Finger und wiegt auf der Waage, wieviel die Spitze drückt. Braucht man natürlich was Feineres als Muttis Küchenwaage. Sollte aber ohnehin jeder Rutenbauer haben - eine anständige Waage.
Da wir über Blanks diskutieren, gibt es ja noch keinen fixierten Balance Punkt. Zudem muss man diesen standardisieren, wenn er vergleichbar sein soll. Man könnte also sagen bei x% (10 wäre mein Vorschlag) der Rutenlänge vom Ende weg gemessen, ermittelt man diese Kopflastigkeit des Blanks. Ist simpler nicht mehr zu haben.
Um Mißverständnissen vorzubeugen. Eine solche Kennzahl sagt nichts darüber aus, ob eine fertige Rute kopflastig wäre oder nicht. Sie ermöglicht nur den Vergleich zwei Blanks. Ein Blank mit einere geringeren Kennzahl hätte eben von Geburt an eine ausgewogenere Gewichtsverteilung.
Die Kennzalhl ist aus meiner Sicht einfacher und mental besser verarbeitbar, als zum Beispiel das Einzelgewicht der Rutenteile. Für mich ist das zum Beispiel von untergeordnetem Interesse. Ich kann für mich schlicht daraus nicht viel ableiten. Vielleicht kann mich da aber mal jemand aufklären.
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13.10.2009 08:33 |
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AngelDet
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Jetzt also hier Konzentration der "Messtechniker", ich bin mal gespannt.
Man kann die Sache auch anders herum angehen, was hat man an meßtechnischen Ressourcen denn zur Verfügung.
Hätte ich den sehnlichst gewünschten 3D-Tomographen, wäre einiges ganz einfach.
Man kann sich relativ leicht beschaffen:
- Zollstock (mm ungenau)
- Bandmaß (mm etwas genauer)
- Langes festes Maßlineal (2m, 3m +) (mm in Flucht noch genauer)
- Schieblehre mit Nonius (1/10mm)
- Schieblehre Digital (1/100mm)
- Mikrometerschraube (1/1000mm)
- Küchenwaage Digital (1g o. 2g, bis ca 2kg o. 5kg)
- Feinwaage (0,01g, bis 100g)
Etwas aufwendiger:
- DIGICAM Kamera Digital + Videofunktion
- Mikroskop (Digital)
- Laserpointer, Laserwaage
Damit kann man schon eine ganze Menge anstellen.
Für die Feinbelastungen braucht man kleine Gewichte, hier tut es auch ein Behälter mit Granulaten, den man nachwiegt. Schneller sind definierte feste Gewichtsstücke, sofern man eine schrittweise Kurve ermitteln will.
Für die Grobbelastungen braucht man einige kg Gewichte, so 1 bis 10kg.
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13.10.2009 18:27 |
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Schleien-Stefan
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Zitat: |
Original von AngelDetFür die Grobbelastungen brauche man einige kg Gewichte, so 1 bis 10kg. |
Mein Gott, was hast Du vor?
Egal was man sonst so von den Jungs von Profiblinker hält, die haben auf ihrer aktuellen DVD einen ganz lustigen Versuch: Mit der Blechpeitsche zerrt einer hinten wie ein Ochse, gemessene Kraft am Griff war glaube ich ~12kg. Davon kommen dann über die Schnur ich meine unter 2kg an.
Was genau willst Du testen wenn Du 10kg anhängst? Wer hält hinten mit 100kg gegen? Und welchen Blank zerstörst Du bei dem Versuch?
Ich schaue nachher das Video noch mal an und stelle den exakten Wert ein, der auf dem Video gezeigt wird. Würde euch ja die Sequenz mal ausschneiden, aber das ist urheberrechtlich ja nicht drin.
Ich würde mich über Messwerte freuen, nur sollte man im Auge behalten das die auch wirklich praktisch von uns ermittelt werden können. Sonst macht das wenig Sinn, dann bleibt eine Wunschliste für Hersteller und Distributoren übrig. Und das die wirklich vergleichbar sein wollen glaube ich nicht dran.
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13.10.2009 19:01 |
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AngelDet
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Zitat: |
Original von Schleien-Stefan
Was genau willst Du testen wenn Du 10kg anhängst? Wer hält hinten mit 100kg gegen? Und welchen Blank zerstörst Du bei dem Versuch?
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5kg echtes Zuggewicht vorne an der Schnur, ca 15-20kg übersetzte Gegenhebelkraft am Vorgriff, das finde ich nicht besonders wild.
Hab ich ja schon gezeigt ...
Braucht man halt ein paar Muckies, und vorher gut essen!
Bei sehr hoher Belastung verkürzt sich der wirkende Rutenhebel dann zum Glück, die Rute bleibt nicht stehen, ca. auf die Hälfte weggebogen. Und bei 1,40m Hebel und bei 70cm greifen ist das so extrem durchgebogen dann nur das doppelte, d.h. z.B. 7kg Schnurzug sind durch den kurzen Hebel gegen den längeren Hebel 14kg gegenzuhalten. Bei wirklich 15kg Schnurzug kommen einige mechanische Komponenten wie normale auch große Stationärrollenbügel+Rotoren oder normale DPS-Kunststoffrollenhalter in Bruchgefahr. Die allermeisten selbst schweren Ruten dürften da unterhalb der 2fachen hingegriffenen Grifflänge hingebogen werden.
Das mit dem brechenden normalen Rollenhalter testen einige beim Popper- o. Wels-Fischen anscheinend öfter aus.
Erstmal ist aber die Feinbelastung viel entscheidender für die Blank+Rutenklassifizierung!
Das Verhalten unter hoher Grobbelastung und Vollausschlag kann einem nur etwas über die in der Rute steckenden Reserven sagen.
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13.10.2009 19:48 |
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derextremexxl
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d Skype-Name: derextremexxl
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Denke auch wür benötigen erst mal nur Gewichte um den Wufgewichtsbereich.
Extrem-Belastungstests lassen wir mal noch aussen vor.
Stelle mir gerade vor wie Det Nachts um halb eins im Schlafanzug eine Rute im Halbkreis hält mit 4kg Gewicht vorne dran
Wäre dann Einsatz am Limit
Grüße,
Alex
__________________ www.rutenschmied.de
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13.10.2009 19:55 |
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UGLYSTICK
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Dabei seit: 14.10.2008
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Zitat: |
Erstmal ist aber die Feinbelastung viel entscheidender für die Blank+Rutenklassifizierung! |
So sehe ich das nicht.
Wie oben beschrieben, ist die Biegelinie unabhängig von der Last - sie wird quasi nur "überhöht" bei höherer Last - meiner Meinung nach und nach den statischen Prinzipien.
Um das Elastizitätsmodul (wie immer es auch heißen mag,z.B. IM xxx)
zu ermitteln ist es eigentlich schon gut, höhere gewichte zur Ermittlung
der Maximaldurchbiegung anzuhängen.
Am besten wäre es, viele verschiedene Gewichte anzuhängen und einen Mittelwert zu bilden (mit ca. 5% Streuung).
Meiner Meinung nach ist die Blankeigenschaft Parabolik , Semipar... etc.
nur vom Konus abhängig.
Das Rückstellvermögen ist wiederum sehr vom Elastizitätsmodul abhängig - d.h. je höher moduliert (viel Faser, wenig Harz) umso schneller ist das Rückstellvermögen, da die Steifigkeit höher ist und deshalb die Durchbiegung nicht so groß wird => die Spitze kommt schneller in ihre Ausgangslage.
Ist ja auch bekannt vom "schwippen" der Glasfaser-Blanks, die ein viel niedrigeres E-Modul aufweisen.
Durch eine höhere Modulierung (Harz-Faser) könnte man beim selben Mandrell total verschiedene Blanks bzgl. des Rückstellvermögens herstellen.
Da sind sicherlich 20 bis 30 % drin.
Ich erinnere da mal an die SS3 und die Uli Beyer xxx, die lt. Christian mit dem selben Mandrell hergestellt wurden - nur verschiedene Modulierung.
Wichtig wäre meiner Meinung nach auch das E-Modul eines Blanks zur Klassifizierung.
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13.10.2009 20:55 |
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laverda
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Beiträge: 1.324
Herkunft: Linker Niederrhein
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Hi Rutenbauer,
na das nenn ich mal endlich ein gelungenes Thema!!!!!!
Ich habe auf Basis der 3,75°/15° Belastungsmessung (Powerfaktoemessung Matschewski, Speedmessung Reim) ein Programm zur Berechnung von Ruten/Blank-Kennwerten entwickelt. Zunächst ist das was für Fliegenruten. Da die Kennwerte aber ausschließlich nach physikalisch technischen Grundsätzen ermittelt werden, ist es prinzipiell auch für andere Ruten geeignet. Ggf. müsste man die Referenzpunkte anders legen.
Ich berechne u.a. die Belastungs-Auslenkungs-Kennlinie, den Verlauf der Federkennzahl, Eigenfrequenzen, geometrische Aktionskennwerte usw. Kernpunkt der ganzen Sache ist die Berechnung über den Energieerhaltungssatz.
Das ganze ist EXCEL-basiert und ich habe bereits eine Fliegenrute streng nach Berechnungsdaten aufgebaut. PacBay RFF906 insgesamt von 275cm gegekürzt auf 261 cm, die hat jetzt 17,5gr statt 13,7 gr Belastung bei 3,75° Auslenlekung und ist ein richtig schönes Rütchen geworden.
Das Programm nennt sich FLYRAN.
Bis demnächst, muss jetzt leider Schluss machen, ist spät geworden
Ich habe den "Schlaf aus" und mache jetzt mal ein wenig weiter, um etwas konkreter zu werden:
Die Messung:
Rute durch waagerechtes Hin- und Her-Schwingen im Griffdrehpunt in Schwingungen versetzen, so dass das Rückgrat entgegen der Spitze schwingt (macht jeder, der ein Rütchen beim Höker in die Hand nimmt). Es entsteht ein "Knotenpunkt" der Schwingung im oberen Drittel der Rute.
Diesen Punkt markieren (Stückchen Klebeband), der trennt Spitzenaktion vom Rückgrat.
Rute waagerecht einspannen, den Spitzenring auf die Höhe der Mittellinie des eingespannten Handteils ausrichten, um den Durchhang zu komopemsieren (Definiton eines Nullpunktes für Berechnungen). Als Bezugslänge wird die Rutenlänge abzüglich der Grifflänge als "Aktive Länge" für die Berechnungen herangezogen.
Null-Höhen von Spitze und markiertem "Knotenpunkt" notieren.
Anschließend die Spitze der Rute mit Gewichten belasten, bis an der Spitze eine Auslenkung von 3,75° oder 1/15 der aktiven Rutenlänge erreicht ist. (FLYRAN gibt die Auslenkungslängen nach Eingabe der Rutenlängen an, es braucht niemand mit Taschenrechner und Tabellen zu arbeiten).
Dies Messwerte Gramm/cm jeweils für die Spitze und den Knotenpunkt notieren.
Anschließend die belastete Rutenspitze um einige cm anheben, loslassen, so dass die frei schwingt. Diese Schwingungsfrequenz messen, wie der Arzt den Puls. (Ich stoppe 3 mal hintereinander die zeit für 20 Schwingungen, jedes Handy hat eine Stoppuhr).
Die gleiche Prozedur wird dann nochmals bei 15° Auslenkung (Aktive Rutenlänge / 3,73) vorgenommen.
Messdaten in FLYRAN eintragen, FERTIG.
Da FLYRAN Formeln für die Kennlinien generiert machen sich leichte Messungenauigkeiten nicht bermerkbar der exakte Wert wird über die Kennlinie ermittelt.
Als "Präzisionsgewichte" verwende ich EURO und CENT-Münzen, eine Berechnungstabelle für deren Gewicht ist in FLYRAN enthalten, so dass ich bei der Messung nur die Art und Anzahl der Münzen beim Messvorgang zu notieren brauche.
Bei Wallerruten würde ich allerdings eine Küchenwaagengenauigkeit als hinreichend ansehen.
Ergebnisse (Auszug):
Auslenkung 3,75° entspricht Wurfgewicht
Kontrolle: Bei Wurfgewicht beträgt die Einenfrequenz 72 pro Minute, mFLYRAN berechnet die theoretische Frequenz, Abweichungen ergeben sich in Summe als Trägheits/Dämpfungswert.
Auslenkung 15°: Massen-/Auslenkungsverhältnis zur 3,75° Messung ergibt den Progressionsanteil an der Rutenaktion. Die Rutenaktion setzt sich aus linearem und progressivem Anteil zusammen. Je progressiver, desto "steifer" bei zunehmender Belastung.
Aus den VERLÄUFEN der Kennlinie wird berechnet:
Spannenergie der Rute, Beschleunigungs und Geschwindigkeitskennwerte, Steigung der Kennlinie im Endpunkt............
Aus den Werten der Spitzenauslenkungen und Knotenpunktauslenkungen wird eine auf die aktive Länge normierte Grafik erstellt, die direkten Aktionvergleich auch unterschiedlich langer Ruten visuell ermöglicht. Die entsprechenden Kenndaten werden in der Auswertung berechnet.
Die "Vorspannung" der Rute aufgrund des Durchhangs kann man vernachlässigen, da zumindest bei Fliegenruten ein harmonischer Verlauf der Kennlinie der Federkennzahl (Ursprung des Aktionsverhaltens!) erst bei einer Auslenkung von 3,75° beginnt!!!!
Da man den Blank beliebig einspannen kann und die Belastung auch an beliebigen Stellen anbringen, kann man sehr genau das Wurfgewicht der Rute einstellen. Mir war der 906 zu leicht und da bin ich mit Schussgewichtserhöhung um knapp 4 Gramm mal in die Vollen gegangen.
Die Spitze wurde um 8,5 und das Handteil um 7,5 cm eingekürzt, unter Beachtung und Vermessung aller Aktionswerte! Das wird keinesfalls mit jedem Blank möglich sein.
Achtung!!!! das war der RFF906 der alten Serie, den aktuellen RF2F906 habe ich noch nicht vermessen, der kommt erst die Tage bei mir an.
Das muss jetzt erstmal reichen.
PS: Da hier auch E-Modul u.ä. erwähnt wurden:
Es können ruhig auch theoretische Anmerkungen und Kritik "abgefeuert" werden, ich bin Dipl.-Ing- Maschbau und u.a. im Bereich Ausbildung für Kunststoffberufe tätig.
__________________ Fliegenruten werfen Masse................nicht Klasse!!
http://www.flyran.de
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von laverda: 15.10.2009 09:33.
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15.10.2009 00:02 |
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Dann erklär doch einmal etwas näher welche Daten du bei einem Blank wie misst. Wie gehst du vor. Kann diese Daten eigentlich jeder mit einfachen Mitteln nachmessen? In deinem Excel Programm sind ja dann nur noch Formeln hinterlegt die aus den Messwerten andere Daten berechnen. Ist ja wie bei der Excel Datei zur Berechnung der Ringabstände.
Grüße,
Alex
__________________ www.rutenschmied.de
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15.10.2009 09:20 |
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