Posenrute
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Dabei seit: 28.11.2009
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Puh...
also zunächst hatte ich viel Glück mit dem vorhandenen Material. Die Koni (oder heißt es Konusse??) waren beinahe perfekt aufeinander abgestimmt und schön starkwandig.
Bei Dir sehe ich aber noch ein anderes Problem: Deine Rute hat eine Einsteckverbindung, keinen Überschub.
Im Idealfall müstest Du einen Zapfen verwenden um das Bruchstück anzukleben, damit das Einstecken wieder funktioniert.
Aber: das Bruchstück ist ja weg und wenn ich mir die Bilder andehe, dann wäre es für einen ausreichend langen Zapfen wohl eh knapp geworden.
Meine Idee wäre es jetzt, ein Blankstück zu suchen, das im Außendurchmesser Deinem HT entspricht, und das vom Innendurchmesser Dein ST sicher aufnehmen kann.
Mit anderen Worten: Such ein Blankstück, das genau wie Dein verlorenes Bruchstück ist.
Das wird sicher sehr schwer!
Gib mir aber gerne die Maße, ich hab ja jetzt auch ein wenig Schrott liegen, vielleicht passt etwas.
Ob das aber mit der Einsteckverbindung etwas wird, weiß ich nicht, denn der Konus dürfte ja dann eigentlich nicht größer werden...vielleicht kann (und muss) man ja die zukünftige Einstecköffnung vorsichtig etwas weiten, also "aufschleifen".
Mir fällt grad etwas anderes ein:
Nimm Dein ST und Dein restliches HT und klappere die Angelläden ab. Such nach den "billigsten" Steckruten, da gibts manchmal noch welche zum Einstecken (YAD etc.).
Wenn Dein ST dort passt und der Aussendurchmesser zum HT hast Du Deine perfekte Opferrute gefunden.
Los gehts:
Bevor Du sägst, überlege Dir, was rein technisch alles erhalten werden muss. Absägen kann mann immer noch, bloß nichts überstürzen, sonst musst Du wieder eine Rute suchen
Der Zapfen sollte jeweils ca. 10cm im Blank stecken. Zusätzlich muss dann noch genug Platz für das ST bleiben.
Ok, schau Dir die Bruchseite an und prüfe, wie weit Du amputieren musst, bevor Du auf einen gesunden Blank kommst. Prüfe, ob der Platz für den ST-Einschub + 10cm Zapfen reicht.
Das wird der erste Schnitt, auch wenns weh tut, die geliebte Rute weiter zu verstümmeln.
Als nächstes entfernst Du die Abschlusskappe, so dass Du dort die zukünftigen Zapfenkandidaten einschieben kannst.
Wenn Du ein Stück gefunden hast, welches ganz ordentlich im HT sitzt und noch mindestens 10cm aus dem HT schaut, gehts ans Einschleifen.
Dreh den zukünftigen Zapfen vorsictig im Blank und schleife vorsichtig dort, wo es "blanke Stellen" gibt. Zwischendurch immer gut entstauben und säubern.
Das kann sehr mühsam sein. Probiere deshalb lieber mehrere Blankreste durch. Je besser ein Blankrest passt, desto weniger Schleifarbeit!
Das Ziel ist, dass der Zapfen nicht mehr klappert.
Markiere Dir nun die Stelle, an der der Zapfen aus dem HT schaut.
Bis zu dieser Stelle muss nun das Einschubstück Deiner Opferrute reichen.
Also wieder schleifen, bis nichts mehr klappert.
Meine Zapfen habe ich mit UHU Endfest verklebt. Vor dem Verkleben habe ich den eigentlichen Blank von außen straff mit Tape umwickelt, um ein mögliches Aufreißen zu vermeiden.
Ich würde nun in zwei Etappen verkleben, aus Angst, dass sich sonst der Zapfen verschiebt.
Also den unteren Teil des Zapfens gleichmäßig aber nicht zu stark mit Kleber bestreichen und ins HT schieben. Ein dünner Stab (Blank) hilft hierbei sehr.
Mit Kleber gleitet der Zapfen sehr gut, also vorsicht und nur bis zur Markierung. Der Kleber "saugt" auch etwas am Zapfen und will ihn zurückziehen. Ich hab den Zapfen einfach ein bißchen bewegt bis Ruhe war.
Am Tag darauf würde ich dann das neue Bruchstück auf dem Zapfen verkleben. Prüfe aber erst nochmal den Sitz und entferne ggf. Klebereste.
Nach der Trocknung etwas schleifen, ggf lackieren und überwickeln.
In "Rutenbau" von Chr. Weckesser gibt es eine schöne Anleitung und gute Abbildungen.
Viel Erfolg!
Von der Durchführung her ist es fast lächerlich WENN, JA WENN man die passenden Blankreste erstmal beisammen hat!
__________________ Viele Grüße, Posenrute
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