Reinhard 02
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Hallo,
jetzt möchte ich euch mal an einem Projekt teilhaben lassen.
Ausgangspunkt ist ein Sportex-Glas Spinnrutenblank aus den 80ern, schon vor längerem in der Bucht erstanden.
Er ist 2,7m lang, ca.40-80gr., und wurde, wohl schon vom Werk aus wie es aussieht, ungleich geteilt und verzapft: Spitze1,7m, HT 1m, (Bild 1)
Ich habe mir eine ganze Weile überlegt, was ich damit anstellen möchte und bin zu dem entschluss gekommen, mir eine 11´Karpfenrute daraus zu bauen.
Dazu habe/werde ich das Handteil mit einem Einschub verlängern, Bild 2.
Jetzt stehe ich aber auf kurzgeteilte Ruten und habe beschlossen, den blank zu 4-teilen.
Dafür gab es jetzt 2 Varianten:
1. den Einschub ins HT als ein Teil, wäre dann ca. 70cm, dann das obere HT, 1m, und dann das Spitzenteil zB. ungleichmässig 1m und 70cm teilen.
Dies wäre die technisch beste Lösung, da die Spitze ohne Teilung 1m wäre und im Ht ein Zapfen wegfiele.
Aber die zusammengesteckte rute würde mir nicht so gut gefallen.
daher erfolgt die 2. Möglichkeit:
das verlängerte Ht und dasST werden mittig geteilt und verzapft.
Bevor zersägt wird natürlich noch spätere Ausrichtung festlegen und auf den zukünftigen blankteilen markieren! Bild 3
zersägt wird mit einer feinen Metallsäge, bei empfindlichen blanks benutze ich die Kante einer Dreiecksfeile, Bild 4
am Anfang rund um den blank ansägen, ohne durchzusägen, dann Stück für Stück vorsichtig vorarbeiten, Bild 5
das Ergebnis Bild 6,
die ungleiche Teilung beruht auf den noch fehlendenZapfen, wobei mir eine spätere geringe Abweichung der Längen wurscht ist.
Der Einschub ist übrigens noch nicht veklebt: 1. weil der Griff noch von oben drauf soll und 2. weil sonst vielleicht der Zapfen nicht durchpassen könnte.
nächste Folge "Verzapfung" demnächst in diesem Kino.
Gruss
Reinhard
Reinhard 02 hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
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30.01.2011 17:09 |
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BigPaco
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Hi Reinhard!
Da bin ich ja mal gespannt! Ich habe schon länger Zapfenmaterial bei mir liegen und "extreme zapfening" als nächstes auf der Agenda stehen...
Gruß
Rainer
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30.01.2011 17:59 |
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laverda
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Hi Reinhard,
schönes Projekt und bei deiner Erfahrung kommt wahrscheinlich ein richtig netter Stecken bei heraus.
Eine kleine Anmerkung für derartige Rutenverlängerungen:
Man sollte darauf achten, dass das Verlängerungsteil hinreichende Steifigkeit aufweist.
Eine ausgeprägte "Griffaktion" stört gewaltig.
Gruß vom platten Niederrhein
__________________ Fliegenruten werfen Masse................nicht Klasse!!
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30.01.2011 20:15 |
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Reinhard 02
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..keine Angst, es sind 2 Schichten..
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30.01.2011 20:18 |
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laverda
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30.01.2011 23:00 |
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Kohlmeise
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Hhmm, ich habe erst gestern gemerkt, wie Verlängern durch einen Einschub in die Hose gehen kann...
Hatte noch einen gestrippten Blank einer alten Magna rumstehen, mit abgesägtem Handteil und einen steifen Restblank, der subjektiv hervorragend als Verlängerung geeignet erschien. Der Konus schien zu passen, kein Gewackle, kein Geklapper...
Also fix ein wenig angeschliffen, Kleber angerührt und was musste ich feststellen? Nach dem Einschieben drückte sich auf 3 Zentimeter Kleber durch einen feinen Riss am kurzen Handteil. Ist mir zuvor gar nicht aufgefallen. Irgendwas schien also doch nicht gepasst zu haben, zu viel Druck an der falschen Stelle...
So kanns auch gehen.
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31.01.2011 08:18 |
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Reinhard 02
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so, jetzt gehts ans verzapfen.
Beim verzapfen suche ich mir erstmal ein Stück, das vom Konus her möglichst gleich optimal passt, Farbe und Material spielt auch eine Rolle.
Die wandstärke ist erstmal untergeordenet.
Bild 1 zeigt meine Schublade mit kurzen Stücken, hier wurde ich aber nicht so recht fündig.Nach verschiedenem Probieren, ein Stück habe ich sogar schon passend geschliffen, bin ich nicht zufrieden mit der Farbe und muss im Keller bei den langen Reststücken weitersuchen.
Dort werde ich in gelb für ST und HT fündig, passendes in braun habe ich ledier nicht.
Bild 2 zeigt den Zapfen (gelb) fürs ST(braun). Wie man sieht, ist der Zapfen dünnwandiger als der blank-- das kann natürlich nicht so bleiben.
Der Zapfen muss verstärkt werden und da ich kein passendes dickeres Material finde, wird er doppelt verstärkt, wie ihr seht immer kürzer werdend.
Wichtig ist, dass der später "offene" Teil des Zapfens verstärkt wird, Bild 3
Bild 4 zeigt den Zapfen(gelb) fürs Handteil. Seine Wandstärke übertrifft die des blanks, er müsste nicht (unbedingt) verstärkt werden, ich verpasse ihm aber sicherheitshalber noch einen dünnen Einschub.
Bild 5 die fertig verklebteb Zapfen, allerding noch nicht ganz in der Endlänge. Am ST -Zapfen sieht man die Verstärkung durchschimmern.
Der Spitzenzapfen wird knapp 4cm eingeklebt, der HT-Zapfen ca. 6cm. Nach dem endgültigen Einpassen wird der ST-Zapfen ca.4,5cm rausschauen, der vom HT vielleicht 7-8.
Der ganze Akt hat dieses mal 2,5-3 Stunden gedauert, bis ich endlich alle passenden Teile zusammen hatte und verklebt habe.
Das ging bei anderen Ruten schon sehr viel schneller, wenn man Glück hat und es gleich passt und nicht verstärkt werden muss!
Fortsetzung folgt.
Gruss
Reinhard
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31.01.2011 20:48 |
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Reinhard 02
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RE: Sportex-Glas-vierteilig |
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Nächster Schritt ist der Korkgriff.
Manche werden denken, wozu der Aufwand, es gibt doch fertige Formgriffe.
Recht habt ihr, aber ich habe immer einige universelle Korkstücke auf Lager, um gleich loslegen zu können.
Und da ich nicht weis, was kommt, haben diese eine kleine Bohrung und eher grossen Aussendurchmesser.
1. die Ausgangslage: umgedrehte Sägelehre, grobe Rund- und Flachfeile, feine Flachfeile, die Flachfeilen natürlich mit rundem Rücken.
2. mit der groben Rundfeile, eher schon -raspel, wird begonnen.
3. sobald es passt, mit der groben Flachraspel weitermachen, der Kork wird gleichmässig unter der flachen Hand gerollt
4. regelmässig probieren, manchmal ist man schneller unten, ale man denkt!!
5. fast passend
6. die nächsten Teile haben einen geringeren Aussendurchmesser, daher zum Ende hin nicht mehr zu fest drücken!
7. so, die ersten beiden Teile sind fertig
8. fertiger Griff mit Spacer und Vorgriff
jetzt warte ich aufs Päckchen von Karl mit noch einem Rollenhalter zur Auswahl, habe 2 da, aber noch nicht ganz entschieden, welchen ich nehmen möchte.
Dann wird verklebt und runtergedreht.
Reinhard
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Reinhard 02: 02.02.2011 11:10.
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02.02.2011 11:09 |
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murmeli1965
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Respekt, das ist ja noch richtige, echte Handarbeit wie du den Kork bearbeitest.
Gruß Oldi
__________________ Angeln ist ne Droge von der ich nicht los komme.
Rutenbau jetzt auch...
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02.02.2011 12:21 |
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Reinhard 02
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RE: Sportex-Glas-vierteilig |
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...ich hätte gerne inzwischen weitergemacht, aber leider ist die Lieferung verschütt gegangen, also bearbeite ich ein anderes Projekt, das auch schon viel zu lange in dr Ecke rumstand..
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04.02.2011 21:25 |
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Reinhard 02
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13.02.2011 15:17 |
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Reinhard 02
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13.02.2011 15:28 |
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Reinhard 02
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So, weiter gehts.
Nach langem hin und her habe ich die Ringe beisammen.
Fuji Hard, 30er - 10er, klassische 7 + 1 Beringung bei 11´
Bindegarn Talbot oliv und Talbot orange/rot,
beides sind fixierte Farben, die beim Lackieren zwar noch etwas nachdunkeln aber nicht "durchsichtig" werden.
Die Bindungen an den Enden mache ich gerne blank - farben und mit nicht fixiertem Gudebrod, damit sie sich dem blank noch besser anpassen.
Um sicher zu gehen, mache ich einen Versuch mit 3 verschiedenen Brauns.
Erwartet habe ich, dass die rechte Spule am besten passen würde.
Aber so wars nicht, gut, dass ich es ausPROBIERT
habe.
Es stellte sich nämlich das Kastanienbraun als besser passend herraus!
Auf dem Bild kommt es nicht so gut rüber.
Die Probewicklung habe ich einfach mit Spucke "behandelt"
Inzwischen habe ich auch lackiert und die Rute trocknet gerade.
Reinhard
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24.02.2011 18:45 |
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laverda
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Hi Reinhard,
schöner Bericht, passende Bilder, anschaulich und alles sehr leicht nachvollziehbar.
Gruß vom platten Niederrhein
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24.02.2011 19:24 |
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Jogi42
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Hallo Reinhard,
schöner Bericht.
Was mir aber noch besser gefällt, endlich mal jemand, dessen Werkstatt auch nicht so super aufgeräumt aussieht.
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24.02.2011 19:48 |
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Reinhard 02
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Themenstarter
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Die Rute ist fertig.
Man sieht, dass das Garn noch etwas nachgedunkelt ist und jetzt ne schönes Hardy-Grün ist.
Ich habe mal das Spitzenteil vor und nach dem Lackieren gewogen: 90,03 g--92,46g
Wenn man bedenkt, dass es 2-Stegringe auf einem relativ dickem blank sind, die auch noch mit etwas dickerem Garn gewickelt wurden (Talbot 30er), ist es eigentlich garnicht so viel. Meine Lackierung fällt allerdings nicht sehr dick aus.
Jetzt fehlt nur noch ein Futteral.
Ich versuche, die Farben der Rute so ungefähr auch beim Futteral zu verwenden, das erleichtert auch die Suche beim Packen vor dem Trip.
Wie ihr seht, kann man Gütermann-Garn nicht nur zum Ringewickeln benutzen.
Jetzt fehlt nur noch ein schönes Fangbild mit Rute und Fisch, das kann ich hoffentlich in ein paar Monaten nachreichen.
Reinhard
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25.02.2011 17:05 |
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Posenrute
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Auch wenn es schon länger her ist, und ich nur wegen des Gewinnspiels hier gelandet bin, muss ich sagen:
Absolut großartig!
Ich sollte mich ernsthaft und schleunigst mal mit unserer Nähmaschine auseinandersetzten!
__________________ Viele Grüße, Posenrute
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09.12.2011 12:20 |
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JRB
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Einer der besten How-to-Do Thread ever
Reinhard
__________________ Grüße, Jürgen R. B.
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29.11.2016 19:18 |
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Reinhard 02
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Danke, Jürgen.
Inzwischen habe ich einige sehr schöne Fische bis 31 Pfd. mit der Rute gefangen, leider aber noch kein Bild "Fisch mit Rute" gemacht, da meine Plätze selten genug Platz dafür bieten, meistens reicht es gerade für Schirm und Abhakmatte.
Reinhard
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30.11.2016 09:13 |
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chrischan
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Hallo Reinhard,
wo Dein Beitrag gerade wieder ausgegraben wurde hätte ich noch eine Frage zum selbstgenähten Futteral.
Woher hast Du das grüne Einfassband bezogen? Ich habe hier zwar einiges an Material liegen, die optimale Lösung konnte ich bisher nicht ausfindig machen.
Wird es bereits gefalzt geliefert? Das würde das Nähen für Ungeübte wie mich enorm vereinfachen.
Gruß
Christian
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30.11.2016 11:19 |
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