Rutenbauforum (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/index.php)
- Blanks (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/board.php?boardid=5)
-- Baitcasting Blanks (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/board.php?boardid=149)
--- Spine, Springpunkt, Overlap, Springer bei Baitcastern und anderen Ruten (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=14349)


Geschrieben von habitealemagne am 23.03.2024 um 12:42:

 

Naja das Thema hieß vorher ganz anders. Da ging es um " Spain wo hin ", dazu der Eröffnungstext. Wie es dann später dazu gekommen ist, dass der Arbeitstitel in allgemein, bzw. alles mögliche umbenannt wurde, ...... da hat vielleicht der TE nachträglich editiert (?). Da standen aber erste Antworten schon da. Die Ausrichtung der Linien im Blank mag nun einer oder mehrerer oder vieler Meinungen nach, keine Auswirkung auf das Werfen haben, aber geht es nur grundsätzlich darum? Nachdem irgend jemand später, das Thema in allgemein umbenannt hat, anscheinend nur noch. Gut ich habe auch Erfahrungen beim Werfen, gemacht, aber ich habe das schon als Bedienerfehler abgehakt. Es gibt aber Leute, die meinen an Spinnruten, z.B. auch einer BC, das Abtauchen von Spinnködern und auch das Auftreffen am Grund, in der Hand, spüren zu können, wenn die Rute im Spitzenbereich entsprechend ausgerichtet ist. Ich übrigens auch.

Ich kann mir nicht vorstellen, das man auf ein Zielwerfen fährt und ohne je trainiert zu haben, da mit einer beliebigen Rute erfolgreich ist. Ich könnte mir vorstellen, da muss man sich hin optimieren und das erfordert einen gewissen Aufwand.
Im Übrigen denke ich, dass man selbst als Zielwerfer jetzt nicht nach bzw. vor jedem Wurf sein Sportgerät tauscht, sondern ich meine man trainiert da mit einem bzw. einer kleinen Anzahl von Wurfgeräten. Ich kenne das von Karpfenfischern. Es gibt ja auch WM im Karpfenfischen und da ist der Erfolg auch häufig von der Wurfweite und der Präzision abhängig. Die trainieren und werfen auch mit max. 2 Sets die Saison. Wenn die im Wettkampf auf was anderes tauschen würden, wäre das eine Katastrophe. Also einfach mal aufschlagen und mit x beliebigen Gerät immer präzise zu werfen, kann ich mir in beiden Fällen, nicht vorstellen.

Frank, ich könnte Dir eine deutsche Übersetzung des CCS zukommen lassen, wenn da so grundlegende Problematiken, beim Verstehen bestehen. Oder auch Torsten, der auch schon mal vor Jahren eine Abhandlung zum Messverfahren in deutsch geschrieben hat, der lässt sie Dir garantiert zukommen, wenn Du ihn bittest.



Geschrieben von fly fish one am 23.03.2024 um 13:26:

 

Ich mache einen eigenen Fred, dass lasse ich mir nicht nehmen! Lachen-5

LG,
Frank



Geschrieben von Jeronimo66 am 23.03.2024 um 13:57:

 

Moin,

den Titel habe ich verändert, es hieß ursprünglich "Spain bei Baitcastern" oder so ähnlich. ich habe es um die gängigen Begriffe für den Spine ergänzt und "andere Ruten"kommt auch von mir. Das habe ich aber in meinem Post dazu geschrieben.
Zitat:
Original von Jeronimo66
Es gibt hier wirklich mehr als reichhaltige Informationen zum Thema. Die Frage kann wohl kein langjähriges Mitglied mehr hören, da es was von „Täglich grüßt das Murmeltier hat“! Und eine klare Antwort im Sinne von „So ist der richtige Weg!“ wird man nicht finden und muss sie für sich beantworten. Man kann auch fast sicher sein, dass es auch anders gesehen wird.

Suchworte fallen mir auf die Schnelle „Spine“/ "Springpunkt“/ „Springer“/ “Overlap“/ “weiche (harte) Seite“ ein. Die Kombination von mindestens zwei bis dieser Worte (mit und oder and) grenzt schon etwas ein! Allerdings fordert die Suche, durch die Größe dieses Forums, natürlich ein klein wenig Zeit.

Ich habe die Angaben im Titel mal ein wenig ergänzt. Ich hoffe das damit die Chance steigt, dass die Infos auch dann gefunden werden, wenn man ungeübt in der Suche ist, keine Zeit hat oder sich einfach nur gerne auf andere verlässt. Deshalb habe ich mir auch die Mühe gemacht ein paar Links anzufügen. Einen hat ja schon Christoph weiter oben verlinkt.
.....


Ist ja grundsätzlich ein Thema, was jeden Blank betrifft, aber die Frage zielte schon auf Baitcaster. Rene', als deutlich erfahrener Moderator, hat da schon recht. Die Abdrift muss ich also auf mein Konto nehmen und werde das nächste mal da vorsichtiger sein. Ich denke aber, dass dem Fragesteller schon auf der ersten Seite genügend Input für eine Entscheidung gegeben wurde.

Ansonsten bin ich bei Torsten, der Meinungsaustausch bringt uns weiter und es ist doch mehr Interesse da, als ich gedacht hätte. Ich denke, dass es ein Thema ist, was uns Rutenbauer immer wieder aufs neue bewegt. Es gibt zwar verschiedene Schwerpunkte beim Rutenbau, aber eine möglichst gute Performance ist ja eigentlich immer gewünscht.

Für meinen Teil bin ich fast wieder da, wo ich schon vorher war. Ich baue gerade auf, beachte dabei gerne den Springpunkt und wenn möglich sind die ersten Ringe des Spitzenteils in der Springpunktebene. Einen Einfluss des Spines schließe ich weiterhin nicht völlig aus, halte ihn aber auch für sehr gering was Wurfkraft und Zielgenauigkeit angeht. (Außer ich habe da noch eine Offenbahrung wenn ich zwei Ruten vergleiche.)

Sollte eine Rute tasächlich etwas zur Seite "zielen" antizipiert das der Werfer und gleicht das weitgehend aus. Etwas schwieriger ist das z.B. bei Baitcastern oder Spinnruten, da man jeweils nur einen Vorschwung hat. Gerade bei leichten Ruten schließe ich da eine Auswirkung nicht aus, wenn man den Springpunkt überhaupt nicht beachtet. (Die lineare Schwingung liegt ja im Bereich des Springpunktebene.) Kann ja auch sein, dass es bei den meisten Blanks/Ruten egal ist, in besonderen Fällen aber spürbar wird. Die Extreme bringen da ja oft weiter.

Ich denke hier muss man einen praktischen Versuch machen. In der Art, wie ich ihn oben beschrieben habe. Vielleicht mit kleinen "Löffelchen statt Spitzenring und dann wird mit mit kleinen Bleikugel auf Ziele geschossen, wie mit einem Katapult! Oder die Kugel an eine feine geflochtene Leine binden und die Rute damit entlang einer geraden Linie spannen. So wie die"MythBusters", nur für Arme. Und dann können wir sagen "busted" oder "confirmed". Das hält dann hoffentlich ein paar Murmeltiertage. Lachen-5

Gruß
Carsten

@Torsten: Den Faden bei Sexyloops spare ich mir. Muss mir auf Deutsch schon richtig Mühe geben so viel Theorie zu verstehen. Auf Englisch bin ich da komplett raus, das übersetzt kein Übersetzungsprogramm verständlich.



Geschrieben von Jeronimo66 am 23.03.2024 um 14:26:

 

Zitat:
Original von habitealemagne
...
Es gibt aber Leute, die meinen an Spinnruten, z.B. auch einer BC, das Abtauchen von Spinnködern und auch das Auftreffen am Grund, in der Hand, spüren zu können, wenn die Rute im Spitzenbereich entsprechend ausgerichtet ist. Ich übrigens auch.


Zitat:
Original von Da Vinci
Hallo zusammen,
...
Ich hatte zu Beginn meiner Rutenbauzeit vor ca 18 Jahren mal einen Blank auf dem Springer aufgebaut, also die Ringe genau auf den Springpunkt (starke Seite) gesetzt und bekam einfach keinen Kontakt zum Köder, die eigentliche Sensibilität die ich von diesen Blanks kannte war nicht da. Daraufhin habe ich die Ringe auf die faule Seite gesetzt - und siehe da, da war sie die Sensibilität!
...

Gruß,
Jochen



Die Sensibilität durch die Lage der Ringachse zu verändern habe ich immer für einen Mythos gehalten. Mir war es aber schon nach jochens Post aufgefallen, dass die Lage der Ringe bei meiner "tauben" EST genau anders herum ist, wie bei meinen anderen supersensiblen EST Ruten. Da du es nun auch schreibst, wird das Thema wieder sehr interessant für mich. Muss die Rute wohl mal umbauen. Und dann wird vielleicht aus einem Ungläubigen ein Gläubiger.

Gruß
Carsten

EDIT: Ich habe gerade noch einmal alte Springpunkt Themen nach einigen Suchworten durchforstet. Sensibilität eines Blanks durch die Ringposition wurde schon 2010 geschrieben, und nicht nur dort! Hätte ich also wissen können. Schon erstaunlich was alles schon geschrieben wurde. Schwingungen waren auch schon Thema. Ich habe ja hier sehr vieles schon gelesen, aber ich entdecke immer wieder Neues, auch wenn ich genau den Thread schon mal gelesen habe. Ist halt etwas anderes, wenn man etwas liest, oder wenn man mitdiskutiert, zumindest bei mir. Ist bestimmt mit ein Grund für die vielen Wiederholungen und Abschweifungen. Man muss alles mal selbst durchspielt haben und am besten mit praktischer Erprobung und nicht nur in der Theorie.
Meine aufrichtige Entschuldigung an alle, die es genervt hat, dass dieses Thema ausgeufert ist. Ich habe deutlich dazu beigetragen!



Geschrieben von Reinhard 02 am 23.03.2024 um 19:45:

 

.... und Karl ( Bartsch) schwört darauf, den Spitzenring/die Ringachse 90° versetzt zum Ruhepunkt zu setzen, um den Effekt zu bekommen, den Jochen genau im Ruhepunkt bekommt.
Karl nimmt dafür aber nur die faule Seite der obersten ca. 10 cm des Blanks. Er stützt dabei die Spitze mit dem Daumen und legt den Blank auf den Zeigefinger ab und lässt ihn runterhängen. Das Blankende liegt dabei etwas auf dem Boden auf, da sonst die Spitze brechen könnte.

Ich sach mal - alles passt und fängt gut.

Reinhard



Geschrieben von Wolfgang-K am 24.03.2024 um 00:03:

 

@Reinhard, kann ich bestätigen.
Vor ein par Jahren auf der Deutschen Rutenbaumeisterschaft,
fragte ich Karl warum er das macht mit der Beringung seitlich zum Springpunkt ??.
Original Text von Karl: WEIL ICH ES SAGE. Lachen-5
Da standen einige beisammen und jeder Schaute den Anderen an.

Seit dieser zeit hatte ich das Thema Hinterfragt, ist ja klar bei so einer Aussage.

Gruß Wolfgang



Geschrieben von habitealemagne am 24.03.2024 um 06:51:

 

Vielleicht liegt das einfach an unterschiedlichen Interpretationen der Begrifflichkeiten Springpunkt, Ruhepunkt, harte Ebenen, weiche Ebenen, Spine, Backbone. Dass viele das gleiche meinen, nur gegensätzliche Worte dafür verwenden. Also Spine und Backbone (Wirbelsäule, Rückgrad) ist auf jeden Fall eine harte Linie im Blank, wo der Blank bei Stauchung, auf keinen Fall verharren will, wo er sich wegdreht oder auch wegspringt. Für mich ist das ein Sprinpunkt. Rechts und links davon sind weiche Ebenen, Ruhepunkte oder die faule Haut, auf die sich der Blank legt. So habe ich es mal gelernt. Muss ja nicht stimmen. Also ich habe mal gelesen, das der Springpunkt dort ist wo er springt, und der Ruhepunkt dort ist, wo er ruht, bzw. vom Springpunkt aus hinspringt.


Meine eigene Sichtweise.
Als ich mit RB begann, habe ich viele Gummifischruten gebaut und den Spitzenring für die Köderrückmeldung schon recht früh auf die gefühlt härteste Linie im Spitzenbereich gesetzt. Ich habe damit seinerzeit auch viel experimentiert und bin nach wie vor der Meinung, dass hier ein spürbarer Effekt zustande kommt. Da haben mich auch Leute zu befragt und ich habe da auch einiges auf und umgebaut, damit diese Rückmeldung dort zustande kommt. Das sind aber eigene Philosophien, die sich über einen Zeitraum ausgebildet haben.

Bei Karfenruten habe ich i.d.R. den Spitzenring auf eine weiche Linie im Spitzenbereich gesetzt.

Fliegenruten baue ich nach Möglichkeit so auf, dass unterhalb der Blankkrümmung die Rutenringe montiert sind. Vor einiger Zeit hatte ich einen Blank mit Markierungen in den Steckungen und habe den Blank so aufgebaut, dass alle Markierungen oben sind und nicht unten, weil es für mich so am stimmigsten war. Und ich hatte noch nie einen 100% geraden Blank. In jedem Blankteil sind mindestens immer leichte Unschärfen, die Blankteile sind nie so genau, wie Drehteile.



Geschrieben von TorstenHtr am 24.03.2024 um 08:56:

 

Hi,

die Begriffe sind in der Tat nicht gut definiert.

Ich persönlich habe die Ringe *nicht* auf der härtesten Linie montiert, sondern auf der "Vorzugsrichtung" - also die Position die der Blank von sich aus einnimmt wenn ich ihn biege. Das macht der Kollege im Video
https://www.youtube.com/watch?v=OBYDIzXtGR4&t=3s so (hatte Carsten gepostet). Idee dabei ist, dass ich keine Verwindung, Torsion beim Vorschwung riskieren will - aber das ist mehr oder weniger auch nur Aberglaube.
Eine unterschiedliche "Köderrückmeldung" scheint mir noch unwahrscheinlicher zu sein, Rene.

Viele Grüße,
Torsten



Geschrieben von habitealemagne am 24.03.2024 um 09:42:

 

Ja das ist halt so, wir alle glauben das, was wir denken. Aus dem gleichen Aberglaube, das eine Torsion beim Vorschwung auftritt, baue ich Ruten, wo es hauptsächlich aufs werfen ankommt z.B. Karpfenruten oder andere, die oft länger so daliegen oder in Vorrichtungen stehen, auch auf der weichen Seite auf, oder eben gerade. Wie schon in meinem Eingangspost erwähnt, ist das meine eigenen Philosophie. Mache ich abhängig von Art und Verwendungszweck der Rute. Wer nun werffixiert ist, wird sie wohl wenn er überhaupt etwas beachtet, in einer Ruheebene aufbauen.

Nun kommt es bei der Meeres und Großfischrute im Video natürlich nicht auf spitze Zanderanbisse an. Die Leute, die so einteilige Großfischruten auf Booten zum Schleppen benutzen, die merken in jedem Fall, wenn da ein Fisch dran hängt. Und auch wenn man auf andere Warmwasserspezies aktiv fischt, merkt man das in der Regel ganz gut, wenn da was anbeißt.



Geschrieben von Reinhard 02 am 24.03.2024 um 09:58:

 

Zitat:
Original von Wolfgang-K
@Reinhard, kann ich bestätigen.
Vor ein par Jahren auf der Deutschen Rutenbaumeisterschaft,
fragte ich Karl warum er das macht mit der Beringung seitlich zum Springpunkt ??.
Original Text von Karl: WEIL ICH ES SAGE. Lachen-5
Da standen einige beisammen und jeder Schaute den Anderen an.

Seit dieser zeit hatte ich das Thema Hinterfragt, ist ja klar bei so einer Aussage.

Gruß Wolfgang


Wenn Karl das vor mir demonstriert hat, war es nicht seitlich zum Springpunkt = harte Seite, sondern seitlich zum Ruhepunkt = faule Seite.

Außerdem hat er mir immer erklärt, dass ein anderer junger Fischer ihn auf diese Idee gebracht hat, weil dieser bei einer solchen Beringung "10 x mehr " Bisse registrieren konnte....

Reinhard



Geschrieben von Reinhard 02 am 24.03.2024 um 10:01:

 

Zitat:
Original von habitealemagne
Ja das ist halt so, wir alle glauben das, was wir denken. Aus dem gleichen Aberglaube, das eine Torsion beim Vorschwung auftritt, baue ich Ruten, wo es hauptsächlich aufs werfen ankommt......



Das ist kein Aberglaube sondern ist durch Bildmaterial belegt.
Man muss nur mal paar Karpfenanglermagazine durchblättern. Bei vielen Weitwurfbildern dreht sich der Spitzenring aus der Achse des Führungsringes raus.

Reinhard



Geschrieben von Wolfgang-K am 24.03.2024 um 10:50:

 

Zitat:
Wenn Karl das vor mir demonstriert hat, war es nicht seitlich zum Springpunkt = harte Seite, sondern seitlich zum Ruhepunkt = faule Seite.


Wohin springt die Rute ?? doch wohl auf die Leichte ( Faule Seite oder. Um 90° versetzt ist die Harte Seite oder bin ich jetzt Komplett irre.
Also will er die Ringe auf die Harte Seite legen.

Gruß Wolfgang



Geschrieben von fly fish one am 24.03.2024 um 11:00:

 

Sicher haben Ruten auch die Tendenz sich zu verdrehen, alles ausgelöst durch die unterschiedlichen Widerstandsmomente! Das ein Blank brav in der Vertikalen furzgerade schwingt, weil wir ja alles ganz genau überlegt und positioniert haben, ist Kappes!

LG,
Frank



Geschrieben von habitealemagne am 24.03.2024 um 11:31:

 

Reinhard und Wolfgang, klassisches Beispiel von aneinander vorbeigeredet und beide meinen Gleiches. Ist den nun die Harte Linie der Springpunkt, da wo der Blank unter Biegung nicht liegen bleiben will, sondern da wo er springt. Oder ist der Springpunkt da wo er hinspringt, auf die faule Haut, weiche Ebene?

Also für mich, wie schon oberhalb beschrieben Springpunkt, wo er springt (hart), Ruhepunkt, wo er ruht (weich). Also ja, die Methode, die auch Karl in seinen Vorführungen verwendet, bzw. hat, da liegt der Blank schlussendlich in einem Ruhepunkt. 180° versetzt ist häufig ein weiterer Ruhepunkt. Jeweils 90° zu diesen sind häufig Springpunkte. Das ist häufig aber nicht immer so. Bzw. hatte ich schon Blanks, wo ich nur eine harte Linie lokalisieren konnte, aber das mag auch an mir gelegen haben.
Man Kann z.B. auch ein Spitzenteil senkrecht auf einen Kegel stellen und von oben auf die Spitze drücken. Der Blank biegt sich nun. Biegung innen ist die faule Haut.

Ich glaube auch, dass das Auftreten von diesen Linien im Blank nicht ausschließlich von Materialüberlappungen herrührt, sondern ein Ergebniss der Summe aller Aspekte der jeweiligen Blankkonstruktion ist. Gut häufig ist der Mattenanfang am Mandrell gerade, es gibt aber Konstruktionen mit mehreren Matten in Compositeblanks. Die Aussenkanten der Matten verlaufen seltenst gerade. In dem einen Video was ich verlinkt habe, St. croix, da redet der Manager von konkaven Mandrells, und unterschiedlichen Materialstärken im Blank, wenn ich es richtig verstanden habe. Und zuguter Letzt ist das Werkstück am Ende auch kein gerade gewickeltes Rohr, sondern konisch.



Geschrieben von Jeronimo66 am 24.03.2024 um 12:18:

 

Moin,

Ich habe gerade eine ganze Weile damit verbracht die verschiedenen Begrifflichkeiten zu recherchieren, damit man zumindest nicht aneinander vorbeiredet. Hier sehe ich nicht unbedingt eine klare Stringenz in der Rutenbauerwelt. Hier ist es ja inzwischen munter weitergegangen, ich habe aber keine Lust dazu mein Geschreibsel noch einmal zu überarbeiten, auch wenn Rene' vieles hier schon deutlich genug erklärt/definiert hat.


Den Springpunkt habe ich wohl bisher falsch verstanden. Das war für mich die Achse, in die sich ein Blank dreht, wenn man ihn biegt. Die Erklärung von Rene' finde ich aber gut
Der Springpunkt ist "eine harte Linie im Blank, wo der Blank bei Stauchung, auf keinen Fall verharren will, wo er sich wegdreht oder auch wegspringt."

Die Achse in die ein Blank bei Biegung springt ist der Ruhepunkt, die Ruheebene, die Vorzugsrichtung/Vorzugsbiegung die auch als weiche Seite/Ebene bezeichnet wird.

Den Spine/Spline, das Rückgrat verstehe ich anders als Rene, das ist für mich die Ebene in die ein Blank bei der Biegung springt (der Ruhepunkt, die Ruheebene, die Vorzugsrichtung/Vorzugsbiegung). Als Bild sehe ich hier z.B. das menschliche Rückgrat. Nach vorne biegt es sich am besten, nach hinten ist es steifer. Am steifsten ist es aber zur Seite, also 90° dazu nach links und rechts.
Als Referenz führe ich das Rodmaker Magazin von Kirkman (Deadlift Capacity, erste Seite, linke Spalte, letzter Absatz) (Eine Übersetztung des Zitates folgt unten) und Gary Loomis (Gary Loomis discusses how to find a spine on a blank and guide placement) an. (Womit wir auch wieder bei der ursprünglichen Frage sind, der Beringung einer casting Rute. Lachen-5 )

Die harte Seite ist die Seite (Seiten) die der Rutenbiegung den meisten Wiederstand entgegen bringt. Sie liegt NICHT der weichen Seite gegenüber.

Als Overlap würde ich nur den Bereich der Überlappung von Materialschichten sehen. Er ist zwar die Ursache der Phänomene aber ist am Blank, durch sich überlagernde Effekte, nicht wirklich lokalisierbar, zumal er ja in der Regel wohl nicht in eine geraden Linie, sondern um den Blank herum läuft.

Alle Effekte sind kummulierte Effekte. Ich zitiere hier eine aus dem oben verlinkten Rodmaker Magazin 31. Ich hoffe ich habe richtig übersetzt. Das dazugehörige Bild habe ich beigefügt:
Die Wandstärke um den Umfang eines Rutenrohlings ist nicht gleichmäßig. Diese Anomalie wird dadurch verursacht, dass eine Materialbahn (Prepeg) um einen konischen Dorn gewickelt wird. Sie kann auch durch den Schleifprozess beeinflusst werden, der beim Endbearbeitung stattfindet.
Auch ist die Wandstärke entlang einer bestimmten Achse von der Spitze bis zum Ende nicht gleichbleibend. Es gibt einen kumulativen Effekt: Die Achse, die die größte Materialmenge auf der Kompressionsseite der Biegung platziert, ist die steifste/stärkste Achse. Die Achse mit dem wenigsten Material auf der Kompressionsseite der Biegung, ist die weichste/schwächste Achse (Spine). Beachten Sie, dass die steifste und die weichste Achse eines Rohlings selten im 180-Grad-Winkel zueinander liegen.



Übersetzung Deadlift Capacity, erste Seite, linke Spalte, letzter Absatz: Wenn ein Rutenbank so ausgerichtet ist, dass sich der Großteil der dicksten Wand auf der Kompressionsseite der Biegung befindet, zeigt der Blank seine maximale Fähigkeit zum Liften. Wenn der Blank so ausgerichtet ist, dass sich der Großteil der dünnsten Wand auf der Kompressionsseite der Biegung befindet, weist der Blank seine minimale Fähigkeit zum Liften auf. Ersteres verläuft im Allgemeinen entlang der geradesten Achse, während Letzteres im Allgemeinen entlang dessen verläuft, was die meisten Rutenbauer als „effektive Wirbelsäule/effektiver Spine“ bezeichnen. Und es sollte beachtet werden, dass diese beiden Achsen selten oder nie um 180 Grad gegensätzlich sind.



Geschrieben von habitealemagne am 24.03.2024 um 14:06:

 

Ja das mit Spine stimmt so, wie Du schreibst. Ich lass die Amerikanismen besser weg und nehme hart und weich.



Geschrieben von Wolfgang-K am 24.03.2024 um 15:07:

 

Da hatte ich mit dem Springpunkt auch einen Fehler, das war für mich immer wo er hingesprungen ist ( schwache Seite)
Möchte an dieser stelle das Bild gerne noch einmal einfügen, das ich einmal im Forum gefischt habe, Weiß leider nicht mehr von wem Sorry.
Aber ich glaube fürs Verständnis gut.

Gruß Wolfgang



Geschrieben von Reinhard 02 am 24.03.2024 um 20:32:

 

Ja, Karl baut die Ringe 90° versetzt zur weichen Seite der oberen 10 cm des blanks.
D.h. aber nicht, dass diese faule Seite genau an dieser Stelle sitzt, wenn man den kompletten blank biegt.
Bei einem linearen Verlauf der faulen Seite entsprechen die obersten 10 cm dem Gesamtverlauf.
Bei einer faulen Seite, die sich bei unterschiedlicher Belastung etwas um den blank windet, ist es nicht der Fall.
Dass dann um 90° versetzt die harte Seite sitzt, muss auch nicht sein.
Genausowenig wie 2 eventuell vorhandene faule Seiten genau gegenüberliegen, muss auch die harte Seite nicht unbedingt 90° dazu versetzt sein.

Das Vorgehen von Karl ist also auch ein wenig willkürlich und kann bei verschiedenen Blanks unterschiedliche Ergebnisse ergeben, auf welcher Linie die Ringe nun letztendlich sitzen.

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 24.03.2024 um 20:41:

 

Moin,

du bist mir zuvor gekommen, Reinhard.

Ich habe mal die Spitze meines neuen EPIC Blanks getestet. Und zwar habe ich ihn auf dem Tisch durchgebogen und ca. 30cm unterhalb der Spitze Druck ausgeübt. So habe ich die erst und zweite Ruheebene bestimmt und die Ebene des höchsten Wiederstand, den Springpunkt. Ein zweiter Springpunkt war nicht eindeutig zu finden.Das Ergebnis habe ich mal skizziert. 10cm weiter ist das Ergebnis schon wieder etwas anders, da die Punkte nicht linear durch den Blank wandern. Ganz genau wie Reinhard es schreibt.

S1: deutlichste faule Seite
S2. zweite faule Seite
H: Punkt des höchsten Widerstandes (Springpunkt)



Geschrieben von Wolfgang-K am 24.03.2024 um 22:15:

 

@Carsten, wie kommst du auf deine 4 Uhr auf den Springpunkt, ??? Denken1
dieses kannst du doch nur annehmen , da der Blank beim Biegen und drehen doch immer auf die weiche Seite legt. In der Annahme in 90° versetzt befindet sich der Springpunkt, aber Messbar ??? Denken2
Gruß Wolfgang


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH