CF Manschette/ Kohlefaser Manschette |
Jeronimo66
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| CF Manschette/ Kohlefaser Manschette |
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Der Beitrag war schon fertig. Ich habe dann nochmal mit anderen Suchworten im Forum gesucht und diesen ausführlichen Faden gefunden. Hier wird alles schon mal erklärt und man sieht durch verschiedene Beiträge auch, dass die Manschetten einfach sind und in jeder Länge möglich sind und auch sehr dezent bis unsichtbar sein können. Er kommt mir auch bekannt vor. Vermutlich habe ich da gelernt, wie man es macht.
Da doppelt bekanntlich besser hält gibt es meinen Beitrag, mit dem Link vorweg, trotzdem.
Moin,
ich hatte noch eine Rute (Secret Taper in 9‘ #6) für eine kleine aber absolut notwendige Reparatur liegen. Da ich vom Besitzer schon einiges an Wurftraining bekommen habe, mache ich das sehr gerne. Da es zu meinen letzten Beiträgen passt, zeige ich mal mein Vorgehen bei einer möglichst unauffälligen CF Manschette.
Grundsätzlich halte ich die die alten CF Manschetten von Sage für die besten. Die gehen über die Einführtiefe des männlichen Teils hinaus, sind aber recht auffällig, auch wenn sie vor der Lackierung angebracht wurden.
Grundsätzlich reichen für mich aber 1-2cm, um den Rand gegen Risse zu schützen. Alles was zwischen so einer und der "Sage Manschette" liegt macht für mich nur Sinn, wenn sie einen Riss überdecken soll
Ich bin folgendermaßen vorgegangen.
Ich habe den Schaden begutachtet und einen Plan gemacht. (Ende bis zum Querbruch (ca. 5mm) kappen, eine CF Manschette aufbringen und die Zierwicklung erneuern.
Unter Wärme (Heißluftpistole) habe ich das Bindegarn mit einem Skalpell am Rand angeschnitten und den Zierfaden abgewickelt. Das ging problemlos. Dabei steckt die Hülse nicht zu fest auf dem nächsten Teil, um Risse nicht zu erweitern. Mit einer stumpf aufgesetzten Klinge habe ich den letzten Lack abgekratzt. Oberhalb und unterhalb der Reparaturstelle den Blank vorher mit Tesafilm geschützt.
Bei der Begutachtung des Schadens habe ich den Plan geändert. Die Zier- und Stützwicklung hat das Schlimmste verhindert. Ich glaube eine recht kurze Manschette reicht aus. Und kappen brauche ich auch nicht, sitzt alles wo es hingehört..
Die Länge der CF Manschette habe ich durch eine Lage Tesafilm begrenzt und das Ende nochmal leicht angeschliffen. Dann mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber das Roving angeklebt und schräg abgeschnitten. (gibt einen schöneren Rand, als wenn ich das Roving erst rein und dann wieder raus wickele, was leichter und schneller ginge.)
Epoxidharz (Uhu Endfest 300) auf die Stelle aufgebracht und das Roving eng und straff, rauf und runter gewickelt. Noch ein bisschen Harz drauf und mit einem Lappen das Harz eingearbeitet und den Überschuss abgewischt. Zum Schluss wird Tesafilm mit seiner Rückseite fest darüber gewickelt, was das Harz verteilt. Zusätzlich mit dem Heißlufgebläse erwärmt, damit das Harz schön flüssig ist und überall hin kriechen kann. Das männliche Teil der Steckverbindung habe ich vorher mit Tesafilm geschützt. So kann kein Harz durch die Risse die Teile zusammenkleben. Ich nehme es aber einmal raus, damit ich den ausgetretenen Kleber am Rand der Hülse entfernen kann. Schön sauber arbeiten macht hier Sinn.
Die Reparatur im zusammengesteckten Zustand (ohne Kraft) halte ich für notwendig, um die angeknackste Hülse in die richtige Form zu bringen.
Nach dem Aushärten des Klebers auf der Heizung (meine Infrarotlampe ist kaputt) habe ich das Tesafilm bei der Hülse entfernt. Das war diesmal etwas nervig, da ich das Tesa doch mit der Klebeseite aufgebracht habe. Dann haftet es viel stärker auf dem Harz, lässt sich kaum abziehen/abpulen und verklebt beim Schleifen das Schleifmittel.
Ich klebe das Schleifpapier dafür mit Doppelklebeband auf eine Holzleiste (ich nehme gerne Holzspatel,) da so die Oberfläche schön plan wird und ich am Rand genauer arbeiten kann. Das Tesafilm auf dem Blank verhindert sicher, dass man hier versehentliche Schleifspuren verursacht. Einen etwas dickeren Rovingrand am Blank, schneide ich mit einer scharfen Klinge weg, damit ich einen sanften Übergang habe.
Hier habe ich genau genug gearbeitet, so dass keine Lackschicht notwendig ist, um irgendwelche Lücken zu füllen die man unter dem Bindegarn sehen würde.
Das Bindegarn habe ich schon vor Arbeitsbeginn mit meinen Garnen verglichen. Hellgrau (gunsmoke) haben die verschieden Hersteller in unterschiedlichen Schattierungen, was aber vermutlich hier kaum zu sehen wäre. Ich habe aber ein sehr passendes Grau. Fix die Wicklung mit der Zierwicklung gemacht und die erste Lackschicht aufgetragen.
Am nächsten Morgen noch einmal in einer etwas dickeren Schicht lackiert, damit es zu der Rute passt. Fertig!
Der Zeitaufwand ist durch die vielen kleinen, aber auf zweieinhalb Tage verteilten, Arbeitsschritte zwar relativ hoch. Die Reparatur ist dafür aber fast unsichtbar.
Der Besitzer kann das Potential einer Rute voll ausreizen. Wenn ich gepfuscht haben sollte, dann wird er die Reparaturstelle sicher zerlegen.
Ich bin aber zuversichtlich.
Die Reihenfolge der Bilder ist 1, 2, 10, 4, 3, 5, 6, 7, 8, 9.
Gruß
Carsten
Jeronimo66 hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
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30.11.2025 14:21 |
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Jeronimo66
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30.11.2025 15:04 |
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antidotepp
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Beiträge: 92
Herkunft: Dresden
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Hej, Carsten.
Sehr sehr cool! Danke für´s Teilen!
Grüße
Christian
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01.12.2025 19:51 |
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Wenn ich mal eine zerbrösel weiß ich wo ich die hinschicke! Vermutlich hätte ich es nicht so sauber hingefrickelt!
LG,
Frank
__________________ Die Hölle von der Leine - SOR Competition Spey Casting
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01.12.2025 20:33 |
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Tach,
ich finde das auch sehr sauber und ansprechend umgesetzt.
__________________ Sie sollten nicht alles glauben, was Sie denken.
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02.12.2025 02:40 |
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