fehlende Unterwicklung = Rutenbruch vorprogrammiert? |
UGLYSTICK
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Beiträge: 194
Herkunft: Augsburg
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... ich versuchs jetzt mal ein bißchen wissenschaftlicher ...
Eine Unterwicklung erzeugt gleichmäßigen Druck auf den Blank.
Dieser äußere Druck erzeugt wiederum inneren Druck ringsum und radial in der Blankwandung (ein statisches Prinzip).
Vergleichbar mit dem hydrostatischen Druck auf Rohre.
Das hat den Vorteil, dass der Blank unempfindlicher gegen Querdruck wird - so eine Art Vorspannung, die Querlasten besser verteilt.
Diese Vorspann-Prinzip verwendet man z.B. auch bei Sicherheitsgläsern.
Der auftretende Druck ist strotz geringer Fadenspannung nicht zu unterschätzen - das liegt an der Anzahl der Wicklungen.
Testet das mal:
Dünne Angelschnur - schön nebeneinander ohne große Fadenspannung auf den Finger wickeln - Ihr werdet sehen, dass bei sehr vielen Wicklungen kaum noch Blut durchgeht und man kann den Finger nicht mehr so leicht abknicken.
Ein weitere großer Vorteil einer Unterwicklung ist der Puffer in Blank-Längsrichtung.
Bei Biegung enstehen Kräfte an den Ringfüßen in Blank-Längsrichtung.
Je starrer die Ringe und je größer der Ringfußabstand, umso größer die Längs-Kräfte.
Hier bildet die Unterwicklung eine Art Gleitschicht = Puffer.
Ohne Unterwicklung wird dann der Ringrahmen unter hohen Lasten sehr stark beansprucht bzw. Die Ringe verschieben sich leicht auf dem Blank - Das will ich auf gar keinen Fall...
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24.12.2009 10:54 |
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UGLYSTICK
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Dabei seit: 14.10.2008
Beiträge: 194
Herkunft: Augsburg
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... mir fallen da auch noch Stützstrümpfe ein
Frohe Weihnachten
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24.12.2009 11:48 |
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JEZI
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Dabei seit: 09.01.2008
Beiträge: 392
Herkunft: Holzkirchen
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Um mal wieder zur Anfangsfrage zurückzukommen: für mich gäbe es auch keine technische Notwendigkeit eiher Unterwicklung. Hab schon mehrere Norwegenruten bis zur 65lbs-Klasse ohne Unterwickung aufgebaut, mit denen schon einige Leute versucht haben den Stöpsel aus dem Atlantik zu ziehen und von diesen Ruten ist bisher noch nicht eine Einzige gebrochen. Schon gar nicht wegen einer fehlenden Unterwickung. Unterwickungen mach ich schon eher, wenn ich eine mittelschwere Rute (so 50-100g WG) mit filigranem Blankdurchmesser und Wandstärke für schwere Aufgaben mit Zwei-Fuß-Ringen aufbaue. Da mach ich es aber schon auch mal so, daß ich nur die unteren Ringe unterwickle, wo im harten Drill die Aktion der Rute stattfindet. Das obere Drittel solcher Ruten ist dann eh in gerader Linie in Richtung Schnurverlauf gezogen, und es findet in diesem Bereich keine Aktion (und damit auch keine Belastung) statt. Lieber erhalte ich mir die Feinfühligkeit in der Spitze als aus optischen Gründen die Unterwickung bei den kleinsten Ringen weiterzuführen.
Ich persönlich finde die TAS in der Spitze nicht so empfindlich. Wenn ich da eine Unterwicklung eh schon drauf mache, würde ich sie auch unter alle Ringe machen.
__________________ ZIMTEC Sea Fishing Tackle
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24.12.2009 21:28 |
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AngelDet
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Dabei seit: 01.02.2008
Beiträge: 3.148
Herkunft: Region Woodland
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| Zitat: |
Original von JEZI
Unterwickungen mach ich schon eher, wenn ich eine mittelschwere Rute (so 50-100g WG) mit filigranem Blankdurchmesser und Wandstärke für schwere Aufgaben mit Zwei-Fuß-Ringen aufbaue. Da mach ich es aber schon auch mal so, daß ich nur die unteren Ringe unterwickle, wo im harten Drill die Aktion der Rute stattfindet. Das obere Drittel solcher Ruten ist dann eh in gerader Linie in Richtung Schnurverlauf gezogen, und es findet in diesem Bereich keine Aktion (und damit auch keine Belastung) statt. Lieber erhalte ich mir die Feinfühligkeit in der Spitze als aus optischen Gründen die Unterwickung bei den kleinsten Ringen weiterzuführen. |
Du hast es schön zusammengefaßt, wo es nützlich ist!
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28.12.2009 11:43 |
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BigPaco

Dabei seit: 27.12.2009
Beiträge: 3.051
Herkunft: Münsterland
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Hi!
Ich glaube eher schlechte Idee...
Ne Unterwicklung aus Nylon, getränkt mit Lack, bietet einem unter Last kippelden oder scherenden Ringfuß, sofern überhaupt nötig, bestimmt mehr Widerstand.
Im Rodmaker habe ich mal gelesen, dass der Lack sowieso keine endfeste Verbindung mit dem Blank eingeht, also nur den Ring in der Wicklung fixiert. Daher gehe ich davon aus, dass reiner Lack (ohne Garn) unter Last auf die Dauer "in die Knie geht", dann hätte der Ringfuß wieder Blankkontakt und es könnten Hebelkräfte den Druck dabei noch verstärken...
Ist aber nur gefährliches Halbwissen...
Ne Unterwicklung habe ich bislang nur auf einem Norwegen-/Welsstock gemacht, alles andere hält immer noch.
Eventuell könnte ich mir eine auf den Blank laminierte Carbonfolie oder sowas vorstellen, aber da steht Aufwand und Nutzen für mich in keinem sinnstiftenden Zusammenhang.
Gruß
Rainer
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22.01.2011 23:19 |
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Reinhard 02
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Dabei seit: 25.12.2010
Beiträge: 3.400
Herkunft: BaWü, Heidelberg
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Hallo,
hatten wir nicht vor wenigen Tagen schon einen ähnlichen fred?
Aber ich gebe gerne auch noch meinen Senf dazu:
( entschuldigt bitte, wenn ich von Vorschreibern erwähntes wiederhole)
1. in einer, ich glaube amerikanischen Puplikation, habe ich vor vielen Jahren gelesen, dass die Unterwicklung ursprünglich dazu diente, bei gespliessten Biggame Ruten(Ringe oben auf dem blank) ein seitliches Verutschen der Ringe zu verhindern.
2. Unterwicklungen verhindern ein Eindrücken des Ringfusses in den blank, es sind ja meist die Aussenkanten des Fusses, die aufsitzen. Wenn die sich in die UW drücken sitzt der Ring irgendwann flächig auf, normalerweise bevor die Kanten sich komplett auf den blank durchdrücken.
3. bei sehr dickwandigen blanks mit dünnem Aussendurchmesser, zB. Armalite,würde ich aus Schutzgründen keine UW machen, allenfalls der Optik wegen.
4.theoretisch wichtig erscheinen mir UWs eher bei sehr dünnwandigen blanks in Relation zum Wurfgewicht, das sind die eher älteren blanks früherer Tage mit grossem Durchmesser und geringer Wandstärke.
5. praktisches Beispiel: ich habe mal eine engliche Glas-Matchrute neu aufgebaut.(grosser Aussendurchmesser, geringe Wandstärke)
Dabei hatte der UNTERSTE Führungsring seinen Abdruck im blank hinterlassen, in form von U-förmigen milchigweissen Bruchlinien im blank!
An dieser Stelle zeigt der blank eigentlich kaum eine oder keine Aktion bei den üblicherweise verwendeten Schnurstärken.
Der Ring war wohl einfach zu fest gewickelt, bzw. der hohe Matchrutenring ist durch seitlichen Druck verkanntet .
Ich habe die Rute neu aufgebaut mit den Ringen an der gleichen Stelle und haben diese Stelle nicht weiter beachtet, den ich werd die rute niemals mit 50er Mono fischen
6. kurze Frage in die Runde: haben die Sportex Welsruten, die superstabilen gelben Glasruten, 50lbs oder sowas, haben die ne UW??
Oder die Kohlefaser Magnus, 50lbs, habe die eine UW??
Also, ich glaube, die haben keine!
Gruss
Reinhard
PS: ich habe Unterwicklungen an schweren Spinnruten, Meeresruten gemacht, aber eher aus optischen Gründen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Reinhard 02: 23.01.2011 11:10.
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23.01.2011 10:48 |
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toolbreaker
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Dabei seit: 09.11.2010
Beiträge: 137
Herkunft: Großkrotzenburg
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Alles klar, also wenn ein Marbeling oder ne andere Lacktechnik zwischen den Ringfüßen sein soll und ne Unterwicklung notwenig erscheint. Dann erst unterwickeln und danach mit der Lackierung der Unterwicklung die Farben mit ins Spiel bringen.
gruß boris
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23.01.2011 20:02 |
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