Die XFP Geschichte |
AngelDet
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Der von mir benutzte Begriff XFP fiel schon einige Male, und wirft/warf mehr Fragen auf als Antworten zu geben ...
XFP steht für "eXtreme Fishing Performance" und hat die Hauptaufgabe, die zu bauende Rute maximal auslasten zu können, sie belastungstechnisch, aber auch gebrauchstechnisch zu optmieren
Die Überlegungen zum besseren Verständnis, zum Nachvollziehen, und evtl. bringt das den ein oder anderen auf noch bessere Ideen:
Die Standardberingung, wie sie z.B. im Heft CMW Rutenbau steht, war auch mein
Ausgangspunkt. Am Anfang hab ich mir gut erscheinende Fertigruten kopiert, die
meist diesen Regeln folgten in der 80er und 90er Jahren des letzten
Jahrtausends. Hab auch weniger und größere Ringe als heute genommen, die mir
heute fürchterlich groß und klobig erscheinenden 30er Leitringe eben. Das war
für die Verwendung von 0,30er Monofil auch nicht schlecht, hat funktioniert.
Etliche Probleme traten im Laufe der Zeit auf:
1) Der 30er Leitring ist blöd beim Transport in Rohr oder Tasche, nimmt
praktisch einer ganzen weiteren Rute den Platz weg. Der 25 ist viel bescheidener
im Platzanspruch, 20er sind noch netter, wobei der Unterschied 30 zu 25
schlimmer ist. Das nervt bei Verwendung Rutenfutteral mit mehreren Ruten drin.
Noch mehr bei Transporten auf weiten Reisen. Unter enger Packung eine starke
Neigung zum Eindrücken des 30er Leitringsrahmens in den Griffkork der
Nachbarrute.
2) Weitwurfoptimierungsversuche mit dem langen HT einer 2tlg 3,20m Spinrute
unter Verwendung von Geflechtschnur zeigten klar, dass ein großer Leitring-
Rollenabstand der Betriebsicherheit der Wurfrute nicht förderlich ist, sonders
anders herum, weiter unten = betriebssicherer. Geflechtschnur ist gegenüber
Monofil inzwischen in den meisten Spinangelbereichen die wichtige Schnurart.
Sehr dünne Monofile <0,18mm verhalten sich aber auch nicht soviel anders.
3) Einen weiteren Schritt weg von der herrschenden Weitwurfargumentation brachte
der Vergleich zweier (zufällig?
) unbeeinflußt unabhängig voneinander
weitgehend gleich entstandener Sportex Kev4 3054 (Blanks gleiche Serie beide von
CMW), die wir mit 2 Leuten bis auf die Ringe gleich gebaut und gleich mit 4000er
Rolle und Geflechtschnur ausgestattet hatten. Einmal 6+1 mit 30er Leitring,
einmal 7+1 mit 25er Leitring (sogar die dicke Einlage recht "eng"). Meine
Behauptung, dass ich ja die Weitwurfberingung drauf hätte und weiter werfen
könnte, wurde mit wechselseitigem Ruten- und Ködertausch (wir warfen dieselben
Köder!) entkräftet. In Zig Würfen war kein erkennbarer systematischer
Wurfunterschied auszumachen - außer dass der Köder die Weite ausmacht.
Das
war der Anfang vom Ende des 30er Leitrings im Geflechtzeitalter.
4) Ein wilder Meterhecht in Schweden zeigte mir, wo die Harke hängen kann beim
Bootsangeln und versuchte in allen 3 Raumdimensionen eine 6+1 ganz alt-
standardmäßig (1 Ring auf HT bei 3m Rute) beringte Sportex Kev3 3053 zu
zerbrechen, was einerseits mit damals 0,30er Monofil zusätzlich gut gepuffert
wurde, und zweitens die Rute unglaublicherwiese gehalten hat, während der Fisch
unter dem Boot durchtauchte und probiert hat das Boot als Scherhebel gegen die
Rute einzusetzen. Da war plötzlich eine fast rechtwinklige Abknickung im obenen
Drittel des HTs, die mir heute noch beim Gedanken daran das Blut gefrieren
lassen kann. Der Stecken hat's aber ausgehalten - ein klares Indiz für die Fama
dieser Blankserie!
Seitdem stimmten die Springpunkte/Overlap
aber nicht mehr ...
5) Um eine wirklich belastbare Größtfischrute zu bekommen, bin ich auf die
Magedeburger Meeresangelmesse 2007 gefahren, nachdem ich mit Karsten_Berlin zu
einem Test verabredet hatte, ihm Rahmen ihrer GT Popper Ruten Angelei. Mit ihm
und Oli (Biggameshop) konnten wir dann wunderbar im Belastungstest am Big-Game-
Drillsimulator mit ansehen und diskutieren, wie das HT der VHF -150 , auch nur
klassisch 7+1 mit einem 25er Ring auf dem HT beringt, gnadenlos brechen würde,
wegen der zu geringen Beringung. Das war sonnenklar im Abknicken zu sehen, und
ich hatte erstens keine Veranlassung den beiden bei der diesbezüglichen
Erfahrung nicht zu folgen, und auch keine Lust
, es aufs Extrem ankommen zu
lassen.
6) Bruch eines 3,20er VHF Spitzenteils durch Experimente mit Umberingung am
Wasser, wo ich den Blank beim Ausrichten ein klein wenig angekratzt
"angequietscht" habe, und 20min später fiel die Spitze plötzlich beim
Hängerlösen ab, dabei war das ein an einer 0,18mm Mono gefischter Spinner am
Seegrund. Da warmer Mai, bin ich einfach ala Adam das ST bergen gegangen und
habe den Hänger händisch gelöst und den Stab wieder mitgenommen. Da der Ring
auch noch direkt nach der Steckung saß, hat mich dann zum experimentieren mit
Abbrüchen an Zapfen experimentieren lassen, und ich stellte fest: Direkt nach
einem stärkeren Einsteckzapfen ist die schlechteste Position für einen Ring.
Wenn der Ring sich aber darauf/darunter abstützen kann, steigt die Belastbarkeit
an, gegenüber einen weiter oben sitzenden. Zudem hat die glatte Ringbearbeitung
einen eminenten Einfluss auf das Ankerben.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von AngelDet: 02.08.2010 16:38.
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02.08.2010 16:33 |
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AngelDet
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Für mich war ab da klar, dass man "unten rum" enger beringen muss und die Ringe
extrem gut glatt aufliegen und "sitzen" müssen, wenn man nicht ab einem
bestimmten Belastungpunkt die Rute plötzlich schwach absinken und abknicken
haben möchte (ob getrennt oder noch verbunden). Das ist in einigen
Angelartbereichen lange Standard, nur für Spinnruten relativ neu. Die, die schon
lange besser verteilt beringen, sind Matchrutenaufbauten und
Fliegenrutenaufbauten, sie holen aus weniger Blankkraft höhere
Drillbelastbarkeiten heraus. Karl Bartsch hat dann die tolle Formel 1 Ring pro
Fuß Rutenlänge genannt, seine Fliegenrutenfaustformel. Es entfällt ein Ring auf
ca. 30cm Gesamtrutenlänge, wobei die ja noch enger stehen.
Ich habe von daher aber mal 30cm als Ringhöchstabstand definiert, das war zuerst
eine eigene willkürliche Definition, weil nicht dasselbe. In Praxi mußte das
angewendet werden, also wurde entsprechend aufgebaut oder gerade die im Aufbau
und Test befindlichen VHF nochmal umgebaut, mehr Ringe und weiter nach unten
verteilt. Die nachfolgenden Ergebnisse im Einsatz waren sehr positiv, ganz fiese
Sachen waren machbar, ohne dass die Rute in einen überlasteten Zustand gekommen
ist.
Die Ringbehandlung wurde poliertechnisch immer weiter ausgefeilt, mit immer
höherem Zeitaufwand, und dann kam noch die Sache mit den Ringgewichten - möglich
mit den plötzlich weltweit günstig verfügbaren "Dealer" Feinwaagen, dem Koks sei
dank.
Das hat meiner Einschätzung nach einen Prozess in Gang gesetzt, der
sehr tiefgreifende Änderungen mit sich bringt und immer noch anhält, weil jeder
auf 1/100g messen und vergleichen kann, was früher so nicht möglich war.
Laborwaage für jedermann!
Genauso kann man die digitale Schieblehre für'n 10er mit dazunehmen, auch
günstige Lasernivelliergeräte zur Ausrichtung usw. Das sind nicht nur die
Ringgewichte, sondern auch Fliegenschnurgewichte, Schußköpfe usw.
Das NGC ist ein ganz anderes Konzept im Kontrast zur alten Standardberingung.
Dabei wird aber praktisch alles anders gemacht, und mir gefallen einige Sachen nicht:
- eng anliegende Ringe im Spitzenbereich (schleifen am Blank bzw. schlimmer: an der Wicklung)
- schnelles Absteigen der Ringdurchmesser, also nicht 25-20-16-12-10-8-7, sondern 25-16-10-7-7-7-7
- zuviel Ringe oben auf dem ST, wo unter Belastbarkeitsgesichtspunkten diese nichts bringen,
allenfalls bringen sie eine schönere Biegekurve der Spitze beim anlupfen.
- Große Einbeinringe in 025 oder 020, die dem netten Konzept des Einbeinringes das
schnelle unschöne verbiegen bringen, und noch unschöner die Notwendigkeit des wieder gerade biegens.
Das Verbiegen ist auch abhängig von Transport (Futteral, Rohr) und einem Einsatz wie im Boot,
wo die Ringe gerne auf der Kante aufliegen.
Große Zweibeiner lassen sich aber mit Einbeinern zusammen montieren, nicht nur einer, sondern auch 1,2 oder 3 ...
Die Idee war dann, die Ringe oben am ST, wo sie alleine durch ihre Anwesenheit
und Stückzahl als Gewicht schaden, soweit wie möglich herunterzuschieben, wobei
die Biegekurve der Spitze noch verträglich bleiben musste. (=>Höchstabstand
oben) Ideal wäre ja, man könnte alle einfach auch 30cm Abstand setzen. Das geht
oben aber nicht, immerhin klappt 15cm aber schon sehr gut, selbst bei feinen
Blanks, ohne übermäßig abzubiegen.
Unten am HT habe ich erstens ein möglichst dichtes Herangehen an die Rolle
gewünscht, wobei die noch verträgliche Wurfweite eine Grenze setzt.
Erstaunlicherweise hat das heruntersetzen von 65cm auf 55cm aber nicht der
Wurfweite geschadet, was ich zum Teil auch auf die inzwischen breit verfügbaren
dünnen und sehr guten superglatten Ringeinlagen zurückführe (SlimSIC,Zirkonia
UL). Es ist unmittelbar einsichtig, dass rauhere Ringeinlagen durch das
Hinzunehmen weiterer Ringe mehr bremsen als sehr glatte Ringeinlagen. Vom
Leitring/Bockring ca. 50-55cm ab der Rollenspulenkante habe ich bis zum
Spitzenring einen bestimmten Ringbereich. Der obere differentielle Ringabstand
bei 15cm und der untere differentielle Ringabstand bei bis 30cm ergibt abzüglich
der Grifflänge und Leitringposition eine Stückzahl der Laufringe, die der
Faustformel genügt: (Blanklänge - 60) / 30
8ft = 2,40m : (240-60)/30 = 6
8.5ft = 2,55m : (255-60)/30 = 6.6 => 7
9ft = 2,70m : (270-60)/30 = 7
9.5ft = 2,85m : (285-60)/30 = 7.5 => 8
10ft = 3,00m : (300-60)/30 = 8
Die Ringe verschiebe ich auf der Strecke Leitring-Spitzenring, solange bis es
paßt, also Aktionmäßig gut aussieht, und die Ringverteilung harmonisch fürs Auge
aussieht. Problem sind dabei die Steckungen, die einer Sonderbehandlung
bedürfen, wenn man dazu bestimmte Vorstellungen hat. Einfach so geht das damit
nicht. Ich gehe entweder "um die Steckung herum" und setze die Ringe möglichst
weit vor und nach der Steckung, also 15cm oberhalb und 15cm unterhalb, wenn es
paßt. Die andere Variante ist gezielt "auf die Steckung", auf den Überschub mit
dem Ring zu gehen, und zwar so, dass man noch auf dem eingesteckten Zapfenteil
des unteren Segmentes sitzt (also bei 2tlg noch das HT darunter als
Unterstützung eingesteckt hat). Diese Berücksichtigung der Steckung finde ich
sehr wichtig, um das Maximum aus dem Blank herauszuholen. Jetzt muss ich danach
die Ringe verteilen, und entweder so oder so mit der einen oder mehreren
Steckungen klarkommen. Wenn etwas partout nicht aufgehen will, z.B. wenn ich auf
der Steckung einen Ring haben will und damit unten relativ eng, z.B. 25cm
auseinander mit 2 Ringen auf dem HT bleiben würde, dann fehlt mir oben auf dem
ST was an Ringen und ich nehme lieber einen dazu, aber nicht weniger. Dabei wird
der Ringabstand unten am HT aber nicht größer als 30cm, vlt. mal 31,6cm
, was
aber gut in der Toleranz ist.
Beim schnellen Absteigen der Ringdurchmesser bin ich mit einigen Wurfergebnissen
unzufrieden gewesen und habe wieder die sanfte Standardringkonusfolge (Delta-1)
dazugenommen, welche eben die Ringfabrikate mit ihren Größen überhaupt hergeben.
Faktisch sind das jetzt 2 Untervarianten geworden, also sowohl beispielsweise
(Delta-1: ) 25-20-16-12-10-8-7 als auch (Delta-2: ) 25-16-10-7-7-7-7. Das erste
wirft tendenziell einen Tick besser, das zweite macht die Spitze straffer. Bei
anonsten gleichen Ringpositionen.
Ich konnte aber nun nachweisen, dass eine erheblich stärkere Rute (-60g) mit Delta-1
einen kleinen suboptimalen Köder (ca.3g) leichter und weiter schleudert, als eine
weichere Rute mit Delta-2, trotz des hervorragend in ihrer Aufladung liegenden
Ködergewichtes, die Mehrbremsung ist fühlbar bei einem möglichst lautlosem
Rutencomboaufbau. Die anderen Parameter 2,70m Rutenlänge und Rolle und feine
Geflechtschnur und Leitring gleich, Ringe alle SimSIC. Hier gibt es dann kein
schlussendliches besser oder schlechter, sondern nur eine Optimierung auf ein
gewünschtes Ziel. Wenn ein zarter Blank für den angestrebten Zweck zu weich
wird, kann ich durch schneller absteigende Ringgrößen (Delta-2) noch einen Tick
mehr Steifheit herausholen, unter einem Tick Verlust an Wurfweite. Und je
stärker der Blank an sich schon ist, umso eher kann ich auf solche "Feinheiten"
verzichten. Die hohe Belastbarkeit ist mit denselben Ringpositionen
gleichermaßen gegeben.
Wie vielleicht klar geworden ist, kann ich damit kein exaktes Fertigkochrezept
geben. Die unterschiedlichen Aufbauten angefangen vom Griff (Längen vom Ende bis
zum Rollensitz bzw. Spulenkante) her verschieben schon mal alles, auch können
unterschiedliche Rollenfabrikate die Spulenkante woanders haben und damit einige
cm verschieben. Dann wirken die Steckungen des Blanks mit hinein, und je mehr
ich habe, umso mehr muss ich berücksichtigen. ca. 60er und 90er Teilungslängen
passen z.b. sehr gut zu dem Konzept und dem 30er Sollabstand, nachdem man einmal
bis dahin gekommen ist - Abstände und Ringpositionen wiederholen sich.
Nun viel Spaß und Erfolg beim eigenen ausprobieren!
__________________

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von AngelDet: 02.08.2010 16:37.
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02.08.2010 16:33 |
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PuraVida
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Sehr spannender Bericht, danke dafür!
Manchmal tu ich mir mit Deinen Formulierungen nicht so leicht. Betreffend Überschub: Habe ich das richtig verstanden, daß Du immer trachtest einen Ring genau auf den Überschub zu platzieren aber never ever unmittelbar danach?
LG
Ernst
PS: weitere Fragen mögen ev. folgen
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02.08.2010 17:03 |
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AngelDet
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Zitat: |
Original von PuraVida
Manchmal tu ich mir mit Deinen Formulierungen nicht so leicht. Betreffend Überschub: Habe ich das richtig verstanden, daß Du immer trachtest einen Ring genau auf den Überschub zu platzieren aber never ever unmittelbar danach? |
ja.
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02.08.2010 17:18 |
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derextremexxl
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Servus Det
Da hast du ja einen schönen Bericht eingestellt. Wie hast du denn deine Erfahrungen gesammelt? Wieviele verschiedene Blanks hast du dafür aufgebaut (und wieder umgebaut)? Du hast geschrieben, dass ein Beringungskonzept auf einer harten Rute besser für leichte Köder war wie das andere. Hast du dafür 2 gleiche Blanks mit unterschiedlichen Beringungen aufgebaut und direkt verglichen? Wie hast du es überhaupt gemacht? Hast du die Ruten fertig aufgebaut oder nur die Ringe angetapet?
Ich selbst verwende ja sehr gerne bereits zu Beginn recht kleine Ringe als Starter (Doppelsteg) und gehe dann recht schnell auf eine kleine Größe runter welche ich auch gerne als LSG verbaue. Hier ist due Schnur sicherlich recht dicht am Blank, aber ein scheuern wie du es beschreibst habe ich noch nicht feststellen können.
Danke für deine Erfahrung,
Alex
__________________ www.rutenschmied.de
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02.08.2010 19:29 |
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AngelDet
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Zitat: |
Original von derextremexxl
Da hast du ja einen schönen Bericht eingestellt.
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Fein, wenns gefällt oder zum Nachdenken anregt.
Zitat: |
Original von derextremexxl
Wie hast du denn deine Erfahrungen gesammelt? Wieviele verschiedene Blanks hast du dafür aufgebaut (und wieder umgebaut)?
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Das ist schwierig und würde lang - länger als oben.
Über die Zeit seit Mitte 2006 bis heute, und längst nicht alle Ruten sind fertig, weil eben dauernd möglichst was geändert wird.
Ich MUSS keine Rute final fertig machen, kann daher immer weiterbasteln.
Erste Riege eine Reihe Sportex und Fertigrutenumbau,
zweite Riege eine Reihe VHF,
dritte Riege eine Reihe Flyblanks,
und nub die Riege Bartschmodelle und vornehmlich wieder Umbauten, Shimano, Berkley, Balzer.
Kommt ganz schön was zusammen, und manchmal fragt man sich, ob man nicht zu verrückt ist!?
Zitat: |
Original von derextremexxl
Du hast geschrieben, dass ein Beringungskonzept auf einer harten Rute besser für leichte Köder war wie das andere. Hast du dafür 2 gleiche Blanks mit unterschiedlichen Beringungen aufgebaut und direkt verglichen? Wie hast du es überhaupt gemacht?
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Also das Setup mal genau, ich denke das ist sehr aussagekräftig:
Rute 1 ist die BSPM/TuskX2-270 2,7m WG 30-60g ,
Rute 2 ist der BF909-2 AFTMA#9.
Du müßtest die beiden kennen, der Unterschied von der Kraft und Blankdicke ist erheblich. Die wurden soweit gleich aufgebaut, gleiches Sim-SIC Fabrikat, bis auf einmal einen Delta-1 Verlauf an der Rute 1, und einen Delta-2 Verlauf an der Rute-2.
Dann hab ich einen kleiner Spinner Gr.2 genommen, also sehr wenig Gewicht, mit dem ich aber auch gut zu werfen geübt bin und damit ordentlich Dampf in den Abschuss bringe. Jeder wird sagen, die leichtere Rute mit erheblich höherer Spitzenaufladung schießt den Köder weiter raus. Sie schießt ihn auch merklich schneller raus, aber dann bremst er stärker ab und fällt. Bei der stärkeren Rute-1 kommt kaum Aufladung aus der Rute, der Köder zischt etwas langsamer los, aber es bremst nicht so sehr und er fliegt ein Stück weiter, die leichte Rute arbeitet wie gegen eine Wand, bei der anderen läßt sich mit mehr Krafteinsatz noch mehr herausholen.
Das war so nicht geplant, mehr Zufall, weil ich für die schwerere Rute nicht so auf das Ringgewicht achten brauchte und mir demzufolge die größeren Ringdurchmesser erlaubt
habe. Der Effekt ist gut sichtbar, die Ruten sind gleich lang, die eine schießt viel schneller, bremst eben aber heftiger und da bleiben bei dem winzigen Köder mangels Aufschaukeln nur die Ringe über.
Der Luftwiderstand fällt aus, da sich derselbe Köder auch weiter bringen läßt, und derselbe an beiden verwendet wurde, genügend Kontrollwürfe.
Gerade dass er erst besser loszischt und dann gebremst wird, macht den Effekt der Ringbremsung deutlich, so deutlich, dass ich auf zwei verschiedene Aufbauten auf dem gleichen Blank bisher verzichtet habe.
Dazu werde ich aber wohl mal 3 Ruten parallel aufbauen, das NGC muss auch noch exakter vermessen werden, mit 3 unterschiedlichen Beringungskonzepten, und das wird mit dem sehr gleichen Großserienblanks (die liegen schon da) weniger Möglichkeiten für Zweifel lassen.
Zitat: |
Original von derextremexxl
Hast du die Ruten fertig aufgebaut oder nur die Ringe angetapet?
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Die ersten Tests immer getapt. Damit kann ich auch am Wasser mal den Ring austauschen und sehen bzw. fühlen, was passiert, vor allem aber die Poiition nachrichten. Oder den Ringsatz verwerfen. Oder eine SS304-Rute an Spitzenring und Leitring durch glatte SIC ersetzen und sofort die vergrößerte Wurfweite erleben.
Inzwischen ist aber auch eine Wand voll fertig geworden, die immer wieder zum Vergleich oder auch mal Fischefangen mitkommt.
Aber ich stehe öfter mit getaptem Ruten am Wasser und spiele mit ihnen Köder durch -- wie war das mit dem Schuster und seinen Schuhen?
Zitat: |
Original von derextremexxl
Ich selbst verwende ja sehr gerne bereits zu Beginn recht kleine Ringe als Starter (Doppelsteg) und gehe dann recht schnell auf eine kleine Größe runter welche ich auch gerne als LSG verbaue.
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Ich habe das auch (noch) nicht in der Auswirkung quantifizieren können - das würde dann nochmal viel länger dauern.
Wieviel das eine weiter wirft ist zu klären, wenn man sich erstmal qualifizierend sicher ist, dass es einen Unterschied gibt. Stück für Stück.
Es ist ja auch eine Möglichkeit und auch ok, wenn man nicht unbedingt eine Long-Range Rute braucht. Dann ist das Aussehen oder keine Ringverwickeln auch wichtig oder am wichtigsten - je nachdem.
Einige Sachen schließen sich aus, das ist nicht zu ändern, aber es ist spannend, nach Verbesserungen zu suchen und die auch Auszuexperimentieren.
Zitat: |
Original von derextremexxl
Hier ist die Schnur sicherlich recht dicht am Blank, aber ein scheuern wie du es beschreibst habe ich noch nicht feststellen können.
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Schau mal die Wicklungen an den Ringen genau an, auch mal mit hellem (Labor-)Licht und nach einigen zig Stunden aktiven Wurfdurchlauf mit Geflechtschnur.
Die FliFis sagen immer, das macht nix, aber wenn ich raufschaue, sind da Riefen im Bindelack.
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02.08.2010 21:07 |
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derextremexxl
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Hi Det
Mich interessieren ja auch Auswirkungen verschiedener Beringungskonzepte auf die fertige Rute. Hier denke ich aber, dass es falsch ist einen Schluss zu ziehen, wenn man keine gleichen Blanks aufgebaut hat. Mir selber fehlt leider auch immer etwas die Zeit dies endlich einmal zu machen.
Du hast eine recht weiche Rute mit kleineren Ringen mit einer eher harten Rute und größreren Ringen verglichen. Dies sind aber doch Äpfel und Birnen! Wenn du die Fliegenpeitsche mit den größeren (schwereren) Ringen aufgebaut hättest würde diese sicherlich beim Wurf mehr nachschwingen und dadurch die Schnur "vielleicht" noch mehr abbremsen wie sie es mit den kleinen Ringen tut. Auch "könnte" die schwerere Rute im Wurf durch kleinere Ringe noch ruhiger werden und so mehr Weite bringen.
Das überzeugt mich jetzt aber gar nicht. Ich würde es selber gerne mal an ein und demselben Blank austesten, da man nur dann eine Aussage treffen kann welche auch annähernd objektiv ist. Auch kann ein Beringungskonzept an einer weichen Rute besser und an einer harten Rute schlechter sein. Daher müsste man eigentlich 3-4 verschiedenen Blanks jeweils mit 2-3 verschiedenen Beringungskonzepten parallel aufbauen und parallel mit den gleichen Rollen und gleichen Schnüren testen. Erst dann wäre ein Vergleich gegeben und man könnte eine Aussage treffen.
Irgendwann wird man auch etwas mehr Zeit haben....
Grüße,
Alex
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02.08.2010 22:10 |
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Sollte man machen, noch exakter und variantenreicher Sachen vergleichen und dokumentieren. Kostet aber einige Zeit, die ist rar und wird schnell noch rarer ...
Nochmal gesagt und verdeutlicht:
Es ist nach meiner Ansicht eben noch deutlicher zu sehen als mit gleichen Blanks:
Der Köder feuert gut los, von der leichten Rute gut aufgeladen - er ist anfangs schneller - und müßte von daher bei exakt gleicher Schnur usw. eindeutig weiter fliegen.
Der schnellere Köder muss weiter fliegen, außer er wird zusätzlich abgebremst.
Dass auch die Ablaufgeschwindigkeit und Schnurstreckung einen Effekt auf die Wurfweite bzw. Bremswirkung hat, ist für mich aus anderen Würfen und Versuchen sehr sicher.
Wenn mehrere nur in der Größe der Ringe verschiedene Beringungen noch ausreichen, kann man prinzipiell keinen wirklichen Unterschied messen.
Was für mich auch heißt, das man wenn man sehr genaue Aussagen haben will, auch den stärksten schnellsten Werfer als Kontrolle mit den Ruten vermessen müßte, nicht nur einen einzelnen.
Alle vielangelnden Spinangler kennen den Effekt, wenn ein Köder durch einen erheblichen Luftwiderstand oder Ablaufwiderstand plötzlich wie vor eine Wand geht und fast senkrecht runterfällt. Geringe Masse im Verhältnis zum Ausbremswiderstand und damit exponentielle Verlangsamung.
Das ist qualitativ gut beobachtbar - auch ohne Maßband etc.
Wenn man 2 möglichst identische Blanks nimmt, kann es auch ähnlichere Ergebnisse geben, die Abwurfgeschwindigkeit würde ziemlich gleich sein, und man ist um nichts schlauer, wenn man nicht sehr genau auf dem Sportplatz/Wiese misst.
Was aber zu überprüfen ist ...
Interessant ist ja gerade das "gummiwandartige" abstoppen durch die Delta-2 Beringung im Vergleich zu Delta-1, bei gleichen Ringpositionen u. Einlagenmaterial, aber höherer Anfangsgeschwindigkeit.
Der Effekt, wenn z.B. ein Fahrrad schneller als ein Motorrad fährt, ist auffälliger als zwischen 2 Motorrädern.
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02.08.2010 23:54 |
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derextremexxl
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Aber Det
Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass du eine Aussage treffen kannst wenn du ein Motorrad mit einem Fahrrad vergleichst. Eine Suzuki TL1000 ist schneller wie ein Focus Mountainbike! Du müsstest z.B. das Maontainbike einmal mit Profilreifen und einmal mit Strassenreifen auf gleicher Strecke fahren. Dann könnte man sagen, dass Profilreifen auf der Strecke X besser oder schlechter sind. Wählt man aber z.B. eine andere Strecke mit mehr oder weniger Gelände sieht alles wieder ganz anders aus.
So ähnlich ist es auch bei Ruten. Du kannst ein anderes Beringungskonzept nehmen, andere Schnur, andere Rolle, anderen Köder bzw. anderes Gewicht und und und
Selbst wenn du ein Beringungskonzept mit Fuji SIC Ringen durchführst und ein anderes mit PacBay Ringen ist es wenig aussagekräftig. Fuji Ringe könnten Vergleichsweise weniger oder mehr Reibungswiederstand bieten wie andere. Objektiv zu vergleichen ist also sehr schwierig.
Als Beispiel habe ich z.B. vor kurzem einmal Lack einer Marke mit einer Verdünnung verschieden verdünnt um zu sehen wie verschieden er sich verarbeiten lässt. Das wäre ja so aussagekräftig wie wenn ich jetzt 4 verschiedene Lacke und 3 verschiedene Verdünner verwendet hätte. Natürlich ist so ein Lack-Vergleich um ein vielfaches weniger aufwändig wie der Vergleich von Beringungskonzepten.
Grüße,
Alex
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03.08.2010 00:59 |
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Das ist es ja: aufwendig, wenn Du alle Parameter gleichschalten oder auswerten willst.
Daher ist ein klarer Unterschied schon mal hilfreich, um nicht in viele Richtungen unnütz suchen zu müssen.
Letzlich bleibt nämlich eins bestehen: Subjektivität, denn für den einzelnen Angler ist es bedeutsam, wie er damit umgehen kann, damit wirft, nichts anderes.
Dazu kann man Anhaltspunkt ermitteln, weitergeben, aber es ist letztlich keine Objektitvität möglich, es wird jemandem letzlich nur das erschließen, was er selber umsetzen kann. Wir sind begrenzt!
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03.08.2010 01:21 |
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derextremexxl
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Zitat: |
Original von AngelDet...
Daher ist ein klarer Unterschied schon mal hilfreich, um nicht in viele Richtungen unnütz suchen zu müssen.... |
Das finde ich gerade nicht. Wenn du die Bereifung X bei einem Motorrad mit der Bereifung Y bei einem Fahrrad vergleichst ist das höchstens verwirrend, aber keinesfalls hilfreich. Jemand, der mit dem Rutenbau gerade erst anfängt wird sehr schnell fehl geleitet werden.
Bei deinem Beispiel hast du z.B. eine Fliegenrute mit einer Spinnrute verglichen bei unterschiedlichen Beringungskonzepten. Festgestellt hast du als dein "XFP", dass ein klassisches Beringungsschema bei der härteren Spinnrute bessere Wurfweiten bringt wie ein Beringungsschema mit kleineren Ringen bei einer weichen Fliegenrute. Aber du weißt doch gar nicht ob das klassische Beringungsschema bei der Fliegenrute besser oder schlechter gewesen wäre. Als Ergebnis hast du geschrieben, dass durch ein Beringungskonzept mit kleineren Ringen die Rute gerade in der Spitze straffer wird (würde ich so bestätigen) aber zu Lasten der Wurfweite. Die bezweifle ich aber an. Denn eine weiche Rute wird mit mehr Gewicht durch größere Ringe auch erheblich mehr nachschwingen was sicherlich der Wurfweite nicht zuträglich sein kann. Daher muss man um eine solche Aussage zu treffen auch ein und das selbe Blank mit gleichen Ringen (Marke, Ausführung) unterschiedlicher Größe aufbauen.
Ich finde es natürlich sehr gut, wenn jemand experimentiert und seine Ergebnisse dann hier den Usern zur Verfügung stellt. Diese können dann auf diese bereits erzielten Ergebnisse ev. ganz gut aufbauen. Von daher finde ich es sehr gut wenn du hier mit deinem Ergebnis nicht hinterm Berg hältst. Nur finde ich einige Aussagen einfach vielleicht etwas unglücklich gewählt, da es Neulinge eher verwirrt oder falsche Hoffnungen macht.
Grüße,
Alex
__________________ www.rutenschmied.de
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03.08.2010 02:08 |
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Schleien-Stefan
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Herkunft: Bruchköbel
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Ich sehe das wie Alex: Aussagekraft hat der Vergleich nur wenn die gleichen Grundparameter (Blank, Ringmodell etc) zum Einsatz kommen.
Ich habe jetzt 3 Stück 30er VHF mit annähernd gleicher Blankgeometrie mit 3 verschiedenen Beringungsschemen. Einmal das Mad-Hausmodell mit 2-Steg-Ringen, einmal 6+1 Fuji Sic Einsteg und einmal 9+1 Fuji Tit Sic Einsteg.
Selbst hier würde ich schon behaupten das eventuell die eingesetzten Ringtypen schon mehr Einfluss nehmen als die Art der Beringung. Für einen wirklich aussagekräftigen Test müsste man den gleichen Ringtyp hernehmen.
Den Test dann aber noch mit 3 deutlich unterschiedlichen Blanks ist für mich aussagelos, weil Du keine belastbare Aussage mehr treffen kannst von wo der Unterschied kommt.
Es ist immer gut wenn man weiter ausprobiert und die für sich richtige Kombination sucht, aber ob man daraus eine allgemein gültige Aussage ableiten kann und damit anderen Tips geben kann/sollte wage ich mal zu bezweifeln...
Alex Beispiel mit Motorrad / Fahrrad trifft es schon ganz gut: Wenn dann musst Du beide Reifentypen auf beidem Testen, dann wird das aussagekräftig, alles andere ist nett, aber nicht belegbar.
__________________ .
Bitte beachten: Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware! Du darfst sie kostenlos nutzen, allerdings ist sie nicht Open Source, das heisst Du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Schleien-Stefan: 03.08.2010 08:14.
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03.08.2010 08:12 |
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AngelDet
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Dabei seit: 01.02.2008
Beiträge: 3.148
Herkunft: Region Woodland
Themenstarter
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Zitat: |
Original von derextremexxl
Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass du eine Aussage treffen kannst wenn du ein Motorrad mit einem Fahrrad vergleichst.
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Das ist eine Verkehrung eines nur zu Illustrationszwecken gebrauchten Bildes.
Wenn ich einen kleinen Motor (er)fände, der ein Fahrad schneller macht als jedes Motorrad, müßten die Motorradhersteller ihre Konstruktionen aber überdenken.
Zitat: |
Original von derextremexxl
So ähnlich ist es auch bei Ruten. Du kannst ein anderes Beringungskonzept nehmen, andere Schnur, andere Rolle, anderen Köder bzw. anderes Gewicht und und und
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Und noch viel mehr, andere Spulenformen, andere Schnursteifheiten Oberflächen, Durchmesser, vor allem immer wieder andere Schwingungen erzeugen.
Zitat: |
Original von derextremexxl
Selbst wenn du ein Beringungskonzept mit Fuji SIC Ringen durchführst und ein anderes mit PacBay Ringen ist es wenig aussagekräftig. Fuji Ringe könnten Vergleichsweise weniger oder mehr Reibungswiederstand bieten wie andere. Objektiv zu vergleichen ist also sehr schwierig.
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Ja, richtig.
Ich habe gleiche Ringeinlagentypen, aber nur gering verschiedene Durchmesseranordnungen verwendet.
__________________

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03.08.2010 09:34 |
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Tisie
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Dabei seit: 12.02.2009
Beiträge: 1.865
Herkunft: Berlin
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Hi Detlef,
ich finde es toll, daß Du Dich so in das Thema reinhängst und Deine Ansichten mit uns teilst
Zitat: |
Original von AngelDet
Über die Zeit seit Mitte 2006 bis heute, und längst nicht alle Ruten sind fertig, weil eben dauernd möglichst was geändert wird.
Ich MUSS keine Rute final fertig machen, kann daher immer weiterbasteln.
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Interessanter Ansatz
Zitat: |
Original von AngelDet
Erste Riege eine Reihe Sportex und Fertigrutenumbau,
zweite Riege eine Reihe VHF,
dritte Riege eine Reihe Flyblanks,
und nub die Riege Bartschmodelle und vornehmlich wieder Umbauten, Shimano, Berkley, Balzer.
Kommt ganz schön was zusammen, und manchmal fragt man sich, ob man nicht zu verrückt ist!?
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Verrückt sind wir ja alle, der eine mehr, der andere weniger
... manchmal ist weniger aber mehr, sowohl bei der Anzahl der unterschiedlichen Versuchsobjekte als auch bei der Länge des geschriebenen Textes
... ich neige ja manchmal auch dazu, etwas auszuschweifen, aber das macht es für den Leser meist nicht einfacher oder verständlicher ("Ich habe wenig Zeit, deshalb schreibe ich einen langen Brief ..."
).
Wie von Alex und Stefan schon geschrieben, ist der Vergleich unterschiedlicher Beringungskonzepte auf verschiedenen Blanks wenig aussagekräftig und eher verwirrend als hilfreich, v.a. wenn zwei konzeptzionell so unterschiedliche Blanks verglichen werden wie ein Fliegenruten- und Spinnruten-Blank.
Zitat: |
Original von AngelDet
Jeder wird sagen, die leichtere Rute mit erheblich höherer Spitzenaufladung schießt den Köder weiter raus. |
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, daß eine stärkere Aufladung der Rute den Köder (bzw. die Schnur beim Fliegenfischen) besser beschleunigt. Die Rute kann ja nicht mehr Energie abgeben, als sie aufnimmt
Die Abwurfgeschwindigkeit wird maßgeblich nur durch die Beschleunigung der Rute durch den Werfer und die Länge des "Hebels" (der Rute) bestimmt. Je stärker sich die Rute auflädt, umso mehr verkürzt sich der Hebel. Durch die Aufladung wird aber wiederum der geradlinige Beschleunigungsweg der Rutenspitze unterstützt ... ein komplexes System, was wirklich aussagekräftige Vergleiche schwierig macht. Umso vorsichtiger sollte man auch mit grundsätzlichen Aussagen sein!
Zurück zur Grundidee des "XFP" ... soweit ich verstanden habe, geht es in erster Linie um Tüddel-Verhinderung beim Wurf im Bereich des Leitrings und bessere Kraftverteilung zur Bruchverhinderung im Handteil, richtig?!
Mit beiden Punkten hatte ich (und meine engsten Angel-Freunde) in der Praxis bisher keine Probleme, also wirklich überhaupt nicht, nicht mal bei heftigsten Mamorkarpfendrills ging eine Rute zu Bruch.
Dagegen machen öfter Tüddel im Spitzenbereich Probleme, die beim Werfen mit dünner Geflochtener entstehen, in dem sich die Schnur um einen Ring legt (v.a. bei Gegenwind, teilweise aber auch unabhängig vom Wind). Dieses Problem taucht bei vielen verschiedenen Ruten und Beringunskonzepten auf, sowohl bei ganz klassischen Konzepten mit wenigen großen Ringen, als auch bei mehr und kleineren Ringen.
Ein Ansatz zur Verhinderung wären sicher die neuen Fuji K-Guides, aber als nächstes probiere ich beim Umbau einer Shimano-Spinnrute erstmal ein abgewandeltes NGC mit mehr kleinen Ringen im Spitzenbereich aus, um die Schnur noch besser zu führen.
Was meint Ihr? Gibt es evtl. andere Ansätze?
Gruß, Matthias
__________________ Raubfisch-Dezernat Berlin/Brandenburg
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03.08.2010 10:00 |
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AngelDet
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Dabei seit: 01.02.2008
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Themenstarter
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Zitat: |
Original von Schleien-Stefan
Ich sehe das wie Alex: Aussagekraft hat der Vergleich nur wenn die gleichen Grundparameter (Blank, Ringmodell etc) zum Einsatz kommen.
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Das ist eine Ausgangsbasis, und die Idee der Gleichheit ist fein - birgt aber auch Fallstricke.
Das wäre aber insofern schon wieder zu überprüfen, ob die Blanks wirklich gleich sind, und eine Frage wie genau man das ausmisst.
Es ist eine andere Ausgangsbasis, wenn ich mit eindeutig verschiedenen Blanks an so einen Versuch gehe - ausgehend von der Erfahrungstatsache, dass damit auch bestimmte Eigenschaften verbunden sind und ich das mit in mein Experiment einbaue. Das Ziel ist ja, eine möglichst große Spreizung der Ergebnisse zu haben. Der Effekt ist u.U. nämlich klein und damit schwer beobachtbar.
Zitat: |
Original von Schleien-Stefan
Ich habe jetzt 3 Stück 30er VHF mit annähernd gleicher Blankgeometrie mit 3 verschiedenen Beringungsschemen. Einmal das Mad-Hausmodell mit 2-Steg-Ringen, einmal 6+1 Fuji Sic Einsteg und einmal 9+1 Fuji Tit Sic Einsteg.
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Die Ringeinlagen und Ringverteilungen/positionen und Durchmesser sind anders.
Zitat: |
Original von Schleien-Stefan
Selbst hier würde ich schon behaupten das eventuell die eingesetzten Ringtypen schon mehr Einfluss nehmen als die Art der Beringung.
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Die Einlagenrauhheit ist ein Faktor.
Der Blank als Individuum und die Schwingungen beim Wurf aber auch anders.
Zitat: |
Original von Schleien-Stefan
Für einen wirklich aussagekräftigen Test müsste man den gleichen Ringtyp hernehmen.
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Hab ich gemacht, nur den Innendurchmesser variiert.
Zitat: |
Original von Schleien-Stefan
Den Test dann aber noch mit 3 deutlich unterschiedlichen Blanks ist für mich aussagelos, weil Du keine belastbare Aussage mehr treffen kannst von wo der Unterschied kommt.
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Richtig, auch der scheinbar gleiche Blanktyp kann sehr unterschiedlich ausfallen.
Anders herum kannst Du aber Unterschiede feststellen und versuchen herauszuarbeiten, wie sich die Ruten unterschiedlich anfühlen, verhalten.
Das kann man als Grundlage (als vermutung) für einen Test heransziehen und es überprüfen, und es ist meiner Einschätzung nach wesentlich geschickter, mit einer aus Erfahrungen begründeten Vermutung zu testen, als ohne.
Zitat: |
Original von Schleien-Stefan
Es ist immer gut wenn man weiter ausprobiert und die für sich richtige Kombination sucht,
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Das ist sowieso nötig - egal wie man es macht, auf welchem Wege und Zeitverhalten schlussendlich die benutzten Ruten entstehen
Zitat: |
Original von Schleien-Stefan
aber ob man daraus eine allgemein gültige Aussage ableiten kann und damit anderen Tips geben kann/sollte wage ich mal zu bezweifeln...
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Die Nachfrage nach Tips ist ja nun gerade da
, sei es für fertig anwendbare Aufbauschemen, sei es als Grundlage für weitere Experimente von jemandem.
__________________

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von AngelDet: 03.08.2010 10:08.
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03.08.2010 10:05 |
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AngelDet
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Dabei seit: 01.02.2008
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Themenstarter
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...
Gerade wenn mehr Leute mit Beringungschemen experimentieren, versuchen Effekte herauszuarbeiten und -finden, und sich darüber austauschen, dann hat das überhaupt eine Chance das Thema insgesamt weiterzubringen.
Dazu fällt mir auch gleich noch eine Sache ein, dass mit der Taktilität von fein(ste)en Köderschwingungen, ein gutes Beispiel wie man etwas finden und verbessern kann.
Weil Jens (bindegarn) mit seinen Rutenaufbauten einfach unzufrieden war und einen "dickköpfigen" Anspruch an das Gerät verfolgt hat, kam aus einem weiteren zufällig=dazu ungeplant stattfindenden Event und Test von Volkers Gerät heraus, dass es erhebliche Taktilitätsunterschiede gibt, und das wurde weiterverfolgt ....
jetzt und gerade deswegen baut er sogar lieber selber, und ist besser und exakter als mancher Profi geworden!
Mag zwar mancher nichts von glauben - aber das ist egal, denn auch ich hatte die Möglichkeit, das live feststellen zu können, und das ist das, was live überzeugt, egal welcher Bedenkenträger hinterher drüber redet.
Es gibt einen Effekt - unabhängig davon, ob der jemandem nun wirklich wichtig und nützlich für jemandens Angelei ist - das mag jeder unterschiedlich für sich bewerten, aber in Abrede zu stellen ist der eben nicht, weil von zudem mehreren Leuten gleicherart zu beobachten gewesen.
Ich denke sogar, nur so können wirkliche Innovationsschritte funktionieren, wenn man die kleinen Chancen der tagtäglichen Zufälle nutzt, kritisch aber sehr interessiert diese Effektbeobachtungen verfolgt, und dann auch noch mit einigem Aufwand und Verbissenheit dieser Sache folgt, bis sich eine Sackgasse oder Erfolg manifestiert.
Wir haben ja durchaus einen brauchbaren Zustand des Rutenaufbaus - man kann gut mit Angeln. Noch besser mit demselben Material können nur noch kleine Schritte sein.
__________________

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03.08.2010 10:07 |
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Slotti
User

Dabei seit: 20.02.2008
Beiträge: 1.036
Herkunft: Saarland
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Zitat: |
Original von AngelDet
Gerade wenn mehr Leute mit Beringungschemen experimentieren, versuchen Effekte herauszuarbeiten und -finden, und sich darüber austauschen, dann hat das überhaupt eine Chance das Thema insgesamt weiterzubringen.
Dazu fällt mir auch gleich noch eine Sache ein, dass mit der Taktilität von fein(ste)en Köderschwingungen, ein gutes Beispiel wie man etwas finden und verbessern kann.
Weil Jens (bindegarn) mit seinen Rutenaufbauten einfach unzufrieden war und einen "dickköpfigen" Anspruch an das Gerät verfolgt hat, kam aus einem weiteren zufällig=dazu ungeplant stattfindenden Event und Test von Volkers Gerät heraus, dass es erhebliche Taktilitätsunterschiede gibt, und das wurde weiterverfolgt ....
jetzt und gerade deswegen baut er sogar lieber selber, und ist besser und exakter als mancher Profi geworden!
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Interessant das du das gerade bringst, ich habe die Geschichte damals auch mit einem Auge mitverfolgt und es sah für mich eher so aus das er das "warum" eigentlich nicht wirklich greifen konnte. Ich habe das so gesehen das er halt solange Ruten aufgebaut hat bis eine seinen Ansprüchen genügt hat, oder habe ich das jetzt falsch auf dem Zettel ?
Da gab es doch damals einen Vergleich zwischen 2 EST 30-75 , die von Jens gab kaum bis keine Rückmeldung und dann Ulis Rute die da wesentlich besser war.
Dazu kann ich mit 100%iger Sicherheit sagen das es an der Beringung nicht gelegen haben kann, beide Ruten hatten Fuji SIC Beringung mit dem gleichen Ringschema.
Ich glaube nicht das man das in dem Fall auf die Beringung zurückführen konnte.
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03.08.2010 10:20 |
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Tisie
User

Dabei seit: 12.02.2009
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Hi,
Zitat: |
Original von AngelDet
Wenn ich einen kleinen Motor (er)fände, der ein Fahrad schneller macht als jedes Motorrad, müßten die Motorradhersteller ihre Konstruktionen aber überdenken.
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da kommst Du zu spät, unser Berliner "Daniel Düsentrieb" war schneller: *klick*
Ansonsten kann ich Deiner Argumentation nicht wirklich folgen. Daß - wie in Deinem letzten Posting angedeutet - in der Praxis erfühlte und auch relevante Ansätze weiterverfolgt werden, steht doch außer Frage, das mußt Du hier niemandem verklickern.
Aber genau der Aspekt der "praxisrelevanten Erfühlbarkeit" fehlt uns bei Deiner XFP-Geschichte ...
Gruß, Matthias
__________________ Raubfisch-Dezernat Berlin/Brandenburg
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03.08.2010 10:25 |
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AngelDet
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Themenstarter
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Zitat: |
Original von Tisie
ich finde es toll, daß Du Dich so in das Thema reinhängst und Deine Ansichten mit uns teilst
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Danke, positive Kritik ist manchmal auch ganz nett!
Zitat: |
Original von AngelDet
Verrückt sind wir ja alle, der eine mehr, der andere weniger
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Das ist auf jeden Fall immer zu berücksichtigen.
Zitat: |
Wie von Alex und Stefan schon geschrieben, ist der Vergleich unterschiedlicher Beringungskonzepte auf verschiedenen Blanks wenig aussagekräftig und eher verwirrend als hilfreich
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In der Pauschalität ist diese Aussage wiederum auch wenig aussagekräftig und eher verwirrend als hilfreich
, weil sie die zu Grunde gelegten Überlegungen und Begrenzungen nicht einbezieht.
Zitat: |
wie ein Fliegenruten- und Spinnruten-Blank.
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, daß eine stärkere Aufladung der Rute den Köder (bzw. die Schnur beim Fliegenfischen) besser beschleunigt. Die Rute kann ja nicht mehr Energie abgeben, als sie aufnimmt
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Ein der genannten Einschränkungen bzw. Ausgangsfaktor ist die Unterladung der beiden Blanks, also mit sehr wenig Gewicht zu werfen. Es ist damit keine Aussage über Würfe im optimalen Mittelgewicht oder hohem WG gemacht!
Ich schätze da auf ein anderes Verhalten, als mit einem praktisch minimalen Wurfgewicht. Der Bremseffekt wird nur mir so kleinem Gewicht deutlich, bei höherem Ködergewicht ist er für mich ohne exaktes Nachmessen nicht so zu erkennen. Das ist der wichtige und für mich erstmal überraschende Faktor bei meinem Test: Sehr kleines Ködergewicht!
Zitat: |
... ein komplexes System, was wirklich aussagekräftige Vergleiche schwierig macht. Umso vorsichtiger sollte man auch mit grundsätzlichen Aussagen sein!
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Wie schon geschrieben: Weitgehende Gleichheit (bis auf Ringdurchmesser), aber ein viel leichterer Blank mit recht ähnlichem Aktionscharakter und ähnlicher Faserhärte, also keine fundamental andere Materialklasse.
Im absoluten Minimalbereich gebe ich diesem die Chacne sich aufzuladen - und was viel klarer ist, der Köder ist sehr schnell, dazu brauche ich mir dann keine Gedanken machen, ob der Blank kann oder könnte oder nicht ...
Nochmal wiederholt, vlt. kommt das in der Menge Text nicht so klar heraus:
Durch einen erheblich leichteren Blank und einen sehr (viel zu) leichten Köder wird meines Erachtes dieser Bremseffekt erst auffällig sichtbar.
Zitat: |
Zurück zur Grundidee des "XFP" ... soweit ich verstanden habe, geht es in erster Linie um Tüddel-Verhinderung beim Wurf im Bereich des Leitrings und bessere Kraftverteilung zur Bruchverhinderung im Handteil, richtig?!
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Der erste Designwunsch, ja.
Zitat: |
Mit beiden Punkten hatte ich (und meine engsten Angel-Freunde) in der Praxis bisher keine Probleme, also wirklich überhaupt nicht, nicht mal bei heftigsten Mamorkarpfendrills ging eine Rute zu Bruch.
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Das ist auch allermeist nicht das Problem - stimme Dir zu.
Es ist aber ein Unterschied, ob man den Fisch mit der Bremse drillt oder mit der Rute drillt (Bremse zu). Es gibt Situationen, da geht nur Bremse zu. Man muss da nicht angeln, aber evtl. will man einfach ...
Dagegen sind alle Drills über die Bremse bei freiem Wasser wahrer Spielkram - schönes Spiel, wenn man das machen kann und ohne Sorge den Fisch laufen lassen kann.
Aber auch bei freiem Wasser gibt es eine Gefahr, die ein geschickter Fisch mit dem Boot ausüben kann, einem Drill auf Biegen und Brechen, sonst mindestens Verlust des Fisches.
Meine Beobachtung: Fische, die weglaufen, sind doof. Fische, die den Angler oder seine Position angreifen, sind in dem Sinne sehr schlau, ob sie durch die Beine schwimmen oder die Motorschraube oder Ankerleine nutzen. Zum Glück ist das selten, sonst würden wir wohl kaum bessere Fische der Gattungen Hecht oder Forelle landen können.
Zitat: |
Dagegen machen öfter Tüddel im Spitzenbereich Probleme, die beim Werfen mit dünner Geflochtener entstehen, in dem sich die Schnur um einen Ring legt (v.a. bei Gegenwind, teilweise aber auch unabhängig vom Wind). Dieses Problem taucht bei vielen verschiedenen Ruten und Beringunskonzepten auf, sowohl bei ganz klassischen Konzepten mit wenigen großen Ringen, als auch bei mehr und kleineren Ringen.
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Diese kenne ich wiederum nicht.
Insofern wieder ein interessanter Ansatz, zu untersuchen, woran es liegen könnte und evtl. einen Faktor auszumachen ...
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Ein Ansatz zur Verhinderung wären sicher die neuen Fuji K-Guides, aber als nächstes probiere ich beim Umbau einer Shimano-Spinnrute erstmal ein abgewandeltes NGC mit mehr kleinen Ringen im Spitzenbereich aus, um die Schnur noch besser zu führen.
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Klasse Sache, vor allem wenn Du darüber berichtest!
Zitat: |
Was meint Ihr? Gibt es evtl. andere Ansätze?
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Was für mich immer klarer und eindeutiger wird:
Das Durchlaufen der Schnur ist eine Schwingung, eingebunden in mehrere überlagernde Schwingungen von Blank, Rollenspule, -durchmesser, -form und Wicklung, Ringpositionen und -abständen, Einlagenmaterial und -form und Gewichtspunkten, der Schnurdicke, -steifheit, -oberfläche und Material, der Anregung durch die Luftströmung, und vlt. noch mehr.
Die Schwingungen zu optimieren, sie zu harmonisieren, muss das Ziel sein.
Eine Resonanz ist wahrscheinlich das bleibende Hauptproblem bei dynamisch entstehenden Vertüdelungen im Schnurablauf.
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03.08.2010 10:55 |
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AngelDet
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Dabei seit: 01.02.2008
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Zitat: |
Original von Tisie
Aber genau der Aspekt der "praxisrelevanten Erfühlbarkeit" fehlt uns bei Deiner XFP-Geschichte ...
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Da sag ich kurz und knapp
:
Selber machen, ausprobieren, erfühlen läßt sich das so textuell sicher nicht - kann nur Anregung sein.
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03.08.2010 11:32 |
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